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Dresdner Journal : 28.12.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190112287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19011228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19011228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-12
- Tag 1901-12-28
-
Monat
1901-12
-
Jahr
1901
- Titel
- Dresdner Journal : 28.12.1901
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vezns-pret»: Beim Bezüge durch die Geschäftsstelle tnnertzat» Z>re»deu» 2,bv M (rinichl Zutragung), durch die ^»k im Deutschen Reicht 3 M tan-schließlich Bestellgeld) vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Ps. Wird Zurücksendung der für die Schristleitung bestimmten, aber von dieser nicht rin- aesordenen Beiträge bean sprucht, fo ist das Postgeld beizufügen. Herausgegeben von der König!. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheinen! Werktag- nachm S Uhr AnlstndtgnngSgebvbre«: Di« Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Lnkündi- Leile oder deren Rau» ro Pf Bei Tabellen- und Ziffernsad S Ps. Ausschlag für die Zeile Uuterm Re- daktionsstrich lEingesandt) die Textzeile mittler Schrist oder deren Raum do Pf. Erbühren - Ermäßigung bei »sterer Wiederholung Annahme der Anzeigen bi- mittags 1i Uhr für die nach- »ittags erscheinend« Nummer. ^301 1901 Sonnabend, den 28. Dezember nachmittags. Amtlicher Leit. Ansage. Auf Allerhöchsten Befehl werden am NeujahrS- tage, Mittwoch, den I. Januar 1902, die Mittogs- couren ausfallen, die Assemblee, die Couren und Vorstellungen am Abend dagegen in der bekannt gegebenen Weise stattfinden. Se. Majestät der König werden die Glück wünsche der hier anwesenden Herren Mitglieder der beiden hohen Ständischen Kammern 8 Uhr 20 Min. Abends im Stucksaale II. Etage, der Herren Generäle, Regiments-Kommandeure und selbstständigen Bataillons-Kommandeure 8 Uhr 25 Min. Abends im großen Speise saale der II. Etage des Residenzschlosses entgegennehmen. Die Herren Staatsminister und die Herren des cvrp8 äixlomntigue erhalten noch besondere Ansage. Dresden, am 28. Dezember 1901. Königliches Oberhofmarschallamt. Dresden, 13. Dezember. Mit Allerhöchster Ge nehmigung ist der Privatdozent an der Universität Leipzig vr. pbil. Berthold Rassow zum außer etatmäßigen außerordentlichen Professor in der Philo sophischen Fakultät der Universität Leipzig ernannt worden. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den nachgenannten Beamten der Staats eisenbahn-Verwaltung, und zwar: den StationS- asfistenten II. Kl. Hehler in Stauchitz und Langer in Priestewitz, dem Stationsverwalter II Kl. Bäßler in Wülknitz, dem Lokomotivführer I. Kl. Schubert in Freiberg, sowie den Oberschaffnern Just in Zittau, Mühlfriedel und Patzig in Chemnitz und Rögner in Werdau das Albrechtskreuz, den Schaffnern Fleischer in Annabcrg, Fröbel in Chemnitz, Jentsch in Zittau, Weber in Löbau und Wehner in Dresden, dem Feuermann I. Kl. Steude in Tharandt, den Bahnwärtern Glück in Syran und Koll in Weinböhla, sowie den Weichen wärtern II. Kl. Bräuer in Pulsnitz und Rummrich gen. Jentzsch in Stauchitz das Allgemeine Ehren zeichen zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Vorstand der Zoll abfertigungsstelle am Bahnhofe in Zfttau Steuer inspektor Löffler das ihm von Sr. K. u. K. Aposto- lichen Majestät verliehene goldene Verdienstkreuz mit der Krone annehme und trage. Wekcinnlrnachung, die Aufkündigung des Restes der als Staats schuld übernommenen 3k prozentigen, ursprüng lich 4'4 prozentigen, später 4prozentigen Priori- tätsanleihe dcr vormaligen Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie vom 1. Juli 1872 betreffend. Das Königliche Finanz-Ministerium hat be schlossen, den noch umlaufenden Rest der als Staats schuld übernommenen 3'LProzentigen, ursprünglich 4^ prozentigen, später 4 prozentigen Prioritätsanleihe der vormaligen Leipzig Dresdner Eisenbahn-Com ¬ pagnie vom 1. Juli 1872 auf Grund des in Punkts der über die Anleihe ausgestellten Generalschuld verschreibung enthaltenen Vorbehaltes der Rück zahlung nach einer drei Monate vorher erfolgten Aufkündigung unter verfassungsmäßiger Mitwirkung des LandtagsauSschusseS zu Verwaltung der Staats schulden auf einmal zurückzahlen zu lassen. Demgemäß werden alle bis jetzt noch nicht aus- geloosten Schuldscheine der bezeichneten Anleihe hier mit dergestalt aufgekündigt, daß deren Kapital beträge am 1. Joli 1902 fällig werden. Die Inhaber der Schuldscheine werden auf- gefordert, die Kapitalbeträge gegen Rückgabe der Schuldscheine nebst den dazu gehörigen ZinSleisten und den über den Fälligkeitstermin hinausreicheuden ZinSscheinen vom 1. Joli 1902 ab bei der StaatS- schuldenkasse in Dresden, der LotteriedarlehnSkasse in Leipzig oder den sonst bestehenden EinlösungSstellen in Empfang zu nehmen, da eine weitere Verzinsung über diesen Termin hinaus nicht statlfindet. Dresden, den 14. Dezember 1901. Der Landtagsausschuß zu Verwaltung der Staatsschulden. Nr. Mehnert, v. Trützschler. Meusel. Opitz. lL43i Nr. «chill. nichtamtlicher Teil. Staatsbedarf und StaatSstenervermehruug. Obschon man im Lande bereits seit den Ver handlungen des letzten Landtags auf eine vermehrte Inanspruchnahme der Steuerkraft gefaßt sein mußte, hat doch die Bekanntgabe in dem den Ständen vor- gelegten StaatshauShalttetat, daß die Mehrleistung an Steuern in den beiden Jahren 1902 und 1903 einen 50 prozentigen Zuschlag zur Einkommensteuer auSmachen würde, begreiflicherweise nichts weniger als angenehm berührt. Es ist daher nicht zu ver wundern, daß die TagcSpresse sich immer von neuem wieder mit dieser Frage und mit den steuerlichen Aussichten für die nächsten beiden Jahre sowie die fernere Zukunft beschäftigt und hierbei namentlich auch die ziffermäßigen Angaben, welche in den von der Regierung den Ständen unterbreiteten bezüglichen Vorlagen enthalten sind, einer Kritik unterzieht Bei der, Umfänglichkeit des betreffenden Materials läßt eS sich nur zu leicht erklären, daß hierbei vielfach unzutreffende Anschauungen zum Ausdrucke gelangen, welche die öffentliche Meinung irre zu führen ge eignet sind. Wir nehmen deshalb Veranlassung, in folgendem einige Punkte hervorzuheben, um wenigstens einzelne dieser irrigen Anschauungen richtig zu stellen. Es ist hier und da der Meinung Ausdruck ge geben worden, daß die Regierung bei Bezifferung des Mehrbedarfs für die Zukunft die Sachlage noch zu rosig angesehen, wenn nicht gar sich einer gewissen Verschleierung der wirklichen Sachlage schuldig ge macht habe. In dieser Hinsicht genügt es vollkommen, auf die ausführlichen Darlegungen zu verweisen, welche in dem Abschnitte II der Denkschrift zu dem Dekrete über die Weiterführung der Reform der direkten Steuern gegeben worden sind. Wer diese Ausführungen mit einiger Aufmerksamkeit liest, wird gewiß nicht den Eindruck gewinnen, daß die Reaierung mit irgend etwas zurückgehalten habe; weit eher könnte er vielleicht darauf kommen, daß diese klare Schilderung der wirklichen Lage der Staatseinnahmen im Verhältnis zum Staattbedarf hier und da eher etwas zu schwarz als zu rosig ausgefallen sei. Bei diesen Ausführungen kam es darauf an, vor allen Dingen den Betrag zu ermitteln, um welchen sich eine dauernde Vermehrung dcr Staatseinnahme notwendig macht. Wie bekannt, ist die Regierung zur Bezifferung dieses Betrags auf 13 700000 M. gelangt, wovon nach ihrem Vorschläge eine Million durch Erhöhung der landesgesetzlich geregelten Gerichts - kosten und 12 700000 durch direkte Steuern gedeckt werden sollen. In der Presse wird nun hieran die Betrachtung geknüpft, daß nach den eigenen Angaben der Regierung die Vermehrung der dauernden Ein nahmen um 13 700000 M. noch nicht einmal aus reichend sein würde. Die Regierung selbst habe herausgerechnet, daß an und für sich 22,2 Millionen hierzu nötig sein würden, und sie sei zu jdem erst erwähnten Betrage nur durch Absetzung von 8'/, Mil lionen bez deren Ueberweisung in den außerordentlichen Etat gelangt. Er wird hieraus die Folgerung gezogen, daß man später in die Lage kommen werde, noch weit mehr Mittel als die erwähnten 13 700000 M. zu beschaffen. Diese Deduktion ist unrichtig. Die fragliche Ab setzung von 8'/, Millionen von den erwähnten 22,2 Millionen beruht, wie in der Denkschrift über die Steuerreform ausdrücklich hervorgehoben worden ist, lediglich darauf, daß man von Wiedererhöhung der im ordentlichen Etat vorgesehenen Tilgungsquote für die 76 er Anleihe von '/, auf 1 Proz. und von Wiedcreinstellung gewisser einmaliger Ausgaben für Bauten zu unproduktiven Zwecken in den ordentlichen Etat vorläufig abgesehen hat In ersterer Hinsicht hebt die Denkschrift ausdrücklich hervor, daß Sachsen auch ohne die Wiedererhöhung der Tilgungsquote für die bezeichnete Anleihe einen Schuldentilgungs stand von 1,07 Proz. seiner gesamten Anleihen er reiche und damit in der Höhe der Schuldentilgung anderen deutschen Staaten und namentlich dem führenden deutschen Bundesstaate Preußen voran stehe. Mit Recht bemerkt die Denkschrift weiter, daß man es unter diesen Umständen nicht nötig habe, sich gerade eine Periode minder günstiger Finanzlage auszusuchen, um den Prozentsatz der Schuldentilgung noch zu erhöhen. Soviel aber die Ausgaben für Bauten zu unproduktiven Zwecken anlangt, hält gerade die Denkschrift daran fest, daß diese Bauten in Zukunft nicht mehr in den außer ordentlichen Etat einzustellen sein werden, daß man vielmehr gerade diese Bauten in Zukunft allenthalben in den ordentlichen Etat zu nehmen haben werde, schon damit auf diesem Wege eine größere Be schränkung in den Forderungen und Bewilligungen für solche Bauten eintrete. Nur für die bereits ein geleiteten Bauten dieser Art könne nicht soweit gegangen werden, schon jetzt mit dem Aufwande dafür den ordentlichen Etat zu belasten, weil dadurch ganz unvermittelt eine übermäßige Inanspruchnahme der Steuerkraft verbunden sein würde. ES handelt sich daher hierbei nur um die Herstellung eines gewissen UebergangSstadiums von der bisherigen, allerdings vielleicht etwas zu opulenten Wirtschaft auf diesem Gebiete zu einer finanziell richtigeren. Ein solcher Uebergangsstadium ist nicht zu vermeiden; bei dem Vorschläge desselben ist aber von der Re gierung ausdrücklich ausgesprochen worden, daß man für die Zukunft der Benutzung des außerordentlichen Etats zur Finanzierung neuer Werke, welche an sich in den ordentlichen Etat gehören, eine Schranke zu setzen habe. Wenn hiernach derartige Postulate mit der Zeit aus dem außerordentlichen Etat gänzlich wieder verschwinden sollen und die Ausgaben für Bauten zu unproduktiven Zwecken den ordentlichen Etat jedenfalls nur in beschränktem Umfange und nicht über die durch die regulären Einnahmen gegebenen Grenzen hinaus belasten werden, so kann man mit Recht den dauernden Mehrbedarf des Staates an laufenden Einnahmen nur auf die erwähnten 13 700000 M. beziffern. Verschieden hiervon ist selbstverständlich der Bedarf für die Finanzperiode 190203, und zwar in der Hauptsache aus dem Grunde, weil sich die Erträgnisse der Eisenbahnen für diese Periode wegen der jetzigen wirtschaftlichen De pression voraussichtlich um 3 Millionen jährlich niedriger stellen werden, als unter normalen Ver hältnissen angenommen werden kann. Der Mehr bedarf für d>e Periode 1902/03 beziffert sich daher nicht bloß auf 13 700000 M., sondern, wie auch in den allgemeinen Erläuterungen zum StaatShauShaltS- etat angegeben, auf rund 3 Millionen M. höher. Daß zur Bestreitung dieses Mehrbedarfs auch die Mehrerträgnisse der von der Regierung den Ständen vorgelegten und von der II. Kommer bereit- angenommenen Revision des Einkommensteuer- tarifS nicht ausreichen werden, liegt auf der Hand. Auf welche Weise indessen der verbleibende Fehl betrag sich wird anderweit decken lassen und inwieweit zu diesem Zweck Zuschläge zur neuen Einkommen steuerskala ins Auge zu fassen sein werden, entzieht sich z Z. vollkommen der Beurteilung und wird sich erst übersehen lassen, wenn der ordentliche Staats- hauShaltsetat in seinen wesentlichen Teilen die Stadien der parlamentarischen Beratungen durch laufen haben wird. In dieser Hinsicht wird man sich daher vorläufig noch etwa- in Geduld fasten müssen. Wir sind in der Presse auch dem Vorwurf gegen die Regierung begegnet, daß sie das Land unver mittelt in die Kalamität einer so erheblichen Steuer erhöhung, wie sie sich jetzt leider notwendig macht, habe fallen lasten. Diesen Vorwurf kann nur er heben, wer die Vorgänge bei den Landtag-Ver handlungen von vor vier Jahren und vor zwei Jahren völlig außer acht läßt. Schon in der Denk schrift über die Reform der direkten Steuern vom 9. November 1897 hat die Regierung auf Seite 27 auf die voraussichtlich trübe Gestaltung der finanziellen Verhältnisse in der Zukunft klar hingewiesen und ausdrücklich gesagt, daß sich zu einer Gesundung unserer Finanzwirtschaft die Schaffung neuer Dcckungsmittel erforderlich mache, welche ansehnliche Beträge erreichen müßten. Dies hat auch, obschon eS damals zu einer Einigung über die vorgelegte Steuerreform nicht gekommen ist, doch in den Kreisen der Stände volle Anerkennung gefunden, und dieselbe Ansicht zieht sich auch wie ein roter Faden durch die Verhandlungen auf dem vorigen Landtage. Die Regierung hat gewiß durch die Vorlage des Steuer reformplanes vom Jahre 1897 den Beweis geliefert, daß sie ihrerseits alles zu thun für ihre Pflicht hielt, um dem Eintritt unangenehmer Ueberraschungen auf dem Steuergebiete vorzubeugen. Ferner wird der Meinung Ausdruck gegeben, daß die Regierung die früheren Ueberschüsse der Ueberweisungen über die Matrikularbeiträge, also die an den sächsischen Staat gelangten Ueberschüsse vom Reiche hätte aufspeichern sollen, um sie später zur Deckung von Fehlbeträgen im Etat verwenden zu können Wer einige Kenntnis von den Landtags verhandlungen und von den dem Landtage unter- Lnnst und Wissenschaft. Wissenschaft. ' Der 26. Deutsche Juristentag soll laut Be schluß der ständigen Deputation in Berlin am 10. 11. und 12. September 1902 stattfinden. Der 13 September ist für einen Ausflug ins Auge gefaßt. Als VerhandlungSgegrnstände sind in Aussicht genommen: 1. Zweckmäßigkeit von Zwischenprüfungen 2 Aus dehnung der Haftpflicht auf Fahrzeuge, die unabhängig von Schienensträngen aus öffentlichen Straßen durch elementare Kraft fortbewegt werden 3 Vorschläge für Revision des Strafgesetzbuchs 4. Rechtliche Be handlung der Ringe ober Kartelle. 5 Anerkennung und Schutz des Recht- am eigenen Bilde. 6 Rechts kraft der Entscheidungen der Verwaltungsbehörden. 7. Abgrenzung von Richterrecht und Prrteibetrieb im Zioilprozeß 8. Möglichkeit gesetzlicher Befreiung de« Grund und Boden- von den darauf haltenden Schulden und Lasten S Beibehaltung beziehungsweise Einführung der Strafbarkeit fahrlässiger falscher eidlicher Au-sage vor Gericht 10 Aenderung der Vorschrift de« B G-B Z3l3, wonach die obligatorische Verpflichtung zur Uebertragung eines Grundstückseigentums an ge richtliche oder notarielle Beurkundung de- Vertrage- ge knüpft ist 11. Beurteilung der amtlich veröffentlichten Entwürfe eine« preußischen Gesetze« zum Schutze der Bausorderungen * Ueber den Verbleib der Sverdrupschen Nordpolar-Expedition spricht der amerikanische Geologe Robert Stein eine neue Vermutung au«. Stein, au-gesandt von der United State- Geological Survcy in Washington, ist im Jahre 1899 in den Smith Sund gekommen, war, gleich Peary, dort vom Eise blockiert worden und ist im September diese» Jlyce» mit oem „Erik" ynmzeteyrt. Peary hatte «HM im Jahre 1899 die für Soerdrup bestimmten Post sachen zur Bestellung an diesen übergeben, fall» er ihn treffen sollte Stein hat aber keine Kunde von Sver drup« Verbleib erhalten und hat nach seiner Heimkehr die Post an Soerdrup a!« „unbestellbar" der schwedisch- norwrgischen Gesandtschaft in Washington übergeben. In einem Begleitschreiben spricht nun Stein die Ver mutung aus, daß Sverdrup, deff-n „Fram" am 18. August 1899 zuletzt in der Nähe von Etah, am Eingänge in da« Kane-Becken, gesehen worden war, als er norrwärt» nicht oorzudringen vemochte, sich westlich gewendet habe und in den Jone»-2und eingedrungen sei, um entweder im Westen de« Elsmere-Lande«, dessen Osten er im Winter zum Jahre 1899 besucht hatte, nördlich vorzuqehen oder auf der sogenannten Nordwest- paffage Amerika zu umschiffen. Von dem Plane Sver drups, den Weg durch den Joner-Sund zu nehmen, soll einer der Offiziere de» „Fram" gesprochen haben, al» Peary mit Ssersrap bei Etah zusammengekommen war. * Ein Bazillu» der Bindehautentzündung im Auge, dieser allergewShalichsten Augenkrankheit, ist laut Mitteilung de» Schweizer Lancet-Korrespondenten von vr. August Colomb in Genf gefunden worden Der Arzt veröffentlicht einen Bericht über 97 von ihm unter suchte Fälle, die auf eine Ansteckung mit einem au« doppelten Stäbchen bestehenden Bazillu» zurückzuführen sind Die fragliche Behauptung ist freilich nicht ganz neu Dor etwa drei Jahren war vr. Morax bereit» zu den Schluß gelangt, daß bei der Bindehaut entzündung (Oovjnvativitw) ein Bazillu- mitwirkt, jedoch wurde diese Ansicht von der Pariser Akademie der Medizin bekämpft. Die späteren Untersuchungen, an denen außer vr Colomb noch besonder« vr. zur Neddcn in Bonn durch Bearbeitung einer Reihe von etwa 500 Fällen teilnahm, entschieden entgegen dem Ur- tril der Pariser Akademie Der Genfer Arzt hat seine Beoouchiungen in oen letzten zwei Jahren ge sammelt und festgestellt, daß diese besondere Art der Bindehautentzündung weit verbreitet ist. Er prüfte die Ausscheidungen der entzündeten Augen unter dem Mikroskop und fand auf diesem Wege die von ihm beschriebenen Bazillen. Bei der Hälfte der Fälle war die Krankheit eine chronische Bindehautentzündung, bei einem weiteren Viertel der Fälle auf die Augenränder beschränkt vr. zur Nedden hatte übrigens seine 500 Fälle in 1'^ Jahren gesammelt und die Krankheit eben'all» al» weit verbreitet bezeichnet. Ja chronischen Fällen ist auch der berüchtigte gold- gelbe Eiterbazillus im Auge vorhanden, vr Colomb erwähnt im besonderen acht Beobachtungen an Kindern im ersten Lebensjahre Jmpfoersuche haben die ansteckende Kraft erwiesen Die Uebertragung geschieht wahrschein. lich direkt von einer Schleimhaut auf di« andere. Die Bazillen find recht zählebig und halten sich in einer keimfreien Röhre mehrere Tage, selbst bei Zutritt Ve den Bazillen sonst so schädlichen Licht» Sehr wahr, scheinlich ist die häufige Uebertragung solcher Keime durch Taschentücher, Handtücher und Sehnliche». Deut lich erkennbar ist der Keim erst unter 800facher Ver größerung * Die gewaltig schnelle Bewegung de« Nebel», der den neuen Stern im Perseu« umgiebt, wird in den Fachkreisen al» eine der überraschendsten Thatsachen unserer an Ueberraschungen so reichen Zeit betrachtet, wie auch an dieser Stelle schon sofort nach Eintreffen de» Telegramm» au» Amerika betont wurde Wenn man die Entfernung de» neuen Stern- — so schreibt der astronomische Mitarbeiter der „Cöln Ztg " — auf Grund seiner Lage in der Milchstraße schätzt, so kommt man auf mehr al« 100 Billionen Meilen, und unter dieser Annahme würden di« Nebelmassen Geschwindig keiten besitzen, die mit derjenigen de- Licht- vergleichbar sind Selbst wenn man die Entfernung de- Stern- um da« Zehnfache geringer annimmt, muß die Ge schwindigkeit der Nebelmassen alle un« bekannten kosmischen Geschwindigkeiten um das Hundertfache oder noch mehr übertreffen. Aber auch wenn man annehmen wollte, der Nebel stehe nur zufällig nahe in der gleiche« Richtung wie der neue Stern, sei uns aber bedeutend näher al« dieser, würden die Schwierigkeiten nicht wesentlich vermindert sein. Prof Kapteyn in Groningen macht nun darauf aufmerksam, daß folgende Annahme dir Wahrnehmungen verständlicher machen könne: Der Nebel, der den Stern umgiebt, hat kein oder nur ein äußerst schwaches eigene« Licht, und da», was die Wirkung auf der photographischen Platte hervorbringt, ist da« von den Nebelpartien zurückgestrahlt« Licht de« neuen Stern« selbst DieSachr stellt sich dann,gemrinverständlichdargrstellt, wie folgt: Da« von dem Stern zu einer gegebenen Zeit unmittelbar gegen die Erde hin ausgehend« Licht erreicht un» am frühesten; die Erleuchtung irgend eine» seitlich von dem Stern liegenden Nebelteilchen« sehen wir da gegen später, weil der Weg, den der Lichtstrahl vom Stern zu diesem Nebelteile und von hier zur Erde nimmt, länger ist al« die gerade Linie vom Stern zur Erde Wenn nun der neue Stern bi» in ungeheure Entfernungen von Nebelschichten umgeben wird, so müßen von dem Augenblick de» Aufleuchten« diese« Stern« ab die zunehmend entfernteren Nebelschichten immer später sichtbar werden, gleichsam al« wenn der Nebel sich au»dehnte, und zwar mit einer Geschwindigkeit gleich derjenigen de« Licht« In Wirklichkeit ist e« der Lichtstrahl, der die entfernteren Nebelpartien immer später erreicht und dabei vielfach auch einen zunehmend längeren Weg zur Erde hin zurücklegen muß Ist diese Voraussetzung richtig, so läßt sich au« den bisherigen Aufnahmen schließen, daß die wahre Entfernung de« neuen Stern« von der Erde nicht weniger al» 360 bi» 400 Billionen Meilen beträgt Die Hauptfrage bei diefer Schluß folgerung ist, wie auch Prof Kapteyn hervorhebt, di«,
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