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Dresdner Journal : 03.05.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190205039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020503
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-05
- Tag 1902-05-03
-
Monat
1902-05
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 03.05.1902
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eine selbständige, unabhängige Stellung zu sichern, und da» ist ohne Zweifel gelungen. Die „Tägliche Rundschau" hat milgeteilt, die ganze Angetegenheit sei „sub »uspiciis ilnpsrntoris" behandelt worden. Wir können diese Angabe bestätigen und auch die Frage eine» sächsischen Blatte», ob die deutschen Unterhändler Rückhalt bei der Reichrleitung gehabt Hütten, in vollem Umfange bejahen. Ohne die Wachsamkeit, die al» Erster Se. Majestät der Kaiser selbst bei der Beobachtung der Vorgänge aus dem internationalen Schiffahrtsmarkte betyätigt haben, ohne die in enger Fühlung mit den obersten Reichs- behörden unternommenen vorbeugenden Schritte der Direktoren Ballin und Wiegand sähen wir un» heute sicherlich einer übermächtigen amerikanischen oder gar amerikanisch-englischen Ringbildung gegen- übergestellt, neben der die deutsche Schiffahrt nicht mit vertragsmäßig auSbedungener und zugesicherter Gleichberechtigung auftreten könnte. Es würden dann auch wohl in unserer Presse ähnliche Klagen laut werden wie in der englischen, die mehrere Tage nach dem Bekanntwerden der deutsch-amerikanischen Vereinbarung eine förmliche Panik zeigte. Auch nach Ueberwindung des ersten Schrecks wird man in der Londoner City von dem unbehaglichen Ein drücke nicht frei, daß England in diesen seine Inter essen tief berührenden Schiffsfragen früher hätte auf stehen müssen. Eine Meldung des „Bureau Reuter", wonach die große afrikanische Zukunftsbahn Kap —Kairo mit Umgehung Deutsch-Ostafrckas durch den Kongostaat gebaut werden soll, hat, obwohl ihre Unrichtigkeit bald erkannt wurde, viel Staub aufgewirbelt. Es ist richtig, daß ein vertragsmäßiger Anspruch deS Reiche» auf die Benutzung deutschen Gebietes nicht besteht; er hätte nur durch Verhandlungen mit Cecil Rhodes unter Uebernahme entsprechender Verpflichtungen er worben werden können. Es macht aber einen sonder baren Eindruck, wenn dieselben Blätter, die seinerzeit jede Abmachung mit Cecil Rhodes bekämpft haben, jetzt der Regierung vorwerfen wollen, sie habe ver säumt, die Durchführung der afrikanischen Nord- Südbahn durch unser Schutzgebiet zu sichern. Be kanntlich ist damals nur ein Vertrag über Tele graphenbau geschlossen worden. Dieser Bau ist bereits ausgeführt, und man darf annehmen, daß auch die Eisenbahn einst dem Laufe der bereits vor handenen Telegraphenlime folgen wird. Inder südafrikanischen Friedensfrage ver breitet der Gesandte vr. LeydS pessimistische Auf fassungen, die mit dem wirklichen Stande der Dinge, über den vielleicht Hr. Leyd» nicht genau unter richtet ist, schwerlich übereinstimmen. Es ist in zwischen über die Friedensbedingungen, die von Eng land einerseits und den Burenführern in Afrika ander- s:it» aufgestellt werden, immerhin mancherlei bekannt geworden, und wohl nirgends zeigt sich bisher ein unlösbarer Widerspruch. Die Verhandlungen mögen sich vielleicht noch wochenlang hinziehen; aber daß sie gänzlich scheitern sollten, ist heute kaum mehr al» wahrscheinlich zu bezeichnen. An das Interesse Englands, den Krieg zu beenden, mahnen auch die wenig erfteulichen Nachrichten aus Demen, aus dem Sudan und vom oberen Nil, die in den letzten Tagen nach Europa gelangt sind. Auf dem Balkan ist zwar in Macedonien eine gewisse Beruhigung eingetreten, wie es auch günstig wirkt, daß neuer dings Griechenland im Hinblick auf eine künftige freundschaftliche Lösung der Kretafrage seine Bezieh ungen zur Türkei sorgsam pflegt, aber der Ehrgeiz Montenegros, der schon zu förmlichen Rüstungen ge führt hat, die Agitationen albanesischer Vereine von Bukarest aus weisen noch auf unsichere Stellen der Lage in Südosteuropa hin. Dazu kommt, daß die Pforte durch die offene Bekundung italienischer Ab sichten auf Tripolis beunruhigt worden ist, was auch die gestrige Meldung über Entsendung von 2000 Mann türkischer Truppen nach Tripolis dar- thut. Ein französisches Blatt, der „TempS", hat kürzlich den Italienern empfohlen, sie möchten doch für Tripolis die Losung befolgen, die Gambetta für Elsaß-Lothringen auSgab: Zf xenser toujours, n'en parier Dumais. Unsere Neider und Feinde innerhalb und außer halb Europas bleiben eifrig bedacht, jene» Register gewisser Nachrichten, die die deutsche Politik insbesonderS bei den Amerikanern anzuschwärzen haben, möglichst zu verlängern. Buch diese Woche hat ein Beispiel hierfür zu verzeichnen. Und zwar gilt immer wieder Südamerika als das Gebiet der vermeintlichen deutschen EcoberungSgelüste. Sollte es nicht Brasilien oder Bolivien sein, wo wir uns demnächst häuslich niederlassen möchten, so würden wir un» zum min desten die Insel Haiti zu einer Kohlenstation au»- ersehrn, wofür die haitianische Republik allerlei HandelSvoneile von deutscher Seite erhalten solle. Man zielt mit derartigen Marlern stet» von neuem auf die national-chauvinistische Empfindlichkeit amerikanischer Gemüter. Um so dankenswerter ist es, wenn beizeiten für Aufklärung gesorgt wird, wo bei uns ja die erfreuliche Thaisache zu statten kommt, daß der Besuch deS Prinzen Heinrich in den Vereinigten Staaten wesentlich dazu beigetragen hat, die Amerikaner mit dem Bewußtsein von der Ehrlichkeit der deutschen Politik zu durch dringen. Im vorliegenden Falle wurde gar eine angebliche Aeußerung Sr. Majestät des Deutschen Kaisers herangezogen, deS Inhalt», daß Deutschland nicht nach dem kleinsten Teile einer amerikanischen Insel trachte. Läßt sich auch die Richtigkeit diese» Worte-, da» Se. Majestät dem Botschafter White gegenüber gesprochen haben sollen, für den Ferner- stehenden nicht nachprüfen, so würde eine solche Aeußerung doch durchaus den Wegen entsprechen, die die deutsche Politik in überseeischen Fragen, so weit hier der amerikanische Kontinent in Betracht kommt, von jeher verfolgt hat. UebrigenS mag jenes Gerücht auch mit allerlei Umtrieben auf Haiti gegen die dortige Regierung im Zusammenhang stehen, dergestalt, daß man den haitianischen Präsidenten in Washington in den Geruch der Zweideutigkeit zu bringen für gut befinden könnte. Denn gleichzeitig wußte der Telegraph über New-Jork von einer aufrührerischen Bewegung gegen den Präsidenten von San Domingo Jimenez zu berichten. Zur revolutionären Chronik in Venezuela verlautet, daß die Regierungstruppen eine Niederlage erlitten hätten. Daß derartige von Zeit zu Zeit über den Ozean gekabelte Nachrichten indessen kaum einen ernsteren Hintergrund haben können, ergiebt sich aus dem Umstande, daß die in Venezuela interessierten deutschen Handelskreise zumeist von schlimmen Er eignissen in den südamerikanischen Republiken nichts zu wissen bez. durch jene Drahtmeldungen in keiner Weise ans der Fassung gebracht zu werden pflegen. Tngesgeschichte. Dresden, 3. Mai. Gestern nachmittag empfingen Ihre Majestäten der König und die Königin in Villa Strehlen den dortigen Pfarrer Vie. tbsoi. Richter und ließen Allerhöchstsich durch ihn die Pläne der neuzuerbauenden Kirche der ChristuSparochie in Strehlen vorlegen. — Heute vormittag 10 Uhr 10 Min. sind Ihre Majestäten der König und die Königin von Halte stelle Strehlen unter teilweiser Benutzung eine» Sonderzuges zu dem üblichen mehrwöchigen Aufent halte nach Schloß Sibyllenort in Schlesien abgereist. Die Ankunft der Allerhöchsten Herrschaften auf der Schlesischen Besitzung erfolgt heute nachmittag 4 Uhr. AIS Gäste Ihrer Königlichen Majestäten sind Frau v. Minckwitz geb. Comtesse Einsiedel nebst Frl. Tochter sowie Kammerherr v. Wuthenau und Gemahlin mit nach Sibyllenort gereist. Im Dienste der Königlichen Majestäten haben sich mit nach Sibyllenort begeben: Hofdame Gräfin Reuttner v. Weyl, Hoffräulein v. Abeken, Zeremonienmeister Graf v. Rex, Kammerherr v. Metzsch-Reichenbach, Flügeladjutant Major v Watzdorf, Leibarzt, General oberarzt vr. Selle und König!. Arzt, Stabsarzt vr. Hoffmann. Der Chef der PrivatvermögenS-Verwaltung Sr. Majestät des Königs, Generaladjutant, General der Infanterie v. Minckwitz, Excellenz, ist bereits gestern im Schlosse Sibyllenort eingetroffen, um die für den Aufenthalt der Allerhöchsten Herrschaften erforder lichen Vorbereitungen zu treffen. Deutsches Reich. Berlin Se. Majestät der Kaiser hörten vorgestern abend 7 Uhr den Vortrag de» Chef» des Mititärkadlnett». — Gestern früh 7 Uhr 45 Min begaben Sich Ihre Kaiserlichen Majestäten vom Potsdamer Bahnhof nach der Wildparkftation, in der Absicht, auf dem Born stedter Felde den Besichtigungen der Bataillone de» Ersten Garderegiments zu Fuß und deS Lehr-Jnfantene- bataillon« beizuwohnen Wegen de» schlechten Wetter» ließen Se. Majestät der Kaiser jedoch die Besichtigung absagen und begaben Sich mit Ihrer Majestät der Kaiserin nach dem Potsdamer Stadtschloß Hier nahmen Se Majestät al dann den Bortrag deS Chefs d«S Zioilkabiuett» Wirk! Geh RatS vr. v Lucanu« entgegen. Um 12 Uhr nahmen Se. Majestät da» Früh stück im Regiment-Haus« de» Erste» Garderregiment« ein, während Ihre Majestät die Kaiserin bei der Herzogin von Albany speisten Die Besichtigung«» sollt«» nach Befind«« nachmittags stattfiade» — Die Abreis« Ihrer Mazetzät de, Kaiserin und der beiden jü»gftrn Kaiserlichen Kind«, nach Schloß Hausbaden bei Badenweiler, die gemeinsam mit der Prinzessin Feodora von Schleswig-Holstein gestern abend erfolgen sollte, ist, wie die „Post" hört, infolge de« plötzlichen Wuterungtumschlag« auf einige Tag« verschoben worden — Wie au« London gemeldet wird, hat da« Deutsche Geschwader unter Befehl de« Prinzen Hein rich von Preußen gestern früh um 8 Uhr den Lough Swilly verlaffen und fährt nach der Galway-Bai weiter. — Prinz Georg von Preußen, der älteste Sproß de« preußischen König«hause», ist gestern abend 7 Uhr 45 Min in seinem hiesigen Palai« auf der Wilhelmstraße an Herzlähmung ver schied«« Friedrich Wilhelm Georg Ernst Prinz von Preußen ist am 26. Februar 1826 al« zweiter Sohn de« Prinzen Friedrich von Preußen (-j- 1863), de« ältesten Neffen König Friedrich Wilhelms UI , und seiner Ge mahlin Luise, geb. Prinzessin zu Anhalt-Bernburg, in Düsseldorf geboren. Seine Jugendjahre verlebte Prinz Georg am Rhein. Von früh an bezeugte er eine aus- gesprochene Neigung für Kunst und Litteratur und fand auf Reisen in England, Frankreich und Italien fördernde Belebung diese, Neigung. Wie alle Prinzen de« Königl. Preußischen Hause» ward er al« Zehn jähriger — am 26 Februar 1836 — Secondeleutnant, und zwar ä la suits de« 2. Bataillon« im 2. Garde- Landwehrregiment. Am 23. Mai 1846 wurde er dem „Regiment Gardes du CorpS" aggregiert, am 12. Fe bruar 1871 erfolgte seine Beförderung zum Premier leutnant, am 21. Dezember 1848 die zum Rittmeister, am 12. Februar 1850 die zum Major rc, bi« er am 1. Juli 1860 Generalleutnant wurde Al« solcher wurde Prinz Georg am 18. Oktober 1861 Chef de« UlanenregimentL Nr 4, da» durch KabinettSordre vom 27. Januar 1889 den Namen „Ulanenregiment v Schmidt" (1 pommersche«) Nr. 4 erhielt Seine Beförderung zum General der Kavallerie erfolgte am 20 September 1866. Am 1. Januar 1873 ward er zweiter Chef de» 4. Garde-Landwehrregiment«. Seine nicht feste Gesundheit veranlaßte Prinz Georg, sich von seinen öffentlichen Stellungen zurückzuhalten. Er pflegte in stiller Häuslichkeit litterarische Studien und erwarb sich al« begabter Schriftsteller eine Bedeut ung namentlich auch auf dramatischem Gebiete. Am 26 Februar 1896 vollendete Prinz Georg von Preußen sein 70 Lebensjahr Auf die Feier de« Ge burtstag« fiel ein Schatten durch die Trauer um den einzigen Bruder, den am 4 Januar 1896 heimberufe nen Prinzen Alexander von Preußen, dem nunmehr auch Prinz Georg in die Ewigkeit gefolgt ist. General-Superintendent vr. Faber hielt gestern abend für den gesamten Hofstaat de» Prinzen eine kurze Trauerandacht Urber die weiteren Trauerf«ierlichkeitcn find bisher noch keine Bestimmungen getroffen worden. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, sowie di« Frau Prinzessin Heinrich von Preußm trafen noch am gestrigen Abend im Palai« de« verstorbenen Priazen ein und verweilten daselbst einige Zeit. — Anläßlich der vorgestrigen Feier de« fünfzig jährigen Dienstjubiläum« de« General« der Artillerie Edlen v. der Planitz, General-Inspekteur« der Fußartillerie, haben hiesigen Blättern zufolge Se. Majestät der König von Sachsen dem General Aller höchstseine Glückwünsche in einem sehr gnädig gehaltenen Handschreiben «»«gesprochen und diesem da« Großkreuz de« Königl Sächsischen Verdienstorden« verliehen. Diese hohe Dekoration besitzt zur Zeit außer dem Jubilar kein General der preußischen Armee. Da« Allerhöchste Handschreiben und die OrdenSinfignien wurden Sr. Ercellenz durch den Königl. Sächsischen Militärbevoll- — Es ist folgende KabinettSordre Sr Majestät de« Kaiser«, die Freigabe der OfsizierSlaufbahn für Abiturienten der Oberrealschulen, ergangen: „Auf den Mir gehaltenen Vortrag bestimme Ich: Die Reifezeugnisse der deutschen Gymnasien und Real gymnasien, der preußischen Oöerrealschulen, sowie der als gleichberechtigt anerkannten höheren Lehranstalten sind für den Offizierberus al« Nachweis de« erforderlichen wiffenschafrlrchen BiloungSgrade« gleichwertig. Die Prrmanerzeugnrffe dieser Anstalten berechtigen zur Ab legung der Fähnrichsprüfung. Oberrealschüler haben in der FähnrichSprüfung die fehlende Kenntnis de« Latei ¬ nische» durch Mehrleistung in andere« vorgeschobne» Prüfungsfächern auSzuglerchen Da« KriegSminisler«» hat hiernach da« Weitere zu veranlassen " — In der am 24 und 25 April i« RfiH, Postamt abgehaltenen Postkonf«r«nz wurde, wie bi« „D Berk -Zia." erfährt, u a die Aufstellung von L^. waten zur Au»gade von Briefmark«« in den Kcholter- vorräumen und di« Deckung d«« steigenden Bedarf« « geeigneten jüngeren Beamten in den deutsche» Schatz, gebieten und bei de« deutsche« Postanstalten im >»» lande verhandelt lieber die hinsichtlich der Beschäftig, weiblicher Personen im Fernsprech-, Telegraph»»- «>d Poftdienst gesammelten Erfahrungen wurden eingehend« Mitteilungen gemacht Besprochen wurden ferner di» von der Postverwaltung beabsichtigten Maßnahmen, «» eine zweckmäßige und gediegene Bauausführung der Unterbeamtenwohnhäuser zu sichern. E« soll dir« durch Einwirkung bautechnischer Kräfte geschehen Auch kam zur Erörterung, daß die Diensträume für di» fortgesetzt sich vermehrenden Geschäfte der Auszahlung der Rente» in den ersten Tagen de« Monat« vielfach nicht au«, reichten, sowie welche Maßnahmen zu treff«« sei, möchten, um die beim Vertriebe von ZeitungSexemplarn für gewonnene Bezieher rc. (sogenannte Verleger- exemplar«) hervorgetretenen Unzuträglichkeiten zu be seitigen Weiter wurden die Fragen in Erwäg«,, gezogen, wie da« Schreibwerk bei den Oberpostdireltioun und den Verkehrsanstalten zu vermindern und dal Kontrollwesen bei letzteren zu vereinfachen wäre Ln Schluß bildeten Beratungen über Fragen der Persmul- verhältniffe, wie Beseitigung der Verschiedenheit bei d» unkündbaren Anstellung der Unterbeamten rc — Nach der im Reichsversicherungsamt an. gefertigten Zusammenstellung, die auf den Mitteilung» der Vorstände der Versicherungsanstalten und der za, gelassenen Kaffeneinrichtungen beruht, betrug di« Zchl der seit dem 1 Januar 1892 bi« einschließlich 31 März 1902 von den 31 Versicherungsanstalten und de» ne» vorhandenen Kaffeneinrichtungen bewilligten Invalide,, renten 769177 M Di« Zahl der während desselben Zeitraums bewilligten Altersrenten betrug 393626M Davon sind infolge Tode« oder Auswanderung de« Berechtigten oder au« anderen Gründen weggesallen 216685 M, so daß am 1. April 1902 liefe» 176941 M. gegen 179450 M am 1. Januar 1802. Invalidenrenten gemäß Z 16 de» Jnvaliden-Verficher- ung«ges»tzrs (Krankenrenten) wurden seit dem 1 Januar 1900 bewilligt 16270 M Preußischer Lanbta«. Da» Herrenhaus hat gestern in der ersten seiner Plenarsitzungen, außer einigen kleinerer Besetzen, die an» dem Abgeordnetenhaus« gekommen warm, auch da» Besetz, betreffend dir Vorausleistungen zum Wege bau erledigt. Es ersuhr einige Aendrrungen, deren wichtigste darin besteht, daß dem Staate eia Antrag-recht soweit zu- gesprochen wurde, als er in der Eigenschaft de- Gutsherrn in Frage kommt. — Im Abgeordnetenhaus» brachte dat Sekundärkahngeseh vornehmlich wieder eine große Reihe lokaler Wünsche zur Sprache. Gegen da- Verlangen det Ldg. Brütt (sreikons), in den Berwaltung-kvrptr der Kleinbahuri Organe der staatlichen Eisenbahnverwaltung zu delegiere», verhielt sich Minister v. Thielen au» dem Gesichtspunkt hnatt ablehnend, daß e» bedenklich sei, staatliche Organe der iisn- bahnverwaltung gewissermaßen al- AussichtSräte der lkleir- bahnen abzukommandierrn; damit würde der Staat sär die Kleinbahnen in technischer nnv finanzieller Hinsicht die Ver antwortung übernehmen Die Petitionen wurden nach da Vorschlägen der Kommission und dann auch die zweite Lesng de- Entwurs- betreffend Abänderung der Vorschriften tia Kompetenzkonfllkte zwischen den Berichten und den B«M- uag-brhSrden ohne Debatte erledigt Bei der solgenda ße- schäftSordnungSdebatle kam u. a. der Wunsch zum Airldach der Landtag möge in Zukunft früher, »och vor Weihnacht», berufen werden. Wien. Da« Abgeordnetenhaus nahm de» Titel „Post- und Teleyraphenwesen" an, wo«ü da» Budget de« HandtlSmmisteriumS erledigt ist Im Laufe der Debatte äußerte der Handeltminitzer, er erwarte von den Verbesserungen im Levantepostdienste einen günstigen Einfluß auf den Handel und den Ver kehr mit der Türkei — Da« Hau« begann dann di» Beratung de« Eisenbahnbudgets Graf Kheve»- hüller empfahl die Verstaatlichung der EtaatSeisen- bahngesellschast und der Kaschau—Oderberger Bah» Fall» für die Verstaatlichung der letzteren sich Schwierig keiten ergeben sollten, könnte vie Regierung dst Sequestration de« österreichischen Teile« der Strecke ver fügen; durch die angeregte Aktion würde die öster- michngten und stellvertretende« Bunde«rat«mitgli»d, Major und Flügeladjutant Krug v. Nidda überreicht — Wie da« „Deutsche Kolonialblatt" schreibt, haben Se. Majestät der König von Sachsen ferner dem Direktor der Kolonialabteilung de« Au«wärtigen Amte«, Wirk Geh. LegationSrat vr Stuebel, unter B«laffu«g des Ritterkreuzes 1. Klaffe de« AlbrechtS-Orden« mit Kriegsdekoration da« Komthurkrenz 1. Klaffe de« AlbrechtS-Orden« verliehen. Gotha Der heutige Tag vollendet da« 50. Jahr, seitdem Herzog Ernst II. die Verfassung»urk»«d« der Herzogtümer Coburg und Gotha vollzogen hat E» großer Festakt im Thronsaale de« Schlosse« Friederstti» sollte heute vor Herzog und Regent den Landtag, die obersten Staat»-, Kirchen- und Stadtbehörden :c. ver einigen. Der Landtagspräsident sollte eine Ansprache halten, und der Regent gedachte mit einer Thromed« zu antworten Für den Abend ist ein großer Fackel»«, geplant Celle. Reichstagsstichwahl Bei der grstrige» Stichwahl im Wahlkreise Celle-Gifhorn erhielte» nach vorläufiger Feststellung Wehl (nl ) 11145 «»d v d Decken (Welfe) 10326 Stimmen. Oesterreich-Ungar«. Attribute bei sich, der Name ist vertikal geschrieben, und jede« Bild ist von kleinen Bogen überragt, die den Heiligenschein umgeben. Inmitten der Apostel steht im Gewölbe ein segnender Christus Die Bilder haben einen großen archäologischen und künstlerisch?« Wert und sind vielleicht die ältesten der Gegend. Mufik. * Eine wertvolle Bereicherung der im Gegensätze zur Klavier- und GesangSmusik nicht allzu reichlich bebauten Litteratur für Violine und Klavier bilden drei Tonstücke, die Hr Erwin Banck al» opus 8 soeben in Heinrich- Hofen« Verlag (Magdeburg) herausgegeben hat Zeigen die Stücke, ihren Titeln entsprechend, einerseits in ihrem Charakter völlige Verschiedenheit, so ist ihnen anderseits glückliche Erfindung, vornehme AuSdruckSweise, dankbare Wirkung und gewandte Beherrschung der Form gemein sam Da« „Lied" giebt sich al« ein inniger, zu Herzen sprechender Gesang der Violinstimme, die durch die modulatorische Ausweichung im Mittelsatze erhöhte» Interesse erhält. Die „Serenade" empfiehlt sich durch ihre melodisch gefällig« und rhythmisch zierliche Ausdrucks- tv«ise, an der beide Instrumente gleichmäßig vorteilhaft beteiligt find Die temperamentvolle, in einer glänzenden Steigerung au-klingende Mazurka, die der Komponist seinem ehemaligen Lehrer Han« Weffrley zugeeignrt hat, ist al» ein brillante«, mit technischen Schwierigkeiten aller Art (auch mit Flagelottpaffagrn) «»»gestattete« Virtuosenstück zu bez»ichnen, dem um seiner musikalischen Vorzüge willen ein« rasche Laufbahn in den Konzertsälen mit Sicherheit vorausgesagt werden darf. Hr Erwin Banck, der als schaffender Künstler somit erfolgreich in di« Fußstapfrn srine« in der musikalischen Welt unser- geffrnen, hochgeschätzten Vat»rS tritt, hat «in» Reihe von Jahren in London und New-Dork al« Konzertspieler und gesuchter Lehrer seines Instrument» (Begründer eine« Streichquartett«, Professor am Vassar-College und am Xaver-Konservatorium) gewirkt und sich nunmehr dauernd in Dresden niedergelaffen. U S * In dem der künstlerischen Leitung de« Prof. Adolf Steffek unterstehenden Orchesterklub „Haydn" in Wien kam unlängst eine au» dem Jahre 1789 stam mende ^-äur-Symphonie von Michael Haydn mit vollem Erfolge zur Aufführung Ueber da» Werk, da« der Musikschriftsteller Otto Schmid in der hiesigen Königl Bibliothek fand, äußerl sich u a. der angesehene Wiener Kritiker vr. Theodor Helm in günstigster Weise. Der Schwerpunkt der Symphonie, meint er, liegt wie bei so mancher anderen Symphonie Michael Haydn« — er weist dabei auf den Schlußsatz einer für Mozart» Jupiter-Symphonie vorbildlich gewordenen O-ckur-Sym- phonie hin, den hierorts einmal der Mozart-Verein zu Gehör brachte — in dem „reich ausgeführten Finale, einem mächtigen, energischen Fugato mit melodisch feinen Zwischenspielen" Bon dem „lieblichen" Andante de» „liebenswürdigen, freundlich klaren Werk»" heißt e«, daß e» „ohne weiter»« auch von Micha»! Haydn« großem Bruder Joseph herrühren könnte" * Mitteilung au« dem Bureau der König! Hoftheater Im Königl Opernhaus« gelangt Montag, am 5 Mai Maillart« komische Oper „Da« Glöckchen de« Eremiten" in nachstehender Besetzung zur Aufführung: Rose Friquet Frl Wedtkind; Georgette Frl Chavanne (zum ersten Male); Belamy Hr Scheidemantel; Sylvain Hr Gießen; Thibaut, Hr Erl (zum ersten Male). Z Die Gesangschule von Frl Julia Hansen, die gestern im MusenhouSsaale einen Vortrag«-Abend größeren Stil« abhielt, durfte mit dem Erfolge wohl zufrieden sein Da» zahlreich erschienene Publikum nahm die Darbietungen samt und sonders mit großem Beifall auf. Insbesondere war e« Frl Paula Brehm, die man auSzeichnete, und daS mit Recht Die junge Sängerin verfügte über leicht ansprechende sympathische Mittel, die sie, im Verein mit einer den kolorierten Gesang in ihren Bereich ziehenden vorgeschrittenen Technik, al« eine dereinstige Vertreterin de» Fach« der Operetten-Soubrette erscheinen lassen Neben ihr trat Miß Belle Applegate kaum minder erfolgreich hervor Im Besitze einer pastosen, klangvollen Altstimme, sang die junge Dame u. a «ine Arie au« Rossini« „Italienerin in Algier", deren Wieder gabe in erfreulicher Weise erkennen ließ, wie die Schule erfolgreich bemüht ist, die wertvollen Mittel biegsam und geschmeidig zu machen Weiler gaben noch Darbiet ungen die Damen Stuckey und Pietschmann Von ihnen war die erstere dem besondrren Noviziatentum noch nicht entwachsen, ließ aber gerade so da« System einer sorgfältigen grundlegenden Au«bildung in Atemführung rc. erkennen Frl Pietschmann erfreute durch wertvolle Stimmmittel, die nur, noch etwa« schwer im Ansätze, bezüglich der Reinheit der Intonation nicht immer ein wandfrei ansprechen Die durchgängig sehr zweckentsprechende Vorttag«ordnung verzrichnete Arien, Duette, Terzette und Lieder Eine willkommene Unterbrechung der vokalen Darbietungen, bei denen Hr Karl Pretzsch wie immer mit mustergiltigem Gelingen begleitet«, boten Deklama tionen von Frl Paula Roese, einer Schülerin von Frau vr Schramm. Macdonald Bi-Her am Stadtthrater zu Barme» engagiert gewesen, sprach sie mit Wärm« und trefflich charakterisierendem Ausdruck »rnstr (v Me«rh«imd» „Octavia") und heitere Dichtungen * Der deutsch.amerikanische Recitator Her mann Riotte au» New-Dork veranstaltet am nächste» Dienstag, ferner Freitag, den 9, und Montag, de» 12 d. MtS, im Musenhause drei modern-klassische Dichter.Abende Am ersten Abend werden Tennysmck „Enoch Arden" und Dichtungen von Longfellow, an zweiten „Gesühnte Schuld", Dichtungen von Reinhold Fuch«-Dre«den, und am letzten „Das Lynchgrricht n» Urwald" von Iuliu« Große zum Vortrag gelange» Karten zu 2 und 1 M sind in der Hofmusikalienhand. lung von F Rie« zu haben * Sächsischer Kunstverein. Neuaufgestellt find: Arthur Bendrat (Dresden) „Frühstimmung am Damig« Fischmarkt", Hedwig v Germar (Weimar) „Stillleben", A A. Mac Rory (Belfast) „Studienkopf ', Irmgard Meinhold (Dresden) „Interieur«", „Holländische Fücker- kinder", ,,W«ndischr» Bauernmädchen" und „Wendisch«» Mädchen", Helene Noack (Dresden) „Früchte", Hup Mieth (Charlottenburg) „Feierabend" und „In d«r Sommerfrische", Clotilde Schilling (Dresden) „Büste del Fürsten A Mavrocordats", Oskar Starke (Dresden) „Frühlingtlandschast" und „Wenn de, Hnbft btginnt", Max Kauffmann (München) „A guat'S Gsüff" Ver gangene Woche wurden verkauft: E Goerg „Langel Hoffen", Aug Leonhardi „Maimorgen" und A Lorenz „Aut dem Spreewald" Di« Entwürfe zum Meißner Dom, die historische» Skizzen, Vie eing«gange»en Radier- ungen für da« V»r»in«blatt und di« aus da» Preis« auSschreibrn Ke« Rate» zu Dre«den «ingegangme» 7t p^fii'chen Arbeiten verbleibe» nur noch wenig« Tag« i» d«r Ausstellung.
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