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tralbahn Ireferred lommon d West. Pacifie- ic-Aktien Staaten. Silber, t. treide- eptember »,7b M., , flau. M, per De- - Hafer per i MatS P« Rübel »er No matter. r,vv M. ve,„«pnt«: t» (uueichUißlich Bestellgeld) vierteljährlich Einzelne Nummern 10 Pf Beim Bezüge durch dir innnhat» ftrenden» i,50 M. («inschl ), durch die >en «eiche > M. wird Zuracksendung der für di« Schriftleitung bemrmnte», aber von dieser nicht ein- aefvrdertcn Beitrüge bean sprucht, so ist da- Postgeld beizufügen. ^22«. Dresdner Mimms Herausgegeben von der Königl. Expeditton des Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheine«: Werltag- nachm S Uhr Bi« Zeile kleiner Schrift de, 7 mal gespaltenen Ankündr g u na-.Sette oder deren Naum 20 Pf Bei Tabellen- und Ziffernsatz S Pf Aufschlag für die Zette Unterm Re- daktton-strich (Eingesandt) di« Textzelle mittler Schrift oder deren Raum 50 Pf Gebühren - Ermäßigung bei öfterer Wiederholung Annahme der Anzeigen bi- mittag« IS Uhr für die nach- mittag- erscheinende Nummer Freitag, den 27. September nachmittags. 1901. Amtlicher Teil. ink 4H, l 3 rk ü PL, >rg ü e in echt a Verein ivkr» i. IN Besten rigen Jn- n, ergeht ite, dem- Auftrüg« lto», dm :lt in ge- nd daher zu »ri- »,V«rt« in hiesig« onwt b«- oie sein«« »ei» für kffeiUe». tzhealer- igl. Hof- ateriund stttrir A-K tio«, s, I. Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit Frau Prinzessin ^Luise, Gemahlin Sr. Königlicken Hobeit des Prinzen Ariedrich August, Herzogs zu Sachsen, ist heute am 27. September, früh 12 Uhr 42 Minuten von einer Prinzessin glücklich entbunden worden. Ueber das Befinden der Hohen Frau Wöchnerin und des Durchlauchtigsten Kindes wird Nachmittags von 1 bis 3 Uhr in der zweiten Etage des Königlichen PalaiS am Taschenberge ein Bulletin ausgelegt. (Zugang durch das Mittelpalais.s Dresden, am 27. September 1901. Königliches Oberhofmarschallamt. Krstes MulTetin. Wachwitz, 27. September. Ihre Kaiser!, und König!. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August ist vergangene Nacht 12 Uhr 42 Min. von einer kräftigen Prinzessin glücklich entbunden worden. Das Befinden der Hohen Wöchnerin und der neugeborenen Prinzessin ist den Umständen nach ein gutes. (gez.) vr. Leopold. vr. Fiedler, vr. Weindler. Zweites Wuttetin. Wachwitz, 27. September, früh 8 Uhr. Ihre Kaiser!, und König!. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August hat in der vergangenen Nacht wenig geschlafen, jedoch ist das Befinden Höchst- derselben, sowie daS der kleinen durchlauchtigsten Prinzessin ein durchaus zufriedenstellendes. (gez.) vr. Leopold. (gez.) vr. Fiedler. Ansage. Uus Anlaß der glücklichen Entbindung Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich August, Herzogin zu Sachsen, von einer Königlichen Prinzessin sind auf Allerhöchsten Befehl folgende Bestimmungen getroffen worden: 1. Die heilige Taufe der Durchlauchtigsten Prinzessin findet Sonntag, den 29. September 1901, Nachmittags um 1 Uhr in der Prinzlichen Villa zu Wachwitz statt. Die an der heiligen Taufe theilnehmenden Fürstlichen Perfonen wollen Höchstsich dafelbst in den Gemächern des Durchlauchtigsten Elternpaares versammeln; die activen Königlichen Staatsminister und der Minister des Königlichen Hauses, der engste Königliche und Prinzliche Dienst — einschließlich des Königlichen Ober hofmarschalls begeben sich direct in den für die heilige Handlung im Erdgeschoß eingerichteten Salon, wo sie von dem das Oertzmoniel bei dem Taufacte leitenden Hofmarschall Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich August empfangen und auf ihre Plätze geführt werden. Anzug: Die Herren vom Civil: Chiffrefrack, Stern und Band. Die Herren vom Militär: Kleine Uniform. Die Damen: montunt ohne Hut. Die An- und Abfahrt der Wagen erfolgt durch daS Wachwitzer Thor. 2 Sonntag, den 29. September MO*, erfolgt in allen Kirchen der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden die Ab- singung des Ambrosianischen Lobgesangcs Ihre Königlichen Majestäten begeben Aller- höchstsich Vormittags 10 Uhr 30 Min. unter Vortritt und Begleitung des Königlichen großen Kirchendienstes (der Frau Oberhof meisterin, der Hofdamen, des funct. Oberkammer herrn, des Oberhofmeisters, der Kämmerers, der beiden Kammerherren vom Dienst Ihrer Majestäten, des General- oder Flügel Adjutanten vom Dienst, des Stadtcommandanten, der Commandeure des Leib - Grenadier - Regiments und des Gardereiter- Regiments, des Hauptmanns und des Rittmeisters vom Schloßdienst) in die katholische Hofkirche. Das H vsuin beginnt um 11 Uhr. Für das Oorps äiplonmtieiuk, die Zutrittsdamen, die Königlichen Staatsminister und den Minister des Königlichen Hauses, die Herren der I. und II. Elaste der Hof- Rang-Ordnung, die Königlichen und Prinzlichen Hof- und Militärstaaten und die Königlichen Kammerherren sind daselbst Tribünen reservirt. Anzug: Die Herren vom Civil: Uniform. Die Herren vom Militär: Galaanzug. Die Damen: wontant mit Hut. 3. Glückwünschungs-Coureu finden weder bei Ihren Königlichen Majestäten, noch bei den Durchlauchtigsten Eltern statt. Dresden, den 27. September 1901. Königliches Oberhofmarschallamt. "Neuordnung, die Vornahme einer Ersatzwahl im 17. städtischen Wahlkreise betreffend, vom 24. September 1901. Nachdem der bisherige Abgeordnete zur II. Kammer der Ständeversammlung für den 17. städtischen Wahl kreis sein Mandat freiwillig niedergelegt hat, ist in diesem Wahlkreise eine Ersatzwahl nach den Be stimmungen in 8 23 des Gesetzes, die Wahlen für die II. Kammer der Ständeversammlung pp. be treffend, vom 28. März 1896 vorzunehmen. Die Vornahme der in Grünhain in der II. und in Stollberg in der UI. Abtheilung nöthigen Ersatz- Wahlmännerwahlen wird hiermit auf den 8. Oktober 1901 die Wahl des Abgeordneten aber auf de» 18. desselben Monats anberaumt. Zum Wahlkommissar ist der Regierungsrath Kunst und Wissenschast. König!. Schauspielhaus. — Am 26. d Mt«: „Sebastian". Tragödie in fünf Akten von Kurt Geucke. (Zum ersten Male ) Der gestrige Schauspielabend brachte die erfolgreiche Erstaumchrung deS Werkes eine« jugendlichen Dichter«, dessen gärende« und ringende« Talent nicht nur die Aufzeichnung einer Verkörperung auf einer großen Bühne verdient, sondern berechtigte Hoffnungen erweckt, daß e« in reiferen Schöpfungen die Verheißungen einer überschäumenden Phantasie fester, klarer und schlichter gestaltend, einlösen und vor allem die Elemente unreifer wie ungesunder Reflexion au« seiner Poesie aulstoßen wird Schiller« Wort, daß der Weg zum Vortrefflich e nie durch die Leerheit und da« Hohle gehe, wohl aber da« Heftige, Gewaltsame zur Klarheit gelangen könne, steht allezeit in Geltung Doch hat eine strebende Dchtelkrait auf dem Wege zum Vortrefflichen kein schlimmere« Hinderni« al« die Sucht, von recht« und link« alle« aufzuraffen, was die Zeit an halben Ge danken, verworrenen Träumen und dunklen Gelüsten ihr in den Weg wirft Geucke« „Sebastian" ist zugleich «in« Prob« lebendiger Sehnsucht nach dem Großen, Eigentümlichen und der Unsicherheit, die ihre Kraft nicht auf einen Punkt sammeln, nicht rin Motiv mit voller Hingebung beseelen und beleben kann, die zwischen unmittelbarer Gestaltung und ergrübelter Allegorie hin- und herschwankt Di« alte Erfahrung, daß e« leichter ist, einen gegebenen Stoff mit neuem eigenen Leben zu durchdringen, al« eine völlig freie Erfindung auf die Höhe zu erheben, wo da« nie Gehörte und Geschaute zur ergreifenden und überzeugenden Wirklichkeit wird, bestätigt sich auch bei dieser wahrlich nicht klein ge- dachten und an kühnen wie an feingefühlten und fesseln den Einzelheiten reichen Phantasietragödie Geucke« Trauerspiel trägt einen historischen Namen, spielt im Zeitalter nach den großen Weltentdeckungen, beginnt „im Feldlager der Portugiesen in einer einsamen Küstengegend de« südlichen Marokko", verläuft in den folgenden Akten in der Königsstadt Lissabon und erweckt mit seinem Personenverzeichnis und einigen hinein klingenden historischen Erinnerungen für einen großen Teil de« Publikum« den Anschein, einen geschichtlichen Vorgang zu behandeln In Wahrheit aber knüpft der Dichter seine freie Erfindung nur an drei historische Thatsachen an. Daß der letzte jugendlich« Sprößling de« altportugiesischen Königshauses Dom Sebastian (1557 — 1578) auf einem abenteuerlichen Kriegszug und in der Mordschlacht von Alkazar mit dem größten Teil seines Heere« seinen Untergang fand, daß da« König reich Portugal wenige Jahre nach Sebastians Tode von Philipp 11. von Spanien in Besitz genommen wurde, daß da« portugiesische Volk lange Jahre hindurch an den Fall de« König« nicht glauben wollte und der Wiederkehr König Sebastian« mit gläubiger Hoffnung entgegenharrte, bildet dir Bafi« für den Aufbau von Geucke« Dichtung. Keiner der verschiedenen austauchenden falschen Sebastiane hat e« zu einer vorübergehenden Anerkennung und Herrschaft gebracht, wie der falsche Waldemar in Brandenburg oder die falschen Demetrier in Rußland. Unser Dichter nimmt an, daß im Heerlager de« Portugiesenkönig« sich ein junger Tornavente befand, der eine bestaunte, umwunderte Sehnlichkeit in Zügen, Augen, Stimme und Haltung mit dem König hatte: ein Launenspiel verdoppelnder Natur — Im Glauben Bieler, wenn Ihr wollt, ein Wunder! SprichwvrtliL ging e- durch ganz Portugal, Da» unbegriffen Unbegreifliche! Dieser Doppelgänger de« gefallenen König« hat nach der Nrederlage von Alcazar dre Trümmer des Heere« gesammelt, die höchsten Eigenschaften eine« Gebieter« und Feldherr» erwiesen, seine Scharen mit der Zuversicht erfüllt, die Marokkaner schlafen, den Weg nach dem Heimatlande erkämpfen, Portugal von der spanischen Fremdherrschaft befreien zu können Er spielt anfänglich halb widerstrebend, die Rolle Sebastians weiter. Der Dichter leiht dem jugendlichen Helden da« Bewußtsein königlicher Eigenschaften, höherer Kräfte, als sie der echte Sprößling des alten Fürsten stamme« besessen hat, die tiefe Sehnsucht, sein Volk zu befreien und glücklich zu machen, und daneben da« Mißgefühl: Ein Strom sein und nicht überschwellen dürfen, Ein tieser Brunnen, der kein Dürsten pilll, Ein Sommersturm, verstreisend über Disteln. Nun hat er zu Eingang de« Drama« die Marokkaner in entscheidender Feldschlacht besiegt, nun erhält er von dem besiegten Sultan Schiffe zur Heimfahrt, widersteht dem Gebote de« spanischen König«, sein Heer aufzulösen, segelt nach Portugal hinüber Wie er schon den Ab gesandten Philipp» II gegenüber in mehr al« einem Augenblick die Maske gelüftet hat, so tritt er auch hier in der Burg von Belem, die sein Vater für Don Philipp hält, al« der aus, der er in Wahrheit ist, der junge Tornavente, der sich gleichwohl die Mission zu- spricht, sein Volk zu erlösen, und darum, nach offenem Bruch mit dem Vater, von seiner Mutter Helena und der Jugendgeliebten Immaculata nur Abschied nehmen kann Erst in den „Katakomben von Lissabon" und in der Verhandlung mit Großinquisitor, Erzbischof und Generaloikar der Jesuiten entscheidet sich der Pseudo- Sebastian völlig, die Königlwürde, die nur mit der Königl- lüge zu haben ist, al« sein Schicksal auf sich zu nehmen, auch jetzt noch di« Wort« wägend: So wahr ich wah'hoft bin Und königlich begnadet durch da» Wesen Der großen Sehnsucht, die die Welt durchglüht: vr. Lantzsch bei der Kreishauptmannschaft zu Chemnitz bestellt worden. Ministerium des Innern. 8»8» v. Metzsch. Paulig. Ernennungen, Bersetznvgen rc. im öffentl. Dienste. I« Grfchäft-Aeretchetzesvttntftert»»«»«» Atnanze«. Der Vorstand de-staatlichen Fernheiz- und Elektrizitäts werks in Dresden hat nicht mehr den Titel „Maschinen- meister", sondern den Titel „Vorstand" zu führen. I« «eschäst-beretche -e- «tntftertam» »e« Kult»- aud öffentlich«« Unterricht«. Zu besehen: die ständige Lehrerstelle in Wasewitz Koll.: die oberste Schulbehörde. Einkommen: außer freier Wohnung u. Garten genuß 1200 M vom Schuldienste, 1lv M für Fortbildungs schule, 5b M für Turn- u 36 M für NadrlarbeitSunter- richt Die Schule zählt weniger als 40 Schüler Gesuche mit den erforderlichen Beilagen bis 18. Oktober an Bezirks schulinspektor vr. Michel, Grimma; — die Filialkirchschul- steve zu Leutewitz b Riesa (Kinderzahl z. 8- 12). Koll.: die oberste Schulbehörde. Einkommen außer freier Wohnung u Bartengenuß: 1200 M vom Schul- u. 250 M vom Krrchendienste, 110 M für Fortbildung-schulunterricht u. b0 M der Frau des Lehrers für Nadelarbeiten Gesuche mit sämtlichen Zeugnissen sind bi- IS. Oktober beim BezirkS- schulinspektor Sieber, Großenhain, einzureichen; — die Kan tor- und Lehrerpelle an der Bürgerschule zu Oederan 1. Ja nuar 1S0S. Da- Behalt au- der Schulkafle beträgt neben freier Wohnung ansangS 1350 M. u. steigt bi- aus 2850 M, während die Lirchenkasse jährl. ungesähr 720 M zahlt. Be- Werbungen unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse, ins besondere über die musikalische Befähigung, bis spätesten- » Oktober an den Stadlrat. nichtamtlicher Lett. Die militärische Bedeut«»g Portugals. Portugals Flottendivision hat soeben ein zweiter Mal in kurzer Zeitfolge mit dem englischen Mittel meergeschwader ein Verbrüderungsfest gefeiert. Der Besuch, den dieses Frühjahr die englische Flotte dem neuen Bundesgenossen abstattete, war als ein unter dem Eindrücke der eben erst geschlossenen Freund schaft abgestatteter Höflichkeitsbesuch anzusehen. Mit der wiederholten Anwesenheit seines Geschwaders in den portugiesischen Häfen verband England aber ent schieden einen mehr militärischen Zweck, nämlich den der Besichtigung deS Kriegsschiffsmaterials deS Ver kündeten So bin ,ch — hört Ihr? — bin ich Euer Köuig! Ich bin-! Im dritten Akt reißt er dann da« Volk von Lissabon mit sich und beginnt seine Laufbahn al« Brotspender und Notstiller, in gebieterischer Kraft sich königlich er weisend, sonst aber ein wunderliches Zwischending von Prophet, Dematzog und Herrscher Er überwindet sich selbst und die Erinnerung an Immaculata, al« ihm die Tochter de« Herzog« von Braganza Antonia, die ver lobt« Braut König Stbastian«, geg«nübertritt, und ver mählt sich, wie e« seine Rolle fordert, mit dieser. Aber er weigert sich, Belem, in dem der alte Prosper Torna vente, de» Kronenträger» Vater, da» Banner von Castilien trotzig aufrecht hält, stürmen zu lassen; er weigert sich, als e« endlich gestürmt und Tornavente gefangen ist, der Forderung seine« Volke« nach Tornavente« Blut zu entsprechen, will und kann nicht zum Vatermörder werden Dafür empört er die ganze Klerisei Portugal«, indem er abschaffen will, wa» „sein Volk verdumpft hat und, entdämmert, zum Abfall brachte seine« Menschenwert«"; er kündigt der Kirche Krieg an And hat nun ihre volkl- erregende, volkslenkende Macht wider sich Noch einmal rettet ihn die Entsagung der eigenen Mutter, dann aber kommt e« zum Aufstande, wider den all« Hilfsmittel versagen Da» Volk, da« ihm erst al» Retter und Erlöser „Hosianna" gerufen, fällt von ihm ab, will lieber den Schächer Bobrolla zum Herrscher al« ihn, und in dieser höchsten Not verrät Sebastian sich selbst durch den drei maligen Aufschrei: „Mutter, Mutter, Muttrr!" Dor einem schmachvollen Tod« rettet ihn der jung« Hektor Braganza, de, bi« zum letzten treu zu ihm gehalten hat, indem er ihn ersticht und ihm so den letzun innersten Wunsch erfüllt. Nicht so einfach, wie hier die Grundlinie der Handlung nachgezeichnet wird, verlaufen die Ding« in Geucke« Tragödie Dem Hauptmotiv, dem Zwiespalt von der Natur und innerem Drang, zum «chten König berufen, aber nicht