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Das Geisterschiff. Ballade von Moritz Graf von Strackwitz. Componirt von Adolf Gunkel. Die Nacht liegt wüst auf der Meereshöh’, Der Sturm pfeift grimmig und grell; Du Nordsturm auf der Nordlandsee, Sei mir gegrüsst, Gesell! Eine Geisternacht, eine Schauerstund', Eine Nacht für Nix’ und Elf. Das Fahrzeug stöhnt wie todeswund, Der Steuermann ächzt: „Gott lielf’!*• Ich lehne mich über das Taffarell, Die Fluth umspritzt mein Haupt: „Nun sage mir, mein Schiffsgesell’, Was kommt so wild geschnaubt?“ „Ein Eiesenschilf, wie Bergeslast, Die Fluth umbraust os dumpf, Die Segel schwarz und schwarz der Mast, Und schwarz ist Spies’ und Kumpf. Wie rennt es vor dem Sturme schmuck, So schwarz und gross und schwer, Mit ungeheurem Segeldruck, So schiesst es iiber’s Meer!" Dem Steuermann bebt die Hand am Griff, Es schlottert sein Gebein: „Das ist ein Wickings-Geisterschiff, Gott mag uns gnädig sein!“ „Wenn der Nordwind kommt aus kaltem Pol, Ihn treibt’s nach Südens Luft, Da dringt sein scharfer Athem wohl In manche Hünengruft. „Wenn der Nordwind schüttelt den Distel- Und kühlt der Todten Brust. [strauch Da weckt sein wohlbekannter Hauch Die alte, gewaltige Lust. „Die wilde Lust nach der wilden See, Nach Wickingsfahrt und Streit, Nach Wickingslust und Wiekingsweh | Nach Südlands Herrlichkeit. „Um Mitternacht am Meeresstrand. Da schreiten viel Helden stark, Aus Schweden und aus Gothenland, Aus Nonveg und Dänemark. „Und w r o sie’s versenkt mit eig’ner Hand, Tief zwischen Bucht und Kiff, Da zieh’n sie aus dem Meeressand Ihr schwarz besegelt’ Schiff. „Wenn der Schiffer betend kappt den Mast, Den der Nordsturm krachend bog, Dann fahren mit voller Segellast Die Geister durch’s Gewog.“ Vorüber kam es, wild und gross, Kein Schiffer war darin, Wir lehnten am Steuer regungslos, Es schw'and und war dahin. Dahin, dahin der Frühwind pfiff, Mein Herz ist wandermiid’, Mein Herz, es wird zum Wickingschiff Und segelt frisch nach Süd. Setz’ Segel an, mein tapfres Herz, So viel du tragen kannst, Und bring’ mir fliegend nordenvärts Den Kuss, den du gewannst.