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Dresdner Journal : 23.12.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190112234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19011223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19011223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-12
- Tag 1901-12-23
-
Monat
1901-12
-
Jahr
1901
- Titel
- Dresdner Journal : 23.12.1901
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Vezni-pret»: Beim Bezüge durch dir cheschtf1»fteue iuuer-alb Kr»»»»»» «,üv M (nnschl. Zmraguna), durch die im Deutschen Reiche 8 M. -au-schließlich Bestellgeld) vietteljährlick. Eruzeiae Nummern 10 Ps. Wird Zurücksendung der für die Schriftleitung bestimmten, »der von dieser nicht ein- uesorderten Beitrüge denn. Frucht, so ist das Postgeld beizufügen. Dres-mr W SomM. Herausgegeben von der König!. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Arschei neu: Werktag- nachm. b Uhr. «ntünbiinngSgebthrent Die Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi gung-«eile oder deren Rau» io Pf Bei Tabellen- und Ziffernsatz ü Pf Aufschlag für die Zeile Unterm Re- daktionSstnch «kingesandt) die Lextzeile mittler Schrift oder deren Raum bü Pf. Gebühren > Lrmüßigung bei dsterer Wiederholung Annahme der Anzeigen bi» mittag- lS Uhr für die nach mittag- erscheinend« Nummer. .V SV8. Montaff, den 23. Dezember nachmittags. litt» Amtlicher Lril. Sc. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Öder-Postsektttär Haase in Zittau und dem Postmeister Jentsch in Reichenau das Rittrr- kreus 2. Klasse des AldrechtSordens sowie dem Post verwalter Hering in Brand da- AlbrechtSkreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Obergendarmen Engmann in Rochlitz anläßlich seines UebertrittS in den Ruhestand das Verdlenstkreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben dem Tiergarten jäger Hegemeister Gustav Wilhelm Schwär in Morisburg das AlbrechtSkreuz Allergnädigst zu ver leihen geruht. Grvtnuuuge«, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. 3» Geschäftsbereiche des Ministeriums der Justiz. 1. Prüvizieruugen. Verliehen worden ist: den Referen daren beim Ober!andeSgerichte v Kirchbach, beim Land gerichte Dresden l)r. Schreiber und Gras Castell-Castell, beim Landgerichte Leipzig vr Nagler, vr. Zinieifen und vr. Breymann, beim Landgerichte Plauen vr. Scheufsler nach dem Bestehen der zweiten juristischen Staatsprüfung der AmtSname „Assessor", den Aufsehern bei der Gefangenanftalt Zwickau Bräunig und Zieger der Amt-name „Wacht meister". — 2. Beamten Etat. ») In den Ruhrstand sind versetzt worden: der Rechnung-ralh beim Amtsgerichte Dresden Leibiger, der Rechnungsiiijpcktor beim Amtsgerichte Riesa Thost, der ArrefthauSinspektor beim Bmt-grrichic Pirna Bietze. d) Auf Ansuchen sind entlassen worden: die Assessoren beim Landgerichte Dresden Eckhardt, beim Landgerichte Leipzig vr.Böhme, der Expedient beim Amts gerichte Ehrenfriedersdorf Gräbner, o; Den Vorbereit ungsdienst bei Justizbehörden haben ausgegeben: die Referendare beim Landgerichte Leipzig Heimburger, beim Aml-gerichte Dresden vr. Eckstein, Heinze und vr. Jacobson, ä) Verstorben sind: der Senat-Präsident beim Oberlandesgerichte vr Noack am 2. Dezember 1S01, der AmtSgerichttrath beim Amtsgerichte Adors Zopf am « Dezember 1S0l, der Aktuar beim Landgerichte Dresden Schmidt am 6. Dezember l90l si Als Hüls-richter ist zugewiesen worden: dem Landgerichte Leipzig der Assessor vr Nagler, k) Der zeitherige Referendar vr. Junghans ist zum Assessor ernannt und als Hüls-richter dem Amts gerichte Adors beigeordnet worden. 8) Zum Vorbereit ungsdienste bei Justizbehörden sind zugelassen worden: die Referendare Mothe- beim OberlandeSgerichte, vr. Jänichen bei der Staat-anwallfchalt beim Landgerichte Leipzig, Gellert und Winter bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Zwickau, der Rechtskandikat Sahrcr v. Sahr beim Aml-gerichte Dresden, d) Ange stellt worden sind: der zeither probeweise als Expedient verwendrte Militärs»Wärter Klette al- Expedient beim Landgerichte Dresden, der zeither probeweise als Expedient verwendete Mililäranwärter Dienergehülfe Heise al- Expedient beim Amtsgerichte Dre-den, der zeither probeweile al- Aussetzer verwendete Militäranwärter Kirchbach als Aussetzer bei der Gesangenanstalt Dresden, i) Zum Expedienten ist ernannt worden: der Lohnschreiber Seidel beim Amtsgerichte Zwickau, b) Befördert worden ist: der Aufseher bei der Gelangenanstalt Chemnitz Wachtmeister Röder zum Ober ausseher und Jnventarienverwalter bei dieser Gefangenanftalt. I) Versetzt worden sind: der Assessor und Hüls-richter beim Amtsgerichte Schneeberg Küntzel zur Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Leipzig, der gleichzeitig zum Hüls-richter er nannte Assessor beim Landgerichte Chemnitz König zum Amtsgerichte Borna, der Assessor beim Landgerichte Leipzig vr. Mühle zur Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Leipzig, die Riftrendare beim Landgerichte Bautzen EraS und beim Landgerichte Leipzig Reimer zum Landgerichte Dresden, bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Chemnitz: vr Glaß zum OberlandeSgerichte, Reinshagen zum Landgerichte Ehcmrip, vr Weber zum Landgerichte Dre-den, bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Dresden vr. Gläßer, Gottjried und Slraumer zum Landgerichte Dresden, bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Leipzig Jockusch, vr. Müller, Neubert, Schmiedt und Sinz zum La:d- gerichte Leipzig, bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Zwickau vr. Lohse zum Landgerichte Zwickau, beim Amts ¬ gerichte Ad^rf Weigelt, beim Amtsgerichte Augustusburg Winkler und beim Amt-gerichte Lhemnitz Hartmann zum Amtsgerichte Dresden, beim Aml-grrrchle Dre-den Barban und Schubert, Barban zum Amtsgerichte Leipzig, «chubert zum Amtsgerichte Adors. beim Amtsgerichte Grimma vr. Viehweger zum Amt-gerichte Pausa, beim Amtsgerichte Leipzig Barthel zum Aml-gerichte Zwickau, beim Am>S- gerichte Sayda Gründer zum Aml-gerichte Lichtenstein; Ler Sekretär beim Amtsgerichte Dresden Schmidt zum Amts gerichte Riesa, der Aktuar der LtaaiSarwaltjcLast b>im Land gerichte Dre-den Franke zum Amtsgerichte Dresden, dir Expedienten beim Landgerichte Chemnitz Lindner zum Amts gerichte Chemnitz, beim Landgerichte Dre-den Major und Wagner, Major zum Amt-gerichte Bischofswerda, Wagner zur Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Zwickau, beim Land gerichte Plauen Junge zum Amtsgerichte Borna, bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Chemnitz Kiuader zum Amt-gerichte Chemnitz, bei der LtaatSanwaltichaft b<iw Land gerichte Zwickau Bretschneider zum Landgerichte Plauen, beim Amtsgerichte Borna Pauli zum Amtsgerichte Leipzig, beim Amtsgerichte Chemnitz Starke und Werner, Starke zur Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Chemnitz, Werner zum Landgerichte Lbemnitz, beim Amtsgerichte Dresden Seidel zur Staat-anwallschast beim Landgerichte Dre-den, beim Amtsgerichte Rosien Hennig zum Amtsgerichte Ehren- srieder-dorf der Oberausseher und Jnventarienverwaller bei der Gefangenanftalt Chemnitz Ranft al- Wachtmeister zum AmtSgerichle Pirna — 3. Rechtsanwälte. Zuwachs. Zugelassen worden sind: der Referendar Kohlmann und der Assessor vr Siebert zur Rechtsanwaltschaft bei dem Amts gerichte Dresden und dem Landgerichte Dresden mit dem Wohnsitze in Dresden, der Assessor vr. Böhme und der Referendar vr Weichert zur Recht-anwaltschaft bei dem Amtsgerichte Leipzig und dem Landgerichte Leipzig unt dem Wohnsitze in Leipzig; der Assessor Beutler zur Rechtsanwalt schaft bei dem Amtsgerichte Reichendach und dem Landgerichte Plauen mit dem Wohnsitze in Reichenbach — 4 Zweite juristische Staatsprüfung: 12 bestanden in der Zeit vom 10. November bi» 7. Dezember 1SV1. I» Geschäftsbereiche des Mtuifteriums »es Kultus «n» Sfientlicheu Unterrichts. Zu besetzen: Ostern die 8 ständ Lehrersielle in Großdölzig b. Leipzig Koll: die oberste Schulbehörde AnfangSgehalt lüov M, steigt nach erfülltem 27. Lebensjahre aus 1700 M., 2mal nach 2 Jahren u. 8mal nach 3 Jahren werden dann weitere Zulagen von je 100 M gezahlt, sodaß der Endgehalt m d. erfüllten 5S. LebenSj. erreicht wird u 2700 M beträgt. In den ein zelnen Gehaltssätzen ist die Wohnungsentschädigung mit ein gerechnet, u. zw beträgt sie f verh Lehrer 20V M, s unverh. 150 M. Gesuche nebst den erfordert. Be lagen sind bis 10 Januar beim BezirkSschulinspektor Schulrat Zimmler, Leipzig II, einzureichen. Hilfslehrer haben zu bemerken, ob sie ihrer Militärpflicht Genüge geleistet haben oder defintiv davon befreit sind. Nichtamtlicher Teil. Zuckererzeugung uud -Besteuerung. Während in Brüssel eine neue internationale Beratung für Abschaffung der Zucker-Exportprämie tagt, sind Angaben über di: Lage dieses wichtigen Produktions- und Steuerzweiges für Deutschland von Interesse. Die Statistik der Zuckergewinnung und -Besteuerung — veröffentlicht im IV. Bierlel- jahrsheste zur Statistik des Deutschen Reiches, Jahr gang 1901 — zeigt, daß im Betriebsjahre I. August 1900 bis 31. Juli 1901 im deutschen Zollgebiet 395 Rübenzuckerfabrlken (Fabriken mit Ruben- verarbeitung), 47 Zuckerrafsinerien und 6 Melasse- entzuckerungSanstalten im Betrieb gewesen sind. In diesen 448 Betriebsanstalten wurden im ganzen an Zucker gewonnen (alle Fabrikate auf Rohzucker um gerechnet): 1979118 t gegen 1795479 t im Be- triebsjahre 1899/1900. Die 395 Rübrnzucker- fabriken haben 13253909 t Rüben in 58430 zwölf stündigen ArbeitSschichten verarbeitet, mithin 227 t, in einer Schicht. Die Rüben wurden geerntet auf 417606 da; und zwar sind von den Finken selbst Lunst und Wissenschaft. Verein für Erdkunde. Im Dresdner Verein für Erdkunde sprach am 20. d. M Hr. Prof. vr. Ruge zunächst über zwei vor kurzem erschienene Werke, die zwar nicht von Fachleuten herrühren und vorwiegend unterhaltender Art sind, aber trotzdem infolge der Beobachtungsgabe ihrer Verfasser viele kleine Beiträge zur Volkskunde darbieten Das erste dieser Werke, betitelt „Verlasiene Wege" (3 Ausl, Stuttgart 1902), ist von Hans Jakob, Stadtpfarrer in Freiburg i Br. Seit 30 Jahren unternimmt Han- Iakob alljährlich eine Reise im eigens gemieteten Wagen nach irgend einem Lande oder einem anderen Orte, um sich von seiner Nervosität durch eine eigenartige Luftkur zu befreien Seit mehr al« dreißig Jahren thut er da«, und da? Ergebnis einer solchen Fahrt ist jedesmal ein Buch, da« sie schildert. Der dreißigste Band ist unter dem Titel „Verlassene Wege" soeben in dritter Auflage (Stuttgart l 902) erschienen; e« schildert die Wagenfahrt von Freiburg i. B. über den Schwarzwald und die Baar nach dem Bodensee, weiter zur Donau und nach Ulm, dann über den Jura und durch Hvhenzollern zurück zum Schwarzwald«. Hans Jakob zeigt sich in seiner Dar« stellunqSweise offen, ehrlich und derb Für alles, wa« da« Volk betrifft, hat er, der Sohn eine« Bauern, ein feine- Auge; er versteht in der Volksseele zu lesen, wie tausend kleine Züge au« dem Volksleben beweisen, die er in s.ine Reiseschilderungen verwebt, und bei jeder geeigneten Gelegenheit kommt ein vortrefflicher Humor zur Geltung. Eene besonder« interessante Färbung vermag er seiner Darstellung durch s-ineumfassende Kenntni«der allgemeinen und der Lokalzeschichte von Südwestdeutschland zu geben. Daß er immer und überall seinen Standpunkt als katholischer Geistlicher wahrt, ist nur natürlich und kann niemand im Genüsse seiner Schliffen stören. Nur daß er herzhaft die Fehler und Schwächen de« weiblichen Teiles der Menschheit ahndet, hat ihm von manchem Wiberoolk — jede Frauenlperson ist ihm „ein Wibcr- volk" — manche scharfe, meist wohl aber scherzhaft ge meinte Zuschrift eingetragen Al« Beispiele der schrift stellerischen Eigenart Han« Jakob« teilte Hr. Prof Ruge einige Abschnitte au« den „Verlassenen Wegen" mit, wie da« „Gasthaus zum alten Eck" auf der Paßhöhe des Höllenthales, Furtwangen und seine drei Originale, Berthold Auerbach (bekanntlich auch ein Sohn de» Schwarzwalde«) und seine Dorfgeschrchten, die Baar (die Hochfläche mit der Wasserscheide zwischen Neckar und Donau), da« Städtchen Blumenfeld mit seiner mittel alterlichen Burg auf dem Hohen Randen und andere — Ein der Art nach dem vorigen verwandte«, aber ganz und gar von modernem Geiste durchwehte« Buch ist das vonP fo h l, dem Musikreferenten der Hamburger Nachrichten, betitelt „Westöstliche Fahrten an Bord der Prinzessin Vik toria Louise ", der großartig au«aestatteten neuen Lustjacht der Hamburg-Amerika-Linie, vi« in dem nunmehr zu Ende gehenden Jahre ihre ersten Reisen unternahm und sich dabei glänzend bewährte. Pfohl« geistreiche Schilde rungen sind ebenfall« von einem gesunden Humor belebt und zeugen namentlich auch von der Gabe, sich in da» Seelenleben der Völker, mit denen er in Berührung kommt, zu versenken Wie bei Han« Jakob der katho lische Pfarrer, so scheint bei ihm überall der Musik referent hindurch Weiter sprach Hr. Prof Ruge über »ine eigentüm liche Erscheinung in den südamerikanifchen Anden, den Büßerschnee (Hieve psmteot«), und zwar auf Grund einer Abhandlung von Prof Rudolf Hauthal, die im 5. Hefte de« 1. Bande« der Veröffentlichungen der Deutschen Akademischen Vereinigung in Buenos Aire« enthalten ist. Man bezeichnet damit eigentümliche, in phantastischen Formen felderweise auftretende Schnee- ouf 41000 Ku 1302664 t (9,83 Proz.), von den Aktionären oder Gesellschaften auf vertragsmäßig an- gebauten 158859 Ku 4646154 t (35,05 Proz.) ge erntet worden, während 55,12 Proz der verarbeiteten Rüben hauptsächlich in ttaufrüben, zum kleineren Teile in sogenannten Ueberrüben (von den Gesell schaften über ihre Verpflichtung hinaus geliefert) be standen haben. Der für die einzelnen Verwaltungs bezirke ermittelte Durchschnittspreis der Kaufrüben bkwlgt sich zwischen 1,80 bis 2,25 M. für 1 62 und berechnet sich im Durchschnitt für das ganze Steuergebiet auf 1,97 M, da- ist 0,6 M mehr als im Vorjahre. DaS Ergebnis der Rübenernte von durchschnittlich 29,6 t auf l k» war um 0,4 t besser als 1899,1900: auch hatten die Rüben höheren Zuckergehalt, denn zur Darstellung von 1 kg Roh zucker waren im Durchschnitt nur 7,07 Rüben gegen 7,37 kg im Vorjahre erforderlich. D'e 47 Zuckenasfinerien verarbeiteten 1033 446 t Roh zucker, 48 Raffinerien im Vorjahre dagegen 971833 t. Die 6 Melasffentzuckerungsonstolten entzückerten im ganzen 240 632 t Zuckerabläufe gegen 231612 t im Vorjahre, alle arbeiteten nur mit dem Stron- tianverfahren. Die Ausfuhr von Zucker der Klaffe u hat mit 533 271 t, gegen 485935 t im Vorjahre, um etwa lo Proz. zugenommen; und zwar wurde mehr auSgrführt hauptsächlich nach Großbritannien, den Vereinigten Staaten von Amerika und den Niederlanden. Noch stärker — um rund 27 Proz gegen das Vorjahr — Hot die Ausfuhr von Zucker der Klasse k sich entwickelt. Im ganzen wurden auSgrführt 531300 t (117408 t im Jahre 1899,1900), und zwar mehr hauptsächlich nach Großbritannien, Japan, Norwegen, Britisch- Ostindien uud den Bereinigten Staaten von Amerika. Dagegen ist die Ausfuhr von Zucker der Klasse e aus 16017 t (von 21220 t im Jahre 1899/1900) zurückgegangen. Die Ausfuhr nach Uruguay sank von 7202 t im Vorjahre auf 1l76^t, dagegen wurde mehr ausgefühlt nach Großbritannien und den Ver einigten Staaten von Amerika. Die starke Steiger ung der Zuckerausfuhr nach Großbritannien ist auf die Einführung des englischen Zuckerzolles zurück- zusühren, da vor dem Inkrafttreten des Zolles noch große Ankäufe vollzogen wurden. Im Jnlande sind gegen Entrichtung der Verbrauchsabgabe oder des Eingangszolles zusammen 696566 t Konsumzucker (764045 t im Vorjahre) in den freien Verkehr ge setzt worden, auf den Kopf der Bevölkerung 12,29 KZ gegen 13,68 Kx 'm Vorjahre. Lchuytruppen. Aus den Haushaltplänen für die Schutzgebiete läßt sich ein Ueberblick über die Stärke und Zu sammensetzung der Schutziruppkn gewinnen. Seit einigen Jahren hat die Anwerbung von Mann schaften in fremden Gebieten aufgehöit, und die Ausbildung von Leuten zum Polizei- und Kriegs dienst aus den Eingeborenen der eigenen Gebiete mußte ins Auge gefaßt werden. In Ostüfrika be stand die Schutztruppe anfänglich aus Sudanesen uno ZuluS; von den letzteren ging man bald aus inneren Gründen ab. Die Anwerbung von Suda nesen wurde aber verboten, als England seine Herr schaft auch auf den ägyptischen Sudan auLdehnte. Allerdings ist Anfang dieses Jahres uns nochmals eine solche Anwerbung gestattet worden, sie siel aber nicht sehr reichlich auS; noch nicht einmal hundert Mann konnten gewonnen werden. Nach der neuesten Ausstellung gehören der ostafrikanischen Schutztruppe mit Einschluß der Offiziere und Unter offiziere 1579 farbige Leute an, von den 1440 Ge meinen sind 600 Sudanesen und 840 Eingeborene; dazu kommen noch 130 Rekruten aus dem Innern. Auch die europäischen Otfiziere und Unterosfiziere, die im ganzen 241 betragen, müssen wegen der fort schreitenden Besitzung des Lande» infolge dcr Aus breitung der Verwaltung vermehrt werden. Es sollen 2 Oberleutnants, 2 Leutnants, 4 Sergeanten und 4 Unteroffiziere hinzukommen. Die Schutztruppe in Kamerun besteht nach ihrer Vermehrung im vorigen Jahre aus 100 weißen Chargierten und 900 farbigen Mannschaften. Bei den letzten Anwerbungen hat man auch Leute aus Togo in mäßiger Zahl geholt, da die früher offenen englischen Kolonien an der Westküste uns jetzt verschlossen sind. 4tach Ansicht Landeskundiger, so namentlich deS früheren Kom mandeurs der Schutztruppe, Majors von Kamptz, können wir in unserem Schutzgebiete selbst geeignetes Material genug finden, z. B. bei den TikarS in Adamaua. Daß eine solche Schutztruppe für ein Gebiet von 400000 ljkm nicht genügt, wo wir unsere Herrschaft kaum an der Küste gefestigt haben, bedarf keiner Erklärung. Auch die Schutztruppe in Südwestafrika hat infolge der Vermehrung der Artillerie — dort ist jetzt nämlich eine vollständige Gebirgsbaiterie vorhanden — eine Verstärkung er fahren. Hinzugekommen sind: 1 Hauptmann, 1 Feld webel, 4 Sergeanten, 4 Unteroffiziere, 12 Gefreite, 40 Reiter, 1 Zeugbüchsenmachcr und 1 Waffen meister. Die Truppe besteht jetzt außer den Offi zieren aus 822 Mann. Tie Lage auf den Philippiue». Der Optimismus, den die Vereinigte Staaten- Regierung wie der regierungsfreundliche Teil der amerikanischen Presse bezüglich der Lage auf den Philippinen seit der Einrichtung der Zivilverwaltung zur Schau trägt, muß nach neuerdings vorliegenden Meldungen mindestens stark verfrüht erscheinen. Schon Anfang November hatte man sich, wie der „TcmpS" zu berichten weiß, in Washingtoner Re gierungskreisen auf den Ausbruch eines Aufstandes gefaßt gemacht. Kürzlich von dem General Chaffee eingetroffene Berichte besagen nun, daß die Lage in den 35 auf Luzon belegenen Provinzen, auf die bisher die Zivilverwaltung ausgedehnt worden ist, in den letzten Wochen einen höchst besorgniserregenden Charakter angenommen hat. Nur die Gegenwart der amerikanischen OccupationStruppen verhinderte den offenen Ausbruch eines Aufstandes, jedoch sei die Haltung der Insurgenten in Manila derart bedroh lich, daß der General umfassende Maßregeln zum Schutze der dort befindlichen amerikanischen Frauen und Kinder getroffen habe. Der Hinweis, daß sich die gefährliche Lage bisher auf die Hauptinsel Luzon beschränke, läßt einmal den Rückschluß zu, daß in dem Reste der 75 Provinzen, auS denen sich die Inselgruppe der Philippinen zusammensetzt, die Ausi Hebung der nationalen Selbständigkeit und die Ein führung der amerikanisch«» Verwaltung überhaupt noch nicht versucht worden ist; sodann kann cS kaum zweifelhaft sein, daß die Bevölkerung dieser noch selbständigen Provinzen im Falle eines Aufstandes nicht zögern würde, dem Beispiele der Luzon- Insulaner sich anzuschließen. Die Seele der auf rührerischen Bewegung ist der philippinische General Miguel Malvat, und es vergeht kaum eine Woche, ohne daß eine amerikanische Truppenobteilung von den Insurgenten, die in kleinen Freischärlercorps in und Eisgebnde, 0le, IM lkuchlenven sonmngtanze unter dem tiefblauen Himmel der Anden oder unter dem stcrnfunkelnden Nachthimmel gesehen, einer Schar zu Ei« erstarrter, weiß gekleideter Büßerinnen gleichen, die, am Erdboden kniend, flehend ihre Hände zum Himmel er heben. DaS Eigentümliche de« Büßerschnee« besteht darin, daß 1,20—1,50, oft aber auch 2,50 m über schreitende Eisfiguren in den abenteuerlichsten Formen zu parallelen Reihen angeordnet sind. Die Figuren sind isoliert, höchsten« amGrunde sind sie durch niedrigeEiSwülste verbunden, und steigen entweder auf einer Grundlage von Ei« oder bei fortgeschrittener Entwicklung vom dunklen Fel«- oder Schüttboden auf. Der Büßerschnee darf daher nicht mit der Karrenform verwechselt werden, in der zuweilen die Oberfläche von Gletschern auf tritt, und die darin besteht, daß zusammenhängende, prrallele Eiskämme durch tiefe, schmale Furchen getrennt sind. Die Ei«figuren de« Büßerschnee« sind Pyramiden, di» entweder au« einer etwa« massigen Basi« aufsteigen oder schlank und spitz gleich Nadeln aufragen Bei dcr ersteren Form hat die der Sonne abgewandte Seite am Grunde einen längeren oder kürzeren schwanzartigen An hang Uebrigen» besteht der Büßerfchnee nicht wirklich au« Schnee, sondern au« Ei«, da« durch die Einwirkung de« immer wieder gefricrenden Schmelzwassers cntsteht. Durch Steine, die auf den Spitzen der Pyramiden liegen, werden letztere öfter« den Gletschertischen ähnlich. Der Büßerschnee kommt nur in den Anden von Südamerika vor, und zwar scheint er hier auf die chilenisch-argen tinische Kordillere etwa von 24 bi« 36" füdl Br beschränkt zu sein, wo er sich wiederum ganz vorwiegend auf der östlichen, argentinischen Seite findet Die Ursache ist weder der Wind, noch da- Abrutschen de» Untergrund»«, wie andere Beobachter meinen, sondern die Einwirkung der Sonne, und zwar nicht indirekt, durch die erwärmte Lust, sondern direkt, durch die Bestrahlung. Dafür spricht auch die Anordnung der PrnitenteSreihen in der Richtung von Norvwest nach Südost, also in der Richtung der am stärksten wirkenden Sonnenstrahlen, ferner der Umstand, daß der Büßerschnee hauptsächlich auf schwach geneigtem oder horizontalem Terrain vorkommt DaS Amoklaufen eine« britisch-indischen Soldaten, dem vor kurzem deutsche Soldaten in China zum Opfer fielen, gab am Schluffe der Sitzung Hrn Karl Ribbe Gelegenheit, die Beobachtungen mitzuteilen, die er über diese Erscheinung in deren Heimat, dem Ostindischea Archipel, während seine« Aufenthalts daselbst gemacht hat. Da« Amoklaufen oder Amokmachen kommt nament lich bei den Malaien vor, am häufigsten in Südcelebe«, namentlich in Mangkassar beim Stamme der Buginesen In den siebziger Jahren dc« vorigen Jahrhundert« er eignete e« sich hier fast täglich, so daß die niederländische Kolonialregierung Gesetze dagegen erlassen mußte. Nach den Fällen, die Hrn Ribbe vorkamen, ist da« Amok laufen nicht Folge einer Geisteskrankheit, wenigsten« kommt diese nicht im Anfänge in Frage, sondern der Anlaß ist in der Regel ei» äußerer, irgend rin unan genehme« Vorkommni», z B große Verluste im Spiel, dem die Malaien leidenschaftlich frönen. In solchem Falle ersticht wohl der aufgeregte Derlustttäger den Chinesen oder Arader, dcr die Bank hält, mit seinem scharfen, dolchartigen Messer, dem Kri«, und in dem Gedanken, daß er nun doch sterben müsse, gerät er in eine wahre Mordwut und sucht sich für den rhm bevor stehenden Tod im voraus zu rächen Wie wahnsinnig rennt er dahin und sticht nach jedem, der ihm in den Weg kommt, bi« er selbst niedergestochen oder nieder- geschossen wird; denn der Amokläufer ist vogelfrei In Salaye, einer Insel an der Südspitze von Celebe«, drohte auch einmal Hrn Ribbe« Diener, ein ehemaliger Kolonialsoldat, ein Weißer, und zwar au» Dresden flammend, der von Atjeh aus Sumatra her ein« Kugil im Kopse und dadurch an feinem Verstand« ««litten hatte, nach einem ärgerlichen Vorkommnis im L; um-
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