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Dresdner Journal : 03.05.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190105034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19010503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19010503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-05
- Tag 1901-05-03
-
Monat
1901-05
-
Jahr
1901
- Titel
- Dresdner Journal : 03.05.1901
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884 und da» Verein-register eingetragen, sofern sie vor dem »Juli tso« zur Eintragung angemrldet werden §7. Waren, -eichen, die da» Rote Kreuz enthalten, sind von der Ber- küoduiig de» Gesetze» ab von der Eintragung in die Zeichen» rolle au-g^chiossen, sosern nicht die Anmeldung vor dem » Januar lS0t erfolgt ist. In der Begründung wird auSgeführt, daß da» Rote Kreuz auf weißem Grunde und dir Worte „Role» Kreuz" i« Laufe der Zeit vielfach eine Verwendung gesunden haben, bei der die ursprüngliche Bedeutung de» Zeichen» al» eine» völker rechtlich geschützten NeutralitälSzeichen» außer acht gelassen wird Da» führe zu einer Schädigung militärischer Inter essen Belondere Nachteile erwachsen der „freiwilligen Kranken pflege im Kriege", die der staatlichen Militär-Krankenpflege angegliedert ist. In einer Anzahl au»wärtiger Staaten (Belgien, Dänemark, Oesterreich-Ungarn, Rußland, Portugal, Spanien, Amerikanische Freistaaten ic.) sind bereit» besondere Bestimmungen zum Schutze de» Genfer Neutralität-zeichen» erlassen. Um auch bei un» wirksame Abhilsr zu schaffen gegen mißbräuchliche Anwendung müsse der undesugle Ge brauch de» Roten Kreuze» durch eine reichsgesetzlicht Be stimmung unter Strafe gestellt worden. — Unter dem Vorsitz« de« Ministerpräsidenten Grafen v Bülow fand gestern im Reichskanzlerpalai» eine ver trauliche Beforechung der preußischen StaatSminister statt Auf heute nachmittag 6 Uhr ist eine gemeinsame Sitzung beiderHäuserde-preußischen Landtage« im preußi» sche» Abgeordnetenhause einberufen worden (Wiederholt) — Durch den in der Kommission de« Reich«tage« durchberatenen Gesetzentwurf über die Ruhegehälter der Kri«g»invaliden, der zweifello« noch m der jetzigen Tagung de« Reichstag« zur Verabschiedung ge langen wird, werden die Mängel de« Militärpenfion«- gesetze« vom 27 Juni 1871 in diesem Punkte beseitigt werden Wenn jetzt über die Unzulänglichkeit der Pension der Krieg«invalide» auf Grund jene« Gesetze« allgemeine Uebereinftimmung herrscht, so bedeuteten diese Bestimmungen doch vor dreißig Jahren einen so großen Fortschritt gegenüber den damal« in den einzelnen Bunde«staaten geltenden Vorschriften, daß dieser Teil der Vorschläge der verbündeten Regierungen im Reich«- tage zu ernsten Meinungsverschiedenheiten nicht führte, sondern ziemlich glatt erledigt werden konnte, während die Bestimmungen über die Friedenspensionen der Offi ziere und die Zulassung de« Rechtswege« gegen die Pension«festsetzungen der Militärverwaltung ernstlichen Schwierigkeiten begegneten und erst im Wege de« Kom promisse« festgestellt werden konnten. Die Bestimmung de« jetzt vorliegenden Gesetzentwurfs, wonach der Bedarf für da« Jahr 1901 bi« zur Höhe von 14600000 M au« Kapitalbeständen de« Reichsinoalidenfond« ent nommen werden soll, erinnert ferner daran, wie weise man bei Gründung diese« Fond« gehandelt hat, ihn absichtlich über da« unmittelbare Bedürfnis hinaus zum Zwecke der Ansammlung von Reserven späterer Jahre zu dotieren, ohne sich durch den lebhaften Widerspruch der Linken gegen diesen Thesaurierung-plan beirren zu lasten Ohne diese reiche Ausstattung jene« Fond« au« der französischen Kriegskontribution würde e» ernsten Schwierigkeiten begeanet sein, den Krieg«iavaliden die Zulage, deren sie so dringend bedürfen, bereit« vom Anfang de« laufenden Etatsjahre« an zu gewähren. Hierüber weisen die „Berl Pol Nach»" darauf hin, daß die Vermehrung der dauernden Ausgaben de« Reiche« um 14 600000 M zugleich an Herstellung eine« richtigen Vserhältnisse« zwischen den Ausgaben und Ein nahme» de» Reich« mahnt, um die Bundesstaaten vor durch Ueberweisungen nicht gedeckten Matrikular umlagen m höherem Bettage zu sichern Während die preußischen Finanzen stark genug sind, vorübergehend einen Beitrag zu den Kosten de« Reiche« leisten zu können, läßt die offiziöse Press» der süddeutschen Bundes staaten und de« Königreich« Sachsen keinen Zweifel darüber, daß man in diesen Bundesstaaten im Interest« d«S Gleichgewichts im Staatshaushalte lebhafte Be- sorgnisse vor einer finanziellen Inanspruchnahme durch da» Reich hegt Beinahe noch lebhafter ist diese Be- sorgni« in der Eröffnungsrede für den Coburg-Gothai- schen Landtag zum Ausdruck gebracht worden, und e« wird in Verbindung mit dieser Rede mitgeleilt, daß die thüringischen Regierungen im Bundesrate die Initiative zu Maßregeln ergreifen wollen, durch die die Bunde», floaten vor der Inanspruchnahme mit durch Ueber weisungen nicht gedeckten Mattikularumlagen zur Ver- meiduug einer Zerrüttung ihrer Finanzverhältniste be wahrt werden Die Thatsache, daß man in den mitt leren und kleineren Bundesstaaten die finanzielle In anspruchnahme für da» Reich al« besonder« drückend und störend empfindet, weist deutlich genug auf die ge- wichtigen deutsch-nationalen Gesichtspunkte hin, die dafür sprechen, daß da« Reich für die Deckung seine» Au«gabe- bedarf« durch Entwickelung seiner eigenen Finanzquellen selbst sorgt — I« sachlicher Uebereinstimmung mit der gestern mitgeteilten Aeußerung der „Konserv Korr " schreiben heut« die „Berl Reuest Nach»": „Entgegen der in letzter Zeit allgemein gehegten Annahme verlautet jetzt wieder, die Au»fichten, daß der Reichstag noch vor Pfingsten seine Beratungen beenden werde, dürften sich schwerlich verwirklichen Die Zentrumsabgeordneten wünschten vor allen Dingen noch eine Beschlußfassung de» Reichstag» über ihren Toleranzantrag in zweiter und dritter Lesung herbeigeführt zu sehen, und da« dürfte, da der Antrag noch mitten in den Kommisfion». Vorbereitungen steckt, schwerlich vor Pfingsten zu ermög lichen sein. Weiter wünschen zahlreiche Reichstag»- abgeordnete der feierlichen Enthüllung des vor dem Reich«tag«hause errichteten Bi«marck.Denkmal« bei- zuwohnen, die in Gegenwart Sr Majestät de« Kaiser« am 3 Juni erfolgen soll, und sie legen de«halb Gewicht darauf, daß der Reich«tag bi» dahin zusammenbleibt Endlich, so heißt e», muß unter all«» Umständen noch die Mitte vorigen Monat» eingebrachte Branntwein steuer-Novelle erledigt werden, da die im Jahre 1895 eingeführte Brennsteuer nur bi» zum 30. September d. I. bewilligt worden ist, also bei Nichuuitandekommen der Novelle vom 1 Oktober an wegfallen würde Nach Abschluß der ersten Lesung ist aber diese Novelle der selben 15 Kommission überwiesen worden, die auch den Entwurf de« Süßstoffgesetze» vorzubereiten hat, und da die Kommisfion zunächst da« Saccharingesetz in Angriff genommen hat und beide Gesetzentwürfe innerhalb de« Reichstag« auf vielfachen Widerspruch stoßen, so sei auch hier ei» Abschluß der Beratungen vor Pfingsten kaum noch al« wahrscheinlich anzunehmen Wir unserseits glauben noch nicht an ein Zusammenhalten des Reichs tags über Pfingsten hinaus" — Die „Germania" berichtet: Bekannt ist, daß die Sozialdemokraten ihren GesinnuagSgenoffen unter den Kellnern und Musikern ven „Weltfeiertag" am 1. Mai nicht zubilligen Wenn solche Menschen freundlichkeit in der „Gleichheit" und „Brüderlichkeit" der Sozialdemokraten begründet sein mag, so müßten anderseits auch die Arbeitenden den 1. Mai als ihren Feiertag ansehen, d h FeiertagSbezahlung verlangen können Da« wäre doch billig Ganz ander« aber stellen di« „Genoffen" sich die Sache vor. Die sozial demokratischen Zivilmufiker im 4. Wahlkreise hatten Feiertagsbezahlung, die Sonntag«taxe, verlangt. Als ihnen diese von den Lokalinhabern verweigert wurde, boykottierten sie die Säle. Die Saalinhaber steckten sich hinter die Vertrauensleute de« Wahlkreise«, und diese haben ihre musikalischen Genoffen nicht nur im Stich gelaffen, sondern auch andere, jedenfalls nicht organisierte Musiker al« „Streikbrecher" angenommen „Genossen" find also von „Genoffen" in bester Form auf« Trockene gesetzt worden, und zwar zum sogenannten großen VerbrüderungS-Weltfeiertaqe am 1. Mai. — In der gestrigen Sitzung des preußischen Ab geordnetenhauses suchten die Begründer der Interpellation de» Abg vr. Barth wegen de» NotstandStariseS für Futtermittel darzuthun, daß dieser Taris mit den Bestimm ungen der Verkehrsordnung nicht vereinbar sei und eine un gerechte Bevorzugung der Landwirte und der landwirtschast- lichen Genossenschaften vor den Händlern darstelle. Sie wurden von den Ministrrialkommiffaren, insbesondere von dem Ministerialdirektor Möllhausen, aber belehrt, daß der Not- standStaris genau so eingerichtet sei, wie die» seit Jahren bei allen Notstandstarifen ohne Beanstandung und zwar sowohl seitens de» Parlament» wir seitens der Händler geschehen sei. Bon den Rednern der beiden konservativen Fraktionen und deS Zentrums wurde die Auffassung der StaatSregierung al» zutreffend anerkannt; während aber die Redner der konser vativen Fraktion und de» Zentrum- auch nach der volks wirtschaftlichen Seite voll den Standpunkt der StaatSregierung teilten, bedauerte der sreikonservative Redner, daß infolge der von dem RegierungSkommiffar erwähnten Bestimmung gerade viele besonders hilfsbedürftige kleinere Landwirte, die weder für sich allein noch in Gemeinschaft mit anderen Wagen ladungen beziehen können, sondern auf die Bermittelung de» Händlers angewiesen sind, von den Wohlthaten de» Notstands tarife» ausgeschlossen sind. E» ging aus der Debatte hervor, daß die abfällige Kritik der Interpellanten nur von einem kleinen Bruchteile deS Hause» für berechtigt anerkannt würbe. Die freikonservative Interpellation wegen NotstandStarife» für Saatgut wurde wegen Abwesenheit der Minister und des Hauptinterpellanten von der Tagesordnung abgrfttzt, so dann begründete der Abg. vr. Langerh anS (frs. Vp) seinen Antrag aus Zulassung der fakultativen Feuerbestattung, der von dem konservativen Abg. Schall lebhaft in einer häufig den lauten Widerspruch der Linken erregenden Weise bekämpft wurde Während der Verhandlung wurde bekannt, daß heute beide Häuser deS Landtages zu einer gemeinsamen Sitzung zusammenberusen werden sollen Nach Ablehnung des An träge» Laugerhans gegen die Stimmen der Linken und eines Teiles der Freikonservativen beraumte der Präsident die nächste Sitzung aus heute an. Torgau. Der Großfürst Wladimir Alexandrowitsch von Rußland hat dem thüringischen Husaren-Regi- ment Nr 12, dessen Chef er ist, ein Bild al« Geschenk überreichen lassen, da« der russische Flügeladjutant Graf Fersen am 30. April überbracht«. An diesem Tage gab da« Offiziercorp» zu Ehren de« erlauchten Spender« und de« Ueberbringer« ein Festmahl. Vor und nach demselben besichtigte Graf Fersen in Begleitung der Offiziere die Kaserne Schwerin Zu dem bevorstehenden Besuch der Königin Wilhelmina von Holland und de« Prinz gemahl« Heinrich hier werden große Vorbereitungen getroffen. Für die Ausschmückung der Straßen der Stadt haben die Behörden in ihrer letzten Sitzung die Summe von 5000 M bewilligt Am Bahnhofe findet großer Empfang statt. U. a werden die Herrschaften am 9. Mai namens der Residenz Schwerin von der Stadtverttetung in einer Ehrenlaub« offiziell begrüßt werden, worauf sie vorläufig im Großherzogl. Schlosse Wohnung nehmen Am 10 Mai findet im Hoftheater eine Galavorstellung statt, bei der der zweite Akt au« dem „Tannhäuser" zur Aufführung gelangt Am 11. Mai begiebt sich da« hohe Paar nach Schloß Rabensteinfeld, um dort bi« zum 2 Juni Wohnung zu nehmen An diefem Tage kehren die niederländischen Herrschaften wieder hierher zurück und nehmen an den für die nächstfolgenden Tage geplanten Hoffestlichkeiten teil Au« Anlaß der Anwesenheit der Herrschaften hier wird u. a der Großfürst Wladimir von Rußland nebst Familie hier erwartet, für später gilt auch die Ankunft der gegenwärtig in Canne« weilenden Großherzogin« Witwe Anastasia von Mecklenburg-Schwerin al« sicher. Dessau Nach dem gestrigen Berichte ist in dem Befinden de« Herzog« nach gut vollbrachter Nacht eine entschiedene Besserung eingetreten — Folgender Dankerlaß de« Herzog« wurde vorgestern bekannt ge geben: „Au» Anlaß meine« 70. Geburt»tage« find mir au» alle« Teilen de« Lande« und weit darüber hinau« wiederum so zahlreiche Beweise treue, Anhänglichkeit und warmer Teilnahme in Form von Adressen, Telegrammen, Zuschriften, Gedichten und anderen Widmungen zu gegangen, daß e« mir nicht möglich ist, jedem einzelnen, wie ich e« möchte, dafür besonders zu danken Ich spreche daher auf diesem Wege allen Beteiligten meinen tiefempfundenen herzlichen Dank mit der Versicherung au«, daß alle diese Aeußerungen der Liebe, Anhänglich- leit und Treue meinem Herzen wohlgethan und mich hoch erfreut haben Friedrich." O e st e r r e t ch - U a s a r a. Wien. Da« Abgeordnetenhaus nahm gestern das Gesetz, betreffend die Abänderung der Organisation der Handels- und Gewerbekammern, in zweiter und dritter Lesung an Da« gestern eingebrachte Lokal bahngesetz sieht die Sicherstellung de« Baue« von 18 Bahnen niederer Ordnung mit einer Gesamtlänge von 605 lrm vor. Der wirkliche Kostenaufwand beträgt 69 402 200 Kronen bei einer Beittagsleistung de» Staate«, bez. der Königreiche oder Länder sowie bei Kapitals^ iträgen der Beteiligten mit einer nominellen Jahresverpflichtung von rund 1464000 Kronen für die Beitragsleistung de« Staate« Von den 18 Lokal bahnen entfallen sieben auf Böhmen, vier auf Nieder österreich, zwei auf Mähren, zwei auf Tirol und eine auf Steiermark Außerdem wird die Regierung er mächtigt, für eine Anzahl bereit« im Bau begriffener Lokalbahnen die festgesetzten Höchstbeträge und Beitrags leistungen bez. di» Haftung des Staate« zu erhöhen Frankreich. Pari«. Da« Blatt „La Patrie" meldet, der französische Generalkonsul in Tanger de la Martiniöre sei in vertraulicher Mission nach London abgereist. E« handle sich angeblich um eine Besprechung, betreffend eine Intervention in Marokko, die Frankreich im Einvernehmen mit Rußland, Italien und England unternehmen wolle. England habe die Er öffnung der französischen Regierung sehr kühl aus genommen. Toulon Der Zahlmeister de« 8 Kolonialregiment« zahlte den au« China zurückgekehrten Soldaten Check« im Bettage von mehreren Hundert Franks au». Um festzustellen, ob diese Check« au« dem Erlöse in China gemachter Beute herrühren, oder ob sie de» Soldaten von ihren Familien zugekomme« seien, ordnete der Marineminister eine Untersuchung an Italien. Rom Der König wird einer Meldung der Zeitung „Capitano Fracaffa" zufolge am Sonntag durch «in Dekret einen neuen Orden der Arbeit stiften. Dieser soll Bürgern und Arbeitern verliehen werden, die auf dem Gebiete der Wohlfahrtseinrichtungen für Arbeitsverhältnisse sich verdient gemacht haben. — Der ehemalige Generaladjutant de« hoch seligen Kaiser» Wilhelm I. Prinz Heinrich VU. von Reuß, der hier erkrankt war, ist gestern nach Deutschland abgereifl Am Bahnhofe war der deutsche Botschafter zur Begrüßung erschienen — Hiesigen Meldungen zufolge wird sich der Nuntiu» in Pari« Lorenzelli entgegen den im Um lauf gewesenen Gerüchten bereit« zur Zeit der Wieder eröffnung de» Parlaments in der französischen Hauptstadt einfinden Die Frage der Verschiebung seiner Rückkehr nach Pari«, wenn auch nicht seiner endgiltigen Abberuf ung, wurde wohl im Vatikane in Erwägung gezogen, schließlich jedoch verneinend entschieden Der letztere ist mehr al« je entschlossen, keine Maßregel zu ergreifen, die als gegen Frankreich gerichtet angesehen werden könnte. Genua Gestern traten etwa 500 Mann, die bei der Verladung der Kohlen auf die abgehenden Dampfer beschäftigt sind, wegen Streitigkeiten über die Arbeitsdauer in den Ausstand. Unterhandlungen zu einer Beilegung sind im Gange *7! Livorno. Ungefähr 200 Bootsleute sind in den Ausstand getreten; sie verlangen Erhöhung der Tarise. — Infolge des Ausstande» der Boot»leute hab.n gegen 1000 Auslader im Hafen und auf dem Hafenbahnhofe die Arbeit einstellen müfsen. Spanien. Madrid. Bei Aguila« (Murcia) verursachten etwa 1000 au«ständige Bergarbeiter Ruhestörungen. Al» auf die Gendarmerie geschaffen wurde, ging diese gegen die Menge vor Dabei wurden eine Person ge tötet und einige verwundet — Gestern nachmittag warsen zahlreiche Aul- ständige nach Straßenbahnwagen Polizeibeamte machten von ihren Säbeln Gebrauch und verhaftete« acht Mann. vratzbrttaante«. London Unterhau«. Unterstaat»sekretär d»« Auswärtigen Cranbourne erklärte, der Regieruna seien von verschiedenen Seiten Gerüchte zugegangen, daß die deutsche Regierung beabsichtige, die Zölle auf Stahl und verschiedene andere Waren zu erhöhen Di» Re- gierung erkenne vollkommen die Wichtigkeit der Sach» a«, da sir aber keine bestimmte Kenntnis über die Ab sicht der deutschen Regierung besitze, so könne sie auch gegenwärtig keine Erklärung darüber abgeben Schatz, kanzler Hicks Beach teilte mit, von den 30 Mill KonsolS, die, wie im Prospekt gesagt, plaziert waren, seien 11 Mill dem Hause Rothschild, 10 Mill I b Morgan u Co, und 9 Mill der Bank von England zugeteilt worden Von Unterzuteilungen wisse er nichts, außer, daß die Bank von England «ine halbe Million ihre« Anteils an den Minister für Indien und zwei Millionen an die Kommissare für die Erniedrigung der Staatsschuld weitergegeben habe Wa« die andere Hälfte der Ausgabe betreffe, so sei der Gesamtbetrag subskribiert und zugeteilt worden; e« sei aber unmöglich, über die Verteilung Einzelheiten mitzuteilen, da die Zeichnungen aus Amerika und den Kolonien durch die Agenten in London erfolgt seien; diese wären nicht ver pflichtet, zu erklären, für wen sie zeichneten. Ein gleiche« könne hinsichtlich der großen Mehrheit der Zeichnungen vom Festlande gesagt werden. Die Zeichnungen über kleine Beträge seien begünstigt worden Auf eine An frage McNeil«, weshalb au» Anlaß de« Tkron- wechsels keine besondere Botschaft an den Papst gesandt worden sei, erklärte Balfour, e» sei kein diplomatischer Vertreter England« beim Vatikan und umgekehrt be glaubigt und e« sei nicht Brauch gewesen, sich offiziell mit dem Papste in Verbindung zu setzen über Ereignisse, die die König!. Familie beträfen und den fremden Fürstlichkeiten mitgeteilt würden Die Regierung habe mit tiefer Rührung die freundliche Teilnahme em pfunden, die der Papst dem Könige und dem englischen Volke anläßlich de« jüngsten nationalen Verluste« au«- gedrückt habe. Dem Papste sei neben der amtlichen Mitteilung der Thronbesteigung de« König« für seine Teilnahme Dank ciusqZprochen worden. Der Minister für Indien Lord Hamilton gab bekannt, daß am 31 März da« in den Händen der Regierung Indien« befindliche Gold auf 7115047 Pfd Sterl sich belaufen habt. Am 22. April sei Gold im Werte von 5 708487 Pfd. Sterl von der indischen Regierung al« Reserve gegen den Notenumlauf gehalten worden. — Im weiteren Verlaufe der Sitzung gelangte bei sehr stark besetztem Hause der Bericht über den Kohlenausfuhr- zoll zur Beratung. Harcourt bekämpfte den Zoll nachdrücklich, der den Handel entmutigen und dem Aus lande einen nicht zu billigenden Vorzug gewähren würde, denn der Zoll würde nicht den Wettbewerb der Ausländer sondern die heimischen Erzeuger treffen Er sehe sich daher gezwungen, aus Rücksichten der Billigkeit und der Vorsicht den Zoll in jedem Stadium zu bekämpfen Der Schatzsekretär Hick« Beach stellte in Abrede, daß der Zoll den Ausfuhrhandel vernichten oder den heimischen Erzeuger treffen werde. Da« Ausland werd« einen bedeutenden Teil tragen Trotz der hohen Kohlen- preise im letzten Jahre sei die Ausfuhr der englischen Kohle um 7 Iß im Vergleiche mit dem vorhergehenden Jahre gestiegen England könne noch tatsächlich den Markt im Auslande beherrschen Es werde noch viel von den westfälischen Kohlenfeldern geredet, aber die Erzeugniffe Westfalen» seien nicht» im Vergleiche mit den Erzeugnissen der englischen Kohlenfelder England habe im letzten Jahre sech« Millionen Tonnen nach Deutschland gesandt; dies beweise, daß Deutschland eng lische Kohle für Zwecke gebrauche, für die e« die seinige nicht als geeignet ansehe. Er glaube nicht, daß der Zoll den Ausfuhrhandel zerstören oder vermindern werde Er könne «ine Steigerung de» Ausfuhrhandel« hemmen, wa« in gewiffem Maße nicht von Uebel sein würde, da einige Gefahr bestehe, daß die englischen Kohlenvorräte, die trotzdem noch billiger seien, sich erschöpften Er be absichtige, bei Kohle, über die schon Verträge ab geschlossen worden seien, ausnahmsweise zu verfahren, wodurch allerdings in diesem Jahre die Einkünfte de« Schatzamt«« vermindert würden Er schlage aber den Zoll nicht für ein Jahr vor (Beifall bei den Ministeriellen) Da« Hau« werde hoffentlich trotz der erfolgten Drohungen überreugt sein, daß dieser Zoll nicht ein solcher sei, der den Ausfuhrhandel schädigen oder vermindern werde früh (Aufgang um 11 Uhr 55 Min. vorm, Untergang 21 Minuten nach Mitternacht). — Am 2. Mai um 9 Uhr 20 Min vorm und am 29 Mai um 6 Uhr 20 Min abend« befindet sich der Mond in Erdferne, am 17 Mai um 7 Uhr 56 Min früh in Erdnähe — Verfinsterungen der Jupitermonde finden statt: Am 3 Mai Eintritt des Mondes in den Schatten um 2 Uhr 52 Min 20 Sek nacht«, am 14. Mai Eintritt de« ersten Monde« in den Lchatten um 1 Uhr 59 Min nacht», am 17. Mai Eintritt de« vierten Monde« in de» Schatten um 1 Uhr 59 Min 52 Sek nacht«, Austritt d«S vierten Monde« au« dem Schatten um 3 Uhr 35 Min 16 Sek nacht», am 21 Mai Eintritt de» ersten Monde» in den Schatten um 3 Uhr 30 Min 53 Sek nacht«, am 24. Mai Eintritt de« zweiten Monde« in den Schatten um 1 Uhr 18 Min 24 Sek nacht«; am 30 Mai Eintritt de« ersten Monde« in den Schatten um 11 Uhr 53 Min 22 Sek nacht« und am 31. Mai Eintritt de« zweiten Monde» i» den Schatten um 3 Uhr 52 Min 31 Sek nacht» Am 21. Mai um 8 Uhr 10 Min nacht» tritt die Sonne in da« Zeichen der Zwillinge Sonnenaufgang erfolgte am 1. Mai um 4 Uhr 44 Min , am 8 Mai findet er um 4 Uhr 33 Min, am 15 Mai um 4 Uhr 23 Min , am 22 Mai um 4 Uhr 14 Min und am 31 Mai um 4 Uhr 6 Min statt Sonnenuntergang «rfolgte am 1. Mai um 7 Uhr 11 Min , am 8 Mai tritt er um 7 Uhr 21 Min , am 15 Mai um 7 Uhr 30 Min, am 22. Mai um 7 Uhr 39 Min und am 31. Mai um 7 Uhr 49 Min ein Zwielicht am 1. Mai (Anfang 2 Uhr 29 Min , Ende 10 Uhr 18 Min ), am 10 Mai (Anfang 2 Uhr 3 Min Ende 9 Uhr 51 Min), am 20 Mai (Anfang 1 Uhr 36 Min , End« 10 Uhr 18 Min) Tage«anfang: Am 1. Mai 3 Uhr 51 Mm , am 10. Mai 3 Uhr 35 Min, am 20. Mai 3 Uhr 18 Min Tage«ende: Am 1. Mai 8 Uhr 5 Mm , am 10. Mai 8 Uhr 19 Min , am 20 Mai 8 Uhr 36 Mm Der 18 Mai bringt wirdrr «ine totale Sonnen finsternis Sie wird wegen ihrer langen Dauer (Maximum 6'^, Min) eine der denkwürdigsten totalen Sonnen finsternisse überhaupt sein und im laufenden Jahrhundert nur wenige ihresgleichen haben. Die Kurve der zen tralen Finsternis beginnt in der Nacht vom 17. auf den 18. Mai um 7 Uhr 57 Min morgen» südwestlich von Madagaskar, zieht dann nordöstlich, streift die Südspitze Madagaskars, durchzieht den Indischen Ozean, durchschneidet Borneo, Sumatra, Celebe«, Neu-Guinea und verläßt die Erde südöstlich von Neu-Guinea um 8 Uhr 10 Min 3 Sek Die Totalität wird 6 Min 34 Sek dauern und westlich von der Insel kette im Westen Sumatra« am besten zu sehen sein Al« partielle Finsternis wird da« Phänomen in der östlichen Hälfte Südafrikas, in Vorder- und Hinter- Jndien, in Polynesien, Australien und im Indischen Ozean zu sehen sein Bei un« ist die Finsternis nicht zu sehen. Von hellsten in unseren Breiten sichtbaren Fixsternen stehen um Mitternacht am höchsten am Himmel: Am 1 Mai Ceta Boote« (3,4 Größe), am 2 Mai Ypsilon Boote» (2,3 Größe), am 3. Mai Alpha der Wage (2,3 Größe), am 5. Mai Beta de» kleinen Bären (2 Größe), am 6 Mai Gamma ve» Skorpions (3,4 Größe) und Beta Boote» (3 Größe), am 10 Mai Delta Boote» (3. Grüß«) und Beta der Wage (2. Größe), am 12 Mai Gamma de« kleinen Bären (3. Größe), am 13. Mai Jota de« Drachen (3 Größ«), am 15 Mai Delta der Schlange (3,4 Größe) und Gemma (2. Größe), am 17. Mai Alpha der Schlange (2,3 Größe) und Beta der Schlange (3,4 Größe), am 18. Mai Mi der Schlange (3,4 Größe) und Ypsilon der Schlange (3,4 Größe), am 20 Mai Pi de« Skorpion« (3. Größe), am 21 Mai Delta de« Skorpion« (2,3 Größe), am 22 Mai Beta de« Skorpion« (2 Größe), am 24 Mai Delta de« Schlangenträger« (3 Größe), am 25 Mai Ypsilon d«S Schlangenträger« (3,4 Größe), am 26 Mai Sigma de« Skorpion» (3,4 Größe) und Tau de» Herkule» (3,4 Größe) und Gamma d«» Herkule» (3. Größe), am 28 Mai Eta de» Drachen (3,2 Größe) und Andare» (1,2 Größe), am 29. Mai Beta des Herkules (2,3 Größe), am 30 Mai Tau de« Skorpions (3,4 Größe) und Ceta de« Schlangenträgers (3,2 Größe). Sternbedeckungen durch den Mond finden statt: Am 7 Mai Stern 21 de« Schützen, 15. Größe (Eintritt 2 Uhr 1 Min, Austritt 3 Uhr 13 Min), am 8 Mai Delta de« Schützen, 5. Größe (Eintritt 1 Uhr 40 Min, Au«tritt 2 Uhr 43 Min ), am 13. Mai Lambda der Fische, 5 Größe (Eintritt 3 Uhr, Austritt 3 Uhr 53 Min ). Für nördlichere Orte ist die Bedeckung de« Sterne« Omega de« Skorpions durch den Mond am 5 Mai um 9 Uhr 50 Min Mitteleuropäischer Zeit sichtbar Lichtminima veränderlicher Sterne vom Algoltypu«: Delta der Wage am 4. Mai um 2 Uhr, am 11 Mai um 2 Uhr, am 18 Mai um 2 Uhr, am 25. Mai um 1 Uhr; U de« Cepheu« am 3. Mai um 12 Uhr, am 8 Mai um 12 Uhr, am 13. Mai um 12 Uhr, am 18 Mai um 11 Uhr, am 23. Mai um 11 Uhr, am 28 Mai um 11 Uhr; Ypsilon de« Schwane« am 2 Mai um 11 Uhr, am 5 Mai um 1! Uhr, am 8 Mai um 11 Uhr, am 11 Mai um 11 Uhr, am 14 Mai um 10 Uhr, am 17 Mai um 10 Uhr, am 20 Mai um 10 Uhr, am 23. Mai um 10 Uhr, am 28 Mai um 10 Uhr, am 29 Mai um 10 Uhr * In der WohlthätigkeitS-Matinse, die auf Allerhöchsten Befehl Sonntag, den 5 Mai H1 Uhr im König! Opernhause stattfindet, wird Hr Pade- re w Ski außer dem Klavierkonzert in Ls-äur von Beet hoven die Ballade in ^8-äur, die Nocturne in U-ckur (ov 62) und die Polonaise (op 33) von F. Chopin spielen Frau Wedekind wird die Scene und Legende au» der Oper „Lakmö" von Delibe« und Hr Scheide mantel die Lieder ») Prometheus von F. Schubert, d) „Wieder möcht' ich dir begegnen" von F Liizt, o) „Der Hidalgo" von R Schumann singen.) — In der Sonntag, den 5. Mai, abends 7 Uhr im König! Opernhause stattfindendcn Aufführung von MeyerbeerS „Hugenotten" wird Frl. Frieda Brauer vom Stadttheater in Zürich, die, wenn ihr Gastspiel erfolgreich verläuft, vom Herbst 1902 ab für die König! Hofoper verpflichtet werden soll, die „Valentine" singen Die Partie de« „Raoul" singt zum ersten Male Hr. Petter. * Im Residenztheater wird morgen da» Vaude ville „Wie man Männer fesselt" mit Frl. Annie Dirken» al» Baronin Edith von Chatellerault und Frl Peppi Weiß al« Thea wiederholt. Sonntag nach mittag ^4 Uhr wird bei ermäßigten Preisen die Zauber poffe mit Gesang „Lumbacivagabundu«" gegeben * Motette ,n der Frauenkirche am Sonnabend, den 4. Mai, nachmittag« 4 Uhr: Erster Satz au« der 6-woIl-Sonate (op. 5) für Orgel von Han« Fährmann, gespielt von Hrn Wolfgang Richter; „Ich harre de» Herrn", Chor von Uso Seifert; Zwei Lieder für Sopran, gesungen von Frl Anna Kl oh, Konzert- und Ora- torirnsängerin, hier: a) „Es sind d,e alten Sterne", geist liches Lied mit Orgel- und Cellobegleitung von Max Renner (Cello: Hr Kammervirtuo» Ferdinand Böckmann), b) „Nun beut di« Flur da« frische Grün", Arie au« der „Schöpfung" von Haydn; Allegretto, op. 117, Nr 2, für Orgel von Gustav Merkel, gespielt von Hrn Wolf gang Richter; „Wie ein wasserreicher Garten", Chor von Moritz Hauptmann Leitung: Kantor Paul Schöne * Sonnabendvesper in der Kreuzkirche vor dem Sonntage Cantate. 1. Präludium für Orgel (v-äur, op 123 Nr 4) von O»k Wermann; „Singet Gott, lobsinget seinem Namen", Motette für zwei Chöre nach dem 68 Psalm (op. 56) von Ernst Friedrich Richter; zwei Solovorttäg« für Bioline, gespielt von dem König! ersten Hofkonzerttneister Hrn Max Lewing er: a) zweiter Satz au« dem Violin konzert von Karl Goldmark, b) Air von Joh Seb. Bach; „Ich will dich lieben, meine Krone", sechSstimmige Motette von Peter Corneliu»«
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