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Dresdner Journal : 25.01.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190101253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19010125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19010125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-01
- Tag 1901-01-25
-
Monat
1901-01
-
Jahr
1901
- Titel
- Dresdner Journal : 25.01.1901
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167 schweren Verluste, den Ew Majestät und da« gesamte Königliche Hau« damit erlitten Haden Der Senat der Freren Hansaftadt Bremen Der Präsident de« Senat«: Schultz " Daraus ist folgende« Antworttelegrawm em- gegangen: „Bürgermeister Schultz, Präsident de« Senat« Bremen Ew. Magnifizenz und dem Senat der Kreien Hansasiadr Bremen danke Ich auf« wärmste für den Äu«druck de« Beileid« an dem schmerzlichen Verluste, den Ich und Mein Hau« durch den Tod Meiner ge- liebten Großmutter, der Königin von England, erlitten haben Wilhelm I. R" Stuttgart In der gestrigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten gedachte der MinisterpräsidentFrhr. Schott o Schottenstein in warmen Worten seine« Vor gänger« Frhrn v Mittnacht, der so lange Jahre mit Geschick und Festigkeit die Politik Württemberg« ver treten habe, und kündigte eine Vorlage an, au« der hervorgehe, wie hoch auch der König die Verdienste Mittnacht« schätze Ferner erklärte der Ministerpräsident in Bezug auf die Verfassung«frage, die Regierung habe geglaubt, ihr eigenes Ansehen und da« de« Hause« zu gefährden, wenn ohne begründete Aussicht auf Erfolg eine Vorlage zum dritten Male eingebracht würde. Oesterreich-Ungar». Wien. Der Verwaltung«.Gerichtshof hat gestern die Beschwerde der deutschen SchiffahrtS-Gesell- schäft „Kette" gegen die ihr für die Jahre 1895 bi« 1898 auferlegte Einkommensteuer als unbegründet ab gewiesen, weil nach den Erhebungen der Steuerbehörde in Tetschen die Gesellschaft durch Vermittelung eines Prager Spediteurs auch Landtransporte ausgeführt habe. — Se. Excellenz der großbritannische Bot schafter Sir Franc»« Plunkett läßt zur Kenntnis der Oeffentlichkeit bringen, daß die überaus warme Teil nahme an dem vom englischen Volke durch den Hingang der Königin Viktoria erlittenen Verluste, die sich in Oesterreich Ungarn, speziell in Wien, kundgab und die in zahlreichen Beileidsbezeigungen aus allen Kleisen der Gesellschaft, sowie in den sympathieoollen Aeußerungen der Presse zum Ausdruck gelangte, auf ihn einen sehr tiefen Eindrück geübt haben und ihm unvergeßlich bleiben werden Fraakreich. Paris Präsident Loubet begab sich gestern nach mittag nach der englischen Botschaft, um dem Bot schafter sein Beileid aus Anlaß des Ablebens der Königin Viktoria auszudrücken. — Senat. Der Minister des Auswärtigen Delcassö gedachte gestern de« Tode« der Königin Viktoria und erklärte, er verstehe die Trauer, von der England soeben betroffen worden sei. Die Regierung wisse die Größe des Verlustes voll zu würdigen, der sich für die englische Nation aus dem Dahinscheiden einer Herrscherin ergiebt, deren Regierung einen Merk stein in der Geschichte Großbritanniens und der ganzen übrigen Welt bilden werde, einer Herrscherin, die durch ihre Eigenschaften, ihre seltenen Tugenden sowie durch ihre lange Regierung selbst außerhalb der Grenzen ihres Reiche« sich eine einzig dastehende Autorität erworben hatte und die allgemeine Hochachtung verdiente, die man jetzt ihrem Andenken erweist Die Regierung hege auf richtigste Wünsche für die Regierung de« neuen Königs. Der Senatspräsident Falliäre» betonte, der Senat schließe sich dem AuSdrucke des Bedauerns und den Wünschen an, die der Minister des Auswärtigen soeben «»»gesprochen habe. Die Erklärungen des Ministers und des Senatspräsidenten wurden unter tiefem Schweigen des Hause« abgegeben — Der Senat nahm sodann die Beratung de« Budgetartikels betreffend Abänderung der Erbschaftssteuer wieder auf. — Deputiertenkammer Ministerpräsident Wal deck-Rousseau erklärte, die Regierung lege Wert daraus, auch ihrerseits zu dem Tribut der Verehrung und Hochachtung beizutragen, den die gesamte Welt dem Andenken der Königin Viktoria zolle, und sie neige sich teilnahmsvoll vor der Trauer, die da« eng lische Volk bettoffen habe. (Beifall) Präsident Des chanel schloß sich im Namen der Kammer den Worten der Trauer der Regierung an (Beifall) Hieraus setzte da« Haus die Beratung de« Vereinsgesetze« fort. Chau viöre verlangte Abänderung de« Vereinsgesetzes, weil e« eine« Tage« gegen die Sozialisten angewendet werden könnte. Lasie» bekämpfte den Gesetzentwurf ebenfalls, sprach sich rühmend über die Kongregationen au« und wandte sich in scharfen Ausdrücken gegen die Protestanten und die Juden Die Generaldebatte wurde geschloffen und die Dringlichkeit der Beratung mit 361 gegen 179 Stimmen angenommen Sodann wurde mit 44 l gegen 98 Stimmen beschlossen, zur Beratung der einzelnen Artikel überzugehen Italien. Rom König Viktor Emanuel hat in den letzten Tagen auf dem Schießplätze von Nettuno dem Ver suchsschießen der neuen 75 mw-Geschütze bei gewohnt, mit de n die gesamte italienische Feldartillerie, 90 Batterien, bi« zum Schluffe de« Jahre« 1902 versehen sein soll Da« neue Geschütz hat e»n Stuhlrohr von 75 mm Kcliber; da« Gewicht de« ganzen Geschütze« beträgt 1700 bß mit voller Ladung Da« Geschoß wiegt 6,7 kg und hat eine An fangsgeschwindigkeit von 500 w. Die Tragweite reicht bei wirksamem Schuß bi« zu 6000 w Die Geschütze werben im Stahlwerk Terni gegossen und in den Artillerie wertstätten von Turin, Genua und Neapel fertiggestellt. — In der Deputiertenkammer wivmete Minister präsident Saracco gestern der Königin Viktoria einen warmen Nachruf und schlug der Kammer vor, eine Kondelenzvepesche an da« englische Unterhau« abzusendrn, sowie zum Zeichen der Trauer die Sitzung auszuheben Der Präsident der Kammer schloß sich dem Minister präsidenten an und fügte hinzu, eine Trauer England« sei auch für Italien eine Trauer (Beifall) Saracco« Vorschläge wurden angenommen Hierauf wurde die Sitzung sofort aufgehoben — In vatikanischen Kreisen herrscht gegenüber der vorauizusehenden Annahme de« neuen franzö sischen VereinStzesetze« bereits eine gewisse Re- signation. Al« die härteste Bestimmung, deren Ab änderung gewünscht würde, wird die Notwendigkeit der gesetzlichen Genehmigung zur Bildung einer Kongre gation bezeichnet, da doch eine Verordnung der aus übenden Gewalt genügende Sicherheit für die Rechte des StaateS böte, und man weist darauf hin, daß diese« Verfahren auch in monarchischen Staaten, wie z B. Deutschland, befolgt wird Der Vatikan wird, wie man glaubt, auch im Falle der Annahme de« Gesetze« mit Einschluß dieser Bestimmung nicht zu einer heftigen Maßregel gegen die Republik greifen, sondern sich in die neue Lage fügen, ihr in der Hoffnung auf die Rückkehr Frankreich« zu einer versöhnlicheren und maß volleren Politik gute Seiten abzugewinnen und sie zu verbessern suchen. Man ist im Vatikan der Ansicht, daß das neue Gesetz nach seiner Annahme nicht sofort zur Anwendung gelangen könne, worauf der Papst in vertraulichen Aeußerungen zu den Kardinälen anläßlich de« NeujahrSempfange« hingewiesen haben soll Das Gesetz werde wohl ohne Aufschub gegen die meistkom- promittierten Orden angewendet werden, allein man glaubt nicht, daß das französische Ministerium die Dinge auf die Spitze treiben werde Man rechnet für die Zukunft, insbesondere falls ein gemäßigteres Kabinett ans Ruder käme, mit der Möglichkeit einer sehr nachsichtigen Handhabung des neuen VereinL- gesetzeS. Portugal. Lissabon. Der König reist morgen nach London ab. Arotzdrttaunte». London Der König, der Herzog von Jork und der Herzog von Connaught sind gestern kurz nach 11 Uhr nach Osborne abgereist Bei der Ankunft de« König« hatte gerade der Nebel, der bis mittag über CoweS lag, sich verzogen; der Himmel war klar, die See ruhig Eine erwartungsvolle Menge war an den Zugängen zu dem Trimity-Pier aufgestellt Nach 12 Uhr wurde ein Salut für den neuen König ab- gegeben Die bisher halbmastwehenden Flaggen wurden zeitweilig heruntergeholt. Bei dem Erscheinen der Königsjacht „Alberta" um ^3 Uhr legten die Schiffe im Hafen Flaggenschmuck an, eS ertönte ein Salut von 21 Schüssen Nach dem Landen der König!. Herrschaften wurden die Fahnen wieder auf Halbmast gesteckt Als der König!. Wagen die Werft verließ, zogen alle An wesenden, die sämtlich Trauerkleider trugen, die Hüte; der König erwiderte wiederholt die Grüße. — Einige Minuten später war Osborne erreicht — Die Leiche der Königin Viktoria wird am 1. Februar von Osborne nach Windsor gebracht, wo auf ausdrücklichen Wunsch der Königin am folgenden Tage die Leichenfeierlichkeiten stattfinden Für die Trauerfeierlichkeit ist eine große Beteiligung der Truppen vorgesehen — Die feierliche Ausrufung des Königs Eduard VII. in der Hauptstadt erfolgte gestern vor mittag mit großer Feierlichkeit und malerischem Ge pränge. Um 8 Uhr früh hatten Grenadiere mit der auf Halbmast gehißten Königsstandarte vor dem St. JameS-Palaste Aufstellung genommen. Der Balkon des Palais war mit rotem Tuch behängt Eine unzählige Menschenmenge füllte die an den Palast stoßenden Straßen und Alleen; alle trugen sichtbare Zeichen der Trauer. Um 9 Uhr ertönten die ersten Kommandorufe der Offi ziere ES erschienen der Earl Roberts und sämtliche Offiziere de» Generalstabes zu Pferde. Gleichzeitig rich teten sich aller Blicke nach dem Balkon de« Palastes, auf dem vier Herolde und acht Unterherolde in präch tiger mittelalterlicher Gewandung erschienen; hinter ihnen hatten sich der Erb-Earl-Marschall Herzog v. Norfolk und andere höhere Hosbeamte aufgestellt. Auf ein Zeichen de« Herzogs v Norfolk ließen nun die Unter- Herolde au« silbernen Trompeten »ine Fanfare erschallen Ein Herold, der den 80jährigen Ersten Wappenherold England« vertritt, trat vor und verla« unter ttefem Schweigen der Menge mit weiitönender Stimme die nach altem Herkommen lautende Krönungtproklamation; sie verkündete in den machtvollen Ausdrücken der alter tümlichen Sprache dem Bereinigten Königreiche die Thronbesteigung des Sehr Hohen und Sehr Mächtigen Prinzen Albert Edward. Nach der Verlesung, während der alle Beteiligten und das Heer der Zuschauer das Haupt entblößt hatten, herrschte einige Augenblicke feierliche Stille Dann rief der Herold, indem er den Dreispitz schwang, weithin: „6oä sav« tbs Xing!" und die Menge stimmte begeistert in den Ruf ein Die Musik der Gardetruppen spielte die Nationalhymne, und langanhaltende mächtige Fanfaren der Herolde beschlossen den feierlichen Vorgang Die Herolde und vie anderen Amtspersonen bestiegen nunmehr königliche Wagen und begaben sich, von Kavallerie eskortiert, nach der City, wo sich vor dem König!. Börsengebäude in Gegenwart de« mit voller Amtitracht angethanen Lord-MayorS die Feierlichkeit der Autrufung wiederholt«. Auch hier stimmte eine ungeheure Volksmenge nach der Verlesung der Proklamation die Nationalhymne „6oä savs tds Xivx" an; nach der letzten Strophe brach die Menye einmütig in begeisterte Hurrarufe auf den König Eduard VII. aus — Da« Amtsblatt veröffentlicht eine KabinrttS- ordre, durch die die notwendigen Aenderungen im Kirchengebet bezüglich der königl Familie angeordnet werden. Prinz von Wale« und Prinzessin von Wale« werden ersetzt durch die Namen Georg Herzog von Cornwall und Jork und Herzogin rc. — Eine Sonderausgabe de« Amtsblattes ver öffentlicht eine Verfügung de« Herzog« v Norfolk, worin dieser in seiner Eigenschaft al« erblicher Marschall von England die Bevölkerung ausfordert, vom 28. d M. an tiefe Trauer anzulegen Dasselbe Blatt teilt mit, daß Lord LanSdowne, Ritchie, Chamberlain und die andern Inhaber der wichtigsten Staatssekretariate in einem gestern im St. James Palast abgehaltenen Ministerrate dem König den Eid der Treue geleistet haben — Da« „British medical Journal" veröffentlicht einen autoritativen Bericht über die Krankheit der Königin: Seit zwölf Monaten machte sich bei der Königin Dyspepsie geltend, später kamen Anfälle von Schlaflosigkeit und vorübergehender Aphasie hinzu, ein Zeichen, daß die Blutgefäße des Gehirns schadhaft ge worden waren; motorische Paralyse war jedoch nicht vorhanden. Der Reise nach Osborne am 18. Dezember folgte eine ungewöhnliche Nervenerschöpfung, und wenige Tage vor der letzten Krankheit erregten vorübergehende, aber repetierende Anfälle von Torpor und Apathie mit aphasischen Symptomen und zunehmender Schwäche große Besorgnis bei ihren Aerzten. Das Herz der Königin schlug regelmäßig bis zum Ende, die Temperatur blieb stet« normal Wenige Stunden vor dem Tode trat ParesiS der Lungennerven ein Außer dem geringen Verflachen der rechten Gesichtshälfte war nie motorische Paralyse vorhanden, und außer den genannten Momenten der Gedankenschwäche war ihr Verstand nie getrübt, bi« wenige Augenblicke vor dem Tode erkannte sie die ver schiedenen Mitglieder ihrer Familie. O«borne. Se. Majestät Kaiser Wilhelm machten vorgestern vormittag in Begleitung de« Herzogs Arthur v. Connaught einen Spaziergang in der Um gebung von Osborne — („Reuter". Meldung) Der deutsche Kaiser ver- läßt England erst nach den Trauerfeierlichkeiten für die Königin. Der Deutsche Kronprinz trifft hier am 26. ein. East Cowes. Ein Beamter kam gestern morgen hier au» Windsor mit den Kroninsignien an. R u s; l a n d. St. Petersburg. Der Tod der Königin Vik, toria hat alle politischen TageSintereffen in den Hinter- grund gedrängt Sämtliche Blätter bringen dem Ernste de» Ereignisse« angemessene würdige Leitartikel und widmen der hohen Entschlafenen warm empfundene ver ehrungsvolle Nachrufe. Die gesamte Presse zollt den hohen Herrschertugenden, dem edlen Takte und der wahren Religiosität der Königin Anerkennung und be tont, daß alle Vorwürfe, die je gegen die englische Politik erhoben, niemals sich gegen die Person Ihrer Majestät gerichtet hätten. Dänemark. Kopenhagen. Folkething. Bei der gestrigen Beratung des Budgets teilte der Berichterstatter der Finanzkommission Christofer Hage mit, daß die Mehrheit dieser Kommission geneigt sei, die dänischen west indischen Inseln an Amerika zu verkaufen, fall» befriedigende Verkauftbedingungen zu erreichen sind E» sei au« rein ökonomischen Gründen ratsam, die Inseln zu verkaufen, weil ,hr Besitz mit unoerhäliniSmäßig großen Kosten für die Staatskasse verknüpft sei. R » » ä a t e a. Bukarest In der Deputiertenkammer und im Senate gaben gestern die Präsidenten den Tod der Königin Viktoria bekannt, wobei sie die Charakter- grüße ver unvergeßlichen Herrscherin und ihre» beständigen Wohlwollen» für Rumänien gedachten Beide Kammern beschlossen einstimmig Beileidstelegramm« und sofortig« Aushebung der Sitzungen al» Zeichen ihrer Trauer. — Der König ordnete sech»tägige Hoftrauer an Örtliches. Dresden, 25. Januar. - Wie wir erfahren, wird der bei der Amtshaupt- Mannschaft Dresden Neustadt al» Access,st beschäftigte Assessor Platzmann am I. April d. I». al« Bezirk«- affeffor bei der Amtshauptmannschaft Borna angesiellt — r Dem Landeiverband Sachsen de» All gemeinen Deutschen Schulverein« bewilligten die städtischen Kollegien auf die Jahre 1901 bi« 1903 eine jährliche Beihilfe von 1000 M —r. Der Gesamtflerschoerbrauch in Dresden hat im letzten Berichtsjahre nach dem VerwaltunaS- berichte de« Rate« um 0,11 kx auf den Kopf der Be völkerung zugenommen, jedoch ist immer noch nicht wieder die Höhe de« Jahre« 1897 erreicht, hinter der da« Berichtsjahr um 2,95 kx zurückbleibt. Die Zu nahme um 0,11 kß ist auch ausschließlich auf einen Mehrverbrauch von Wildpret, Fischen, gesalzenem und geräuchertem Fleisch sowie Wurstwaren zurückzusühren, während der Verbrauch an eigentlichem Schlachrfleisch gegen das Vorjahr wiederum eine Abminderung erfuhr, und zwar um 0,03 lcx Der Rückgang im Verbrauch von Schlachtfleisch betrifft ausschließlich da« Rindfleisch und da« Kalbfleisch, während der Verbrauch an Hammel fleisch verhältnismäßig derselbe geblieben ist. Schweine fleisch und Pferdefleisch erfuhren im Konsum eine ge ringe Zunahme. Wenn auch das Ansteigen de» Schweinefleischverbrauch« besonder» deshalb erfreulich ist, weil dieser wesentlich den ärmeren Volksschichten mit zu gute gekommen ist, so ist doch zu beachten, daß die Verbrauchsziffer beim Schweinefleisch die Höhe deS Jahre« 1897 noch nicht wieder erreicht hat und hinter der von 1896 um 2,57 kg pro Kopf zurückbleibt. Der gesamte Fleischverbrauch in Dresden bezifferte sich im Berichtsjahre auf 28072 711,40 kx. * Der Dresdner Männergesangverein ver unstaltet am Freitag, den 1. Februar, abends 8 Uhr im Saale des Gewerbehause« ein Winterfest nut Konzert und Ball. r. Da« neue Krankenhaus in der Johannstadt soll nunmehr am I. Oktober d. I«. in Betrieb ge nommen werden. Die gesamte Anlage umfaßt 18 Ge bäude, die auf dem Areal de« ehemaligen Birkenwäld chen« erstanden sind. Die Ausstattung der zunächst in Betrieb zu nehmenden Gebäude kostet rund 280000 M., und für den laufenden Betrieb der Anstalt im ersten Vierteljahre find 80550 M. Ausgaben eingestellt. * Heute früh in der neunten Stunde wurde die Feuerwehr nach dem Grundstück Berliner Straße 52 alarmiert, wo im Erdgeschoß in einer von Abmietern am zeitigen Morgen verlassenen Schlafstube auf un ermittelte Weise ein vollständige« Bett in Brand geraten war Durch rasche« Eingreifen von Bewohnern wurde die Ausbreitung de« Feuer« verhindert und die Gefahr al«bald beseitigt — Vormittag« in der 11 Stund« veranlaßten Rauchmengen, die im Hause Bautzner Straße 6 sich bemerkbar machten, da« AuSrücken einer Feuerwehrabteilung dahin E« lag jedoch kein Schaden feuer, sondern nur ein Rauchniederschlag vor. (Fortsetzung in der Beilage.) ZLücHevschau. I.' der König!. Eächf. Hoibuchhandlung H. Burdach, GLloßstraße 32, sind in der Zeit vom 14. bi» 19 Januar folgende Neuigkeiten eingetroffen: Personal Verzeichnis der Königl. Sächsischen StaalSsorstverwaltung sür 1901. 7b Ps. — Rußland in Asien. Band IV. Rußland in Oftasten. KM— Stare, Urs loäisus ok Loutbern dlerieo. 7b M. Weinstein, Thermodynamik und Kenetit der Körper. Band I. 12 M. — Behnke, Franzosenzeit. 1 M. — v Gaertringen, Ausgrabungen in Griechenland. 1 M. — Malinin, Zwei Streitfragen der Topographie von Athen. 1 M. — Kraepelin, Einführung in die psychiatrische Klinik. 8 M. 40 Ps — MöbiuS, Stachyologie. 4 M 80 Pf - Levy, Philosophie der Form. 2M. 40 Ps. — Kodatis Berechnung deS Kreises. KO Ps. — Litthauer. Handelsgesetzbuch. 12 Auflage. 2 M. 80 Ps. — Hellweg, Strasprozeßordnung 11. Auslage. 2 M. Hewlett, Tire liko anä äeatb ok liiobarä Vea - avä - 2 vols. 3 M. 20 Ps. - Paffon, Pflanzennährstcffe. 1 M 20 Pf. - Bloch, Aufgaben sür Erfinder. 2 M. — Biechele, trikere Gramme, de« Erfinder« des G-ammischen Ringes, de« Schöpfers der heutigen Dynamomaschine, gemeldet Wenn man eS genau nimmt, kommt Gramme der Ehrentitel der Erfindung des nach ihm benannten Ringe« nicht zu Antonio Pacinotti, Professor der Physik an der Universität Pisa, hatte 1860, damals bei Florenz, ein« Mischin« konstruiert, die unter Auf wendung von Arbeitskraft einen kontinuierlichen, stetigen, gleich gerichteten JnduktionSstrom liefert. Diese Dynamo maschine war seit 1860 in dem physikalischen Kabinett PacinottiS aufgestellt. 1864 gab er in der Zeitschrift „II nuovo Oimsnto" eine Beschreibung des Apparates Die Mitteilung blieb aber unbeachtet Ganz unab hängig von Pacinotti, und durchaus ohne dessen ein schlägige Arbeiten zu kennen, baute Gramme seine Maschine, für die er in den Jahren 1869, 1870 und 1872 Patente nahm Aber nicht nur wegen der Selb ständigkeit seiner Geistesarbeit, sondern auch, weil er den Elektromotor wesentlich verbefferte, ist bei Wahrung der geschichtlichen Rechte Gramme al» der Erfinder der Ringmaschine zu bezeichnen. Anerkannt ist, daß eist durch die von Gramme angebrachten Verbesserungen die Ringmaschine für die Technik g brauchSsähig wurde. Die Grammesche Verbesserung bezieht sich auf zweierlei. Er ersetzte die Lontaktfeder durch Kontaktbürsten und fügte anstatt de« massiven Kern« ein Bündel von unter sich isolierten Eisenstäben ein Gramme hat sich au» kleinen Anfängen emporgrarbeitet 1826 zuIehay- Bodiguöe in Belgien geboren, erlernte Zenobe Gramme in seiner Heimat die Tischlerei. Wegen seiner Geschick lichkeit erhielt er 1851 eine Stelle in einer Modell tischlerei in Lüttich Hier nutzte er die Gelegenheit au», um sich in der Mechanik wissenschaftlich auszubilden. E» gelangen ihm in Lüttich mehrere neue Konstruktionen von Pumpen 1860 trat er al» Modelleur in die Werkstatt der Compagnie L'Llliance in Pari« E« war die« damal« eine der wenigen Fabriken, die al« Be- sonderheit den Bau von Großmaschinen zur Erzeugung von elektrischem Strom für Beleuchtung«,wecke betrieb. Um den neuen Anforderungen, die die Beschäftigung mit oec Elcklcotechnck an ihn stellte, genügen zu können, nahm Gramme das Studium der Physik auf Ins besondere arbeitete er unter Nuhmkorff, dem Erbauer des Funkeninduktors. Die erste Frucht dieses Studiums waren Neuerungen der Magnetmaschinen, die Gramm« schon 1867 zum Patente anmelden konnte Als ihm mit der Ringmaschine der große Griff gelungen war, schied Gramme au« seiner Stelle au«. Er nutzte die günstige wirtschaftliche Lage, in die er durch seine Er findungen gekommen war, dazu au«, sich fortan ganz der Wissenschaft zu widmen. Der ehemalige Tischler geselle vereinigte zahlreiche Auszeichnungen auf sich. Die größten sind wohl die Nationalbelohnung, die ihm dr» Parlament zuwies, und die Volta-Medaille, die die Akademie ihm zusprach Litteratur * Wie au« Rom berichtet wird, hat Gabriele d'Annunzio ein Garibaldi-Lied geschrieben, das im Stil de« Roland-Liede« gehalten ist E« besteht au« mehr al» lausend Versen und schildert die Laufbahn de« Volkshelden Theater. * Ein neue« vieraktige« Schauspiel „Der Pastor«' sohn" von Ferdinand Bonn ist vom Stadttheater in Köln zur Aufführung angenommen worden Vortragsabend. Im großen Saale de« „Trianon" fand gestern abend der zweite der Volkstümlichen Dichterabende statt. Er war Goethe gewidmet. Eröffnet wurden die Vorträge durch eine Leipziger Konzertsängerin, Frau v Tönnie«, die an Stell« de» verhinderten Frl. Kjarda vom Chemnitzer Stadttheater zur Mitwirkung von den Veranstaltern gewonnen worden war Die Dame sang Lieder von Goethe in Verton ungen von Thoma«, Gounod und Friedländer Ueber die stimmlichen Glanzjahre ist die Sängerin, eine Mezzo sopranistin, hinau«, aber ihrem Vortrage eignet eine Fülle von Autdruck und Gefühl, die Frische und Schön heit V-« Tons vergessen micht Neben ihr wirkte mit großem Erfolge dec ausgezeichnete, von seinen Gast- soielen an der hiesigen Hofoper her bekannte Leipziger Sänger Hr. Greder. Der Künstler sang im ersten Teile die Goetheschen Balladen „Prometheus" und „Erl könig" in den Schubertschen Kompositionen und im zweiten Teile da« zweite Kophtische Lied und „Ob der Koran von Ewigkeit sei" in Vertonungen des früh- vollendeten begabten österreichischen Musiker« Hugo Wolf. Für vie rhetorischen Darbietungen de» gestrigen Abends war in dem Berliner Rezitator Kurt Holm eine Kraft gewonnen worden, der zwar die Tiefe de« Ausdruck» im Dortrage nicht mangelt, die aber zu wenig sprachliche» Vermögen besitzt, um nachhaltiger zu wirken Ein unangebrachte« Pathos verhinderte in den vorgetragenen Faustscenen, eine übermäßige Weichheit in den dargebotenen lyrischen Gedichten die volle Wirk ung Der Festredner de» gestrigen Abends war der Herausgeber de» „Magazins", Hr vr. Rudolf Steiner in Berlin, der al» Goetheschriftsteller bekannt ist. Er sprach über „Goethe und unsere Zeit". W Dg«. Residenztheater. Morgen, Sonnabend, singt Frl. Hansi Haßmann die Asele in der Straußschen Operette „Die Fledermaus". Nachmittag» '^4 Uhr wird da» Kindermärchen „Schneeweißchen und Rosenrot" gegeben. — Frau Jenny Groß, die am 1. Fbruar ihr Gastspiel am Resi»enztheater in „Frau Königin" und in dem Mimodrama „Die Hand" (Ua mam) beginnt, nimmt bereit« an den Proben teil. * Morgen, Sonnabend, den 26 d Mt», abend« 7 Uhr, findet im Musenhause da« I Konzert (Sonaten- Abend) von A Siloti (Klavier) und dem Solisten Sr Majestät de» Kaiser« von Rußland A Wierrbilo- wicz (Violoncello) statt. Da« Programm umfaßt folgende Sonaten: R. Strauß: b-äur, op 6; BrahmS: L-moll, op 38; Beethoven: k-ckur, op 5, Nr 1; Chopin: 6-moII, op 65. Katten bei F Rie«, Hof musikalienhandlung. * Dem Dre«dner Männergesangverein« haben für sein Freitag, den 1. Februar, im GewerbehauSsaale geplantes Konzert die Altistin Frl. Clara Gersteroph und Hr. Gustav Starcke, Königl. Sächsischer Hof schauspieler a. D., ihre Mitwirkung zugesagt. * Sonnabendvesper in der Kreuzkirche, am 26. Januar nachmittags 2 Uhr: Vorfeier des Geburt«, festes Sr. Majestät de» Kaiser«: Orgelvorspiel; „8alvum tue rezom", Hymnu« für Chor, Solostimmen und Orchester von Gustav Schreck; „Ich harrete de» Herrn", Duett für zwei Soprane (gesungen von den Damen Margarete Weißbach und Helene Kuntze), Chor und Orchester au« dem „Lobgesang" von F. Mendelssohn-Bartholdy; „Halleluja! Lobet den Herrn!", Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Chor, Soli und Orchester zum Festaktu« der Königl. Akademie der Künste in Berlin am 90. Geburtstage des Kaiser- Wilhelm l. komponiert von Albert Becker (op. 50, zum 1 Male) In den Solostimmen werden mitwirken die Konzert- und Oratoriensänger nncn Frl. M Weiß bach und H. Kuntze, sowie der Konzrrtsänger Hr Arno Reichert. * Motette in der Frauenkirche, Sonnabend, den 26. Januar, nach 4 Uhr: ^-moUFuze von G. F. Händel, gespielt von Hrn O Heil; „Salvum kao reesm", Chor von Otto Zocher; „In deine Hände be fehle ich meinen Geist", Arie für Alt von I. S Bach, „Um Mitternacht", Lied für Alt von Felix Draeseke, gesungen von Frau Wally Schröder, Konzert- und Oratoriensängerin aus Posen; „Dat ist «ine sel'ge Stunde", Chor mit Sopransolo von G Schreck. * Die Ausstellung der Studienarbeiten der hiesigen Akademie der bildenden Künste findet vom 27 Januar bi» mit 3 Februar lfür Maler und Bild hauer) und vom 10 bi» mit 17. Februar (für Archi tekten) im akademischen Au»stellung»gebäude auf der Brühlschen Terrasse täglich von 10 bi« 4 (Sonn tag» von 11 bi« 4 Uhr) statt Sie ist wie in früheren Jahren nicht eigentlich öffentlich E« wird jedoch solchen Personen, di« sich sür di« Studien interessieren, der Zutritt unentgeltlich gestattet
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