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Dresdner Journal : 21.05.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190105217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19010521
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19010521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-05
- Tag 1901-05-21
-
Monat
1901-05
-
Jahr
1901
- Titel
- Dresdner Journal : 21.05.1901
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bestrebt sein Da ber Speichel Schwindsüchtiger sehr häufig Bazille« enthält, so soll man einen Tuberkulösen nie auf den Mund küssen Auch durch de« Speichel tuberkulöser Tiere (Papageie«, Kanarienvögel, Hunde, Katzen x) kann di« Tuberkulose übertragen werden, »««halb Liebkosungen solcher Tiere von Mund zu Mund am besten unterlasse« werden Schwindsüchtige sollen ihre eigenen Trinkgläser, Löffel, Gabeln rc haben; stet« aber soll Tischgerät, da« derartigen Leidenden ge dient hat, tüchtig durch kochende« Wasser gereinrgt werden Bor einer Darmtuberkulose kann sich der Lungenkranke schützen, indem er nie seinen Autwurf ver schluckt Ferner soll sich der Kranke stet« vor dem An rühren von Speisen seine Hände tüchtig waschen, da sonst trotz aller Vorficht die Möglichkeit vorhanden ist, daß seine HLnde mit Au«wurf oder Speichel in Be rührung kommen * Die feierliche Eröffnung der „Internationalen Ausstellung für Feuerschutz und Feuerrettung»- wesen Bern» 1801" findet nächsten Sonnabend, den 25. d Ml« , vormittag« H11 Uhr durch Ihre Majestät die Kaiserin statt Die eingeladenen Gäste versammeln sich von 9 Uhr ab vor dem Festsaale de« Haupt-AuS- stcllungSgcbäudc« Während der Eröffnungsfeier wird die Musik von dem Bläserchor de« Hrn. Prof. Kosleck und der Musikkapelle der Berliner Feuerwehr »»«geführt werden Von 2 Uhr ab ist die Ausstellung dem Publi kum gegen ein Eintrittsgeld von 1 M geöffnet 6. K „Zeter und Mordio" Ueber die früher sehr verbreiteten kräftigen Notschreie, die heute noch dem Ausruf ,Leter und Mordio" entsprechen, berichtet Friedrich Kluge in der soeben erschienenen,Leitschrift für deutsche Wortforschung" Noch im Anfang« des 19. Jahrhunderts wurde bei Einbrüchen „Diebeio" ge rufen, und noch länge, hielt sich der AuSruf „Feuerjo". Heute werden „Helfio" und „Mordio" auch vom Volke nur noch im halben Scherz gebraucht Im 16 und 17. Jahrhundert aber gab e« eine ganze Anzahl von Notschreien Bei Fischart heißt es z B.: „Da schrei und rufet einer hilffio, rettio, schelmio, diebio", und auch Hans Sach» braucht „O mordio, o rettio" In den „Straßburger Zunft- und Polizeiordnungen de» 14 und 15 Jahrhunderts heißt e«: „So sollen alle burger, die doby find oder es hörent oder merken . . nacheilen und öffentlich mit luter Stimme schreyen und rufen gerichtjo und helfio über die getäter der bösen geschicht" Al« Hilferuf bei einer großen Gefahr, be- sonder« bei der Entdeckung eine« nächtlichen Einbruch«, kommt häufig „nachbarjo" vor, und in der hessischen Reimchronik de« Pfarrer« Ratz findet sich folgende Stelle: „aber ufthet sein Fensterlein / der Pförtner und da war gewahr / de« Hauffen« der vorhanden war / rieffe Feindt jo, verrathenio " Andere Notschreie sind „rettigo", „richtio", „schelmio", „burgerio" u a m In einer alten Thüringer Quelle au« Königshofen wird eine be sondere Verwendung solcher Notschreie angegeben In Königshofen wurde der Verbrecher an den Pranger ge stellt, und dabei schrie de« Nachrichter« Knecht dreimal ihn und sein Verbrechen aus: „Waffen Waffen über mein und diese« Lande« Dieb Dieb ja (bez. Mörder Mörder ja, Räuber Räuber ja rc)". Ueberhaupt wird ja beim Rufe gern ein Vokallaut an den konsonantischen Au«laut angehängt Im kärntnischen Lesachthal z. B wird o bei jedem Zuruf an eine Person angehängt. Jepo! (Joseph>. Daher enden auch die Namen der Jagd hunde meist auf o, wie z B in Bello * Die größte Insel der Erd« soll, wrnn die meist al« besondere Erdteile betrachteten Länder Australien und Grönland ausgenommen werden, nach der bisherigen Annahme die Insel Borneo sein Die Geographie muß aber wieder einmal umlernen, denn die neuesten Forschungen von vr Robert Bell, dem bekannten Geographen, der jetzt zum Leiter der geo logischen Landesuntersuchung in Kanada ernannt worden ist, machen e« unzweifelhaft, daß das Baffineland im nordwestlichen Nordamerika als größte Insel der Erde zu betrachten ist. vr. Bell hat der Londoner Geo graphischen Gesellschaft einen Bericht über seine Reise mitgereilt, die er an den südlichen und südwestlichen Küsten sowie auf der Ostseite de» Baffin»landes aus geführt hat, da« übrigens mit Gewißheit al» der Schau platz der Entdeckungen der ersten arktischen Forscher au« der Zeit der Königin Elisabeth zu betrachten ist Bis her konnte es noch nicht al« sicher gelten, daß BaffinS- land wirklich eine Insel wäre, vr Bell aber hält jetzt den Jnselcharakter für ausgemacht, und ebenso ist es ei«e Thalsache, daß da« Land nicht au« einer großen Zahl kleinerer Inseln besteht, sondern eine einzige Insel bildet, wie gesagt, die größte der Erde Die letzten Nachrichten über da« Baffinsland stammten bisher von dem deutschen Reisenden Franz Boas, der jetzt als Ethnolog in Amerika ansässig ist. Die Landesnatur der Insel, die etwa zwischen dem 62. und 75 Breiten grade liegt, ist im allgemeinen öde und kahl; nur auf der Westseite dehnt sich ein verhältnismäßig ebenes Land aus Im Innern der südlichen Hälfte ist ein großes Seengebiet gelegen, in dessen Umgebung sich während d«S Sommers der Boden mit Gräsern und arktischen Blütenpflanzen bedeckt Die Küste bietet eine Reihe guter Häfen * Die Perleninseln Wer Lust und Mut dazu hat, kann sich jetzt von der Regierung der Republik Kolumbien eine Perlen- und Korallenfischerei pachten, für deren Vergebung die genannte Regierung Anträg« ent- gegennimmt Die Fischereigründe befinden sich in der Umgebung der Perleninseln, die im Meerbusen von Panama etwa 80 km von der gleichnamigen Stadt ge legen sind Zu gewissen Jahreszeiten, wenn das Wasser besonders klar ist, wird die Fischerei mit Tauchern be trieben, und «S haben sich dort Perlen von großem Werte gefunden Ueberhaupt werden die Perlen aus jenem MeereSteil sowohl wegen der Form als der Farbe sehr geschätzt Die Färbung schwankt von einem reinen Weiß bis zum Grün, außerdem finden sich bleigraue und zu weilen auch jettschwarze Perlen Bi» jetzt haben diese Fischereien einen beträchtlichen Ertrag geliefert, sowohl für die Unternehmer wie für die kolumbische Regierung Der Betrieb erfordert kein große« Kapital, aber der Erfolg ist davon abhängig, daß erfahrene Taucher und ein mit der Schätzung der Perlen vertrauter Geschäfts führer angestellt werden Ueberdie« würde der Verkauf der Schalen der Perlauster, die da« vortrefflichste Perl mutter enthalten, allein zur Deckung der Betriebskosten hinreichen, sodaß der Fund der Perlen selbst völlig als Reingewinn zu betrachten wäre Wie überall find di« Perlrn schönster Art nicht srhr zahlreich, sie erreichen »ber doch häufig «inen namhaften Wert Vor zwei Jahren fand ein Taucher eine Perle, di« am Platze für 9000 Frc« verkauft wurde Bisher war di» Fischerei frei, und die Fischer mußten nur eine Abgabe an den Staat zahlen, die dem Werte der gesammelten Perlen entsprach Später wurden die Fischer dann zu einer jährlichen Steuer gezwungen, und jetzt will man den Betrieb aus schließlich dem Meistbietenden zuschlagen, um für die Regierung au« der Verpachtung eine möglichst große Einnahme zu erziele». * Berlin Der Giftmörder Jänicke, der wegen Ermordung der Näherin Bergner am Teufelsset zum Tode verurteilt worden ist, wurde nach Be obachtung seine« Geist»«zukande« in der Charit^ für unheilbar geisteskrank befunden. * Bernau (Prov Brandenburg) Ermordet und beraubt aufgefunden wurde gestern früh in der Nähe von Bernau ein Mann, dessen PersönUchknl noch nicht festgestellt werden konnte Bewohner von Bernau fanden eine Viertelstunde von der Stadt ent fernt an der Zepernick-Ladeburgrr Landstraße di» Leiche »ine« etwa vierzig Jahre alten Manne«, dem der Kopf von dem nackt daliegendrn Rumpfe abgeschnitten war Der Kopf, der in grauenerregender Weise zer stochen und bi« zur Unkenntlichkeit entstellt war, wurde etwa 40 m von dem Rumpfe entfernt im Korn- felde gefunden Die Kleider waren dem Ermordeten geraubt worden Man nimmt an, daß e« fich um einen Raubmord handelt Die Leiche wurde von der schnell benachrichtigten Pol'zei Bernau« nach einer nahegelegenen Ziegelei gebracht Die Untersuchung ist im Gange Statistik und Volkswirtschaft. Drr-dner Börsen-Bericht vom 21 Mai. Hatte bereits gestern infolge der Verstimmung über die Vor gänge bei der Pommerschen Hypolheken-Akttenbank »ine inten sive SeschästSunlust in Berlin Platz gegriffen, die eine förm liche Stockung der Thätigkeit veranlaßte, so war doch die Tendenz ziemlich fest geblieben. Heute aber setzte die Börse in matter Haltung ein, die auch im weiteren Verlause anhielt. Man notierte in Berlin: Kredit 218,50 Dis konto 187,7«, Dresdner Bank 148,00, Lombarden 28,2«, Ostpreußen 8«,40, Laura 210,7«, Dottwunder 71,2«, Bochumer 192,60, Italiener SS,20. An der hiesigen Börse lag der Anlagenmarkt wieder ziemlich still. Jndustrrelle Werte neigten meist zur Schwäche und der Verkehr darin hielt sich in mäßigen Grenzen. Man handelte: Deutsche Fond«: 3 yj, Reichsanleihe unverändert, 3^ äh dergleichen -j- 0,0« yh, Sächs. Rente ä «00 M. 8b,SO, 3^ gh Sächs. Staatsanleihe — 0,10 «sh, »«LH Dresdner Stadtschuldsch. ü «000 M. S4, Dresdner Pfandbriefe u. SH H Lausitzer unverändert. Aus ländische ßFondS: Oesterrecchlsche Goldrente — 0,10 H>, Ungarische Goldrente - 0,0« H. Bank-Aktien: Leipziger Kredit — H Dresdner Kredit ff- 0,9« H>, Sächsische Bodenkredit unverändert; TranSporttv«rte: Dresdner Straßenbahn ff- , Papier- rc Fabriken: Chemnitzer St Prioritäten unverändert, Schleußner Gen -Sch. 100 M-; Maschinensabriken: Germania — 3 , Lauchhammer — H dd , Döhlrner unverändert, dergl. Gen -Sch — « M, Schönherr unverändert, Eschebach — 3 Elektrische Unternehmungen: Kummer — UH,, Elektrische Anlagen 33, Seidel u Naumann — 1.85H,Aktien verschiedener Unternehmungen: HaaS — 1 H,, Erzgebirgische Dynamit ff- 5 H,, Heyden — H äy. Oestcrreichische Noten: 8« bez " 1 200 000 Kronen Aussiger 4 H,ige steuerfreie Anleihe (Kleinbahn-Anlehen) werden am Donnerstag, den 23.d MtS, laut der in unserer heutigen Nummer veröffentlichten Bekannt machung bei den Bankhäusern Gebr. Arnhold und 8. MatterSdorsf zum Kurse von SS Yß zur Zeichnung auf gelegt. Die Anleihe, sür die die Stadtgemeinde Aussig mit ihrem gesamten beweglichen und unbeweglichen Vermögen und den ihr gesetzmäßig zustehrnden Einkünften hastet, ist zur Errichtung einer inzwischen in Betrieb gesetzten elektrischen Bahn im Innern Stadtgebiet zur Ausgabe gelangt Wie aus dem Prospekt ferner erstchülch, ist die Finanzlage der Stadt eine sehr günstige, z B betrugen die Gemeinde- und Schul umlagen für die Jahr» 18S8, 18SS und 1S00 nur 40 H, der StaatSsteuern. Nach vorstehendem und mit Rücksicht auf die Kurse anderer Stadtanlrihen dürste rin guter Erfolg der Emission zu erwarten sein * Die Landwirtschastliche Zentral - Genosseu- schast, e. B m. b. H., hielt gestern nachmittag 3 Uhr in der Deutschen Schänke „Zu den drei Raben" ihre 9 ordent liche Hauptversammlung ab. Bon den S7 MitgliedSgenosien- schaften waren 77 durch bevollmächtigte Abgesandte vertreten Außerdem nahmen 47 Gäste an den Verhandlungen teil. Nach den Mitteilungen deS Vorsitzenden Hrn. Orkonowierat Andrä-Rittergut BraunSdors hat sich das Unternehmen auch im letzten Jahre recht günstig weiter entwickelt. Während de- verflossenen Jahre- sind 2S neue Mitglieder beigetretrn, wodurch sich die Haftsumme nunmehr aus 1S4000 M er höhte ES sind im Berichtsjahre etwa 110000 Zentner Futtermittel, etwa 108 000 Zentner Düngemittel, etwa 30000 Zentner Kohlen und etwa SOO Ztr verschiedene andere Sachen im Gesamtwerte von über eine Million Mark an die Mit glieder abgeliesert worden. Zur Nachuntersuchung auf die garantierten Qualitätseigenschasten gelangten 129 Ladungen Futtermittel, 30S Ladungen Düngemittel und 1« Ladungen Sämereien, wobei sich etwa 84 Ladungen als minder wertig erwiesen, für die eine Entschädigung von etwa 2800 M an die Mitglieder gewährt werden konnte. Hr. Oekonomierat Andrä machte den Genossenschaften dringend zur Pflicht, jede eintreffende Ladung unter suchen zu kaffen, nur auf diese Weise würden sie ihren Mitgliedern eine reine, gesunde und unverfälschte Ware garantieren und liefern können. Jede 1 M., die von der Zentralgen ossenschast für Untersuchungskosten verausgabt wurde, hat dem Besteller eine Entschädigung von 3H M. eingebracht Die in der gestrigen Hauptversammlung vor gelegte Bilanz wurde genehmigt. Sie gleicht sich in Aktiva und Passiva mit 180819,89 M ans und weist einen Netto- Ueberschuß von 7862,27 M aus. Die Gewinnverteilung er folgte gemäß den Vorschlägen des Aussichtsrates, und zwar in der Weise, daß «SO M al- 4 H,ige Dividende auf die Beschästsguthaben der Genossen veiteilt werden, 702,27 M aus neue Rechnung vorgetragen und der Rest dem Reserve- und Betriebsfonds zu gleichen Teilen überwiesen werden AuS dem Vorstände hatten statutengemäß auszuscheiden die Herren Oekonomierat Andrä und Gutsbesitzer Reinhold Förster, die aus Antrag au- der Versammlung einstimmig durch Zuruf wiedergewählt wurden. Ebenso wurden die aus den, Aufsichtsrate auSscheidenden Mitglieder, der Landwirt schastliche Konsumverein Schneeberg, vcrtreten duich Hrn Gutsbesitzer Mehlhorn, sowie die Molkereigenossenschaft Leutwitz, vertreten durch Hrii Gutsbesitzer Bär, einstimmig durch Zuruf wiedergewählt * DieLandesgenossenjchastskasse für das König reich Sachsen hat am 20. Mai d. I. ihre IV. ordentliche Generalversammlung abgehalten, die von 100 Genossenschafts- Vertretern besucht war; im ganzen nahmen 134 Personen laut Präsenzliste an den Verhandlungen teil Der LandeSgenossen- schastSkaffe hören zur Zeit 1 Zcntralgenoffenfchast, S9DarlehnS kassen und Spar-, Kredit- und Bezugsvernne, 2« Bczug«- und Absatzgenoffenschasten, 17 Molkereigenoffenschaften, 14 sonstige Genossenschasten, 5 Einzelpersonen, zusammen IS1 Genossenschaften an. Nach dem vom Vorstand vorgelegten Geschäftsberichte Hot sich die LandesgcnoffenschastSkasse auch in ihrem letzten Geschäftsjahre in zufriedenstellender Weise ent wickelt ES konnte nicht ausbleiben, daß die geringe Ernte des Jahres t89S auch aus unsere Kasse einen Einfluß au»- übte, der sich in höherer Inanspruchnahme de» Kredites durch die Genoffenschaften bemerkbar machte. Trotz der starken Inanspruchnahme war die Genossenschaft in der Lage, an ihren bisherigen Zinsfüßen festzuhaltcn, d. h. 4 Prozent im Kredit zu gewähren und 4'/, Prozent im Debet anzurechnen. Im Herbst deS Jahres lSoo änderten sich die Verhältnisse bedeutend und schlugen in da- Gegenteil um Auch unter diesen Verhältnissen hat die Genossenschaft an den bisherigen Zinsfüßen festhaltcn können und hat damit entschieden das Gefühl der Sicherheit bei den Genoffenschaften erhöht. Der Gesamtumsatz deS Jahres 1S00 betrug 155SS882 M. und »war 4330 Posten in der Einnahme und 4459 Posten in der Ausgabe Die- bedeutet eine Steigerung de» Umsatzes um 2858651,54 M. gegen das Jahr 1899 In lausender Rechnung wurden in 3313 Posten 4729189,08 M eingezahlt und in 3719 Posten 43978«5,51 M. der Kasse entnommen Eine weitere Aufgabe der Lande-genoffenschafttkaffe besteht bekannt lich darin, daß sie den angeschlosjenen Genossenschaften au» den vom Landtage zur Verfügung gestellten Mitteln Dar lehen vermittelt. Ende 1899 standen in 92 Post«« 1280730 M. aus, zu denen im Lause des Jahre« weitere 34 Posten im Betragt von 837000 M hinzutraten Zurück- gezahlt wurden von den Genossenschaften von den früher ge währten Darlehen 9148« M von denen L1«00 M wieder ausgeliehen wurden Demgemäß stehen momentan in 126 Posten 1893 78« M. aus. Diesen Anleihen gegenüber ist die Sicher heit der LandeSgenossenschaftSkaffe, soweit sie, von dem eigenen Vermögen abgesehen, aus der Haftsumme beruht, aus 2 «12 000 M aestiegen, gegen 1838000 M im Vorjahre. Die Bilanz der LandtSgenossenschaftslasse gleicht sich mit 290260,90 M in Aktiva und Passiva aus und weist einen Reingewinn von 123«0,S0 M aus, wovon gemäß Beschluß der Generalver sammlung 3264,80 M al- 4^ige Dividende auf die Ge schäftsanteile zu zahlen sind, 13«,2« M auf Immobilien ab- aeschrieben, 8870 M in die Fond- und 80,8« M. aus neue Rechnung vorgetragen werden sollen Der Vorstand und AussichlSrat wurden durch einstimmigen Beschluß von der Geschäftsführung entlastet und ihnen der Dank der Versamm lung für dieselbe ausgesprochen Der Vorsitzende deS Aussicht»- rateS Herr Oekonomierat Andrä-Braunsdorf erstattete aus führlich Bericht über die Geschäststhätigkeit des AussichtsrateS und der durch den Berbandsrevisor vorgenommenen gesetzlichen BerwaltungSrevision Er hob besonders hervor, daß der AussichlSrat, ebenso wie der Berbandsrevisor in keiner Weife eine Erinnerung gegen die GeschäsSführung zu ziehen genötigt waren. Nachdem durch einstimmigen Beschluß das Eintritts geld für neucintretende Genossen aus 10 M festgesetzt war, wurde zu den Wahlen für die ausscheidenden Vorstands- und AufsichtSratsmitglieder geschritten Einstimmig wurden die Anträge aus der Versammlung, die Wahlen durch Zuruf vor zunehmen, angenommen und demgemäß die auSscheidenden Vorstandsmitglieder Herren Direktoren Bach und Rode, sowie die auSscheidenden AufsichtsratSmitgliedcr Herren Oelonomie- räte Andrä und Reichel einstimmig wiedergewählt Die Wahl de» Herrn Kaufmann Richler zum bevollmächtigten Beamten erfolgte ebenfalls mit Einstimmigkeit. * In der nordschwedischen Stadt Ges le, die man von Stockholm aus in 5 Stunden mit der Eisenbahn erreicht, findet diesen Sommer ein allgemeiner schwedischer land wirtschaftlicher Kongreß, verbunden mit einer umfang reichen landwirtschaftlichen Ausstellung statt. Die Ausstellung dauert von Montag, den 8. Juli, bis Sonntag, den 14 Juli 1901 und umfaßt Vorträge und Verhandlungen, anschauliche Versuche nebst Vorführungen Erster Vorsitzender ist der Reichstagsabgeordnete Gutsbesitzer Ehr Lundeberg, »weiter Vorsitzender der ReichStagSabgeordnete Fabrikbesitzer John Rettig und Sekretär Hosmlendant Carl L. Bendix. Während der Ausstellung werden Ausflüge veranstaltet, bei denen u a Gelegenheit geboten wird, größere Eisenwerke zu sehen Für die hervorragendsten der ausgestellten Gegenstände sind außer Medaillen und Diplomen Geldprämien zu einem Gcsamtbelrage von ungefähr 70000 Reichsmark ausgesetzt Die Ausstellungen betreffen: 1. Tiere, näml:ch Pferde, Rinder, Schafe und Schweine, und zwar sind «00 Pferde, 1000 Stück Rindvieh, 200 Schafe und 100 Schweine angemeldet worden. Diese Ausstellung ist nicht nur für schwedische Züchter, son dern auch für Gruppen von Pferden norwegischer Land wirte offen. DaS Rindvieh wird in Milchvieh der nord- schwedischen, Shorthorn-, Anrshire-, ostfriesischen, holländischen und roten schwedischen Raffe emgeteilt. Bon Schafen dürfen kurzwollige Fleischschafe, langwollige Fleischschafe nebst Schafen von Landrassen au-gestellt werden. Bon Schweinen: Tiere der Aorkfhirerafle, Tamworth, Berkshire rc. 2 Geflügel. 3. Bienenzucht. 4. Geräte und Maschinen. «. Produtte: Tier- und Pflanzenprodukte, in der Landwirt schaft anwendbare Produkte. 6. Milchwirtschaft: Maschinen, Geräte und Stoffe für Molkereien, wiffenfchastliche Hilfsmittel zur Förderung der Milchwirtschaft, Milch und Milchprodukte rn konserviertem Zustande und Käse-Separator-, Radiator- und Centrisugmeiereien im Betriebe, sowie auch eine Volks- meierei aus Delekarlien. 7. Forstwirtschaft. 8. Gärtnerei, Konserven, Fruchtweine. 9. Fischerei. 10. Wissenschaftliche Hilfsmittel. In Verbindung mit der landwirtschaftlichen Aus stellung findet eine nordische Industrie- und Hausflciß- AuSstellung statt. Dieselbe beginnt schon am 15. Juni und dauert zwei Monate. Der Preis der Mitgliedskatten beträgt 12 Kronen ---- 13 V, Reichsmk Die Mitglieder erhalten später den ausführlichen Bericht über die gesamte Ausstellung. Lin Einquattierungsausschuß sorgt sür Wohnungen, sofern dies bezügliche Ersuchen 4 Tage vor Ankunft eingehen Fernere Altskünste jeder Art erteilt das Sekretariat der landwirtschaft lichen Ausstellung, Staketgatan 15 Geste in Schweden. Gelsenkirchen, 21. Mai. (Tel.) Der Einnahme- Überschuß der Gelsenkirchener Bergwerks-Aktien- Gesellschaft betrug im April 1 179 304 M. gegen I 301 444 M. im März und 1 207 197 M im April 1900. Echtff-uachrtchteu der Hamburg-Amerika-Linie D .Afrika", 19. Mai von Rosario. D. „Andalusia", 17 Mai 4 Uhr nachm von Colombo D. „Arcadia", 19 Mai in Kobe. D. „Armenia", 20 Mai 7 Uhr vorm in Hamburg D. „Assyria", 17 Mai I Uhr nachm von Philadelphia nach Hamburg. S.-D. „Auguste Victoria", 17. Mai 8 Uhr nachm in New - Kork. D. „Bengalis", von Baltimore kommend, 20. Mai 5 Uhr vorm Cuxhaven passiert. D. „Bethania", 18. Mai 9 Uhr vorm. von Baltimore nach Hamburg D. „Bulgaria", von Hamburg über Halifax nach Baltimore, 17. Mai 7 Uhr 15 Min nachm Cuxhaven passiert D. „Castilia", 16 Mai von St Thomas über Havre nach Ham burg. S.-D. „Columbia", von Hamburg nach New-Hott, 17. Mai 4 Uhr 55 Min. nachm von Cherbourg. D. „Croatia", 17. Mai in St Thomas D. „Elba", 17 Mai 8 Uhr vorm. in Boston. S.-D „Fürst Bismarck", 17. Mai abends aus der Elbe angekommen. D „Hifpania', 16 Mai in SantoS. D. „Hungaria", 18 Mai 4 Uhr nachm. in Hamburg. D. „Karthago", nach Südbrasilicn, 18. Mai 1 Uhr nachm. von Lissabon. D „Lydia', 17. Mai in Rio Grande do Sul. D „Numantia ', von Hamburg nach der Westküste von Amerika, 19. Mai von Teneriffa D. „Patricia", von Ham burg über Boulogne sur Mer und Plymouth nach New-Hott, 19. Mai 4 Uhr 5 Min nachm. Cuxhaven passiert. D.„Penn- sylvMia", 18 Mai 6 Uhr nachm von New-Kork über Ply mouth und Cherbourg nach Hamburg. D. „PontoS", von Hamburg nach NeworleanS, 18. Mai 6 Uhr 30 Min. vorm. Beachy Head passiert D. „Pretoria", 18. Mai 10 Uhr vorm. in New Hott D. „Rherania', von Hamburg über Havre nach Westindien, 19. Mai 10 Uhr 10 Min vorm. Cuxhaven passiert D. „Savoia", von Ostasien kommend, 19 Mai 6 Uhr nachm in Havre D. .Segovia", 19. Mai 5 Uhr vorm. von Kobe D. „Suevia", 19. Mai von Schanghai. D „Teutonia", von Hamburg nach Montreal, 18. Mai 2 Uhr 30 Min vorm. Dover passiert. D. „Valdivia", von Bahia nach Bremen und Hamburg, 19. Mai von Teneriffa D. „Westphalia", 18. Mai 9 Uhr vorm. in Quebec. * ElbschissahrtSnotizrn. Vom 12. bi- mit 18. Mai d. IS. passierten das König!. Hauptzollamt Schandau 214 mit Braunkohlen, Sand- und Basaltsteinen, sowie 85 mit Stückgütern beladene Fahrzeuge. Vom 1 Januar bi« mit 18 Mai d IS. sind insgesamt 2541 becadeue Fahrzeuge beim König! Hauptzollamtr Schandau zur Absertigung gelangt - Aus dem gestrigen Schlachtviehmarkt» waren 703 Rinder (354 Ochsen und Stiere, 188 Kalben und Kühe sowie 181 Bullen), 1000 Kälber, 843 Schafe und 2411 Schweine (sämtlich deutsche), oder in Summa 49«7 Schlachttiere zum Berkaus ge stellt Die Preise sür 50 dg in Mark für Lebend gewicht bez. Schlachtgewicht waren folgende: Ochsen. 1») vollfleischige, auSgemästetr höchsten Schlachtwette« bi» »u 8 Jahren »3 bi» 36 bez «1 bi» 65, Id) Oesterreicher desgleichen 34 bis 38 bez. 62 bi» 87, 2) junge fleischige, nicht aurgemästete, ältere au»grmäftete 30 bi» 32 bez L» bi» «0, 3) mäßig genährte junge, gut genährte ältere 27 bi» 29 bez 54 bi- 57, 4) gering genährte jeden Alter» 23 bi» 28 bez 48 bi» «2 Kalben und Kühe: 1) vollfleischige, au-grmästetr Kalben höchsten Schlachtwette» »2 bi» 34 bez «0 bi» 82, 2) vollfleischige, ausgemästet» Kühe höchsten Schlachtwette» bi» zu 7 Jahren 29 bi» 31 bez. «7 bi» «9, 3) ältere au-gemästete Kühe und wenig gut entwickelte jünger» Kühe und «alben 26 bi» 28 bez. «3 bl» «6, 4) mäßig genährte Kühe und Kalben 28 bl» 2« bez 4» bi» 52, und S) gering genährte Kühe und Kalben 44 bi» 47 Schlachtgewicht Bullen: 1) vollfleischige höchsten Schlachtwette» »2 bi» 8« b»z «6 bi» «9, 2) mäßig genährte jüngere und gut genähtte ältere 28 bi» 31 bez «1 bü 5b und ») gering genähtte 24 bi« 27 bez 47 bi« «0. Kälber: 1) feinste Mast- (Vollmilchmast) und beste Saugkälber 4« bi« 49 bez. «7 bi» 72, 2) mittlere Mast- und gute Saugkälber 43 bi- 4« b»z 68 bi- 6« und 8) genüge Saugkälber 89 bi» 42 bez 5« bi« «2 Schafe: 1) Mastlämmer «2 bi« 84 bez «3 bi- «L, 2) jüngere Masthammel 60 bi» «2, 3) ältere Masthammel waren nicht angeboten, und 4) mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschafe) «7 bi» «9 Schlachtgewicht Schweine: 1») vollflelschige der feineren Raffen und deren Kreuzungen im Alter bi» z» 1H Jahr 48 bi« 4« bez. ük bi» «6, 1d) Fett- schweinr 44 bi- 4« bez «6 bi» «8, 2) fleischige 41 bi- 42 bez 58 bi- «4, 3) genug entwickctte sowie Sauen und Eber »8 bit 40 bez «0 bi- »2. Geschäftsgang: in Kälbern mittel, in allen übrigen Sotten langsam. Inner halb der vorigen Woche sind in den Schlachthäusern deS Etablissement» «Ob Rinder, 668 Hammel, 2979 Schweine und 1L48 Kälber, oder in Summa «86« Stück, 77 mehr al- in der vorvergangenen Woche, geschlachtet worden. Unverkauft sind gestern stehen geblieben: 11 Ochsen und Stiere, 3 Kühe, 2 Bullen, «4 Schafe und «2 Schweine In dee Woche nach dem Pfingstfrste soll nur ein Schlachtviehmarkt, und zwar am Mittwoch, den 29. Mai, abgehalten werden Mäöev unö Meisen. Am 1« Mai ist die Badezeit in dem Nordseebade Westerland aus Sylt eröffnet worden. Die Wasserleitung und die Kanalisation wurden sertiggestellt und der Bau der Sytter Südbahn schreitet rüstig seinem Ende entgegen. Diese vielfach neugrschaffenen Einrichtungen, Verbesserungen und Verkehr-mittel entsprechen nunmehr allen Ansprüchen Bom Jnli ab verkehrt ein direkter Badefchnellzug, der die Strecke von Hamburg bis Hoyerschleuse in nur vier Stunden zurück- legt Die illustrierte, mit den Fahrplänen versehene Broschüre, die einen trefflichen Führer in bezug aus Reise und Unter kunft auf Sylt bildet, wird auf Verlangen an jedermann von der Badedirektion in Westerland kostenlos und portofrei ver sendet. Reinerz. Gegen 50 Familien mit ungefähr 70 Per sonen gebrauchen bereits die hiesigen Kurmittel Manche Ber Snderuugen und Verbesserungen sind hier vorgenommen worden. Außer BergrößerungSbauten an bestehenden Billen sind Neu bauten entstanden, unter denen da- neue Patthotel mit schöner Aussicht, offener und gedeckter großer Beranda die erste Stelle einnimmt. Auch die innere Einrichtung ist allen Ansprüchen genügend. DaS Entgegenkommen der Ersenbahnverwaltung, die für den Sommer 6 Züge nach Glatz und den Schnellzug von Breslau'eingestellt hat, sowie die Errichtung bedeckter Gänge in Glatz, die den Kranken sehr zu statten kommen werden, haben dankbare Anerkennung gefunden. Der neue Bebauung-plan ist in Arbeit und es ist zu erhoffen, daß durch Feststellung von Bauplätzen in unserem von der Natur reich begünstigten Otte noch erheblich die Banlust gesördert werden wird. Pfingsten im Harz DaS bevorstehende Pfingstfest giebt uns Anlaß, unsere Leser aus unsere herrlichen deutschen Berge und Wälder aufmerksam zu machen, unter denen zweifelsohne der Harz mit dem sagenumwobenen Brocken eine der ersten Stellen einnimmt Die Naturschönheiten des Harze-, der wildromantische Nordharz, die anmutigen Thäler und Hänge im Süden, sind erst mit der daS gesamte Harz gebiet durchschnetdenden Nordhausen-Wernigrroder Eisenbahn die Harzquerbahn, vollständig erschlaffen worden. Diese Bahn gehört zu den großartigsten Anlagen dieser Art, die Brocken strecke findet in ganz Deutschland nicht ihres gleichen, selbst die Alpenwelt zählt nur wenige ähnlich interessante Linien Im Gegensatz zu anderen Gebirgsbahnen, Vie mit Zahn rad und Drahtseil durch tiefe FrlSernschnitte zur Höhe steigen schlängelt sich die Harzquerbahn an den Hängen der grünen Berge herauf, so alle Augenblicke neue Aussichten, neue Pano ramen dem entzückten Auge darbietend. Der interessanteste und genußreichste Teil der Fahrt ist die eine Stunde währende eigentliche Auffahrt auf den Brocken Sobald der Zug den Durchstich deS Brockenmoore- verläßt, beginnt in gewaltiger, weitau-holender Serpentine die anderthalbfache Umfahrung der Brockenkuppe mit ihren fortwährend wechselnden Aussichten. Alles, was die nahe und weitere Umgebung deS Brockens an Schönheit und mannigfaltigem Zauber der GebirgSnatur dar bietet, gleitet gleich einem meisterhaften Riesenwandgemälde langsam vorüber und ruhiger, bequemer, als von der Galette de- 20 m hohen BrockenturmcS entrollt vor unserem Auge die Schönheit der Landschaft. Kein Besucher deS Nordharze« und des Brocken- versäume, seinen Ausflug durch die lieb lichen Thäler deS Südharze» bi- Nordhausen aulzudchnen und von hier au- den Kyffhäuser, da- große Nationaldenkmal, von Kaiser Wilhelm I., da- Wahrzeichen von Deutschland« entschwundener und neuerstandener Macht und Größe zu be suchen Für eine solche Pfingstsahtt empfiehlt sich die Lösung einer Rückfahrkarte, die 3 Tage vor bi- einschließlich 8 Tage nach dem 1 Pfingstfeiettage Giltigkeit hat, oder aber die Lösung einer billigend—10tägigen Sommersahrkarte, während für einen längeren Ausenthalt im Harze sich die zusammen- strllbaren Rundreiseheste besonder» eignen. Wucher schau. Katechismus der Baustile oder Lehre der archi' tektonischen Stilarten von den ältesten Zeiten bi« aus die Gegenwart Nebst einer Erklärung der im Werke vorkommenden Kunstausdrücke von vr. Eduard Frhrn v. Sacken 14. Auflage Mit 103 in den Text ge druckten Abbildungn. Leipzig, Verlag von I. I. Weber, 1S01. Prei«: in Leinenband 2 M Der gute Ruf und die Verbreitung der im Verlage von I I Weber erschienenen Katechismen lasten e« als unnötig erscheinen, zur Empfehlung dieser volkstümlichen Bücher etwa« Weiteres zu sagen. E« genüge deshalb der Hinweis darauf, daß der hier genannte Katechismus gerade jetzt, wo der veredelnde Einfluß der Kunst auch in den verschiedensten Zweigen der Gewerbe immer mehr zur Geltung kommt, einem lebhaft empfundenen Bedürf nisse entspricht. Man giebt sich heutzutage nicht mehr damit zufrieden, daß ein Bauwerk nur gerade daS not dürftige Bedürfnis befriedigt; cS soll auch in seiner Ge stalt ein geistiges Leben, einen höheren Kunstgedanken zum Ausdruck bringen Und zwar soll dieser Gedanke einheitlich durchgesührt, in allen einzelnen Teilen de« Bauwerkes ausgesprochen sein. Hieraus entwickelt sich der Baustil Nun hat aber jede« Volk und jede« Zeit alter seine eigenen religiösen Vorstellungen, seine Sitten und Gebräuche, jede« Land seine eigene Bodenbeschaffen- heil, seine Naturerzeugniste, sein Klima Hieraus er- klärt sich die Mannigfaltigkeit der Baustile, die immer ein Spiegelbild de« Zeitalter«, der Volk«art und de« Ländergebiete«, denen sie entstammen, darstellen. Die Lehre vom Baustil ist eine umfangreiche Wissenschaft Nicht jeder im Baugewerbe beschäftigte Handwerker ist in der Lage, sich diese Wissenschaft anzueignen, jedem aber wird e» zu gute kommen, wenn er damit einiger maßen Bescheid weiß und seine Arbeit dem Stile de« Gebäude«, an dem er mitzuwirken hat, anpasten kann Hierzu giebt ihm der vorliegende Katechismus eine ganz vorzügliche, weil kurze und faßliche Anleitung Er kennzeichnet den Stil und sagt, worauf e« bei der Aut- führung ankommt. Aber nicht bloß den Baugewrrken, sondern überhaupt den Gebildeten aller Stände wird da« kleine Buch Genuß und Nutzen bringen, besonder« auf Reisen zum Verständni« hervorragender Kunst- und Bauwerke DaS Verzeichnis der im Katechi«mu» auf- geführten Baudenkmale und die Erklärung der im Bau wesen gebräuchlichen Kunstautdrück« find sehr schätzbare Zugaben zu dem so brauchbaren und dabei auch' billigen Buche
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