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Dresdner Journal : 26.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189909265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18990926
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18990926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-09
- Tag 1899-09-26
-
Monat
1899-09
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 26.09.1899
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Dresdner Journal ^22^ 18SS Dienstag, den 26. September abends Nichtamtlicher Teil .d oder ad der sivn. Ps so 86 13 06 659 62 Amtlicher Teil adon. 174 66 Il.ltt Kunst und Wissenschaft »III bewältigen. in solchen tunlichster reiseS (2) rbehalten bis zum >er,u apital- n vor- eneral- ! V»» ewinn 70 1!» lv NN tu so so S4 24 48 » Fe. ,enden uf ca. wrden ahre?. weise» ind zu io bis n mit , dieler !. Ps. 318 ! - 855 56 und schwierige Arbeit. — Der Vorteil de« Dezimalgrade« ist, daß der Quadrant 100 Grad statt SO Grad beträgt, und wa« den Uebergang vom Winkel zur Zeit und um gekehrt anbetrifft, so dürfte wohl eine Division beziehent- tert, alle alten Beovacylungen unv Tafeln m du« neue System umzurechnen. Daß die« schlechterdings unmöglich ist, wird jeder, der von der Größe und Schwierigkeit derartiger Rechnungen eine Vorstellung hat, ohne weitere« einsehen; der Astronom müßte denn etwa zehn sJahre auf jede Fortarbeit verzichten, lediglich um die alte in die neue Teilung umzuwandeln. Dazu kommt, daß alle Normaluhren, die durch jahrelanges stete« Beobachten eine annehmbare Vollkommenheit erreicht haben, mit Einführ ung de« neuen System» ganz einfach ausrangiert werden müßten, um nun mit den neuen Uhren gleichsam von vorn anzufangen und da« jahrelange Beobachten und Probieren noch einmal zu machen. Und welches ist nun der Vorteil, der Prei«, um den die Astronomie all' diese Arbeit, Mühe und Geldkosten auf sich nehmen würde? Nun, kein geringerer, als daß man in der Astronomie in Zukunft nicht mehr von 6 und 36, sondern von 10 und 100 abzuziehen hätte. Angesichts dieses Umstandes scheint wohl der beste Weg, der Nautik zu helfen, der zu sein, die Ausbildung und TreSdm, 26. September. Se. Königs. Hoheit der Prinz Georg, Herzog zu Sachsen, ist heute früh 3 Uhr 39 Min. von Kempen in Schlesien nach Dresden zurückgekehrt. Dresden, 26. September. Ihre Kaiser!, und König!. Hoheit die Frau Herzogin Philipp von Württemberg ist gestern abend 9 Uhr 37 Min. in Dresden eingetroffen und hat im Prinzl. Palais Parkstraße Wohnung genommen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Kaufmann und Bier großhändler Ernst Fleischer in Dresden die ihm von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich ver liehene Jubiläums - Erinnerungs - Medaille annehme und trage. Kann das 19. Jahrhundert das Zeitalter der Erfindungen genannr werden? Der Präsident der diesmaligen Jahresversammlung der Amerikanischen Vereinigung für die Förderung der Wissenschaft, die Ende August in der Stadt Columbu« im Staate Ohio tagte, hat in seiner Eröffnungsrede eine besonder« bedeutsame Frage behandelt Der Gelehrte, Srneununzen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Im EeschäftSberetche des Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Zu besetzen: 1) die dritie Lehrerstelle an der achtklafsiqen Schule zu Seidau. Kollator: Lie oberste Schulbehörde Einkommen der Stelle außer 1S0M. Wohnungsentschädigung 1200 M. Gehalt und 50 M. für Er teilung de» Turnunterricht-; — 2) diezweite Lehrerstelle an der vierklafsigen Schule zu Luppa. Kollator: die oberste Schul behörde. Einkommen der Stelle 1000 M. Gehalt nebst freier Wohnung im Schulhaufe und Feuerung. Bewerbungsgesuche sind unter Anschluß der erforderlichen Unterlagen bis zum 14 Oktober bei dem König!. Bezirksschulinspektor Schulrat Schütze in Bautzen einzureichen. II. Ländliche Wahlkreise. 3 Reichenau, Herrnhut rc.: Oekonomierat Reichel (kons.S, Kommerzienrat Preibisch (natl.)*, Buchheim (d.-sreis), Kaufmann «dö (Soz.). 8 Kamenz, Königsbrück rc: Gutsbesitzer Kockel (kons.)*. 13. Altenberg rc.: Oekonomierat Andrä (kons), Redakteur Eichhorn (Soz ). 17. Wilsdruff, Nossen: Gutsbesitzer Horst (kons )*, Geyer (So»-)- 22. Rötha, Zwenkau rc.: Gutsbesitzer Schlag (kons.), Riemann (Soz ). 23. Leipzig I: Rittergutspachter Töpfer (kons.). 25. Borna, Lausigk rc: Rößner Oberpickenhain (kons.)* 26. Leisnig, Mügeln rc: Gutsbesitzer Däweritz (kons ). 28. Mittweida, Colditz rc.: Gutsbesitzer Harter (kons.). 34. Marienberg, Annaberg rc: Geh RegierungSrat v. Kirch bach (kons.), Bankier Seyfert tnatl ). 37. Hartenstein, Wildenfels rc.: Gutsbesitzer Nötzold (kons), Fabrikant Engelmann (kons.), Riemann-Chemnitz (Soz). 38. Hohenstein, Glauchau rc.: Gutsbesitzer Thieme (kons). 3S. -Meerane, Werdau rc.: Gemcindevorstand Leithold (kons.)*, Gastwirt Stolle (Soz.). 42. Schwarzenberg re.: Hammerwerksbesitzer Edler v Quer- furth (kons). 43. Auerbach, Falkenstein rc.: Fabrikbesitzer Wols-Rode- wisch (natl.). 45. OelSnitz, Schöneck rc.: PrivatuS Wehner (kons)*, Rittergutsbesitzer Bunde (kons.). Die mit * bezeichneten Kandidaten waren bisher Mitglieder der II. Ständckammer. In der näheren und weiteren Umgebung Dresdens gelangt das „Dresdner Journal" noch am Abend zur Ausgabe. So in den Ortschaften des oberen Elb- thales bis Schandau, in denjenigen des unteren Elbthales bis Meisten und in den an der Tharandter und Radeberger Linie gelegenen Orten. Wo in den vorgedachten Orten die Blätter den Beziehern nicht mehr zugetragen werden, wollen sich letztere mit der Post wegen Abholens ins Einvernehmen setzen. Hierbei machen wir unsere geehrten auswärtigen Bezieher zur Vermeidung von Unterbrechungen in der Zustellung des Blattes darauf aufmerksam, daß die Bestellungen bei den betreffenden Postämtern einige Tage vor dem jedesmaligen Vierteljahrsschlust zu erneuern sind. Geschäftsstelle der Dresdner Journals. A«rkndi«,«,«,e»a hrea: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift 20 Pf Unter „Eingesandt" die Zeile so Ps. Bei Tabellen, »nd Ziffernsatz entsprechender Ausschlag. Heran»,eber: Königliche Expedition de» Dresdner Journal- Dresden, Zwingerstr. 20. Fernspr -Anschluß: Nr. wuroen Al» Erfindungen ersten Range« unterschied Wallace aus der früheren Zeit 15 verschiedene, und zwar folgende: die Buchstabenschrift und die arabischen Zahlen al« die beiden großen Grundlagen für Forschung und Kenntnis; ihre Entdecker sind unbekannt, und die Zeit ihrer Erfindung verliert sich in da« Zwielicht der mensch lichen Urgeschichte Nach einem gewaltigen Zwischenräume bi« zum 14. Jahrhundert unserer Zeitrechnung finden wir al« zwei epochemachende Erfindungen den Kompaß in seiner Anwendung auf die Schiffahrt, dann im 15. Jahrhundert die Buchdruckerpresse, beides Erfindungen von gleichem Range wie die der Buchstaben und Zahlen. Au« dem 16 Jahrhundert kennen wir keine physikalische Entdeckung von höchstem Werte, aber die Umwälzung in der geistigen Entwickelung, die die gewaltigen Fortschritte de» 17. Jahrhundert« vorbereitete; diese« ist da« einzige, daS an Fruchtbarkeit mit dem 19. Jahrhundert verglichen werden könnte. Da« 17. Säkulum gebar da» Teleskop, da« Barometer und da» Thermometer, ferner auf einem ganz anderen Gebiete die Differentialrechnung, sodann die olle« überragende Entdeckung der Schwerkraft, die Enthüllung der Gesetze der Planetenbewegung, die Lehre von dem Blutkreislauf und die Messung der Geschwindigkeit de« Lichtes DaS 18. Jahrhundert ist ausgezeichnet durch die ersten Thaten zur Entwickelung der Dampf maschine und durch die Begründung der modernen Chemie und ElektricitätSlehre. Orton ist geneigt, dieser Liste noch die Jennersche Entdeckung der Schutzimpfung zuzufügen, und weist übrigen« darauf hin, daß wahrscheinlich jeder Forscher eine andere Liste von Erfindungen, die er für die größten hält, zusommenstellen würde. In den Hauptsachen aber kann man der An schauung von Wallace beipflichten Wa« hat nun dagegen das 19. Jahrhundert geleistet? Wallace findet, daß in diesem 24 Entdeckungen und Erfindungen ersten Range« jenen 15 der Vorzeit gegenübrrzustellen sind Der Newtonschen Theorie der Schwerkraft au» dem 17 Jahr- Prof. Vauschingcr, der Direktor des König!. Rechen instituts in Berlin, über die Dezimalteilung des Winkels und der Zeit. 8 6. Von geographischen und nautischen Kreisen ist wieder einmal der Vorschlag gemacht worden, das in der Winkel- und Zeitteilung allgemein gebräuchliche Sexagesimalsystem durch ein Dezimalsystem, da» ja sonst überall in Anwendung kommt, zu ersetzen Man denkt hierdurch insbesondere die Anwendung von nautischen Rechnungen in der Marine zu fördern, da diese durch die Einführung des Dezimalsystems eine kleine Erleichterung wohl erfahren würden. Da die jetzige Teilung von allen Kulturvölkern angenommen worden ist, ein Umstand, der nicht hoch genug angeschlagen werden kann, so wird man die Frage, ob solche Aenderungen wie die der Zeit- und Winkel-Teilung auf Grund der Forderungen eine« so kleinen Jaterefsenkreise« wie der Nautik zugelaffen werden können, ohne weitere« verneinen, zumal da sich sonst in keiner Wissenschaft ein dahin zielendes Bedürfnis geltend gemacht hat. In dem amtlichen Bericht der mit Führung dieser Angelegenheit beauftragten französischen Kommission find die verschiedensten Vorschläge eingehend behandelt worden Im folgenden soll nur der von der Kommission für durchführbar gehaltene Vorschlag mitgeteilt werden; er besteht im wesentlichen au« zwei Punkten: l Sollen die Einheiten de« Winkel« und der Zeit unter Ausaabe der alten Teilung nach dem Dezimalsystem in Unterabteilungen zerlegt werden, und U. Soll al« Einheit der Zeit unsere bisherige Stunde beibehalten, al« Einheit de« Winkel« der hundertste Teil de« Kreiiquadranten gewählt werden, sodaß also 400 Dezimilgrade gleichwertig mit 24 Stunden sind. Die Sächsischen Landtagöwahle« stehen nun unmittelbar bevor. Morgen, übermorgen und am Freitag wird durch die drei verschiedenen Ab teilungen der Urwähler die Wahl von Wahlmännern vorgenommen werden, die dann ihrerseits am 10-Oktober in jedem Wahlkreise den Abgeordneten selbst zu wählen haben. Diese Wahlen sind die zweiten, die unter der Herrschaft des Gesetzes vom 28. März 1896 statt finden. Da schon bei den Wahlen vor zwei Jahren die Aufgabe, sich mit den Bestimmungen des neuen Gesetzes und der dazu erlassenen Ausführungsverord nung vertraut zu machen, von allen Beteiligten, Be hörden sowohl als Privaten, vollkommen gelöst worden und da der Inhalt deS Gesetzes vom Jahre 1896 inzwischen überhaupt allen wahlfähigen Teilen der Bevölkerung geläufig geworden ist, so besteht kein Zweifel, daß das Wahlgeschäft sich auch diesmal glatt erledigen lassen wird. Gewählt wird in 30 Kreisen, 14 städtischen und 16 ländlichen Kreisen, die bisher durch 18 Konserva tive, 6 Nationalliberale, 2 Fortschrittler und 4 Sozial demokraten vertreten waren. WaS die neuen Kandi daturen betrifft, so haben sich in fünf Kreisen Doppel kandidaturen innerhalb der konservativen bez. der Kartellparteien leider nicht verhindern lassen. ES ist aber zu erwarten, daß die Ordnungsparteien sich bei der Hauptwahl einträchtig zusammenfinden werden, wenn es gilt, Erfolge der Sozialdemokratie zu ver hüten. Letztere Partei hat in 14 Wahlkreisen, 8 städtischen und 6 ländlichen, Kandidaten aufgestellt. Gegen sie müssen sich die vereinten Klüfte derjenigen Parteien richten, die für Gott, König und Vaterland zu kämpfen gewohnt, zum Schutze der Religion, des Staats und der Gesellschaft, zum Schutze von Besitz und Familie berufen sind. Gerade während dieses JahreS haben wir in unserem Vaterlande wieder er fahren, mit welcher Hartnäckigkeit und maßlosen Leidenschaft von sozialdemokratischer Seite versucht wird, jene sittlichen und politischen Güter un serem Volke zu verkümmern, mit welcher Feind schaft diese Partei allen Hütern und Verteidigern der selben gegenübersteht. So ist eS die Pflicht aller Gutgesinnten, den morgen beginnenden, für daS Wohl des Vaterlandes bedeutungsvollen Wahlen nicht fern zubleiben, sondern Mann für Mann die Stimmen für diejenigen Wahlmänner abzugeben, die die Sache der Ordnungsparteien zu der ihrigen gemacht haben. Nachstehend geben wir eine Liste der ausgestellten Kandidaten, wie sie uns bekannt geworden ist: I Städtische Wahlkreise. Dresden V: Rechtsanwalt vr. Stöckel (kons.), Töpfer Gruner (Soz.) Leipzig 111: Obermeister Enke (kons ). Leipzig V: Geh Hofrat vr. Schober (kons )*, Schuldirektor Pache (srcis ) Zwickau: Stadtrat Heitzig (natl.). 4. Neustadt, Sebnitz rc: Rechtsanwalt vr. Spieß (kons ), Dreyer (Soz.). 6. Freiberg rc.: Stadtrat Brann (natl), Tischlermeister Schulze (Soz.). 7. Meißen, Lommatzsch rc.: Bürgermeister Rüder (kons.)*, Schuhmachermeister Findeisen (Soz.). 8. Riesa, Oschatz rc.: Bürgermeister Härtwig (kons)*, Fabrikbesitzer Klinckhardt (kons), Redakteur Eichhorn (Soz.). 10. Mittweida, Frankenberg rc.: Stadtrat Schieck ^natl.), Redakteur Schöpflin (Soz.). 14. Meerane, Waldenburg rc.: Stadtrat Reinhold (natl.), Fabrikant Grünberg (Soz.). 17. Stollberg rc.: Baurat Uhlmann (sortsLr.)*. 18 Zschopau, Marienberg rc.: Bürgermeister vr. Schöne (natl.)*. 19. Annaberg, Buchholz rc.: Justizrat vr. Böhme (natl.), Stadtrat Gräfe (sreis.). 22. Treuen rc.: Jnstizrat Opitz kons.)*, Riemann (Soz.). Einübung der Seeleute ebenso weit zu treiben, daß sie stände sind, auch die etwa« schwierigeren Rechnungen vr. Edward Orton, knüpfte an eine kürzlich erschienene lich Multiplikation mit 15 oder mit 6 hinsichtlich der Veröffentlichung de« englischen Naturforscher« Alfred Rechenschwrerigkeit auf gleicher Stufe stehen Der Haupt- Ruffel Wallace an, in der die epochemachenden Fort- arund jedoch, der jedem Astronomen die Annahme de« schritte der Menschheit, die im 19. Jahrhundert geschahen, Dezimalsystem« unmöglich macht, liegt in der Notwendig- denjenigen der gesamten Vergangenheit gegenübergestellt ve»u««»rrt». Für Dresden vierteljährlich: 2 Mark 50 Pf., bei den Kaiser lich deutschen Postanstaltea vierteljährlich 3 Mark; außer halb des Deutschen Reiche- Post- und Stempelzuschlaa. Einzelne Nummern: 10 Ps. Erscheinen: Täglich mit Ausnahme der Gon»- unö Feiertage abend«. Fernspr -Anschluß: Nr 129L Staatsdienste« Mir und Meinen Vorgängern an der Krone wie dem Vaterlande gedient haben Al« äußere« Zeichen Meine« unveränderlichen Wohlwollen« habe Ich Ihnen die Königliche Krone zum Großkreuz de« Roten Adlerorden« mit Eichenlaub verliehen und lasse Ihnen die Insignien hierneben zugehen Ich verbleibe Ihr wohl geneigter König. Wilhelm U. Berlin im Schloß, den 2. September 1899. An den Staatsminister v.vr. Bosse". — Schon wiederholt sind über die Beratungen de« preußischen Staat«ministeriumS phantasievolle Berichte in der Presse erschienen. So ist auch die den „Münchn. Reuest Nachr." zugegangene Mitteilung über in der letzten Sitzung de« StaatSministerium« angeblich gefaßte Beschlüße, betreffend die Stellung der politischen Beamten zum Bunde der Landwirte, der „Nordd. Allg. Zeitung" zufolge, völlig unzutreffend. — Eine gewiße Preße, schreiben die „Berl. Pol. Nachrichten", hat ein große« Jntereße daran, die Finanzlage de« Reiches in einem möglichst schlechten Lichte erscheinen zu laßen. Es werden deshalb auf Grund der bisher veröffentlichten Nachweise über die Reichs einnahmen während der ersten fünf Monate des laufen den EtatSjahreS Andeutungen in die Oeffentlichkeit ge bracht, welche dazu bestimmt sind, glauben zu machen, daß die finanziellen Aussichten des laufenden Jahres sebr schlecht sind Von welcher Art diese Andeutungen sind, mag an einem Beispiele gezeigt werden Das Blatt, welche« in dem Reigen der Schwarzmaler die erste Stelle einnimmt, hofft mit der Behauptung Eindruck zu machen, daß die Reichseinnahme in den letzten Monaten aufgehört hat, wie in den Vorjahren sich zu steigern. Diese Be hauptung ist richtig, so weit namentlich die Zölle in Be tracht kommen, hätte aber auch mit genau demselben Rechte aufgestellt werden können, wenn die Steigerung der fünfmonatigen Gesamt-ReichSeinnahme de« Jahres 1899 um genau 5 Pfennige gegen die Einnahmesteigerung des gleichen Zeiträume« de« Jahre« 1898 zurückgeblieben wäre. Hinter solchen tönenden Phrasen steckt nicht die geringste Realität, sie sind dazu bestimmt, gewiße Ein drücke in der Bevölkerung hervorzurufen; untersucht man sie aber genauer, so findet man, daß sie im Grunde gar nicht» bedeuten Daß die finanzielle Lage des Reiches auch in dem laufenden Jahre durchaus günstig ist, geht au» einer kurzen Betrachtung de» hauptsächlich in Frage kommenden Einnahmezweige« hervor. Die Zölle und Ver brauchssteuern hatten im Jahre 1898 rund 80 Mill, mehr eingebracht, als im Etat vorgesehen war. Der Etat wies 701,5 Mill, aus, der eigentliche Ertrag bezifferte sich da nach auf rund 781^ Mill. Der Etatsansatz für 1899 beträgt rund 742 Mill Würde also die effektive Ein nahme aus Zöllen und Verbrauchssteuern, der Haupt- einnahmequelle de« Reich«, lediglich die Höhe de« Vor jahre« erreichen, so würde der Etatsansatz schon damit um rund 39 Mill M überschritten sein. Für die ersten fünf Monate 1899 wie» aber die wirkliche Einnahme ein Mehr gegen da« Vorjahr von 2,4 Mill auf, e« würde demnach, wenn auch da« Mehr sich nicht vergrößerte, au« diesem Einnahmczweige eine Mehreinnahme gegen den Etat von etwa 41 bi« 42 Mill. M erwachsen Die ge samten übrigen Einnahmezweige befinden sich ebenfall« in der günstigsten Lage Greifen wir nur die Post- und Telegraphenverwaltung herau». Sie hat bereits für die ersten fünf Monate 1899 ein Mehr gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres von 10,8 Mill aufzuweisen. E« ist anzunehmen, daß sich diese« Mehr im Herbst und Winter noch verhältnismäßig steigern wird, daß es also, da schon im Jahre 1898 der EtatS-Ueberschuß in Wirk lichkeit um 7,7 Mill, überstiegen wurde, auch im Jahre 1899 den um 7,2 Mill höher angenommenen Ueberschuß noch um mehrere Millionen übertreffen wird. So wie hier, ist e« in allen anderen Einnahmezweigen. Beispiele weise läßt die bisherige Einnahme au« den Reichsstempel abgaben auf einen Ueberschuß am Ende de» Jahres von 5 Mill, schließen. Es gehört wirklich ein besonderes Maß von Mut dazu, angesichts solcher Aussichten die Finanz lage des Reiches in trüben Farben zu malen — Auf dem am Sonnabend in Mainz zusammrn- getretenen Parteitage der „Süddeutschen Volks partei" bekannte Reichstag«abg Galler, eS zeige sich, daß e« fast schwerer sei, eine Position zu behaupten, als sie zu erobern. Nach dem „beispiellosen 1895 er Sieges lauf" der Volkspartei in Württemberg sei ein Rückschlag Diese Vorschläge sollen im folgcnoen vom Stand punkte der Astronomie, von der ja die Nautik abhängt, und in der wohl am häufigsten mit Zeit- und Winkel größen gerechnet wird, betrachtet werden. Zunächst liegen ja die Vorzüge einer dezimalen Teilung für die Be rechnung auf der Hand; berücksichtigt man aber, daß mit Winkel- und Z-itgrözen nur Rechenoperationen einfachster Art vorzunehmen sind, wenigsten« in den Fällen, wo See leute damit zu thun haben, so macht auch die jetzige Teilung keine wesentlichen Schwierigkeiten; zudem kann man ja leicht genug durch eine Division mit 6 zu der Dezimal teilung übergehen. Ein Vorzug der heutigen Teilung ist aber das Vorhandensein einer größeren Anzahl von einfachen Teilern bei ihr, ein Umstand, der sowohl bei der Rechnung als auch bei der Ausführung und Prüfung einer Teilung auf Zifferblättern und geteilten Kreisen ganz wesentliche Vorteile bietet. Ein weiterer Nachteil der dezimalen Teilung hinsichtlich der astronomischen Be obachtungen ist der Umstand, daß die dezimale Bogen« und Zeit-Sekunde zu klein find. Richtet man nämlich die Ablesetrommel so ein, daß man ganze Dezimalsekunden abliest und Zehntel schätzt, so wird die Genauigkeit der Ablefung wesentlich größer als die der Einstellung; richtet man dagegen die Ablesung so ein, daß man Zehner von Dezimalsekunden abliest und erst Zehntel hiervon schätzt, so tritt da« Umgekehrte ein; der Mechaniker muß dann zu künstlichen Teilungen, der Uhrmacher zu Doppel- oder dreifachen Sekunden greifen, da sonst da» Pendel zu kurz würde. Der Astronom aber hat hiervon nichts al» lästige Bestellungen auf das „Dresdner Journal" für das werden in Dresden bei unserer Geschäftsstelle (Zwinger straße 20) sowie in der Hosmusikalienhandlung von Adolf Brauer (F. Plötner), Hauptstraße 2, zum Preise von 2 I«. S0 PG. angenommen. Bei den Postaustalteu des Deutschen Reichs be trägt der Bezugspreis für diese Zeit Tagesgeschichte. Dresden, 26. September. Das Königliche Hoflager wird morgen, Mittwoch, von Schloß Moritzburg nach der König!. Villa Strehlen verlegt werden. Se. Majestät der König begaben Sich heute mittag von Schloß Moritzburg nach Klingenderg- Colmnitz, um heute, morgen und nächsten Donnerstag auf Grillenburger Revieren zu jagen. Se. Majestät nahmen in der dortigen Oberforstmeisterei Quartier und gedenken Donnerstag abend nach Villa Strehlen zurückzukehren. Zur heutigen Tafel bei Ihrer Majestät der Königin im Schlosse Moritzburg waren mit Ein ladungen ausgezeichnet worden: die Zutrittsdamen Ihrer Majestät der Königin Frau v. Malortie geb. Komtesse Einsiedel und Frau v. Carlowitz-Hartitzsch geb. v. Carlowitz-Maxen sowie Hofmarschall Frhr. v. d. Bursche-Streithorst und Gemahlin. Dresden, 26. September. Gestern abend 9 Uhr 37 Min. traf Ihre Kaiser!, und König!. Hoheit die Frau Herzogin Philipp von Württemberg, von Potsdam kommend, zum Besuche Ihrer König!. Hoheiten des Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg hier ein und nahm im PalaiS Parkstraße Wohnung. Die Frau Herzogin, in deren Begleitung sich die Hofdame Gräfin Dezasse befindet, wurde von den Prinzlichen Herrschaften auf dem Hauptbahnhofe empfangen. Deutsches Reich. * Berlin. Aus Malmö wird berichtet: Nach der gestern nachmittag in Boekebergsslaett abgehaltenen Jagd kehrten Se. Majestät der Kaiser nach SkabcrSjö zurück, wo die Ankunft kurz vor 7 Uhr abends erfolgte. Von dort fuhren der Kaiser alsbald nach Malmö weiter und begaben Sich unter stürmischen Ovationen einer großen Volksmenge an Bord der „Hohenzollern". — Die „Nordd. Allg Ztg " veröffentlicht das Hand schreiben, mit dem Se. Majestät der Kaiser das Ab schiedsgesuch de» bisherigen preußischen StaatSministerS und Ministers der geistlichen rc Angelegenheiten v.vr. Bosse genehmigt haben: „Mein lieber StaatSminister v. Bosse! Nachdem Ich Ihnen durch Erlaß vom heutigen Tage die nachgesuchte Dienstentlassung erteilt habe, ist eS Mir Bedürfnis, Ihnen noch Meinen besonderen Dank zum Ausdruck zu bringen für die hingebende Treue, mit der Sie in allen Ihnen übertragen gewesenen Aemtern des
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