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Dresdner Journal : 26.05.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190205267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020526
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-05
- Tag 1902-05-26
-
Monat
1902-05
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 26.05.1902
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W 118.Montag, den 26. Mat nachmittags.1902 Amtlicher Teil der vor vr. Löte. Wort zu das Nichtamtlicher Leit. iunck «»d Wissenschaft. frische Erscheinung. R. V. Mt«.: »mg, „im Gewebe der Worte und Verse bereit» die Hinsicht gerecht zu werden vnmag. In der Kantabilität de» Zwiegesange« mit Tristan, wie im „LiebeStod" kam aber überdir» auch der gesanglich« Wohllaut in diesem orchesterumwogten Werke zu schöner Geltung, und e« nach einen ihrem Zn- besonderen rin fast dent geh. Hosrat vr. Mehnert nachersichtlicher Rede: Die Erste Kammer begeht heute sammrntritte nach der Pfingstpause Festtag! schauung kennen zu lerne«, wie der Erlauchte Prinz in seiner weitschauende« sicheren Art, in seiner wahrhaft fürsorgendra Weise mit un« gemeinsam «intrat für da» unzertrennlich» Wohl vo« König und Vaterland! Ich weiß mich daher mit Ihnen ein«, wenn ich von dieser Stelle au« unserer Schwesterkammrr, wie dem Erlauchten Jubilar selbst unsere aufrichtigsten und herz lichsten Glückwünsche darbringe. Zu Ehren Er. König! Hoheit bitte ich Ei« sich von Ihren Plätzen zu erheben Auch diese Ausführungen wurden von der Kammer mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Die Kammer erhob sich, der Ausforderung de» Herrn Präsidenten entsprechend, zu Ehren de« Erlauchten Jubilar» von den Plätzen. seitdem Tw König!. Hoheit i« di« Erst« Kammer Ständeversammlung getreten find. Wurde der fürstlich« Sitz auch anfang« nicht grnomm««, so arb«it«n Ew. König!. Hoheit doch seit einem Menschenalter mit un«. Die Arbeit der Erste« Kammer tritt wenig«» E« vollendete sich vor wenigen Tagen ein Zeitraum von 40 Jahren, daß Se. König!. Hoheit Prinz Georg in die Erste Kammer eingetretrn ist Ist e« an sich schon ein einzig dastehende» Ereignis im gesamten parlamentarischen Leben überhaupt, daß ein Königlicher Prinz in einer ununterbrochenen Reihe von 40 Jahren sein Amt al» Mitglied der Ständeversamm lung auSübt, so rufen in»b«sondere hi« strenge Gewissen- Hastigkeit, der niemals ermüdend« Eif«r, die da» Er lauchte Mitglied unsere« Landtag» in so hervorragendem Maß« auSzeichnen, unsere vollste Bewunderung und unsere einmütige Dankbarkeit wach. Erst in den letzten Tagen vor Pfingsten hat eine größere Anzahl unserer Kollegen bei engeren Verhand lungen so recht Gelegenheit gehabt, au« eigener An- Wekanntrnachung. vom 1. JuN^d.J. ab wird dar Untersteueramt Olbernhau (Hauptzollamtsbezirk Freiberg) in ein Steueramt umgewandelt werden. Dresden, am 24. Mai 1902. Königliche Zoll- und Steuer-Direktion. die Oeffentlichkeit. Größer« parlamentarische Aktionen komme» wie i« allen Oberhäusern auch bei un» seltener vor. Unser Gewicht liegt in stiller u«d ernster Arbeit. Eine ganz besondere Bedeutung wird aber der Erste« Kammer dadurch zuerkannt, daß di« volljährigen Prinze« de« Königliche« Hause« darin Sitz und Stimme haben. Diese Bedeutung tritt aber noch erhöht hervor, wen« ein Prinz, wie Ew König!. Hoheit, mit seltener Ge wissenhaftigkeit, mit seltener Treue, mit aufopferung«» vollster Hingebung Sich den übernommenen Verpflicht ungen unterzogen haben. Die Kammer freut sich daher, diesen seltenen Jubel» tag besonder« feiern zu können, und hat sich gestattet, al« Zeichen dankbarster Verehrung Ew. Königl. Hoheit Bildni« für unseren Sitzungssaal anfertige» zu laste«. Den Männern, welche jetzt auf diesen Stühlen fitze«, wird e» stet« «in Sporn zur Nachahmung sein, de» späteren Geschlechtern soll e« aber den Beweis liefern, wie innig Fürst und Kammer zusammen arbeiten können, zum unzertrennlichen Wohle de« König« und de« Vater- laude«. So wollen drnn Ew. König!. Hoheit gestatte«, daß da« Bildni« vorgeführt werde! Nachdem taS Bild in den Sitzungssaal gebracht worden war, antwortete Se. Königl. Hoheit der Prinz Georg etwa folgendes: Für di« Kundgebung, die Ihm anläßlich Seine« Jubiläum« zu teil geworden sei, danke Er der Kammer und Er. Excellenz dem Hrn. Präsidenten Er habe immer da« Gefühl gehabt, daß Er auch auf mancherlei Nachsicht bei Seiner Thätigkeit in der Kammer zu rechne» gehabt habe; Er danke dafür, daß sie Seinen gute« Willen für die That genommen hab«. Er danke der Kammer noch einmal herzlichst Beiden Ansprachen, die die Kammer stehend an hörte, wurde lebhafter Beifall gezollt. In der Zweiten Kammer ergriff der Präsi einem Aufzuge von Gustav v Moser. Wallner« Schwank „Madame Edouard" ist kein neue« Werk, sondern ist schon auf viele« Bühnen, so vor Jahren am Wallaertheater in Berlin mit Erfolg g«. Sehr vorteilhaft stach gegen „Madame Edouard" da» kleine Mosersche Lustspiel „Ohne Konsens" ab, da» vorzüglich, mit Lust und Laune, dargebotcn wurde. Frl GaSny« Frau Susy ist eine reizend« und echt« Wirksamkeit das Ziel setzen würde. Er scheidet dann rs bsns xsst», nach glücklich vollsührtem Werke; niemand sühlt dies tiefer al» die hart ge troffenen Gegner der Republik. Nationalisten, Orleanisten, Bonapartisten, Klerikale sind durch den zur Zeit mächtigsten Mann Frankreichs um die Früchte einer vieljährigen, oft mit naher Aussicht auf Erfolg betriebenen Wühlarbeit gebracht worden. Sie werden sich von dieser Niederlage nicht so bald erholen. Hr. Waldeck-Rousseau aber wird wieder kommen, fall» der Republik neue innere Gefahren drohen, noch einmal als Ministerpräsident, sonst al» Präsident der R> publik, und er wird dann in einem ernsteren Sinne als der auf Monarchen-Nochahmung bedachte Felix Faure ein regierender Präsident sein. Ueber fernen etwaigen Nachfolger im Minister- Präsidium lassen sich heute noch keine Vermutungen ausstellen. Hrn. Loubet wird eS aber nicht schwer fallen, nach seiner Rückkehr auS Ruhland mit neu gestärktem Ansehen und noch unterstützt durch Rat schläge Waldeck-RousseauS die nötigen Verändergngen im Ministerium vor unehmrn. Daß der Leiter der auswärtigen Politik, Hr. Delcassv, in seinem Amte bleibt, ist wohl als unzweifelhaft anzusehen, schon weil er den Präsidenten auf der russischen Reise be gleitet hat und man dem Kaiser Nikolaus und den russischen Staatsmännern nicht zumuten kann, mit einem im eigenen Lande zum Abgang reifen Minister des Aeußern noch politische Unterredungen zu pflegen. Gegenstände für solche Gespräche liefert nicht nur Asien oder Afrika, auch im nahen Orient und im Mittelmeer decken giebt es Punkte, über die französische und russische Politiker ihre Ausfassuna ins reine zu bringen wünschen könnten. Nur muß man nicht gerade an Aegypten denken; diese Frage hat Lord Salisbury ziemlich hart als für England indiskutabel bezeichnet. Auch da» allgemeine Schutzrecht über die Katholiken im Orient ge hört nicht zu den Dingen, die sich in St. Peters burg von einem französischen Minister des Aeußern frei und fest zur Sprache bringen lassen. Denn der berechtigte Kern des französischen Protektorat», die Ausübung einer Obhut über die heiligen Stätten als solche, die in der Berliner Kongreßakte feierlich bekräftigt und von Deutschland niemals angefochten worden ist, wird gerade durch ein die katholischen Interessen schädigendes Vordringen der orthodoxen Mönchtums, das für die Ausdehnung der griechischen Kirche kämpft, geschädigt. Gerade in dem jetzt vor liegenden Einzelsalle leidet die katholische Sache nicht darunter, daß deutsche Franziskaner vom deutschen, italienische vom italienischen Konsul vor den türkischen Behörden vertreten werden, sondern unter der Ab neigung Frankreichs, bei seinem russischen Bundes genossen darauf hinzuwirken, daß Ausschreitungen orthodoxer M vnche, wie dieentwürdigenden Schlägereien vor der Kirche des Heiligen Grabes, für die Zukunft durch geeignete Mittel verhindert werden. Dies wäre eine Schutzhandlung, die mit den Katholiken der ver schiedenen Nationalitäten in Jerusalem auch deren Regierungen bereitwillig als ein Verdienst Frank reichs anerkennen würden. Nach solchen Lorbeeren scheint aber Hr. Delcasss nicht zu streben. Die Thatsache, daß auch Italien darauf bestanden hat, italienische Mönche in Palästina durch seine eigenen Konsuln zu schützen, unter Erwirkung eines förm lichen JradeS des Sultans für dieses Schutzrecht, bedeutet übrigens wenn nicht für das amtliche Frankreich, doch für einen Teil der Pariser Presse den ersten WermutStropfen im Freudenbecher de» französisch - italienischen Einvernehmen». Kö«igl. Opernhaus. — Am 24. d. „Tristan und Isolde". Handlung in drei Abteilungen »o» Richard Wagner. Mit einem Gaste, der, unter Mottl in Karlsruhe sowie in Bayreuth erprobt und bewährt, zu den besten neuzeitlichen Vertretern de« besonderen Genre« de« Wagnergesange« gezählt wird, ging diermal da» Werk in Scene, da« im Schaffen de« Meister« selber einzig »«blieben ist und da« auch in Zukunft einzig bleiben wird, da — mit Bulthaupt zu sprechen — die Beding- gebrn worden. Die Königl. Generaldireknon der Hof theater hat mit dieser Neuaufnahme, wohl im Hinblick auf die Sommersaison, da» Repertoire ihrer leichten Unterhaltungsstücke bereichern wollen, indessen gebührt diesem Schwank, der teilweise durchau« possenhaft ge halten ist, sowohl feinem Inhalte al» seiner Form nach kaum ein Raum im Spielpla» «ine» Hoftheater«. Er basiert, wie die meisten derartigen französischen Erzeug nisse der leichtesten Theatermuse, auf einer Ehe bruchsepisode. Eine gelegentlich eine« intimen Souper« erfolgte thätliche Beleidigung eine« Polizeikommissar« bringt die Beteiligten, die junge Frau eme» Bürger meister« und deren Liebhaber und Freund de» Hause«, einen Arzt in Pari», vor da» Gericht, wo der betrogene Gatte, der Bürgermeister und Advokat Charancon, der gleichzeitig selbst auf verbotenen Pfaden wandelt, di« Verteidigung der angeklagten Dame übernimmt, ohne zu wißen, daß diese seine eigene Frau ist. E« ergeben sich VerlegenheitSscenen, Ueberraschungen und komische Situa tionen, die in der Mehrzahl einen possenhaften Cha rakter tragen, ohne dabei Witz oder Humor zu besitzen. Auch die Zeichnung der Charaktere ist eine ganz ober flächliche, die Handlung selbst episodenhaft. Da» Stück wurde demgemäß von dem vollbesetzten Haufe beinahe ablehnend ausgenommen, der Beifall galt nur den Dar stellern, unter denen sich Frau Bastö al« temperament volle Frau de« Bürgermeister«, Gabrielle, und Frl. Serda al« elegante Kunstreiterin Miranda, ferner Hr P Neumann al« Bürgermeister Charan con, Hr. Stahl al« Arzt Lambert, Hr. Gunz al« Diener Samuel und Hr. Huff al« Caponot au«zeichneten. Hrn. Dettmer fehlte für seine Rolle de« hilf«bereiten und «Iwa« beschränkten Frrund«« de« be trogenen und betrügend«« Gatt«n, Th«odul« Grati«, durchau« jedwede Komik in Spiel und Sprache, ebenso Lebendigkeit Da« Zusammenspitl war gut, auch da« rasche Tempo wirkte günstig Staudigl in d«r Rolle d«r Brangäne, während die Herren Forchhammer, Perron und Scheidemantel den Tristan, Mark« und Kurwrnal sangen Hr. Kapell meister Kutzschbach führte die musikalisch« L«itung mit vortrefflich«« Geling«« Da« Hau« war ausverkauft in drei Akten Nach dem Französischen von Franz Wallner — Vorher: „Ohne Konsen»", Lustspiel in und spendete an d«n Aktschlüffen den Hauptdarstellern und vor allem auch dem Gaste reichen Beifall. O S Königl. Schauspielhaus. — Am 25. d Mt«: Zum ersten Mal«: „Madam« Edouard". Schwank Bast«, aus dre sie rhre weiter« Darstellung gründet. Bei aller Leidenschaft, die di« letztere durchpulst, meidet sie ein stärkere« Betonen de« Moment« der Sinnlichkeit und sichert so drr Gestalt der Heldin de« Dramas einen Teil drr Sympathien, die ihr andernfalls verloren gehen müssen. Diese rein schauspielerisch« Leistung weiß nun Frau Reuß-Belce vortrefflich mit der musikalisch- dramatischen in Einklang zu bringe« Von reifer Künstlerschaft und eine Meisterin de« deklamatorischen Gescinqsstil«, legt sie die Partie so an, daß sie diese durch einen bi« in die Einzelheiten sorgfältig auögearbeiteten, Licht und Schatten klug verteilenden Vortrag stimmlich trefflich zu be herrschen und deren hohen Ansprüchen in dynamischer Mit Allerhöchster Genehmigung ist der Privat- dozeut vr. woä. Franz Karl Saxer in Leipzig . zu» außeretatmäßigen außerordentlichen Professor l» der medizinischen Fakultät der Universität Leipzig ernannt worden. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der BerlagSbuchhändler und Nchdruckereibesitzer Hirschfeld in Leipzig das ihm von Sr. Hoheit dem Herzoge von Sachsen-Meiningen verliehene Verdienstkreuz für Kunst und Wissenschaft «nnrhme und trage. Se. Majestät der König Haden Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Bossirer bei der Königl. Porzellanmanufaktur Meißen Schmelzer die ihm von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich ver liehene Jubiläum»-Erinnerung»-Medaille annehme und trage. 8 Konzert. Die Dresdner Liedertafel, die in d«m Zeiträume ihre« nahem dreiundfechzigjährigev Be stehen« so oft und erfolgreich in den Dienst -der Wohl- thätigkeit getreten ist, veranstaltete auf besondere An regung eine« Vereinsmitaliede« am Sonnabend im Saal« de« Linckeschen Bade« ein (gutbcsuchtes) Kon zert, dessen Ertrag der Dresdner Krankenträgerkolonn« vom Roten Kreuz zu gute kommen soll Mit den im vergangenen Winter an dieser Stelle mehrfach gerühmte« Vorzügen einer weichen und klangschönen, geschmack- und temperamentvollen Ausführung trug die „Liedertafel" unter der belebenden Führung ihre« ncuernannten Diri genten Hrn. L. Werschinger eine Reihe kleinerer, ge fälliger Männerchöre vor, die — wie Köllner« „Wald- morgen", Petzschke« „Neuer Frühling" und Attenhover« „Margret am Thor" — allerding« schon mehrfach auf den Dortrag«ordnungen früherer Konzerte erschienen sind. Die beifällig begrüßten Chorsätze erhielten durch die instrumentalen Darbietungen der RegimentSmufik de« Königl. Sächs Grenadierregiment« Nr 101 unter der Leitung de« Hrn. Loui« Schröder eine wirkungs volle, wenn auch für den kleinen Eaal etwa« zu ener gische Umrahmung Leider enthielt da« Programm keine auf di» naheliegende Unterlassung de» Tabakrauchen» während de« Konzerte» abzielende Bemerkung. Wissenschaft. * Die neuesten Jupiter-Beobachtungen lenke« wiederum die Aufmerksamkeit auf diesen größten Planeten de» Sonnensystem», der gleichzeitig eine« ganz bcskndrrm Ranz unter den Begleitern der Sonne einnimmt. Sein« Die auswärtige Politik der vorige» Woche. Der Besuch de» französischen Präsidenten Loubet in Rußland ist noch mehr als frühere Kundgcbungen des Zweibundes auf den Grundton gestimmt gewesen, alles zu vermeiden, was unter den festländischen Regierungen und Völkern Be unruhigung oder auch nur gespannte Erwartung hätte Hervorrufen können. Man darf der russischen Presse in ihrer Gesamtheit die Anerkennung nicht versagen, daß sie während dieser franko-russischen Festtage keine Gelegenheit vorübergehen ließ, um auf die durchaus feindliche Natur nicht nur der gegen wärtigen Freundschaftskundgebungen, sondern des ZweibundeS selbst aufmerksam zu machen Die Trinksprüche brachten nichts, was nicht auch in Deutschland mit rückhaltloser Zustimmung ausgenom men werden konnte. Se. Majestät der Kaiser wissen Sich eins mit dem Zaren in allen auf die Er haltung der Ruhe Europas gerichteten Bestrebungen. Dar haben Se. Majestät von neuem bezeugt, indem Er vor den Vertretern unseres Heere- beim Feste des Potsdamer Lehrbataillons dem russischen Herrscher zu seinem Geburtstage eine vielbemerkte und in ihrem militärpolitischen Rahmen bedeutsame Freund lichkeit erwiesen. Der Reichskanzler Graf v. Bülow, der neben dem russischen Botschafter an jenem Tage gleichfalls Gast Sr. Majestät der Kaisers war, wird diesen abermaligen Beweis für die von ihm ge förderte Uebereinstimmung der beiden Kaiser mit freudiger Genugthuung verzeichnen. Die Rede, worin Se. Majestät der Kaiser in Kürzel unter besonderer Betonung Seines vertrauensvollen Einverständnisses mit den BundeSsürsten dar Friedensprogromm der deutschen Politik bekräftigt haben, verband sich in glücklichem Zusammentreffen mit den Worten des Zaren und seines französischen Gaste- zu einem harmonischen Dreiklange. Die Politik Kaiser Wil helm- und Seines Kanzler-, deren Grundgedanke darin besteht, daß afrikanische und asiatische Fragen nicht in europäische, am wenigsten in mitteleuropäische verwandelt werden sollen, trägt gute Frucht in dem Gefühle der Sicherheit, da- mehr und mehr die Kulturnationen des alten Kontinents durchdringt und den Alpdruck, daß schwere Verwicklungen unter ihnen selbst bevor stehen, dauernd hinwegnimmt. Im Zeichen dieser zuversichtlicheren LebenS- stimmung der europäischen Völker, die auch in Frankreich an die Stelle de- früheren Schwankens zwischen Furcht und Hoffnung getreten ist, bringt voraussichtlich Hr. Waldeck-Rousseau seinen mehr fach erwähnten Rücktrittsentschluß zur Aus führung — der erste französische Ministerpräsi dent, der selbst und freiwillig seiner politischen Grumuuugev, Versetzungen re. tm öffentl. Dienste. L« Geschäftsbereich« be» «t»tftertu»S »es Kultus »« öffentlichen Unterrichts. Zu besetzen: die » Lehrer- Selle a. d Kirchschul« zu Tun « walve. »oll.: da» Ministerium »e» Kultus rc. Einkommen 1200 M. neben ft. Wohnung u. tartengenuß, übtidie» b. a. w. bü M. f Turnunterncht. Bewerbungen sind bi« ü. Juni beim Bezirk»lchulinlp«ktor Bach, Abau, einzureichen; — 1. Oktober: t. di« Filialkirchschulftelle zu Tauscha. Außer ft. Wohnung im neuerb. Schulhause u. -muß einer gr. Gartens 1200 M. v Schul-, 2S0 M v. Küchendienste, 110 M s. Fortbildungsschul-, 72 M. f. Turn- ud 72 M der Frau f. Nadelarbeit-unterricht; 2. die Filial- kirchschulyelle zu Merschwitz. Äußer ft. Wohnung 124» M. » Schul-, etwa 780 M. v. Kirchend enste u. (bi» z. Anstellung eine« 2. stäub. Lehrer») 110 M s FoNbildungSschulunterricht. Gesuche find bi» 1». Juni beim BezirkSschulinspektor Sieber, »roßenhain, einzureichen. (Behärdl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Auztigenteile.) »a,,e Ausdehnung d«r Melodie vorzuz«ichn«n", wahr scheinlich «,« zum zweiten Male erfüllt wird. Frau Reuß-Belce, di« erst unlängst von Amerika, wo sie . „ » u a in San Francisco di« Isolde fang, zurückkehrte, sprach da« Organ namentlich in der MittrUage warm rechtfertigte von neuem vollkommen da« günstige Urteil, und klangvoll an. Die weitere Besetzung de« Werke« da» seinerzeit, al« sie erstmalig die Gestalt der Brün- war die in letzter Zeit übliche geblieben und zeigte Frl. Hilde (..Götterdämmerung") hierselbft verkörperte, an dieser Stelle hatte gefällt werd«« können. Vor allem trat wirder in erfreulichster Weis« zu Tage, daß »an in ihr einer darstellerisch ungewöhnlich ver« «lagt«« Kraft gegenübersteht Im Gegensatz« zu der bei un» in glänzendster Weis« vertreten ge wesenen ekstatischen Ännaffung der Roll« huldigt sie «iaer mit den Mitteln einer psychologischen Motivierung arbeitenden Und so gewinnt di« Künstlerin gleich für die jäh« Wandlung, die der Zaubertrank dem Wesen Isolden» bringt, ein« kaum zu überbietend« Wirkung In Haltung und Mimik vrranschaulicht st«, unterstützt »on einer schönen Erscheinung, durch ihr von jeder lleb«rtreibung freie« stumme» Spiel in meisterlicher Weise, wie drr Stolz de» König»kinde» vor der Lieb« dahinfinkt Sie schafft fich aber so auch zugleich die DreSdeu, 26. Mai. Am 21. d. MtS. vollendete fich ein Zeitraum von 40 Jahren, seitdem Se. üünigl. Hoheit der Prinz Georg der Ersten Sächsischen Ständekammer al- Mitglied angehört. Der Bedeutung dieses ErinnerungLtageS, der ersten stiner Art in der Geschichte unserer Verfassung, wurde heute zu Beginn der ersten Kammersitzungen nach den parlamentarischen Pfingstferien in feierlicher Weise gedacht. In der Ersten Kammer richtete der Präsident, Er. Excellenz der Wirkt Geh. Rat Or. Graf v. Könneritz an Se. Königl. Hoheit nachstehende Ansprache: Durchlauchtigster Pri«z, Gnädigster Prinz und Herr! Während unserer sitzung»fr«ien Tage i« der Pfingst- «och«, am 21. Mai, hat fich da» vierzigste Jahr erfüllt. Dresdner Journal Herausgegeben von d«r Königl. Expedition de» Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraß« 20. — Fernspr.» Anschluß Nr. 1295. Erscheine»: Werktag» nach« » Uhr. v«z»«pret»: Bei» Bezug« durch dl« Geschäft»»«»« tuuertzat» Nre»»«» 2,L0 M (rinschl. Zutraguug), durch dl« l» Deutschen Reich« » «. («ulschlitßlich vrfikl^Uü- vierteljährlich Auzelue Rümmer» 10 Pf. Wird Zurücksendnng der für bte SchrisUeitung bestimm«»», «ter von dieser «richt ein- aesorbrrten Beiträge beax Macht, so ist da« PostgeE beizufügen. A»kü»bt,»»««»e»ützrt»: Di« Zeile kleiner Schrift der «mal gespaltenen Ankündt- gungS-Keite oder deren Ran» m) Pf. Bet Tabellen- nnd Ziffernsatz » Pf. Aufschlag für die Zelle Unter« Re- daktton-strich (Eingesandt) di« Textzeile mittler Schrift oder deren Raum SO Pf. Gebühren - Ermäßigung bei Öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi» mittag» 12 Uhr für die nach mittag« erscheinende Stummer.
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