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Dresdner Journal : 05.05.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190205054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-05
- Tag 1902-05-05
-
Monat
1902-05
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 05.05.1902
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v«z»»»»r«1»t Beim Bezüge durch dt, ^eschLstssteue t«»er»ar» Dre-e», 3,30 M («in chi Zulwgung), durch die bi Deutschen Reiche » M. (autschlietzlich Bestellgeld) vierleljLhrltch Einzelne Nummern 10 Ps Mrd Zurücksendung der für die Schristleitung bestimmte», «der von dieser nicht ein» gesorderten Beitrüge den»» prucht, so ist da» Postgeld beijufügen. DrrÄner Imnml HerauSgegeden von der Künigl. Expedition de» Dresdner Journals, Dresden, Zwingerftraße 20. — yernspr.« Anschluß Nr. 1293. Erscheine»! Werktag» nach« ö Uhr. O102 Montag, den S. Mai nachmittags. 1902 AnkündtGUNUOgehRtzrenr Die Zelle kleiner Schrift der »mal gespaltenen Änkündi» guna» ^t-ite oder deren Raum 30 Pf Bei Tabellen- und Ziffernsad 3 Pf. Ausschlag für die Zeile Unterm Re« vaktionSstrich (Eingesandt) die LeMeile mittler Lchntt oder deren Raun» 30 Pf. Gebühren - Ermäßigung del öfterer Wi^erholung. Annahme der Anzeigen bi» mittag- IS Uhr für die nach mittag» erscheinende Nummer Ämtlicher Teil. Dre-dt«, 4. Mai. Auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät deS König- wird am Königlichen Hofe die Iraner wegen erfolgten Ableben- Sr. König!. Hoheit de» Prinzen Georg von Preußen auf eine koche, vom Sonntag, den 4. bi- mit Sonnabend, den 10. ds-. Mt». in Verbindung mit der bereit- angelegten getragen. Dresden, 5. Mai Ihre Kaiser!, und König!. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August, Herzogin zu Sachsen, ist heute vormittag 11 Uhr nach Franzen-bad gereist. Sc Majestät der König haben Allergnädigst ge- «ht, dem Präsidenten de- Reichsgerichts Wirklichen Geheimen Rathe vr. v. Oehlschläger in Leipzig den Orden-stern in Gold zum Großkreuze de» Ilbrecht-orden- zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge- mht, den LandgerichlSrath bei dem Landgerichte Leipzig vr. Hermann Emil Höcker vom 1. Juni !S02 an zum Landgerichtsdirektor bei dem Land- -erichte Zwickau zu ernennen. Dresden, 1. Mai. Mit Allerhöchster Genehmig ung Sr. Majestät deS König» ist dem Leutnant Kaxnengießer im 4. Infanterie Regiment Nr. 103 für die von ihm am 26. Februar 1902 unter eigener Lebensgefahr bewirkte Errettung eine» -uaben vom Tode deS Ertrinkens in einem Teiche in der Nähe von Rumburg in Böhmen die silberue Lebensrettungsmedaille mit der Befugniß zum Tragen derselben am weißen Bande verliehen worden. Da- Ministerium des Innern hat der Kranken kasse der Kürschner zu Markranstädt, ein geschriebenen Hilfskasse, auf Grund IV. Nachtrag» vom 29. März 1902 zu deren revidirtem Statute vom 30. November 1892 bescheinigt, daß sie, vor behaltlich der Höhe de- Krankengeldes, den Anforder ungen de» 8 75 deS Krankenvelsicherung-gefetze- vom 15. Juni 1883 in der Fassung vom 10. April 1892 genügt. Dresden, am 1. Mai 1902. Ministerium des Innern, Sbtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. vr. vodel. ers« Die Anmeldung für den nächsten Aufnahmetermin in die Soldatenknaben-ErziehungSanftalt in Klein struppen zu Ostern 1903 kann bereit- von jetzt ab bis Ende Dezember 1902 bei den BrzirkSkommandoS erfolgen. Zur Aufnahme berechtigt sind die Söhne gut gedienter Unteroffiziere und Soldaten der Königlich Sächsischen Armee, welche zu Ostern 1903 konfir- «irt werden. Stotterer, Bettnässer, Bruchleidende und mit stärkerem Fußschweiß Behaftete, sowie Knaben, welche voraussichtlich späterhin zum Militär dienst ungeeignet sind, werden nicht ausgenommen. Die Zöglinge der Anstalt in Kleinstruppen «erden in der Regel nach einem Jahre in die Unteroffijiervorschule in Marienberg übersührt, au- letzterer nach 2 Jahren in die dortige Unteroffizier schule versetzt und auS dieser nach weiteren 2 Jahren in die Armee eingestellt. Die Erziehung und Ausbildung in allen drei Anstalten ist völlig kostenfrei. Die vollständigen Aufnahme-Bedingungen können bei jedem BezirkSkommando entnommen werden. Alle Amtsblätter werden um weitere Bekannt- gäbe ersucht. Dresden, den 3. Mai 1902. Krieg-Ministerium, Allgemeine Armee-Abtheilung. Krhr. v. Wagner. 43,3 Ernenn»«gen, Versetzungen rc. t« öffevtl. Dienste. Grschist-beretche »e« MtuifteriumS berKtnanze». Bei VerPost Verwaltung ist ernannt worden: Müller, Seither Ober-PopkaffenduchhaUer, al» Oder-Postkaffenkasfirer t» Dresden. Am GeschästSberetche »e» Mt»tftert»»« »es K«lt>« »ns »fie«tltche« u«terrt»t«. Zu besetzen: 1. die ständ. Lehrerftelle zu Unterftützengrün. Noll.: die oberste Schulbehörde. Außer fr. Wohnung m. Bartengenuß u. den ges. Alter»zulagen 1300 Pt Grundgehalt, HO M. f. FortbildungSschuluuterricht, 110 M. Heijung-rntschädigung, 10 M f. Läuten, 37,30 M f. Sommerturnen u. rv 3o M der Frau f. NadelardeitSuuterricht; 3 die 3 ständ. Lrhrrr- stelle zu Pöhl«. Koll.: die oberste Schulbehörde Außer fr Wohnung 1300 M Anfang»gehalt u. die ges. Alter»- zukagen, 330 M. f 4 llrberstunven, öd M für 1 Fvrt- btldungöstunde, SO M. Holzgeld z. Heizung der Schulstube u. 108 M Legalgelder. Bewerbungsgesuche um beide Stellen nebst allen erforderl. Beilagen bez. einschl. deS Militärdienst- auSweisrS bi» 2S. Mat an Bezirksschulinspektor vr. Förster, Schwarzenberg (Behördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Leit. Z»r Erkr»«k»«g der Kö»igi« Wilhelmina der Niederlande. Die bis heute mittag eingegangenen Meld ungen über da» Befinden der Königin der Nieder lande lauten wie folgt: Schloß Loo, 5. Mai. („Reuter "-Meldung.) Prof. Roosenftein, vr. Rüsfiagh und andere Aerzte befinde» sich im Schloff«. Gestern abend 6 Uhr wurde die Königin vorzeitig entbunden. Die Lage ist ernst EchloßLoo, S Mui. Die Aerzte haben während der Nacht da« Schloß nicht verlassen und wachten ab wechselnd am Krankenlager Die Königin-Mutter sowie Prinz Heinrich blieben gleichfalls die ganze Nacht wach. Es wurde eine künstliche Geburt herbeigesührt, die mehrere Stunden erforderte Am Morgen war die Königin noch am Leben. Hiernach ist in dem Zustande der Königin Wilhelmina, der nach den Mitteilungen des vor gestrigen Tage» zu keinerlei Befürchtungen mehr Anlaß gab, plötzlich eine ungünstige Wendung ein getreten. Wie die- überall, wo mitfühlende Menschen wohnen, die aufrichtigste Teilnahme erwecken wird, so eint sich in diesen Stunden ernster Gefahr für da- Leben der jugendlichen Herrscherin, mit den An gehörigen der ihm befreundeten Niederlande in sonderheit auch da-Deutsche Volk in der inbrünstigen Bitte zu dem Allmächtigen Herrn, ER wolle Seine schirmende Hand über die Fürstin auSbreiten und die Holländische Nation vor dem Eintritte der schwersten Trauer, die über eine Monarchie verhängt werden kann, in Gnaden bewahren! Arbeiterschuh im HanbelSßewerbe. In der arbeiterstatistischen Abteilung de» Kaiser!. Statistischen Amts ist in diesen Tagen die auf An ordnung de- Hrn. Reichskanzler- (Reichsamt deS Innern) eingeleitete „Erhebung über die Arbeitszeit der Gehilfen und Lehrlinge in solchen Kontoren de» HandelSgewerbe» und kaufmännischen Betrieben, die nicht mit offenen Verkaufsstellen verbunden find", abgeschloffen und veröffentlicht worden. Die Erhebung ist, ebenso wie die früheren Unter suchungen der Kommission für Arbeiterstatistik, nach dem System der Stichproben durchgeführt und sollte 10 Proz. der beteiligten Betriebe erfassen. Sie hat sich auf insgesamt 13673 Kontore erstreck», in denen zur Zeit der Erhebung (September 1901) 69 686 Personen als Gehilfen oder Lehrlinge beschäftigt waren. Hiervon gehörten 64 560 dem männlichen, 5126 dem weiblichen Geschlecht an. Von den letzteren waren 4755 Gehilfen über 16 Jahre. In den bearbeiteten Betrieben sind im ganzen 13433 männliche Lehrlinge gezählt worden, annähernd ein Fünftel (19,2 Proz.) aller gezählten Hilfspersonen und etwas über ein Viertel der Zahl der männlichen Gehilfen. Die Zahl der weiblichen Lehrlinge hat sich als sehr unbedeutend herausgestellt, sie betrug nur 1,8 Proz. der beschäfligten Lehrlinge. In den 13 673 Betrieben hat sich eine Arbeits zeit ergeben von 8 Stunden und weniger für 1663 Bettiede und 10459 Personen mehr al» 8 bi» 9 Stunden für 5155 Betriebe und 30071 Per sonen, mehr als 9 bis 10 Stunden für 4040 Be triebe und 20 292 Personen, mehr als 10 bi» 11 Standen für 2085 Betriebe und 7042 Per sonen, mehr al- 11 Stunden für 730 Betriebe und 1822 Personen. Ferner hat sich gezeigt, daß die Arbeitszeit der Lehrlinge in einem Teile der Betriebe grundsätzlich länger ,st als die der Gehilfen, sowie daß die Lehr linge überhaupt an den vorkommenden längeren Arbeitszeiten stärker beteiligt sind al- die Gehilfen. Im einzelnen sind erhebliche Verschiedenheiten der Arbeitsdauer je nach den Gebieten, den Orts klaffen und den Größenklassen der Betriebe hervor- getteten. Im allgemeinen verkürzt sich die Arbeits dauer mit der steigenden Größe der Stadt und de- Betriebes. Verhältnismäßig ungünstigere Arbeits zeiten sind in den kleinen Städten und kleinen Be trieben sowie in denjenigen Kontoren gefunden wur- oen, in denen die Arbeitszeit der Lehrlinge grund sätzlich länger festgesetzt ist als die der Gehilfen. Bei den Ermittelungen über das Vorkommen der geteilten sowie der ungeteilten Arbeitszeit (englische Tischzeit) hat sich herausgestellt, daß die letztere zur Zeit noch in sehr geringem Umfange eingeführt ist (3,21 Proz. der Betriebe), und daß sie im wesent lichen noch als eine Besonderheit norddeutscher Groß städte zu betrachten ist Die Betriebe mit geteilter Arbeitszeit fangen in der Rege! die Arbeit früher an und endigen sie später als die Kontore mit eng lischer Tischzeit, aber auch die ersteren schließen fast durchweg vor oder um 8 Uhr abends. Nur in 1,49 Proz. der Kontore mit geteilter Arbeitszeit wurde später al» 8 Uhr abends geschlossen. Bei englischer Tischzeit liegt der Kontorschluß in der Mehrzahl der Kontore — 54,67 Proz. — schon vor oder um 5 Uhr abends, nur 61 Betriebe sind ge zählt worden, die nach 6 Uhr abends schließen. Die Dauer der Mittagspause in den Betrieben mit geteilter Arbeitszeit schwankt in der großen Mehrzahl der Fälle zwischen 1 und 2 Stunden. Besondere Tabellen sind in der Erhebung noch der Feststellung der Pausen außer der Mittagspause ge widmet. Solche Pausen werden bei geteilter Arbeitszeit in 27,89 Proz. der Kontore gewährt. In 44,05 Proz. der Kontore mit englischer Tischzeit Luust und Wissenschaft. keutral-Theater. — Am 3. d. Mt«: Gastspiel de» Wiener K K priv. Carltheater«. „Da« stlß« Mädel." Operette in drei Akten von Alex. Landeiberg und Leo Stein Musik von H. Rein hardt Die Wiener Gäste konnten sich davon überzeugen, laß man ihnen in Dre«drn ein gute« Andenken bewahrt hatte Da« Hau« war außerordentlich gut besucht, die Btinmung von Anfang an die denkbar günstigste Man »ar sichtlich mit der festen Absicht gekommen, sich zu mterhalten, und unterhielt sich demzufolge auch. Man »ahm willig mit der Darstellung vorlieb, wen« da» Stück versagte und beschied sich bei mageren musikalischen Genüssen In der That wird e« au« dem „süßen Mädel" erschreckend klar, wie tief da« Niveau der Operette gegenwärtig gesunken ist Daß ein solche« laden sch, migril opneonlnm einen „Siege«lauf"' über di« dem Genre gewidmeten Bühnen unternehmen kann, beweist, daß die Erwartungen jener zu schänden wurden, die da meinte», e« könne sich di» Operette zur komischen Oper regenerieren Eher noch vielleicht, daß die Auf nahme der höherwertigen Werke der Gattung in den Spielplan der größeren Institute anregend und fördernd wirken mag, sei «» auch nur durch Belebung de« Sinne« für da« Gefällige, Graziöse, Anmutige aj« eine Art heilsamer Reaktion gegen die «inseitige Betonung de« Pathetischen, leidenschaftlich Erregten tc. Vom „süßen Mädel" kann man eigentlich nur sagen, daß die Bezeichnung Operette für diese« Werk «in« s«hr beschönigende ist E« könnte getrost unter der Flagg« „Poffe mit Gesang und Tanz'" segeln und würde auch dann noch kein»«weg« ettva Grund haben, sich für ein bevor,ugte« Werk diese« Genre« zu hallen und sich etwa neben die besseren älteren Erzeugnisse der All zu peilen. Es »st ern uveraus dürftiger Schwank, den sich die beiden Verfasser Lande«berg und Stein nach alten verbrauchten Rezepten konstruier ten, ein Stück, da« mit den älteste» Trick« der Ver- wechselungtkomödien arbeitet Der junge l«ben»lustige Graf Liebenburg hat sich ernstlich in eine frühere Chansonnette, Lola Winter, verliebt, soll aber von seinem alten Oheim mit einer blaublütigen Cousine verheiratet werden Um den Plan zu hintertreiben, unterstützt ihn die erstere, die Heldin der Handlung, scheinbar, indem sie die Ralle einer verheirateten Baronin übernimmt und in dieser Gestalt seine Gunst gewinnt Wie nun nach mancherlei Fährlichkeiten, nach drohender vorzeitiger Enthüllung de« Jntrigurnspirl», an dem selbstverständlich auch Freunde und Freundinnkn de« im Mittelpunkt stehenden Liebespaare» beteiligt sind, da« letztere den Segen de« Onkel« erlangt, da« bildet den Inhalt de» Stücke« Da« kümmerliche Dasein de« letzteren mit seinen von alle« Seiten bezogenen Späßen und einer faden brntimentalität musikalisch zu erhellen, unternahm nun der Komponist H Reinhardt Aber so wenig man dort auf Spuren von Originalität stößt, so wenig auch in der Musik Selbst die besseren und besten Nummern der Partitur, da« Walzerlied vom „süßen Mädel", di« zum Terzett sich erweiternde Kuß-Scene im zweiten Akt („Ein bißchen romantisch"), die englischen Tanz- Chanson« im dritte« Akt — eine der einschlagendsten Nummern —, darf man nicht an d«m Maße messen, da« die begabteren Komponisten de« Genre«, von den genialen Vertretern dr«selben, einem Offenbach, Strauß und anderen, ganz zu schweigen, aufstellten Man zollt ihnen Hinreichende« Lob, wenn man sie al» gefällige, ansprechende Musikstücke bezeichnet. So blieb e« denn auch in besonderem Grade der Aufführung Vorbehalte», dem Werke zur Wirkung zu verhelfen Und da kam e» denn allein einer Großthat gleich, daß e« den Dar- stellern gelang, da» Publikum dergestalt zu unter ¬ halten, ouß »» d»» gegen 12 Uhr r» Theater au»- harrte. Vor allem »st da» flotte, temperamentvolle Zusammenspiel zu rühmen, dessen Wirksamkeit nur einigermaßen beeinträchtigt wurde durch die über langen Pausen. Da war buchstäblich jeder am rechte« Platze, und wie die musikalische Leitung (Kapell meister v Zemlintky) trefflich funktionierte, so erwie» sich auch da» munter agierende Chorpersonal al» dis zipliniert und stimmlich gut beschlagen. Dazu eine reiche und geschmackvolle Ausstattung, und der Rohmen, in dem die Leistungen der Hauptdarsteller wirksam in die Erscheinung treten konnten, war gegeben. In erster Reihe standen die Damen Mizzi Günther und Therese Biedermann, sowie die Herr«» Streit mann und Treumann Die erstere steht wohl einer Annie DirckenS bezüglich der stimmlichen Mittel und deren Behandlung nach, verlörperte aber gleichwohl die Rolle de« „süßen Mädel«" rassig und mit allem nur erforderlichen Chic und Charme Fr! Biedermann ent- faltete in der Partie der „überweiblichen" Gefährtin eine« troddelhaften sezessionistischrn MalerUebermenschcn alle Eigenschaften einer temperamentvollen und tanz künstlerisch virtuosen Operettensoubrette. In Hrn Streit mann lernte man den stimmlich noch ganz trefflich be schlagene« priwo tovoro de« Ensemble«, in Hrn Treumann deffen vortrefflichen, in jenem besonderen Wiener Genre der Burle«ke und Groteske grradezu excellierenden Komiker kennen Doß sür die Rolle de« Oheim« ein Blasel sein erfolgbewährte«Können einfitzte, trug zu dem glänzenden Gelingen des Ganzen ebenso sehr bei, wie daß für die Episoden« llrn der Nichte de« alt«« Grafen und ihr«» schüchternen böbmischen Anbeter« in Frl Helene Schupp und Hrn Natzler treffliche Kräfte zur Verfügung standen. O S. fanden sich bestimmte Frühstück»- und Nachmittag»- pausen, insgesamt in der Dauer von Z4 bis 1 Stunde. Eine Verlängerung der Arbeitszeit zu gewtffeu Zeiten deS Jahre» erfolgte bei 20,43 Proz. der Kontore. Besondere Tabellen geben Aufschluß darüber, in welchem Umfange Verlängerungen oder Verkür zungen der Arbeitszeit an den Sonnabenden üblich sind. Verlängerungen kamen im ganzen nur in 1,95 Proz. der befragten Betriebe vor, Verkürzungen dagegen in 7,85 Proz. In 33,03 Proz. der be arbeiteten Kontore fand SonntagSarbeit statt, die in der Mehrzahl der Kontore (70 Proz.) über 2 Stunden nicht hinausging. Andrerseits hat sich ergeben, daß die Mehrzahl desjenigen Personal-, welches überhaupt zur SonntagSarbeit herangezogeu wurde, SonntagSdievst an mehr als der Hälfte aller Sonntage hatte. In 33,78 Proz. der Kontore wurde regelmäßig, in weiteren 6,08 Proz. „auf Wunsch"' Urlaub be willigt. Die Lehrlinge stehen auch hier schlechter als die Gehilfen. In den Großstädten und Groß betrieben wird häufiger Urlaub gegeben als in den Kleinbetrieben und kleinen Städten, auch dauert in den Großstädten und Großbetrieben der gewährte Urlaub länger al» in den anderen OrtS- und Be- triebSgrößenklassen. Relativ die günstigsten Verhält nisse in den von der Erhebung erfaßten Beziehungen haben sich in den Kontoren des Geld- und Kredit- handelr ergeben. Tagesgtschichk. Tre-deu, 5. Mai. Ihre Majestäten der König und die Königin sind am vergangenen Sonnabend nachmittag 4 Uhr im besten Wohlsein auf Schloß Sibyllenort in Schlesien eingetroffen. Am gestrigen Sonntag besuchten die Königlichen Majestäten den BormittagSgotteSdienst in der Schloß- kapelle und unternahmen mittagS eine Wagenpromenade in die Umgebung von Sibyllenort. Das Wetter ist veränderlich, abwechselnd Regen und Sonnenschein, sowie Gewitter. DreSdeu, 5. Mai. Se. König!. Hoheit der Prinz Friedrich August ist gestern abend in Zittau eingetroffen, um heute und morgen den BataillonSbesichtigungen des dortigen Infanterie regiments beizuwohnen. — Ihre Kaiser!, und König!. Hoheit die Frau Prinzessin Friedlich August hat Sich, von der Oberhofmeisterin Freifrau v. Fritsch, Excellenz, be gleitet, heute vormittag zu einem kurzen Besuche Höchstihrer Durchlauchtigsten Frau Mutter, der Großherzogin von ToSkana nach FranzenSbad begeben und wird morgen abend wieder nach Wach witz zurückkehren. DreSdeu, 5. Mai. Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg wohnte vorgestern nachmittag 2 Uhr in Begleitung des persönlichen Adjutanten Oberleutnant Garten-Kraft dem Rennen de» Dresdner Reitverein» auf dem Kavallerie-Exerzier platze bei. Deutsche» Reich. Berlin. Vorgestern morgen wohnten S« Majestät der Kaiser auf dem Tempelhofer Felde den Besichtig ungen je eine« Bataillon« de» Kaiser Al«landck'Garde- Grenadirrr«giment» Nr 1, de» Königin Elisabeth-Garde- Gre»adierregiment» Nr 3 und de» 4 Garderegiment» zu Fuß sowie de« Gardeschützenbataillon» bei Vorgestern nachmittag statteten Se Majestät dem Reichskanzler Grafen v Bülow einen längere» Besuch ab und sprachen dem Grafen Allerhöchftseine Glückwünsche zu deffen Evangelische Kirchenkunde. Theologische Litteratur. 0. Paul Drew», ordentlicher Profeffor für praktische Theologie an der Universität Gießen, „Da» kirchliche Leben der rvan- gel,sch-lutherischen Land«»kirche de» Königreich» Sachsen". (1. Teil von Evangelische Kirchenkundr, da» kirchliche Lebe» der deutschen evangelischen Landetkirche« ) Tübingen und Leipzig, Verlag von I C B Mohr (Paul Siebeck), 1902 Brosch 7 M , geb 8 M Ein originelle«, von Anfang bi« End« fesselnde» Werk! v Paul DrewS, früher Pastor an der Luka»- parochie hier, jetzt ordentlicher Profeffor für praktische Theologie in Gießen, will dem Betrieb der praktischen Theologie einen neuen Zweig eingesügt wissen: die „Evangelische Kirchenkunde". Die zukünftigen Diener der evangelischen Kirche sollen innerhalb ihrer Studienzeit in die konkreten Verhältnisse de« kirchlichen Leben« eingeführt werden; sie sollen über drn Zustand der Heimatskirche, wie sie ist, orientiert werden Von dem dringenden Bedürfnis nach ernstem Eingehen auf da» gegenwärtige Leben geleitet, erklärt Prof 0. Drew« das Erfassen der Gegenwart für den Hauptzweck der Evangelischen Kirchenkunde Wissenschaftlich soll dabei verfahren werden, d h so, daß die Thatsachen möglichst sicher und vollständig gesammelt und vor geführt, und daß ferner die den Thatsachen zu Grunde siegenden Ursachen bloßgelegt werden v. Drew« plant auf diese Weis« da» kirchliche Leben der deutschen evangelischen Landeskirchen darzustellrn In Vorbereitung sind Schlesien und Württemberg Er selbst hat mit dem Königreick» Sachsen «inen glücklichen Anfang gemacht Empirisch ist er dabei verfahren Auf Grund von 68 Antworten von sächsischen Geistlichen, an die er eine» Fragebogen gesandt hatte, auf Grund der kirchlichen Jahresberichte der einzeln«» Gemeind««, sowie der Berichte de» LandeSkonfistorium« in dessen
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