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e vez»«»pret»r Bei« Bezug, durch die «»-I^a,i»ü»ll« inner»«!» »r«»— 2,50 M («t^chl. Z»traguug), durch di, HSaß t» Deulfchen Reiche » «. (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich Kiuzeloe Nummer« tv Pf Mrd Zurückjendung der für dir EchrisUritung bestimmte», «der von dieser nicht ein- ßtfordertra Beitrüge bean sprucht, so ist da« Postgeld beizufügen. Orscheineu r Werttag« nachm ö Uhr. rl»kündtg»»«S»e»Khren: Dir Zelle keiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündt- gun.,s Äeite oder deren Rau« X) Pf Bet Tabellen, und Ztffernsatz » Pf. Ausschlag kür die Zeile Unter« Re- oakttonSstrich (Eingesandt) di« Lextzeile mittler Schrift oder deren Raum 50 Pf. Gebühren - Ermäßigung bet üfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi« mittag« 12 Uhr für die nach mittag« erscheinende Nummer. O 12V. 1S02 Mittwoch, den 28. Mai nachmittags. Amtlicher Teil. Se Majestät der König haben Allergnädiast zu genehmigen geruht, daß der in Sachsen staatS- angrhörige herrschaftliche Diener Ziesch in Getten bach die ihm verliehene Fürstl. Reuß ältere Linie Medaille „für Treue und Verdienst" annehme und trage. vruenuunge«, Versetzungen re. im öffentl. Dienste. Hm Geschäftsbereiche de« Mtntftert»«» der Ainanze». Bei der Post-Berwaltung ist ernannt worden: Paatz, zeither gegen Tagegeld beschäftigter Postassifteu», al« »tat- «»Higer Postassistent im Bezirke derKaiserl. Obrr-Postdirection Leipzig 2« GeschiftSberetche tze» Mtutsterium» de« Kultus »«> -stentltchen Unterrichts. Wieder zu besetzen: die r ftänv Stelle a. d. rv. Schule zu Ostritz. «oll.: die »berste Schulbehörde. Einkommen außer fr. Wohnung 1200 M. v Schuldienste u. 110 M für Erteilung de» FortbildungS- schulunterricht«. Gesuche m d. ges. Beilagen bis 20 Juni an BezirkSschulinspettor Schulrat vr. Hann«, Zittau. (BehSrdl Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Uichtamtlicher Leit. Die pre»ßlsche Polenvorlage. Der Gesetzentwurf betreffend Maßnahmen zur Stärkung des Deutschtums in den Provinzen West- preußen und Posen ist in der gestrigen Sitzung der preußischen Abgeordnetenhauses, der ersten nach den Pfingstferien, von dem Reichskanzler und Minister- Präsidenten Grafen v. Bülow eingehend begründet wsrden. Die Vorlage kam nicht unerwartet, sie ist bereits im Januar nebst anderen Vorschlägen zur Hebung und Stärkung des bedrängten deutschen BolkStumS in den gemischtsprachigen Ostprovinzen von dem Hrn. Ministerpräsidenten in Aussicht gestellt worden. Lie in dem Gesetzentwürfe vorgeschlagenen Maßnahmen bilden auch keine Neuigkeit in ver Be handlung der Polenfrage, sie dienen aber dazu, die bereits im Jahre 1886 fundierte Ansiedelungspolitik, die sich nachgewiesenermaßen vortrefflich bewährt hat, kräftig und in rascherem Tempo als bisher fort zusetzen. Im Jahre 1886 wurde ein Hundert- millwnenfondL zu diesem Zwecke geschaffen, und erst zwölf Jahre später wurde er um weitere 10V Mill, erhöht. Heute aber, nach kaum fünf Jahren, soll der fast aufgebrauchte Fonds mehr als verdoppelt, ihm soll eine Viertelmilliarde M. zugeführt werden. Man sagt in einem Teile der Presse, mit dieser Vermehrung de« Ansiedelungsfonds hätte e- keine so große Eile gehabt, man hätte damit bis zum Beginn der nächsten Landtagssession warten können. Auf diesen Einwurf hat Graf v. Bülow gestern eine sehr bedeutsame Antwort gegeben, indem er bemerkte, ihm sei für die beschleunigte und hohe Forderung der Wunsch sehr durchschlagend gewesen, dadurch öffentlich vor dem ganzen Lande kundzuthun, daß die StaatSregierung die Ostmarkenpolitrk, die sie als richtig erkannt und die wiederholt die Zustimmung des Landtages gefunden habe, ohne Zögern und ohne Schwanken in ruhiger, fester und konsequenter Weise weiterverfolgen werde. Wie der Reichskanzler und Ministerpräsident aurführte, hat der Staat nicht nur das Recht, sondern die Pflicht, diejenigen Maßnahmen zu treffen, die zur Sicherheit und Integrität der Monarchie notwendig sind. Lin solche« Gebot der Sicherheit ist die Errichtung von Schutzwehren, woran die staatsfeindlichen großpolnischen Agitatoren und die staatsfeindlichen großpolnischen ZukunftS- träume zerschellen. Die preußische Polenpolitik soll sich danach in dreifacher Richtung bewegen. Die verfassungsmäßigen Rechte der polnischen Mitbürger sollen gewahrt bleiben; aber alles, waS auf eine Abänderung bestehender staatsrechtlicher Verhältnisse abzielt, soll rücksichtslos unterdrückt werden. End lich wird die Aufgabe, daS Deutschtum in materieller wie kultureller Hinsicht zu hegen und zu pflegen, mit großem Nachdrucke verfolgt werden. Zu diesem Zwecke eignet sich die innere Kolonisation, mit der bereits wesentliche Erfolge erzielt worden sind. Das Ansiedelungsverfahren hat sich nicht nur in wirt schaftlicher, sondern auch in nationaler Beziehung durchaus bewährt. Mit Recht machte Graf v Bülow allzu scharfen Kritikern gegenüber darauf aufmerksam, daß die Ansiedelungspolitik in ihrer Wirkung auf Jahrzehnte berechnet ist, daß also die Erfolge lang sam heranreifen. Gleichwohl ist bereits sehr Er hebliches geleistet worden. Bis zum Schluffe der vorigen Jahres hat die Ansiedelungskommission nicht weniger als rund 165000 b» erworben und davon rund 100000 vergeben und mit etwa 5000 deutschen Bauernfamilien besetzt. Das will in den Ost marten, wo der in deutschen Händen befindliche Grundbesitz wenig mehr al- die Hälfte des ge samten Grund und Bodens ausmacht, schon etwa« sagen. Fortan soll, wie schon erwähnt, daS AnsiedelungS- werk in rascherem Tempo gefördert werden; zum Teil aber soll dabei auch eine neue Form zur An wendung gelangen. Bisher wurden die erworbenen Güter parzelliert. Es wurden Kleinbesitze geschaffen, die zu Landgemeinden zusammentraten. Jetzt soll auch an die Verpachtung großer Güter und an den Erwerb entsprechender Besitzungen für den Domänen- fisknS herangegangen werden. Dieser Gedanke ist zweifellos ein guter. Wie Graf v. Bülow hervor hob, hält die StaatSregierung die Erhaltung wenig stens eines Teiles des Großgrundbesitzes im Osten als im staatlichen Interesse liegend; ebenso wie ein Entgegentreten gegenüber dem Besitzwechsel dem Staate zu gute kommt, weil dadurch eine größere Stabilität unter der Landbevölkerung gewahrt wird. In den Domänenpächtern aber gewinnen wir, so be merkte der preußische Ministerpräsident, in landwirt schaftlicher und kultureller Hinsicht ein nützliches, in politischer Hinsicht ein zuverlässiges Element, mit dem wir in den Provinzen wirtschaftliche Zentren für das Deutschtum schaffen können. Die Vorlage hat bei den konservativen Parteien und bei den Nationalliberalen eine durchweg gute Aufnahme gefunden; sie wird in einer Kommission vorberaten und ohne Zweifel ohne Schwierigkeiten verabschiedet werden. Die Polen sind naturgemäß scharfe Gegner; sie ließen eine durchaus ablehnende Erklärung abgeben und verließen darauf den Sitzungs saal. Ihre Sache wurde darauf von freisinniger Seite und vom Zentrum weitergeführt. Die Frei sinnigen bestreiten die Wirksamkeit der Ansiedelungs politik, obwohl sie ziffernmäßig feststeht und ob wohl der Zorn der Polen am besten dafür spricht. Dar Zentrum behauptet, die Polenpolitik laufe auf das Protestantisieren der vorwiegend katholischen Landesteile heraus. Diese Einwände sind ganz grundlos. Wollte dar Zentrum nur veranlassen, daß die deutschen Katholiken sich an der inneren Kolonisation im Osten, natürlich auf deutsch-natio naler Grundlage, lebhaft beteiligen, fo würden sie der von ihnen befürchteten Protestantisierung am besten entgegenwirken. Vom nationalen Standpunkte au« wird man aber nur wünschen können, daß die Königl. Preußische StaatSregierung mit ihrer Polen politik den ganz Deutschland zum Vorteil gereichenden zufriedenstellenden Erfolg erzielen möge. Tagesgeschichle. Dresden, 28. Mai. Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich August hat heute vormittag dem Exerzieren deS 1. UlanenregimentS Nr. 17 in Oschatz beigewohnt. Deutsches Rei«. Berlin. Se. Majestät der Kaiser trafen mit Sonderzug gestern um t 2 Uhr 40 Min nachmittag« in Wildpark ei« und fuhren im offenen Zweispänner nach dem Neuen Palai«. — Auf di« HuldizunzStelezramm der Hauptoersamm- lung der Deutschen Kolonialgesellschaft an Se. Majestät den Kaiser ist folgende Antwort ergangen: „Sr Hoheit Herzog Johann Albrecht zu Mecklen burg, Halle a S. Sehr erfreut über den freundlichen Gruß der dort tagenden Hauptversammlung der Deutschen Kolonialgesellschaft, deren treue patriotische Arbeit unter Ew Hoheit thatkräftigrr Führung Ich mit lebhaftem Interesse und dankbarer Anerkennung verfolge, bitte Ich, allen Beteiligten meinen besten Dank auszusprechen Urville, Schloß, den 24 Mai 1902. Wilhelm I R" D<r Kaiser!. Statthalter in Elsaß Lothringen, Se. Durchlaucht Fürst zu Hohenlohe-Langenburg, Ehren- präfide»t der Deutschen Kolonialgrsellschaft, erwiderte auf da» an ihn gerichtete Begeüßungdtelegramm: Sr. Hoheit dem Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, Präsident der Deutschen Kolonialgescllschast. Tiefgerührt danke ich Tw Hoheit und allen Anwesenden der Kolo nialgesellschaft für treue« Gedenken Bin glücklich, daß unter Ew Hoheit zielbewußter Leitung da« von mir vor 20 Jahren gepflanzte schwacheRei« zum mächtigenBaum erwachsen ist Möchte deutsche einsichtsvolle Arbeit in fernen Landen unsere« Vaterlande« Macht und Wohl fahrt fördern al« schönsten Lohn für unserer Gesellschaft Streben Mit herzlichen Grüßen. Metz, den 23. Mai 1902 Hohenlohe." — Au« LnlaßderWiederkehr de«Krönung«tage« de« Kaiser« von Rußland fand gestern vormittag 11 Uhr großer Gottesdienst in der Kapelle der russischen Botschaft, an dem der Botschafter Graf v der Osten- Sacken mit Gemahlin, da« sämtliche Personal der Bot schaft, der frühere Botschafter in St. Petersburg, General adjutant und General der Infanterie v. Werder, der Gouverneur, Generaloberst v Hahnke, Abordnungen von Offizieren de« Kaiser Alexander-Garde-Grenadi»r-Regi- ment« Nr. 1 und de« 2 Garde.Dragoner-Regiment« Kaiserin Alexandra vcn Rußland in großer Zahl, die hie« anwesenden Offiziere de« Kleinrussischen 40. Dra goner-Regiment« u a m teilnahmen. Nach dem Gottesdienst war Frühstückstafel bei dem Botschafter« paare. — Der Bundesrat überwies in seiner gestrigen Sitzung die Vorlage, betreffend den Aufruf und die Einziehung der Noten der Bank für Eüddeutschland in Darmstadt, den zuständigen Ausschüssen. Von der Mit teilung, betreffend die Verhandlungen der Kommission für Arbeiterstatistik, wurde Kenntnis genommen Ueber die Anträge, betreffend die Feststellung de« Ruhegehalt« von Reichsbeamten und den zollfreien Einlaß der von der diesjährigen internationalen Fischereiaultstellung in Wien zurückgelangenden Güter, wurde Beschluß gefaßt Den Beschlüssen des Reichstags zum Entwurf einer See- mannSordnung und zu den Entwürfen der dazu ge hörigen Nebengesetze wurde die Zustimmung erteilt. Ferner stimmte der Bundesrat den AuSschußanträgrn zu, betreffend: 1. den Entwurf eine« Gesetze« für Elsaß- Lothringen über die gemeinschaftliche Ausführung von Lnnst nnd Wissenschaft. nur ernste Slucke uusgrsuy.l waeorn, oueoe», ie»y«r alle anderen Opern, dir nicht zu den „großen" zählten, der Komischen Oper vorbehalten. Die Werke, die auf dieser Bühne zur Aufführung gelangten, sind nicht burle«ke, wie die ihnen voraufgrgangenen italienischen, sondern au> ernsten und heiteren Situationen gemischt, auch nicht im Genre der englischen Tragödie, sondern im Sinne de« damals aufkommenden rührenden bürger lichen Schauspiels. Die komische Oper ließ noch lange ihren Ursprung erkennen Sie war ursprünglich eine Art Singspiel und auf den herumziehenden Jahrmarktbühnen entstanden. Diese machten besonder« auf den großen, in der Nähe von Paris abgehaltenen Märkten, die wochen lang dauerten, gute Geschäft« Sie übten ihre Zugkraft besonder« durch die leichten, volk«tümlichen Lieder und die meist au» dem gewöhnlichen Leben stammenden Sujet» au«, während in den besseren Theatern fast «»»schließlich historische und mythologische Stoffe behandelt würben, die dem gewöhnlichen Volke naturgemäß fern lagen Da damals die Theater viel strenger an eine Konzession gebunden waren al« heute, suchten die stehenden Bühnen ihren wandernden Kollegen da» Leben möglichst schwer zu machen Die Oper beanspruchte für sich allein da» Recht zu singen, während da» Schauspielhaus das Reden al« sein aus schließliche« Vorrecht bezeichnete Zeitweilig kam e» so weit, daß auf den Jahrmarktbühnen nur mehr gehandelt werden durfte. Man schrieb deshalb die Lieder in großen Buchstaben auf Tafeln, die man von der Decke in den Zuschauerraum herabhängen lieh, damit da« Publikum selbst den Text fingen konnte. Di« erste Bühn«, auf d«r di« Pariser komische Oprrn sehen konnten (soweit sich dieser Name überhaupt auf da« Genre anwrnden läßt), datiert au« dem Jahre 1624, und zwar war «I merkwürdigerwris« ein Kerzen- macher, Nam«n» Honorö au« Pari«, der da« Privi legium erhielt, solche Stucke uus o<m Jahrmarkt« auf- zuführen Drei Jahre später trat er seine Konzession un einen gewissen Ponton ab, der trotz der Schwierig- keiten, die ihm durch andere Theaterunternehmen in den Weg gelegt wurden, da« von ihm gepflegte Genre ,u vervoll kommnen suchte Im Jahre 1714 war die Oper, oder wie ihr offizieller Titel lautete, die Königl Musik- akrdemie, so gnädig, ihrer Schwesterbühne die Erlaubni« zur Aufführung kleiner Vaudeville« mit Prosa und Tanzeinlagen zu gestatten. Außer Fuzelier und Dorne- val war e« hauptsächlich Lesage, der berühmte Verfasser de« „Gil Bla«", der diese Bühne mit Stücken versah Aber nun wurde auch da« ThölUre franvai« eifer süchtig auf den Erfolg diese« Konkurrenten, und e» untersagte ihm nun die Aufführung von Stücken, in denen geredet wurde. Da ihm wegen der Großen Oper die Aufführung von Werken, in denen nur gesungen wurde, auch nicht gestattet war, blieb ihm nichts andere« übrig, al» sich ganz aus die Pantomimen zu verlegen Trotzdem wurde da« Theater 1718, infolge einer Beschwerde der Schauspieler de« ThöLtre fran?ai« behördlicherseits geschloffen. E« wurde aber 1724 wieder eröffnet und hatte in der folgenden Zeit einen solchen Erfolg, daß die anderen Theater e« 1745 wieder schließen ließen Im Jahre 1751 erhielt J«an Monnet wieder «in Privil«gium für die Erricht ung einer komischen Oper Diese wurde im folgenden Jahre eröffnet und fand einen solchen Anklang, daß da« von ihr gepflegte Genre sich bald zu einem ««»gesprochen französisch-nationalen entwickelte und sich bi» jetzt er halten hat. Die Opora butla, die lange Zeit auch in Pari« blühte, war ein wesentlich italienische« Genre, das mit der komischen Oper keineSweg» identisch ist. Da die Italiener da« eigentliche Vaudeville nicht kennen, setzten sie manche Stücke in Musik, die un« dieser Ehre gar nicht würdig erscheinen würden. In d«r Opera duSa 150 Jahre „Komische Oper". Bo» I. Lltz. «Nachdruck »erboten) I» diesem Jahre kann die Komische Oper in Pari« ihr 150 jähriges Jubiläum feiern, denn erst seitdem sie ein königliche« Privilegium erhalten hatte, konnte sie sich nach den mannigfachen Schwierigkeiten, die ihr bi« dahin bereitet worden waren und mit den«n sie auch noch einige Zeit zu kämpfen haben sollte, freier «ntfalten und ein eigene« scharf umgrenztes Genre heranbilden Die erste Oper hatte Kardinal Mazarin 1645 zu Ehren der Königin Anna von Oesterreich in Pari« aufführrn lassen Es gab damal« auch schon Liederspirle, die al« Vorgänger der komischen Oper be trachtet werden können, jedoch kam dieser Nam» im Jahre 1715 zum erste» Male vor. Da« Genre wurde aber nur auf den Jahrmarkt«bühnen gepflegt, und erst 1752 fand «S seine Vertretung auf einer ständigen Bühne M In Frankreich unterscheidet man nur zwischen großen Opern und komischen Opern Erstere sind diejenigen, in denen alle Teile gesungrn werden, während unter letzterer Bezeichnung alle diejenigen Opern verstanden »erden, in denen der Dialog mit dem Gesang ab wechselt, welche» auch der Charakter de« Werke» sei Der Name komisch« Op«r ist also für di« rrnsten od«r sentimentalen Werke nicht mehr zutreffend; er ist nur «»» historischen Gründen beibrhalten worden Ur- k'iü: glich verstand man nämlich darunter nur komische Th-aterstückr, in denen einzelne Lieder nach volk»tüm- lichen Melodien gesungen wurden, also Stücke, die man sp u-r Vaudeville« nannte Di» Op«r war damals da« «iuzig» Theater, in dem gesungen wurde, und da dort Wasserleitungen, Entwässerungen und' B«wässeruna«n durch mehrere Gemeinden; 2. di« Resolution«« vr« Reichstag«, betreffend die Abänderung der Vorschriften über die Einrichtung und den Betrieb der Zinkhütten und betreffend die r«ich»grs«tzliche Regelung de« Irr««- wesen«; 3 den Entwurf von Bestimmungen, betreffend dir Beschäftigung von Stbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Walz- und Hammerwerken — Unter Berufung auf ein drutsch-amerikanische» Blatt ist in der deutschen Presse aus New-Dork di« Lngab« v«rbr«itet worden, daß Sr Majestät dem Kaiser „der neue amerikanische Marine.Attache Pott« höchst unsympathisch sei" und daß die persönliche Vor stellung hinau«geschoben werden solle, „weil Pott« in der Schley-Affäre gegen Schley gewesen sei". Die „Nordd. Allg. Ztg " ,ft zu der Erklärung ermächtigt, daß an dieser Erzählung kein wahre« Wort ist. — Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht da« Gesetz, betreffend den Gebührentarif für den Kaiser Wilhelm-Kanal vom 20 Mai 1902. — Den Mitgliedern der Zuckersteuerkommission sind jetzt die stenographischen Protokolle über die Aussagen von Sachverständigen au« der Zucker, industrie vorgelegt worden; sie umfassen 111 Druck seiten Von Regierungsvertretern find zugegen gewesen vom Reichsschatzamt«: Staatssekretär Frhr v Thielmann, Unterstaatssekretär v Fischer, geh OberregierungSrat Kühn; vom Auswärtigen Amte: Ministerialdirektor vr. v. Koener, geh LegationLrat vr. Johannes; vom Reich»amte dr« Innern: Geh Rat Wolffram, Regierung«- rat vr. Bönisch; vom preußischen Finanzministerium Geh Rat Richter; vom Handelsministerium Regierung»- rat Nay — Die Namen der vernommenen Sach verständigen find bereit« früher veröffentlicht worden. Die Vernehmungen erfolgten auf Grund de« nach stehenden Fragebogen«, dem al« Jnhaltdübrr sicht voran gestellt war : 1. Gegenwärtige Lage; 2. Mutmaßlich« Entwickelung ohne Dazwischenkunft der Brüsseler Ver handlungen; 3 Folgen der Ablehnung de« Vertrage«; 4. Folgen dir Annahme de» Vertrage«; 5. Aenderung der Gesetzgebung. Die Fragen der lauteten: 1 Welche« ist nach Ansicht de« Hr. Sachverständigen die gegen wärtige Lage der Industrie und Landwirtschaft? Werfen die durchschnittlichen Ankaufspreise für Raffinade, Roh zucker, Rüben einen Gewinn ab oder decken sie wenigsten« die Kosten der Herstellung? — DaS preußische Abgeordnetenhaus nahm gestern nach den Pfingstserien seine Sitzungen wieder aus. Aus der Tagesordnung stand die Borlag« zur Stärlung des Deutschtums in den Ostmarken, in der 150 Mill zur Ausfüllung deS AnsiedlungSsondS und 100 Mill, zum Ankauf von Domänen und Forsten verlangt werden. Zu Beginn der Beratungen nahm der Mtnisterpräsident, Reichskanzler Traf v. Bülow daS Wort und führte »lwa folgendes au»: Ich kann mich bei der Begründung der Borlage auf meine Ausführungen im Januar beziehen Wir haben nicht nur da» Recht, sondern auch die Pflicht, Schutzwehren aufzurichten, damit dir staatsfeindlich« großpclnifche Agitation abgrwehrt werde und an dem von unS aufgerichteten Bollwerk zerschelle. Die verfassungsmäßigen Rechte der polnischen Bürger wrrden wir fernerhin gewissenhaft achten. (Zurufe der Polen.) Ge wiß! Wir wollen keine Polizeipolitik, wir wollen auch krine Politik der Nadelstiche. Aber wir werden alle« unterdrücken, waS unser Staatswesen zu untergraben droht. Wir wollen zunächst die deutschen Bestrebungen fördern, dann fall weiter ein wirtschaftlicher Erfolg erzielt werden. Die AnsiedelungS- pelitik, die wir betrieben haben, hat sich bewährt Die innere Kolonisation ist daher das wichtigste Mittel gleichzeitig zur «uibreitung de» Deutschtums und zur Hebung der Landeskultur. DaS erste Mittel von denen, die ich im Januar angekündigt habe, ist diese Borlagt. Wir wollen damit die Politik BiSmarckSsorts«tzen. Wir treten schon jetzt mit dieser Forderung an Sir heran, um den beteiligten Behörden sofort volle Klarheit zu ver schaffen, damit sie wissen, woran sie sind Wir sordern einen höheren Betrag al» srüher, weil wir in rascherem Tempo vorgehen wollen. Wir wollen zeigen, daß wir unsere Ost markenpolitik ohne Zögern und Schwanken in ruhiger, kon sequenter Weise weiter versolgen werden. (Beisoll.) Aller dings hat die AnsiedelungSkommtfsion einzelne Fehler gewacht. WaS ich aber thnn kann, um einem allzu bureaukratifchen Borgehrn entgegenzutreten, soll geschehen Bei einem be schleunigten Ankaus der Güter, der gegenwärtig nicht bloß au» politischen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen tragen mehr ober weniger all« Personen den Buffo- Charakter; oft enthält ein Stück drei ausgesprochene Rollen dieser Art. Alle diese Werke sind sehr heiter, manchmal sogar ganz ausgelassen gehalten. Diese« Genre entstand in den ersten Jahren de« 18 Jahr hunderts. Anfänglich wurden zwischen den Akten d«r ernsten Opern kleine lustige Scenen mit zwei Personen aufgeführt, die, al« sie Beifall fanden, nach Umfang und Zahl der Personen erweitert wurden. Schon gleich im Anfang wandten die ge schicktesten Komponisten sich diesem Genre zu. Vinci und Pergolesi zeichneten sich zuerst darin au«. Be sonders seit 1760 erzielte die Opsra butka einen ungeheuren Erfolg. Piccini, Gualielmi, Paisiello und Cimarosa ernteten unsterblichen Ruhm aus diesem Ge biete, daS selbst Rossini nicht verschmähte. Die erste komische Oper, die 1752 in Paris aufgeführt wurde, war zugleich ein Meisterwerk der komischen Gattung. ES war „Va sorva paärov»" (Die Magd al« Herrin, l» sorvauts maitrssss) von Pergolesi. E« hatte, wie die meisten derartigen Stücke jener Zeit, eine sehr ein fache Handlung und erhielt seinen Hauptreiz durch die kleinen Musikstücke In Frankreich hat sich die komische Oper haupt sächlich infolge de» lebhaften Streite« zwischen den An hängern der italienischen und der französischen Musik entwickelt Die Franzosen hatten in der Schule der Opsra duff» viel gelernt Sie nahmen nun ihre Kräfte zusammen und schufen jene zahlreichen, köstlichen Werke, die sich über die ganze Welt verbreiteten. In den fran zösischen komischen Opern kommt der französische Geist, die leichte graziöse Beweglichkeit zum Ausdruck. Al« unverkennbar nationale« Eigentum hauptsächlich von Grötry bi« Auber in vielen glücklichen Werken zu Tage »«treten, bilden fi« die eigentümlichsten Erzeugnisse d«r französischen Op«r. Sie tragen ebensos«hr einen vor wiegend französisch«« Charakter, wie die Opvn» bvff»