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Bei der reinen reichen Quelle, Die nun dorther lieh ergießet, UeberflüHig, ewig helle, Rings durch alle Welten hießet — Maria Aegyptiaca: Bei dem hochgeweihten Orte, Wo den Herrn man niederließ, Bei dem Arm, der von der Pforte Warnend mich zurücke ftieß; Bei der vierzigjährigen Buße, Der ich treu in Wüften blieb; Bei dem feligen Scheidegruße, Den im Sand ich niederfchrieb — Zu drei: Die du großen Sünderinnen Deine Nähe nicht verweigerft, Und ein büßendes Gewinnen In die Ewigkeiten fteigerft, Gönn’ auch diefer guten Seele, Die lieh einmal nur vergeffen, Die nicht ahnte, daß fie fehle, Dein Verzeihen angemeffen! Una Poenitentium (Gretchen): Neige, neige, Du Ohnegleiche, Du Strahlenreiche, Dein Antlitj gnädig meinem Glück! Der früh Geliebte, Nicht mehr Getrübte, Er kommt zurück. Selige Knaben: Er überwächft uns fchon An mächtigen Gliedern, Wird treuer Pflege Lohn Reichlich erwidern. Wir wurden früh entfernt Von Lebechören; Doch diefer hat gelernt: Er wird uns lehren. Die eine Büßerin (Gretchen): Vom edlen Geifterchor umgeben, Wird fich der Neue kaum gewahr, Er ahnet kaum das frifche Leben, So gleicht er fchon der heiligen Schar. Sieht, wie er jedem Erdenbande Der alten Hülle fich entrafft, Und aus ätherifchem Gewände Hervortritt erfte Jugendkraft! Vergönne mir, ihn zu belehren, Noch blendet ihn der neue Tag! Mater gloriosa: Komm! Hebe dich zu hohem Sphären! Wenn er dich ahnet, folgt er nach. Doctor Marianus: Blicket auf zum Retterblick, Alle reuig Zarten, Euch zu feligem Gefchick (fel’gem Glück) Dankend nun umzuarten! Werde jeder beff’re Sinn Dir zum Dienft erbötig; Jungfrau, Mutter, Königin, Göttin, bleibe gnädig! Chorus mysticus: Alles Vergängliche Ift nur ein Gleichnis; Das Unzulängliche, Hier wird’s Ereignis; Das Unbefchreibliche Hier ift’s getan; Das Ewig-Weibliche Zieht uns hinan. O^gD