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Dresdner Journal : 25.09.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190109256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19010925
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19010925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-09
- Tag 1901-09-25
-
Monat
1901-09
-
Jahr
1901
- Titel
- Dresdner Journal : 25.09.1901
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v«,»««Preis: Bei» Bezüge durch die »,fch»st»-et« tuurrduN Dr«»nw r,»0 »X. (eiuschl Zuiluguag), durch di« Hf-Ü ü» Deutschen Reiche » M (au-schl"büch Bestellgeld) vierteljährlich Eiajelar Nummern tv Ps Wird Zurücksenduna der für die Schriftleitung bestimmte», aber von dieser nicht ein- gesorderten Beiträge bean sprucht, so ist da- Postgeld beizufügen Dnsdner Immül. Herausgegeben von der König!. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheinen: Werktag- nachm b Uhr A»tt»dt««««»«e»thttN: Die Zelle Nriner Schrift de, 7 mal gespaltenen Ankündi gungS-Srite oder deren Rau» 20 Ps Bei Tabellen- und Ziffern sah S Pf «ufichlag sür die Zelle Unterm Re daktionSstrich (Eingesandt) die Textreile mittler Schrift oder deren Raum b0 Pf Gebühren - Ermäßigung bei »sterer Wiederholung Annahme der Anzeigen bi- mittags 12 Uhr für die nach mittag- erscheinende Nummer ^224 Mittwoch, den 23. September nachmittags. nichtamtlicher Teil. Kunst »nd wifftnschafl. Kapelle unter Hrn v Schuch, und von den Kräften, die auf der Bühne wirken, Fr! Malten al» Brunhilde, Frau Wittich al« Sieglinde, Frl v Cha- yanne al« Erda und Waltraute, die Herren Anthe« al« Siegfried, Perron al« Wotan, Scheidemantel al« Gunther sind, um nicht mehr zu nennen, ebensoviel Bürgschaften für eine Wiedergabe der Trilogie, die in Ter Ansschvuug brr japanische« Flotte. Die deutsche und ausländische Presse steht, was die militärische Berichterstattung anlangt, fast aus schließlich unter dem Zeichen der eben vollendeten französischen und der kaum begonnenen englischen Flottenmanöver. In oft allzu breiter Ausführlichkeit werden nicht nur der Gang dieser Uebungen verfolgt, sondern auch weite Schlüsse auf die maritime Ent wickelung dieser beiden Hauptseemächte und eifer süchtigen Rivalen daran geknüpft. Durch diese Er eignisse ist die allgemeine Aufmerksamkeit auf mili tärische Dinge vom fernen Osten mehr und mehr abgelenkt worden, und mit der aufstrebenden Marine Japans hat man sich nur verhältnismäßig wenig, oder doch nicht anders beschäftigt, als daß man auf den weiteren Ausbau der dortigen Flotte auf Grund des Marinebauprogramm« vom Jahre 1896 hinwieS und dabei aussprach, daß nach dessen Vollendung die japanische Marine mrt vollem Rechte in die erste Reihe der Hauptseemächte mit einzureihen sei. Von einer noch weiteren Ausdehnung der Machtmittel zur See sind jedoch bisher niemals Mitteilungen aus Japan zu uns gedrungen, so daß allgemein die An sicht verbreitet war, das Reich der aufgehenden Sonne werde sich zunächst mit dem, waS es sich eben erst neu geschaffen habe, begnügen und wolle die nächste Zeit benutzen, um seiner jungen maritimen Wehrkraft diejenige Stabilität und Ausbildung zu geben, die jedes neue Werk zu seiner Befestigung und ersprießlichen Bethätigung seiner Brauchbarkeit unbedingt bedürfe. Auch davon war die Rede, daß zusörderst der japanischen Schiffbau-Industrie eine größere Ausdehnung gegeben, daß die vorhandenen Werften erweitert und ausgebaut und daß ein Panzer plattenwalzwerk von außerordentlichem Umfang an gelegt werden solle, um auch auf diesem Gebiete zu allmählicher Unabhängigkeit vom AuSlande zu ge langen und nicht nur kleinere Schiffe, sondern auch Panzer von großem Tonnengehalt bauen zu können. Nun bringen aber ganz neue Nachrichten aus dem fernen Osten die überraschende Meldung daß eS in Japan, wo daS kulturelle und geistige Leben in dauernder Bewegung sei, auch in militärischer Hinsicht keinen Stillstand gebe und daß die politi schen Verhältnisse und namentlich die Beziehungen zu Rußland den Entwurf einer neuen FlottenplanS zur Notwendigkeit gemacht hätten, mit dessen Einzel heiten man sich an maßgebender Stelle bereits seit längerer Zeit beschäftige. Unter anderem erörtert die angesehene japanische Zeitung „Jiji" in breiter Ausführlichkeit und mit guter Sachkenntnis die politischen und militärischen Verhältnisse Japans und stellt den Satz in den Vordergrund seiner Gedankenrichtung, das japanische Volk halte an der Ueberzeugung fest, daß die Größe und die Zukunft der Nation auf der Stärke und gedeihlichen Entwickelung seiner maritimen Wehr kraft beruhe. Dann näher auf die Seestreitkräste eingehend, führt das Blatt in zutreffender Dar stellung aus, daß im gegenwärtigen Augenblicke die gesamte japanische Flotte ein Gewicht von 166228 t besitze, dem gegenüber daS Gewicht der russischen Flotte in Ostasien 158 774 t betrage. Wenn man die für eine Seeschlacht in Betracht kommenden ja panischen Schiffe in Berechnung ziehe, so ergebe sich heute eine Ueberlegenheit über die russischen Streitkräfte von 57525 t, und man könne rechnen, Konigl. Opernhaus. — „Der Ring de« Nibelungen" Lon Richard Wagner Die neueste Aufführung der Trilogie ist gestern zu Ende gegangen Wie alljährlich um diese Zeit, hat die Hof bühne auch Heuer damit aufgewartet, und wie immer noch die größte Anteilnahme und den reichsten Beifall de» Publikum« gefunden. Besonder« am zweiten und am letzten Abend de« Cyklus, die von jeher die stärkste Anziehung auf den weiteren Krei» der Musikfreunde aurgeübt haben Doch waren Besuch und Beifall für die Vorstellungen von „Rheingold" und „Siegfried" auch sehr beträchtlich: der letztere Teil des Cyklu« soll, wie «an wahrgenommen haben will, gerade der Liebling der «nraziertesten Wagnerianer sein. Die Pflege, die die Wagnerische Tonkunst, namentlich di« großen Musik dramen de« Meister«, bei der Dresdner Hofbühne finden, wird seit Jahren am Orte und weit darüber hinau«, ja man kann sagen in aller Welt hoch geschätzt Die hiesigen Aufführungen vom Niebelungenring, von den Meistersingern, von Tristan und Isolde haben ihren großen Ruf und verdienen ihn auch Die einheimische Bühne kann freilich, so wenig wie irgend eine andere, infolge Personaloeränderungen dies« und jene Roll« stet» gleichmäßig günstig und hervorragend besetzen, aber dafür, daß ein außerordentlicher Gesamteindruck bestehen bleibt, wird unablässig Sorge getragen Die König!. daß, wenn alle durch das Bauprogramm vom Jahre 1896 vorgesehenen Schiffe in Dienst gestellt würden, die Ueberlegenheit über Rußlands Flotte in Asien sich bis auf 80245 t erhöhen würde. Nun müsse aber mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß bei Ausbruch eines Krieges zwischen Rußland und Japan auch Frankreich sein Bündnis mit Ruß land bethätige und seine in den asiatischen Gewässern stationierte Flotte mit der russischen vereinige. Dann würden die verbündeten russischen und französischen Flotten um 30 Schiffe von 91290 Tonnengehalt gegen das vorhin berechnete Zahlenverhältnis verstärkt werden. Die weitere Folge einer solchen Möglichkeit würde die sein, daß die japanische Flotte statt der bisher angenommenen Ueberlegenheit von 80245 t um Schiffe von 11000 Tonnengehalt den verbündeten Gegnern unterlegen bleiben würde. Freilich dürfe man aussprechen, daß diese 11000 t in Wirklichkeit nicht in Betracht kämen, da die junge japanische Flotte in der Hauptsache aus lauter modernen Kriegsschiffen bestehe und in dieser Beziehung den russischen und französischen Ge schwadern in Ostasien überlegen sei. Es müsse jedoch in Betracht gezogen werden, daß Rußland stetig an dem Ausbau seiner Flotte arbeite, und wenn das gegenwärtige Flottenbauprogramm ganz durchgeführt sei, die russische Flotte um etwa 137000 t vermehrt werden würde. Japan habe augenblicklich nur noch einen Zuwachs von etwa 20000 t aus der Zahl der noch im Bau befindlichen Schiffe zu erwarten, so daß die Gesamtheit der japanischen Flotte 223000 t ausmachen werde, während die vollendete russische Flotte insgesamt über 485262 t verfügen könne. Soweit sich die militärischen Dinge und die Absichten Rußlands übersehen ließen, sei es dessen Absicht, in Zukunft die Hälfte seiner gesamten Flotte in den ostasiatischen Gewässern zu belassen, so daß also dann mit Schiffen von einem Gesamttonnen- gehalie von etwa 242700 t gerechnet werden müsse. Zähle man hierzu die vorhin genannten 30 fran zösischen Schiffe, so ergebe sich für die Flotte Japans eine Unterlegenheit von 120000 t. Diese müsse unter allen Umständen ausgeglichen werden, und des halb seien die Ansichten der maßgebenden Manne- krcise nur zu billigen, die eine Verstärkung der Flotte um Schiffe mit einem Gesamtbeträge von lOOOOO t Gehalt bauen und diese, wenn möglich, in 3 bis 4 oder spätestens in 7 bis 8 Jahren fertigstellen wollten. Die Kosten für Ausführung dieses neuen Bauprogramms würden sich auf etwa 100 Mill. Den belaufen, die durch eine Anleihe auszubringen seien und die man hoffe von England erhalten zu können. Aus dem siegreichen Kampfe am Aalu-Fluß haben die Japaner mit Verständnis so viele taktische Lehren und technische Erfahrungen gesammelt, daß sie sich schon heute nach kaum sechs Jahren eine Kriegsmarine geschaffen haben, die mit ihren 208 Schiffen wenn auch noch nicht an Zahl, so doch in jeder anderen Beziehung ersten Ranges ist. Die beiden wert vollsten Lehren, die Japan dem Kriege mit China entnommen hat, waren die Erkenntnis von dem hohen Werte der Schnellfeuergeschütze und die der Wider standsfähigkeit moderner Panzer. Am Aalu-Fluß hatte Japan nicht ein einziges Panzerschiff; nur über Kreuzer verfügte es. Die Hauptarmierung seiner Schiffe aber bestand in Schnellfeuergrschützen, mit denen es trotz seiner schwach gepanzerten Schiffe der chinesischen Flotte zu Leibe ging. Tie beiden Schlachtschiffe der letzteren wurden dabei in nicht geschützten Teilen von den japanischen Schnellfeuer- geschähen in kurzer Zeit durchschlagen, so daß sie bei der Entscheidung der Schlacht kaum mehr milsprechen konnten, obgleich ihre Panzer und die Barbeltetürme unversehrt geblieben waren. ES wird mit Interesse zu verfolgen sein, in welchem Umfange bei einem neuen Flottenprogramm die weitere Nutzanwendung dieser Kriegslehren im Verein mit den jüngsten Errungenschaften der Wissenschaft und Technik geplant und durchgeführt wird, um auch hierdurch Japans ehrgeiziges Streben nach einer hohen Weltstellung zu unterstützen und zu fördern Der Krieg i« Lüdafrita. Tie neuesten Nachrichten lauten: London. Lord Kitchener meldet von gestern früh: Rach den letzien Nachrichten au- Natal sind die vuren- abteilungen, die dort eingefallen waren, offenbar nach Norden und Nordosten wieder abgezogen. — Seit dem iS. September sind, wie Lord Kitchener telegraphier«, 29 Buren gefallen, 16 verwundet und 3LV ge fangen genommen worden; 48 haben sich ergeben. Ferner wurden 17800 Pationen, 1000 Pserde und bb Wagen er beutet. Infolge von Bewegungen de- Feinde- im Distrikte Bryheid sind Lerstärkungen nach Natal gesandt worden, wo General Lyltleton die Vork.hrungen getroffen hat, die die Verhältnisse ersordern. Die englischen Truppen- körprr versalzen den Feind in der Nähe von DewetSdorp und Myburgh; Fouchs ist in der Nähe von Ladygrey; EmutS hat sich, nachdem er die englische Umzingelung durch brochen, nach dem Süden gewandt und steht in der Nähe von Bedford, wohin ihm Gorringe und Doran folgen, während Hayg andere Truppen gegen ihn entsandt hat. Scheepers und Theron weichen den englischen Truppen mit großer Beharrlichkeit au- — DaS „Reutersche Bureau" meldet auS Durban vom 2S. September: Eine amtliche Meldung besagt, daß Leut nant Rundle mit seiner Abteilung die Buren nach Nkandi zurückgeworsen habe Nach Berichten der Ein geborenen in Utrecht soll der Feird sich auS dem Bcbiete von Utrecht zurückziehen. Tagesgeschichte. Tresdru, 25. September. Ihre Majestät die Königin sind gestern nachmittag gegen 5 Uhr im besten Wohlbefinden im Jagdschlösse Rehefeld ein getroffen. — Se. König!. Hoheit der Prinz Georg, Höchstwelcher Sich zu den Königlichen Jagden in Rehefeld befindet, wird heule abend zu kurzem Aufenthalte in der Villa Hosterwitz eintreffen und morgen zur weiteren Teilnahme an den Jagden nach Rehefeld zurückkehren. Deutsche» Sketch. Berlin Wie aus Rominten gemeldet wird, be. suchten Ihre Majestät die Kaiserin vorgestern nach- mittag in Begleitung der Gräfin zu Stolberg-Wernigerode und des Kammerherrn Grafen v Keller daselbst da« Kinderheim und verweilten eine Stunde daselbst Ihre Majestät besuchten später auch die Arbeiterwohnungen — Der hiesige König! schwedisch-norwegische Gesandte Graf Taube ist vom Urlaub nach Berlin znrückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder über nommen. — Der deutsche Gesandte in Luxemburg v Tschirschky u Bögendorff hat sich noch kurzem Aufenthalte nach Luxemburg begeben — Der General der Infanterie v Lentze, komman dierender General de« XVII. Armeccorp«, wird am 1. Oktober sein 50jährigeS Militärdienstjubiläum begehen — Nachdem der mit der Verwaltung de« deutschen Konsulats in Tientsin beauftragte Konsul Zimmer mann einen Urlaub angetretcn hat, werden, der „Nordd Allg Ztg " zufolge, die Geschäfte des Kon ¬ sulat» von dem nach Tientsin entsandten Konsul Kallen wahrgenommrn Dem deutschen Konsul in Port Stanley (Falkland-Jnseln), Schlottfeldt, ist die erdeten« Ent lassung au» dem Reichsdienst« erteilt worden Für die einstweilige Verwaltung de« erledigten Konsulat« ist Sorge getragen. Der deutsche Konsul Osterloh in Richmond (Virginia) ist gestorben Für die einstweilige Verwaltung de« dadurch erledigten Konsulats ist eben- fall« gesorgt. — Die Ausschüsse des BundeSratS werden, wie hiesige Blätter melden, mit der Beratung de» Zolltarif« am 8 Oktober beginnen — D«r Reichskanzler hat die schon vor einiger Zeit von un« angekündigten AussührungSvorschriften zum Gesetz betreffend da« Urheberrecht von Werken der Litteratur und Tonkunst erlassen Sie betreffen Bestimmungen über die Führung der Ein tragsrolle für Werke der Litteratur, der Tonkunst und der bildenden Künste sowie solche über die Zusammen setzung und den Geschäfttbetrieb der Sachverständigen kammern für Werke der Litteratur und der Tonkunst Die EintragSrolle wird bei dem Stadtrate zu Leipzig und auch da« alphabetische Register dazu in der bis herigen Weise fortgeführt. Die Erhebung der für jede Eintragung, für jeden Eintragungtschein, sowie sürjedo, sonstigen Auszug aus der EintragSrolle zu entrich tenden Gebühr von 1,50 M steht dem Stadtrat zu Leipzig zu Die Gebühren sind im voraus zu zahlen Die Bestimmungen treten mit dem 1. Januar 1S02 in Wirksamkeit. Wa» die Zusammensetzung und den Geschäftsbetrieb der Sachverständigenkammern für Werke der Litteratur und Tonkunst brtrifft, so soll von solchen Kammern in keinem Bundesstaate mehr al» eiue bestehen Jede Kammer besteht au« sieben Mit gliedern Die Mitglieder werden von der Lande«- zentralbehörde ernannt Auf Erfordern der Gerichte und der Staatsanwaltschaften haben die Kammern ein Gutachten nur abzugeben, wenn einmal in den Er suchungsschreiben die zu begutachtenden Fragen einzeln aufgeführt und sodann die Akten und di« zu vergleichen den Gegenstände übersandt werden Die Beschlußfassung der Kammer erfolgt auf Grund mündlicher Beratung nach Stimmenmehrheit. An jedem Beschluße müssen mindestens fünf Sachverständige mit Einschluß de« Vor sitzenden teilnehmen Di« Kammer ist befugt, Gebühren für da« Gutachten im Betrage von 30 bi« 300 M zu erheben Die Befugni« dieser Kammern geht bekannt lich dahin, auf Anrufen der Beteiligten über Schaden ersatzansprüche, über die Vernichtung von Exemplaren oder Vorrichtungen sowie über die Zuerkennung de« Rechte«, dir Exemplare oder Vorrichtungen gegen eine angemessene Vergütung zu übernehmen, al« Schieds richter zu verhandeln und zu entscheiden — Infolge der zahlreichen Beziehungen de« Deut schen Reiche« zu China hat sich eine große Nachfrage nach jungen deutschen Beamten für die Gesandt schaft in Peking, für die ziemlich zahlreichen Kon sulate in den Küstenstädten sowie für die Ver waltung von Kiautlchou ergeben, besonder« nach solchen, die für den Verkehr mit den Einheimischen in der Kenntni« der chinesischen Sprache genügend vor bereitet sind Diese« Bedürfnis ist so plötzlich hervor- getreten, daß die Zahl der geprüften Schüler des hiesigen Orientalischen Seminars zu seiner Dickung bei weitem nicht ausreicht Diejenige Klaffe von jungen Beamten, die am meisten gesucht wird, sind junge Juristen, die am Orientalischen Seminare zwei Jahre Chinesisch studiert und die Referendarprüsung bestanden haben Die „Cöln Ztg " glaubt um so mehr auf diese Ver hältnisse öffentlich aufmerksam machen zu sollen, als hier tüchtigen jungen Leuten eine in ihrer Art gewiß seltene Gelegenheit geboten wird, verhältnismäßig jung und unter materiell günstigen Bedingungen in den Reich«dienst einzutreten — Die Börsensteuer nimmt unter den ReichS- Einnahmezweigen gegenwärtig insofern ein besondere« Interesse in Anspruch, als einmal das Jahr 1901 da« erste Volljahr sein wird, in dem die erhöhten Steuer sätze Geltung haben, und sodann die Bemessung der ihrer künstlerischen Sauberkeit und Bedeutung den Ver gleich mit der entsprechenden Leistung anderer erster Bühnen zumindest aushält. Und selbst wenn einmal diese erprobten Kräfte nicht alle zu Gebote stehen oder mit Absicht neue versucht werden, ist da« künstlerische Fundament der Aufführungen so stark, der treibende Geist so zwingend, daß sich ein rühmliche« Ganze« er- giebt. Da« hat sich eben bei der jüngsten Vorführung de« Ringe« gezeigt, die mit verschledenen neuen Mit gliedern bewirkt wurde. So erschien erstmalig Frau Staudigl im „Rheingold" und in der „Walküre" als Fricka Die äußerliche Darstellung der Figur fällt ihr nicht leicht, aber sie beherrscht den musikalischen Stil, phrasiert sehr gut und macht sich durch ihre vortreffliche TextauSsprache bemerkbar. Gestern sollte sie die Wal traute singen, war inde« durch eine plötzliche Heiserkeit behindert An ihrer Stelle führte Frl. v. Chavanne, die gewohnte Vertreterin Vieser Partie, letztere au« und erreichte durch den schön gestalteten Vortrag der großen Erzählung von Walhall einen starken Eindruck Neu war in der Trilogie-Vorstellung ferner Hr Geißler al« Alberich Der Klangcharakter seiner Stimme und da» volle AuSgeben derselben sagen der Aufgabe nicht zu, der Sänger verleiht dem dämonischen Zwerge eine zu nüchterne Farbe, dem Gesang« einen zu lauten und gleichmäßigen Ton; infolgedessen verlor beispielsweise da» wichtige Zwiegespräch, da» Alberich vor dem Morgengrauen mit dem schlummernden Hagen hält, fast seine ganze Stimmung und Wirkung. Erst malig bemerkte man auch Frl. Krull im Ensemble der „Rheingold"-Aussührung Sie ist ebenfall« noch nicht heimisch im Stile dieser Musik, machte aber al« Freia immerhin eine ansprechende Figur Den Siegfried sang Hr Anthe«, den Siegmund Hr. Forchhammer, der eine Reihe guter Momente hatte und dessen Stimme gerade im Liebe«liede am freiesten und schönsten klang. Al» Eieglinde gab sich Frau Krammer alle Mühe, Frau Wittich« Platz auszufüllen, und ebenso wirkte sie in der bescheidenen Partie der Gutrune zweckmäßig mit. Frl Malten war in der Schluß-Aufführung am besten bei Stimme und gab hier eine tief beseelte, hinreißende dramatische Leistung, wie wir sie so oft schon von dieser großen Wagnersängerm empfangen haben, wie wir sie aber mit dem Laufe der Zeit nur um so bewundernder und dankbarer genießen Die „Rheingold"-Vorstellung wurde von Hr vr Rabl geleitet, der sich allmählich mehr Ruhe angeeignet hat und sich verhältnismäßig recht gut behauptete; die anderen Ausführungen dirigierte Hr v Schuch, und wa» da« für da» Ganze bedeutet, weiß man längst Die Generalversammlung des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertomsvereiue «nd der zweite Tag für Denkmalpflege. I. Fast genau in denselben Tagen, in denen während de» vorigen Jahre« die Hauptversammlung de« Gesamt vereins in Dresdens Mauern tagte, versammelten sich diesmal fern im Süden die Vertreter der deutschen Ge- schicht«oereine, um in ernster Arbeit eine Reihe wichtiger Fragen zu verhandeln und zugleich da» 75jähnge Jubiläum der Gesellschaft für Geschicht»kunde zu Freiburg zu begehen Wieder findet im Zusammenhang mit dem Tage de» Gesamtverein» ein zweiter Tag für Denkmal pflege statt; die zweite Versammlung, an der der Gesamt verein ein Vaterrecht beanspruchen kann, der deutsche Archiotag, fällt in diesem Jahre au« Soweit die Be teiligung an den Versammlungen sich bi« jetzt übersehen läßt, ist sie sehr lebhaft und bleibt kaum hinter der vorjährigen zurück; namentlich zeigt auch die Stadt Freiburg selbst da» lebhafteste Interesse Nachdem schon am Abend de« 22 Leptembrr di« bi« dahin «in- getroffenen Perrine im „Zähriager Hof" sich getroffen, eröffnete am 23 September früh 9 Uhr in der dicht gefüllten Aula der Universität geh. Justizrat Ur. Loersch- Bonn al« Vorsitzender de« im vorigen Jahre gebildeten geschäft«führendkn Ausschusses den Tag für Denkmal pflege und berichtete nach einer Begrüßungsansprache des Vertreters der badischen StaatSregierung Ministerialrat vr. Böhm über die Thätigkeit de« Ausschüsse« und die Aufgaben der diesmaligen Versammlung, die sich sowohl seilen« der badischen al« seitens der preußischen Staat«- regierung freundlicher Förderung zu erfreuen hat. Auf Einladung der badischen Regierung haben wiederum zahlreiche Regierungen, Städte rc. Vertreter gesandt Daß der Verband deutscher Architekten- und Ingenieur- vereine in seiner letzten Tagung (23. und 24. August d I») dem Denkmalpflege-Tag« brsonder« An erkennung und warmen Dank ausgesprochen und ihm sein Eintreten für gesetzlichen Schutz der Denkmäler zugesichert hat, wurde mit besonderer Befriedigung vernommen Die Versammlung wählt« sodann auf Vorschlag d«S geh Hofrat» vr Schlie geh. Justizrat vr. Loersch wieder zum Vorsitzenden und be stätigte auch die übrigen Mitglieder de« AuSschuffes. Sodann ging man zu einem der wichtigsten Punkte der Tagesordnung, den Berichten über den die Denkmalschutz und die Denkmalpflege betreffende Gesetzgebung, ein Geh. Oberregierung«rat v Bremen sprach unter Be tonung der Schwierigkeiten, di« jed«m Denkmalschutzgesetz entgegenstehen, und unter Hinwei« auf die auswärtigen, namentlich die spanischen und italienischen Gesetze ein gehend über die Versuche, di« bereits seit 80 Jahren in Preußen gemacht werden, um di« Denkmalpflege organisch zu regeln Ist da» schon nicht ganz einfach bei Denk mälern in öffentlichem Besitz, so ist r» bei Denkmälern in Prioatbrfitz roch seh, viel schwieriger; auch die Auf stellung einer Liste solcher Denkmäler nach französischer Art ist sehr bedenklich, da die Verhältnisse in den ein zelnen Provinzen recht verschieden liegen Sodann sprach
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