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Dresdner Journal : 16.05.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190205168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-05
- Tag 1902-05-16
-
Monat
1902-05
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 16.05.1902
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Nichtamtlicher Leit. müßte, dürste wohl einleuchten. Tagesgeschichte. Kunst und Wissenschaft. Verhandlungen da- Zustandekommen der Vor lage im ReichStag-plenum in Frage stellen am und Refidenztheater. — Am 15. d. Mt« : Zu« erste» Male „Professor Hellmer»", Drama in drei Akten von Paul Wiihelm. 8»r Thro«besteiz»»g de- Mutz» do» Spa»ie«. Se. Majestät König Alfon» XIII. vollendet worgenden Tage sein sechzehnte» Lebensjahr Dre-tze«, 16. Mai. Se. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg beging deute die Feier H-chstfeinr» Namenstage». Au» diesem Anlaß fand nachrmttagS 2 Uhr Familientafel im Palai» Parkstraße statt, an der Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Georg, der Prinz und die Frau Prinzessin Friedrich August mit den beiden ältesten Söhnen, die Prinzesfin Mathilde und Ihre Kaiser!, und Königl Hoheit die Erzherzogin Margarethe teilnahmen. Ihre Königl. Hoheit der Prinz und die Fra« Prinzesfin Johann Georg begeben Sich heute nachmittag 4 Uhr 55 Min. zum Besuche Ihrer Majestäten des Königs und der Königin nach Sibyllenort und gedenken am 21. d. Mt». vor mittag» wieder hier einzutreffen. Deutsche» Reich. * Berlin. Au« Wiesbaden liegen die nach stehenden Meldungen vor: S«. Majestät der Kaiser hörten gestern vormittag den Vortrag de« Chef« de« Militärkabinett« Grafen v Hülsen-Häseler Gestern vormittag 11 Uhr trafen der Prinz und die Frau Prinzessin Friedrich Karl von Hessen hier ein. Se. Majestät der Kaiser waren zum Empfange auf dem Bahnhof» erschienen — Um 12 Uhr nahmen Se. Majestät auf dem Platze vor dem Kurhause di« Parade über da« Hessische Füfilierrrgiment v Ger«dorff Nr 80, die Unteroffizierschule in Biebrich und die hier aarnisonierendr Abteilung de« Hessischen Feldartillerie- Köuigl. Opernhaus. — Am 15 d. Mt« : „Hamlet". Große Oper in vier Akten. Nach Shakespeare von Michel Carrö und Jule» Barbier. Musik von Lmbroise Thoma». Dir Neueinstudierung «ine» Werke« wie „Hamlet" kointe kaum unter einem andern Gesichtspunkte erfolgen, el» unter dem der Berücksichtigung eine» besonderen Interesse« bei der Besetzung einer der beiden die Oper tragenden Rollen So erfolgreich de, französische Meister mit seiner „Mignon" aus deutschem Boden war, so »mig Glück war ihm mit seiner Veroperung — sit rsoii» rerbo — der Shakesprareschen Tragödie beschieden Darau» nun wird gleich ersichtlich, wie wenig e« in der Prozi» verschlägt, wenn ein Komponist sich, mit den Paristen zu reden, an einem dichterischen Kunstwerk ,vt,Inn»!gt", und wie eben die ästhetischen Vorau«- setzunze» und Wirkungen bei der Oper und beim Drama so grundverschiedene sind, daß zwei Bearbeitungen eine« ud derselben Stoffe» hier sehr wohl nebeneinander bestehen können Der Grund, warum „Hamlet" versagt, ist auch nicht etwa nur darin zu suchen, daß diese Gestalt in besonderem Grade der Vertonung unzu gänglich ist. Dem Komponisten Thoma» lag ohned,»» mir da» roh» Gerüst der Handlung de» Ehakespeareschrn Drama» vor. Vielmehr ist der Hauptgrund de» Minder- »folg« diese» Werke» der „Mignon" gegenüber dari» t» suchen, daß di« L«i«r de» Komponist«» schlechterding» nicht auf di« Aceord« düsterer Tragik zu stimmen war, di« hier anzrschlage» werde» mußten So schöne Stelle» bi« Partitur der Oper aufweist, u»d so wenig sie verleugnet, daß ei» Reister seiner Kunst sie schrieb, so fehlte doch riese« di, zu einem Werk« dieser Anlage „forderliche nachhaltig« schöpferische Kraft und seiner Tonsprach« Wie wir vernommen Haden, hat dre jetzige Direktion de» Residenzthrater« von der früheren ein« sehr unlieb same Erbschaft antreten müssen, nämlich eine größere Anzahl von Stücken, die zur Aufführung angenommen worden sind und zur Vermeidung einer beträcht lichen Konventionalstrafe gegeben werden müssen, von denen jedoch manche einen zur Ausführung berechtigenden Wert nicht habe». E« ist daher erklärlich, daß da« Reside»ztheat„, dessen jetzige Leitung keine Schuld hieran trifft, in der letzte« Zeit de» öfteren mit äußerst schwachen Dramen an die Oeffentlichkeit treten mußt«; ebenso erklärlich ist e« aber auch, daß da« Publikum sich diesen gegenüber ablehnend »„hält Immerhin jedoch ist e« trotzdem bedauernswert, daß den neuen Ausiührunaen de» Refidenztheater« so wenig Jntereffe entgrgengebracht wird, wie die» der äußerst schwache Besuch der gestrigen Vorstellung zur Erscheinung brachte. Da« Theaterpublikum ist ja b«kanntlich im all gemeinen — nicht nur in Dresden — ein launische« und undankbare«, da« dem Tage«erfolg ebenso sehr huldigt wie der darstellend« Künstler selbst, in- dessen dürfte doch gerade bei dem Refidenz theater nicht vergefsen werden, daß letztere» «ine notwendige und schätzenswerte Ergänzung zu unseren Königl. Hoftheatern bildet, insofern e» rinerseit» dem Dresdner Publikum Theaterstücke zu Gehör bringt, die nicht im Repertoire der Hoftheater liege» können, und ihm anderseits in jedem Jahre Gelegenheit giebt, eine aröß„« Anzahl von auswärtigen Bühnen künstler« zu sehen, deren Auftreten in Dresden ohne das Rrsid««ztheat„ unmöglich wäre E« würde dir« aber in d»m bi»h„igen Umfange gar nicht geschehen können, wenn nicht die Leitung und da« Personal d»« letzteren eine solche außerordentliche Arbeit«freudigkeit und Vielseitigkeit und solchen Fleiß entfaltete, wie e« in der letzten Saison der Fall gewesen ist In dieser Hinsicht, glaube» wir, »„drenten di« Darbiktungen d«» Rrfidrnztheat«» wohl derart verfahren würde, sehr viel Zeit erspart wer den; ja e» würde sich vielleicht empfehlen, in der Diskussion ganze Abschnitte zusammenzufasfen und deren Ln dIoo-An»ahme zu bewirken. Die Sätze de» Bunde»rat»eutwurf» sind gegeneinander so haar scharf abgewogen und so eingehend und gewissenhaft geprüft, daß die tariffreundliche Mehrheit gar nicht- Bessere» thun kann, al» sie zu acceptieren und sich i« Verlaufe ihrer Beratungen entschlossen auf den Boden der Vorlage zu stellen. Das baldmögliche Z»standekommen der Zoll tarifvorlage wird in de» Kreisen unserer Produktiv gewerbe, aber auch von den staatserhaltenden Be- »ölkerung-schichten, die die fortwährende Beunruhigung beendet sehen möchten, sehnlichst gewünscht. Auch in der tariffreundlichen KommissionSmehrheit verschließt man sich diesen Wünschen keineswegs. Darum er geben sich für sie die Erwägungen, die kommissarischen Beratungen zu beschleunigen, ganz von selbst. Bor allen Dingen wird aber, um diese erforderliche Beschleunigung zu erzielen, neben der Fernhaltung aussichtsloser Anträge und der Zusammenfassung der Diskussion die Schaffung neuer Differenz punkte vermieden werden müssen. Soll die zweite KommissionSlesung nicht ebenso in die Breite gehen wie die erste, so wird fortan darauf zu halten sein, daß möglichst endgiltige, und zwar auf dem Boden der BundeSratSvorlage sich haltende Beschlüsse gefaßt werden. Wenn nicht alle Zeichen trügen, liegt die» im großen und ganzen auch in der Absicht der KommissionSmehrheit, und deshalb glauben w.r, daß die Arbeiten der Zolltarifkommission eine raschere und ersprießlichere Erledigung finden werden, al- man in einem Teile der Presse anzunehmen geneigt ist. erreicht damit nach dem Gesetze seines Lande» da- Itter der Regierungsmündigkeit. Der jugendliche Sproß au» dem Hause der Bourbonen wird daher morgen in seiner Residenzstadt Madrid den Dhron seiner Väter besteigen, und fein Haupt »ird zum ersten Male den verantwortungsvollen . Schmuck einer Königskrone tragen. Zahlreiche iüustre Abgesandte der Großen dieser Erde haben sich in Madrid versammelt, um Zeugen jrne» feierlichen Akte- und durch ihre Gegen- wart gleichzeitig Dolmetscher der lebhaften Teil nahme ihrer Staatshäupter zu sein an dem «souderheit für die spanifche Monarchie so bedeutsamen Ereignisse. Unter diesen Vertretern befindet sich für Se. Majestät den Deutschen Kaiser Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen, Regent de- Herzogtum- Braunschweig, Höchstwelcher dem jungen spanischen Herrscher die aufrichtigsten Wünsche des Kaiser» und damit der ganzen Deutschen Nation übermitteln wird. Und m der That, e» hieße, dem wahren Sachverhalte ungetreu sein, wenn man nicht einräumen wollte, daß die spanische Geschichte der Gegenwart auch gar manches trübe Bild aufweist, sich die Aufgabe, die IlfonS XIII. vom morgenden Tage ab zufällt, al- eint besonder- schwere gestalten wird und somit herzliche Wünsche einer weiteren Besserung der spani- schen Verhältnisse gerade für ihn vollauf ge boten sind. Möge vor allem die leider offenbar noch immer nicht ganz feste Gesund heit de- Königs sich mehr und mehr stärken und dem jetzt sechzehnjährigen Fürsten, für den nach dem frühen Tode seine» Vater», de- König» Ilson-IXII., seine Mutter, Königin Mana ihristine au- dem habsburgischen Hause, mit weiser Fürsorge die Regentschaft geführt hat, nicht an Raigebern fehlen, die ihm treu «zur Seite flehen und einen freien Ausblick auf die Interessen uud Hoffnungen seine- Volke- verschaffen, auf daß er später, wenn er zu völliger Männlichkeit erwachsen sein wird, als ein Regent mit klarem und besonnenem Urteil da« spanische StaatSschiff durch die mannig fachen Klippen, die diesem etwa noch drohen werden, mit fester Hand zu glücklichem Gestade hinüberführe! die benötig!« E»„gie oe» Äuvorua», o„ o,«mansche Nerv Die Begabung Thomas' gravitierte zu aug«n- fällig nach der Seite d«S Anmutige», d«S Zärtlichen, Rührenden rc., um schließlich überhaupt auf dem Boden der großen Oper mit nachhaltigem Erfolge bestehen zu können Wenn sein „Hamlet" in Deutschland trotzdem dann und wann noch „scheint, wenn „ im Vaterlande de« Komponisten dauernder sich behauptete, so lag die« »b»n an den beiden Hauptrollen Für da« Leidende, Träumerische der Hamlet-Figur konnten Darsteller und Publikum sich bi« zu einem gewiss«» Grad« «benso rr- wärmen wie für da« Rührende der Ophelia-Gestalt und zuletzt, aber nicht am letzten, für die Ge- sang«kunst ihrer Darstellerin Di« dir«malige Neu einstudierung erfolgt« sichtlich um der letzteren Rolle willen. Die junge Dam« oder dir, di« sie berieten, hatten damit nach einer Seite günstig, nach einer andern minder günstig gewählt. Ophelia ist für eine Debütantin eine dankbar« Partie, «inmal, da sie die Künstlerin de« öfteren aus der Bühne „scheinen läßt, dann speziell für unf„« deutschen Verhältnisse, da sie außerhalb de» eigentlichen Wettbewerb« steht und demnach nicht wie andere Rollen allenthalben zum Ver« gleiche« hrrau»ford„1 Si« ist ab«r auch «ine gefährliche Partie, da sich di« Darstellerin mit jener im ersten Koloratur- s«4 meist genügenden Repräsentation hi„ nicht genug sein lassen darf. Vordem nun sahen wir al« Ophelia eine Künstlerin, d e im Gesang nicht allen Ansprüchen entsvrach, dafür aber im Spiel vortrefflich bestand, Frl. Teleky. Dir«mal ward un« dir Rolle begreiflicherweise besser gesungen al« gespielt: Frl. Alice Schenker unternahm den Schritt vo» der Schulbühn, de« Konser vatorium« auf di« Hofbühne. Wa« di« juna« Dam« in der Darstellung bot, war da« bei vorbereitenden Studien Erreich bar« Auch war ihr« Jntelligrnz u»v„ke»»bar, während «an allerdin»« nach Momenten intuitiven darstellerischen Er fassen« der Situation selbst in dem »ach jeder Richtung deshalb »icht daran, daß die Zolltariflommisston dem Umstande, daß da- Plenum schon erheblich früher al- Ende November in stand gesetzt werden muh, die Weiterberatung de- umfangreichen Werk» vorzuuehmen, Rechnung tragen und ihre Arbeiten bedeutend beschleunigen werde. Wir halten e- aber auch für nicht unbedenklich, über da- voraussichtliche Ergebnis der Zolltarifverhandlungen pessimistische Nachrichten zu verbreiten. Pessimistische Stimmung lähmt die Thatkraft, Zuversicht hält sie rege. E» wird aber noch eine- starken Quantum- unermüd licher Thatkraft bedürfen, um die Zolltarifreform zu stände zu bringen; darum sollte man alle- vermeiden, was schwächend wirken könnte, zumal ein Grund für pessimistische Anschauungen nicht vorliegt. Ueberblicken wir die Ergebnisse der KommissionS- beratungen in der Zeit nach den Osterferien bi» zum Beginne der Pfingstpaufe, so finden wir, dah im Vergleiche zu den vor Ostern abgehaltenen Sitz ungen schon weit rascher gearbeitet worden ist. Aber nicht nur da»; eS sind in dem letzten Abschnitt der KommissionSverhandlungen auch wesentlich weniger Abänderungen de» Tarifentwurf» vorgenommen worden, als vorher. Erhöht wurden die Fleischzölle, die Zölle auf Kaviar, Austern und Hummern, ferner die Er zeugnisse der Müllerei aus Getreide, Reis und Hülsenfrüchten, sodann des gewöhnlichen Backwerk» und der Teigwaren. Dagegen wurde für Heringe Zollfreiheit beschlossen. Alle übrigen Tarif nummern — und da» sind über 140 — sind nach den Sätzen der BundeSratSvorlage angenommen worden. Ganz entschiedenen Widerspruch erfuhren die Beschlüsse auf Erhöhung der Fleischzölle von feiten der Bundesrat-vertreter. Staatssekretär vr. Graf v. PosadowSky Wehner erklärte die be treffende Abänderung der Vorlage alt unannehmbar in allen Stadien der Verhandlung. Danach ist in keinem Falle anzunehmen, daß die Mehrheit-Parteien diese Beschlüsse aufrechterhalten werden. Die Houpt- differenzpunkte zwischen den verbündeten Regierungen und den tariffreundlichen Parteien bilden bis jetzt die Abänderungen de- Entwurfs betreffend die Ge treidezölle, die Viehzölle, die Zölle auf Gärtnerei- erzeugnisse und die Fleischzölle. In allen diesen Punkten haben Abgeordnete und Zeitungen der Reichstagsmehrheit unzweideutig die Absicht kund gegeben, eine Verständigung herbeizuführen. E» wird also zu erwarten sein, daß nach Abschluß der ersten KommissionSlesung, wenn die Thätigkeit der tariffreundlichen Kommissionsmitglieder sich im wesentlichen mit dem Ausgleich der Meinungs verschiedenheiten in nur wenigen Punkten zu be schäftigen haben wird, eine Verständigung dahin zu stände kommt, daß die KommissionSmehrheit von den als unannehmbar bezeichneten Beschlüssen Abstand nimmt. Nachdem die Kommission die drei ersten Haupt abschnitte des Tarifentwurf» erledigt hat, bleiben deren noch fünfzehn zur Erledigung übrig, und diese umfassen noch 684 Positionen. Wie wir vorhin fest gestellt haben, sind in den letzten drei Wochen von der Kommission rund 140 Positionen der Bundes- ratSvorlage unverändert angenommen worden. Die zu einem Teile dieser Sätze eingebrachten Abänder ungsanträge sind gefallen. Man wird also den aus der KommissionSmehrheit heraus kundgegebenrn Wünschen, aussichtslose Anträge überhaupt zu unter lassen, nur beistimmen können. Es würde, wenn Der Stauß der Zoütarifrefor». Die parlamentarische Ferienpause wird von einem großen Teile der politischen Presse auch diesmal mit Betrachtungen über den Stand und Ausblicken über den vermutlichen Fortgang der Zolltarifreform -uSgefüllt. Dabei fällt der Umstand besond rS auf, daß nicht nur oppositionelle, sondern auch tarif- fieundliche Blätter für da» Zustandekommen der wichtigen Vorlage nicht eben günstige Aussichten er- Sffnen. ES sind u. a. Berechnungen aufgestellt worden, wonach die Zolltariflommission mit der ersten und zweiten Beratung der Entwurfs bis in den November hinein zu thun haben würde. Daß ober eine derartige Ausdehnung der Kommission-- hm G«lungenfle», wa« vr« Dedulantin vor, der Wahn sinnscene, vorerst vergeblich auSschaute. Ungleich günstiger war, wie schon gesagt, die gesangliche Seite der Leistung. Die Stimme klang, ausreichend stark für unser Hau«, in den mittleren Lagen warm und voll, stieg auch mit Leichtigkeit in die höheren empor, um allerding« in den eigentlichen Glanzregionen derKoloraturdiven in der Au«- dildung noch nicht abgeschlossen zu erscheinen. Die Technik „wie« sich in Koloraturen, Trillern und Staccati sorgfältig vorbereitet, wenn auch selbstverständlich noch nicht alle» einwandfrei gelang. Der Gesamteindruck ließ also immerhin erkennen, daß mau hier einem GesangStalent gegenübersteht, dessen Entwickelung mit ehrlichem Interesse zu verfolgen sein wird. Für die weiteren Gestalten der Oper stand vor allem in Hrn Perron al« Hamlet eine künstlerisch« Kraft zur Verfügung, die di« Handlung mit starken Schultern zu tragen »„mochte Gesanglich wie dar stellerisch eine fesselnde Leistung hinstellend, fand er aber auch trefflich« Unterstützung Jutbesondne zeichneten sich Frl v Chavanne, al« in Gesang und Spiel hervor ragende Vertreterin der Rolle der Königin, und Hr Rain« al« König au« I» den kleineren Partien waren die Herren Nebuschka, Wachter, Petter, Plaschke, Jäger rc. erfolgreich thätig Die musikalische Leitung führte Hr. Hofkapellmeister Hagen Ein nahem au>- verkaufte« Hau« »ahm da« Werk, zu dessen Wirkung »icht wenig ein« «b«nso glänzend« wi« geschmackvolle Ai« vn «cbns beitrug, sympathisch auf und lohnte den Dar- stell„n mit lebhaft«» Beifall Daß dabei die Debütantin besonder« reich bedacht wurde, war angesicht« der ob waltende« Derhältmss« wohl zu verficht» O S. regiment« Nr 27 ab; letzter« war zu Fuß angetreten Auf drm Paradrplatze waren „sch««»»»: der komman- di„«nd« General de« 18. Armeecorp« Generalavjurant G«»„al der Jnfa»t„ie o Lmdeqmst uud die Generalität Die Prinzesfin Friedrich Karl von Hesse«, al« Ches de« Küßlierregiment« Nr 80 erschien zu Wagen, Se Majestät d«r Kaiser in der Uniform der Garde-du Corp« zu Pferde mit dem Feldmarschallstabe in der Hand, ebenso Prinz Friedrich Karl von Hesse«, Höchstwelcher da» Band d«» Schwarze» Adlerorden« trug, und die Herren de« Hauptquartier« S« Majestät begrüßten die Truppe«, ritte» mit dem Prinzen di« Front ab, wobei der Wage« der Frau Prinzessin folgte, und nahmen dann den Vor beimarsch der Truppen ab Der Monarch begaben Sich sodann in« Schloß, wohin die Fahnencompagnie folgte, und fuhr«n alsdann mit der Frau Prinzessin Friedrich Karl von Hessen nach dem Offizier kafino de« Füsilier- regiment« v G„«dorff Nr. 80, wo er mit dem Prinzen »nd der Fra« Priuzessiu Friedrich Karl von Hessen an einem Frühstücke de« Offiziercorp» de« Regiment« tril- nahm Die Kapell« de« Regiment« konzertierte. Uebrrall, wo Se Majestät Sich zeigten, brach da« zahlreich er schienen« Publikum in lebhaft« Zuruf« au» Da« Wetter war kühl, aber günstig Der Prinz und die Frau Prinzessin Friedrich Karl von Hessen reisten, von Er Majestät drm Kaiser zur Bahn begleitet, um 4 Uhr von hier «b. Um 6 Uhr traf Se. Königl. Hoheit der Groß- Herzog von Hessen in Wiesbaden ei». Se Majestät der Küfer holte» den Großherzog vom Bahnhofe ab «nd fuhren mit Ihm im offenen Wage« nach dem Schlosse Zur Abendtafel bei Er Majestät dem Kaiser waren geladen S« Königl Hoheit der Großherzog von Hessen, den Oberst Wachter und Obeistleutncnt Frhr. Röder v. Dier«burg begleiteten, ferner der Gesandte Prinz Ratibor, der kommandierende General v. Linde- quist, sowie der Polizeipräsident Prinz Ratibor Der gestrige fünfte Festspielabend brachte Auber» „Der schwarz« Domino" in Wie«badener Bearbeitung Di« Hauptrolle« spielten Erika Wedekind Dresden und di« Herr«« Anth«S-Dr«»den und Nebe-Berlin Se. Majestät der Kaiser wurden durch Fanfaren begrüßt und nahmen in der großen Loge zwischen Er. Königl. Hoheit dem Großherzog von Hessen «nd dem General v Linde- quist Platz Die Aufführung fand lebhaften Beifall. — Nach der gestrigen Vorstellung besuchten Se Majestät den Bierabend bei dem Intendanten v Hülsen Se. Königl Hoheit der Großherzog von Hessen ist nach Schluß der gestrigen Aufführung wieder von hier ab gereist. Um 11 Uhr abend« traf der König von Schweden und Norwegen hier ein und wurde am Bahnhofe von drm Gesandten Grafen Tapbe sowie zahlreichen hier lebenden Skandinaviern begrüßt. — Se. Majestät der Kaiser ließen bekanntlich die Einladung „gehen, e« möchten einig« Vertreter de« englischen Großpriorat« de« Johanniter- Orden« zu den Feierlichkeit»!! in Marienburg ent sandt werden Wie au« London berichtet wird, hat der König von England hierzu Sir John Furley, Maraui« of Braedalbane, den Obersten Bowdler und Sir Herbert Jekyll abgeordnet — Die Prinzen August Wilhelm und O«kar von Preußen trafen gestern nachmittag au« Plön in Hamburg «in und unternahmen bald nach ihrem Ein treffen eine Spazierfahrt sowie einer Rundfahrt durch den Hafen Am Abend gedachten die Prinzen im Deutschen Schauspielhaus« eine Vorstellung von Schiller« „Maria Stuart" beizuwohnen und nach der Vorstellung nach Badenweiler abzureisen, um dort da« Pfingstfest mit Ihrer Majestät der Kaiserin und den jüngsten Geschwistern zu »„bringen. — G«gen die Wahl de« nationalliberalen Abgeord neten Wehl im Reich«tag«wahlkreise Celle-Gif horn ist von «elfischer Seite Protest eingelegt worden, der nach dem „Hann Cour" damit begründet wird, daß am Tag« der Wahl angeblich noch Nachtragungen von Wählern in die Listen erfolgt seien vn- hett-r cke». ha in >e im chloi- «chen- ist in u meist Ja,d . Al« «steu- >elbft. unter ästtst 4vrr O111 1902. Freitag, den 16. Mai nachmittags. llttr » bsetze» »« Dresdner Journal Herausgegebe» von der König!. Expedition de- Dre-dner Journal-, Dresden, Zwingerstraße 20. — yeruspr^Auschluh Nr. 129S. Erscheine«!! Werktag« »ach» » Uh«. veznaaprei«: > Bezug« durch bst« »äftaH«»« i»uertzak» » rcuuchtu Keich« » M. l«u-ichließltch vestellgrldz vierteljährlich Einzelne Nummer» 1v Pß. Mrd Zurücksevduna der für die SchrisUeitung bestimm««», aber von dieser nicht ei» aesordrrte» Beiträge bea» sprucht, so ist da- Postgeld beizusügen. «»tü»di,»«a-»e»ÜH»e» Lie Zeit« klemer Schrift dm 7 mal gespaltene» Auntndi- .Uttg« seit« oder deren Na um b« Ps «ei la belle»- »ad Zissernsa» » Pf Aufschlag stl die Zeile Unter« Ne» daktion-strich (Eingesandt) di« Teztzetle mittler Schrift odm deren Raum dv Pf. Gebühren - Ermäßigung bat Sfter„ Wiederholung. Annahme der Anzeige» bi» mittag« »S Uhr sür ine nach, mittag- erscheinende Nummer.
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