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lig Jahren hübsche, ju vor. an» Sächf. Stein kohlen vorgr'ommen. Dame mit ist gleiche» schon vor zwanzl Seltener ist dagegen, daß eine hübsche, junge einem galanten Amerikaner an einer Straßenecke zusammen- stößt und von ihm zum Aufdrucke der Entschuldigung eine Stunde später schlankweg geehelicht wird Daß Wäöer rrnö Weisen. * Wer fern vom Großstadtgetriebe die Annehmlichkeiten eincS schön behrandelen Lecbodr» mit denen eines Luftkurortes genießen will, dem kann al- Erholungsaufenthalt da- OKser- bad Ählbeck empfohlen werden, da», malerisch an der Ser ge legen, auf der Landseite durch Höhrnzüge geschützt ist, die mit dem schönsten Laub- und Nadelholz bestanden sind. Die Be sitzer der Hotel- haben alle- aufgeboten, um den Büsten den Aufenthalt daselbst so angenehm wie möglich zu machen. Eine« der beliebtesten Abstejgequarliere ist der direkt am Strande ge legene Ahlbecker Hof, der in diesem Jahre mit der Dependance Billa Eharlottenheim vereinigt worden ist, sodaß der Besitzer Hr. I Munkacsy heute über 104 vermietbare Zimmer, die mit allem Komfort der Neuzeit au-gestattet sind, verfügt. Bern wird da- Etablissement von den Fremden besucht, da bei einem angenehmen Aufenthalt da- Beste von Keller und Küche bei zivilen Preisen geboten wird. Prospekt« über PensionSbedingungen rc. werden aus Wunsch bereitwilligst zugesandt. ausgehoben. Krtrieke^rteiffr brk ulet K ß. ztukinuiltii, strhutt» ßisrrkthui Kohlentransporte iu Lonnrn zu »000 bg in gleicher Weis« verfahren werden foll. Bon der vorerwähnten Vergünstigung ist bi-h«r nur verhältni-müßig feiten Gebrauch gemacht worden, e« erscheint de-holb angezeig», die Aufmerksam keit der Interessenten nochmal- besonder- darauf hinzuweifeo. * Wie vou dem Emission-Hause Bebr Arnhold mitgeteilt wird, ist die Berkauf-sperre auf die Aktieu der Adler brauerei vorm. Rudolph Dorst, Düsseldorf bereit- jetzt zusammen Schlesische Steinkohlen . . . Stemkohien and. Ursprungs . Böhmische Braunkohlen . . Altenburaifch« Braunkohlen . Brauukohlen and Ursprung- Kohlen überhaupt ' ? Durchschnittlich jeden Lag . . Hannover, 26. Juni. I. Harzburg-Rennen. Ehren preis und 4000 M. 1000 na. Für Zweijährige. Hrn. H. ManSkcS br. St. Smaragd« -f. Hrn. H. v. Tre-kow- br. St. Bolt s-, Hrn. Balduins br. H. Ordensritter II 8 Zu einem toten Rennen herausgeritten, eine Länge zurück da« dritte Pferd. Sieben Pferde liefen. Tot: 46 (Smaragds), 44 (Bolt: 10; Platz: 4ü (Smaragda), 46 (Bolt), 31:20 M. — II. Preis der Eilenriede. 4000 M. 1600 rn. Hrn. B. v. BleichröderS »j. br. St. Brangäne 1. Königl. Hpt.» Gest. Braditz'S 8j. dbr. H. Querstrich 2. Hrn B. NaumannS Sj. br. H Rabenhorst 3. Leicht mit anderthalb Längen ge wonnen , drei Längen zurück der dritte. Bier Pferde liefen. Tot.: 49 : 10; Platz: 32, 25 : 20 M. — III. «roßer Preis von Hannover. 10000 M. 2400 na Königl. Hpt.- Gest Braditz'S 3j. fchw H. Greif I. Hrn. G. v. BleichröderS br St. Bapr. uih 2. Fürst Hohenlohe - OehringenS 4j. F.-St. Willis 3. Ueberlegen mit dreiviertel Längen gewonnen, eine Länge zurück die dritte. Ferner liefen: Däumling, Zinne und «loria. Tot.: 26:10; Platz: 30, 30: 20 M. — IV. Offizier-Hürdenrennen. 1200 M. 3000 m. Maj. o. Heyden-Linden» bj. br. W. Eiger (Bef.) 1. Lt. Frhrn. v. Knigge- 6j. F.-St. Melophoria (Bef.) 2. Lt. v. Bieberstein» 6j. dbr. W. Streithengst (Bef.) 3. Um einen Kops gewonnen. Tot.: 15:10 M — V. Tribünen-Handicap. 3000 M. 1000 m. Für Zweijährige. Hrn. Balduin» F.-St. Ordonnanz 1. Fürst Hohenlohe-OehringenS br. St Mang Mang 2. Hrn. H. MansleS F.-St. Mirza 3. Um HalSlänge gewonnen. Sechs Pferde liefen. Tot.: 27 : 10; Platz: 34, 31 : 20 M. — VI. Trost-Handicap. 1200 M 1600 m. Hauptm. H. v. Blottnitz Sj. K.-H. Chic 1. Hrn. F Bothes 3j br. St. Rafa 2. Hrn. A. W. BehrenS 4j. br. H. Menelik I 3. Siegte mit drei Längen. Bier liefen. Tot.: 29 : 10; Platz: 29, 32 : 20 M. — VII. Schluß.Jagdrennen. 1000 M 3500 rn. Lt. v. Andersens bj. dbr. H. Condor (Lt- v. Bercken) 1. Lt. Br. Zech» a. br. W. Ehanticleer (Bes.) 2. Lt. Panse» (19. Ul.) 5j.'fchw. H. Batteville (Bef.) 3. Mit einer Länge gewonnen. Birr Pferde liefen. Tot.: 18 : 10; Platz: 24, 26 : 20 M. LIMA und volkswirlschast. * Die Wochenübersicht der Reichsbank vom 23. Juni er- giebt eine Abnahme des Metallbestandes um 1,411,000 M. gegen eine Zunahme von 7,925,000 M. in der gleichen Woche deS Vorjahres Di« fonstige Notenbrdeckung ist um 7,989,0 0 M. gegen 6,b50,000 M im Borjahre zuruckgegangen. Die Ge- samtteckung weift eine Verminderung von 9,430,000 M. gegen nur 1,630,000 M im Vorjahre auf Der Notenumlauf erfuhr eine Erhöhung von 29,738,000 M. gegen 29,915,000 M. im Vorjahre. Die steuerfreie Roteureserve Hot sich um 39,168,000 M. vermindert und stellt sich auf 155,971,000 M. gegen 154,830,000 M. im Borjahre. ' AuS dem Geschäftsberichte der „Wilhelms", Deutsche Kapital-VersicherungS-Anstalt in Berlin, ist zu ersehen, daß im sechsten Geschäftsjahre 13681 Anträge über 12849589 M. Versicherungssumme eiagegangen sind, wovon zur Annahme ge langten 129l0 Anträge über 9970288 M. Versicherungssumme. Die Prämien«»nnahme stieg von 549252,44 M. auf 981886,92 M. Die Prämienreserve und die Prämieuüberträge hoben sich von 644802,60 M. auf 1122682,22 M. Außer den vorstehenden Kapitalversicheruugen waren am Schlüße deS Jahres 1898 neun Rentenversicherungen mit einer JahreSrenle von 21218,40 M. in Kraft An Ueberfchuß sind 85118,29 M. zu verzeichnen, wodurch die Anstalt in der Lagt ist, au ihre versicherten Mit glieder eine Dividende von 10 zu verteilen. Auch in dem neuen Geschäftsjahre hat da« «ncbzjt einen weiteren Aufschwung genommen. Das Ergebnis bi» zum 26. d. MU beträgt 7771 Anträge mit 6800267 M. Versicherungssumme. * Wie die .Zentralstelle für Vorbereitung von Handelsverträgen" schreibt, sind nach dem amtlichen Waren verzeichnis zum deutschen Zolltarif Taschentücher wie die Stoffe, aus denen sie bestehen, bez wie Stickereien zu verzollen, die vertragsmäßigen Zollsätze für Zeugstoffe und Stickereien sollen jedoch auf rajcheniücher keine Anwendung finden Durch einen Beschluß deS BundeSratS vom 1«. Juni 1898 iü letztere, erst nach Abschluß der Handelsverträge gegeben« Vorschrift wieder ausgehoben worden Der bezügliche Beschluß bestimmt, daß für adgetrilte (vom Stück obgnchnittene) seidene Taschen- und Umschlagtücher, sowie für abgeteilte gestickte baumwollene Taschentücher, sofern st« auS meistbegünstigten Ländern ein- gehen, die Unterschird-beträge zwischen den allgemeinen und den vertragsmäßigen Sätzen de« Zolltarif» zu erlasse« sind wenn dir Beteiligten bei der Direkt'vbchö de derjenigen Zollstell», wo die Verzollung stattzufindrn hat, schriftlich darum nachsuchen. Dem Beschlusse ist auch rückwirkende Kraft inso- habe versucht, freundschaftliche Beziehungen zum Präsi denten Krüger herzustellen, aber die ihm unterbreiteten Vorschläge seien nur Mißachtung begegnet, und seine Gegenoorschlige enthielte« nicht einmal eine billige Durch« führung von Reformen. Es könne kein Abänderung». Vorschlag Transvaal« angenommen werden, der nicht den Uitlander« unverzüglich eine entsprechende Vertretung sichere. E» handele sich hier nicht blo» um die Frage de» Bürgerrecht», sondern um die Monopole, mittels deren die Uitlander» betrogen wurden. Ebenso sicherten die Versagung der Kindererziehung, die Mißverwaltung der Polizei und der gewaltige Geheimdienstfond» der Süd afrikanischen Republik dieser Frage Freunde und Sach walter in jedem Lande. Durch die Haltung Transvaal» im allgemeinen sei der britisch« Name und die Macht Großbritanniens, seine Unterthanen zü schützen, auf da» Spiel gesetzt worden. Abgesehen von dem wiederholten Bruche der Konventionsakte sei auch der Geist der Kon vention schwer verletzt worden Die Mißverwaltung Tran«oaal» bilde ein eiternde« Geschwür, da» die ganze Atmosphäre Südafrika» vergifte. Die Holländer in der Kapkolonie und in Natal seien in der glücklichsten Lage; aber solange die Krankheit de» Haffe« und de« Argwohn» in Transvaal chronisch sei, sei es unmöglich, eine An steckung zu vermeiden Es sei ebenso irrig zu sagen, die britische Regierung wünsche den Krieg, al« zu sagen, sie wolle jetzt davon absehen, die Hand an den Pflug zu legen Großbritannien wolle nur Gerechtigkeit. Er hoffte die Zeit werde niemals kommen, wo Nachsicht und mora lischer Druck zur Farce würden; wenn sie aber kommen sollte, würden die Engländer daran festhalten, Mittel und Wege zu finden, welche als wesentliche« Ergebnis dis Sicherung de« Friedens in Südafrika bezweckten. Als Chamberlain der Dank der Anwesenden für die Rede ausgesprochen wurde, nahm er nochmal« da» Wort und bemerkte, er glaube, man sei jetzt an dem entscheidenden Wendepunkte in der Geschichte de« Reiche», seiner Kolonien und der Welt angekommen. Er glaube, daß da» Land auch in schwieriger Lage, die erst die Eigenschaften und den Charakter eine» Volke« auf die Probe stellt, sich seiner ruhmreichen Geschichte nicht unwürdig zeigen werbe Loudon, 27. Juni. Im Laufe seiner Rede »u Birmingham sagte Chamberlain, die schlimmsten Feinde de» Frieden» seien diejenigen, welche den Präsidenten Krüger dadurch in seinem Widerstande bestärkten, daß sie ihm sagten, die englische Regierung und da« englische Volk seien gespalten. Wa« dr« Regierung anlange, be merkte Chamberlain, so bestehe nicht die geringste Be gründung für die Behauptung. Die Regierung sei in Bezug auf die zu verfolgende Politik durchau« einmütig und durchau« einmütig gewesen. Nachdem sie diese An gelegenheit in die Hand genommen habe, werde sie für deren Durchführung Sorge tragen. Madrid, 27. Juni. In Valencia fanden gestern Kundgebungen statt, die den ganzen Tag andauerten. Dir Gendarmerei mußt« feuern und verwundete zwei Per» sonen Auch in Murcia fanden Kundgebungen statt. Dir Unruhen in Saragossa wiederholten sich gestern abend. General Borbon wurde verwundet. St. Petersburg, 27. Juni. Nach dem vom „Re- gierungSboten" veröffentlichten Bulletin ist da» Befinden der Kaiserin sowie der Großfürstin Maria ein gute«. * Die Selbstentzündung von Heu. Jeder Land wirt muß bei der Einbringung de« Wiesenheu« sorgsam darauf achten, daß e« genügend trocken geworden ist, «eil e« sich sonst auf dem Heuboden entzünden würde. E» ist daher fast überall gebräuchlich geworden, da« Heu auf dem Felde vollkommen trocken werden zu lasten, ehe e« «»gefahren wird. Diese« Verfahren ist vom ökonomischen Standpunkte au« betrachtet nicht ganz richtig. In GebirgL- «egenden besteht die Gewohnheit, da» Heu emzubringen, so lange e« noch etwa« feucht ist E« vollzieht sich dann auf dem Heuboden in dem Futterstoffe ein« gewisse Gärung, di« ihn dem Vieh noch schmackhafter macht, auch Farbe und Geruch verändern sich etwa«, außerdem werden di« zartesten Teile de« Heue» dabei erhalten, die »»gleich die nahrhaftesten sind und sonst bei verlängerter Bearbeitung und Trocknung auf dem Felde in Staub zerfallen und verloren gehen Die Gebirgsbewohner messen der Gärung de« Heue« eine derartig« Wichtigkeit b«i, daß sie, fall« ihnen di« eingebrachte Heu zu trocken erscheint, noch etwa» grüne« Gra« auf den Heuboden bringen, um da« Heu „kochen zu lasten". Selbst verständlich ist anderseit« Achtsamkeit notwendig, damit da» zu feuchte Heu nicht etwa sich selbst entzündet. E» wird der Rat erteilt, da« Gra« nie am Tage de« Mähen« selbst einzufahren, sogar wenn e« in glühender Sonne gelegen hat und genügend trocken erscheint; be sonders nötig ist diese Vorsicht bei den frühmorgens gemähten Wiesen, weil die Gräser dann besonder« wasser- reich sind. Nach dem Einbringen muß da« Heu, soweit e» möglich ist, auf dem Heuboden gut au«gebreitet werden, sodaß täglich nur eine dünne Schicht gelegt wird Ver fügt man über zwei Heuböden, so ist es empfehlens wert, alle 3 bi» 4 Tage abzuwechseln. Da« Heu darf nicht zusammengepreßt werden, besonder« wenn e« eine Schicht von mehreren Metern bilden soll, e» darf auch nicht zu Bündeln angehäuft bleiben, sondern muß mit der Gabel oder mit der Hand auSqestreut werden, damit die Luft frei Hindurchstreifen und da» Welken vollenden kann Wände und Boden de« Heuschobers müssen au» Holz sein, um den Zutritt der Luft zu erleichtern. Hat man diese Maßregeln beachtet, und gerät das Heu eine» Schober« in so starke Gärung, daß ein Brand zu be fürchten ist, so braucht man nur einige breite Gräben durch die gärende Maste zu ziehen, um sie zum Erkalten zu bringen. 8.0. Ein Land de» Frieden». Die Heimat unserer gelbgefiederten Stubensänger, di« in der Nähe der Rordwestküste von Afrika zu findende Gruppe der Kanarischen Inseln, darf nicht nur ihre» herrlichen Klimas und ihrer feurigen Weine wegen gerühmt werden, sondern kann auch vollen Anspruch darauf erheben, mit jenen Ge filden der Seligen, die in der Phantasie der Dichter und Maler bestehen, in gewisser Beziehung Aehnlichkeit zu haben. Jede» erholungsbedürftige Menschenkind, das sich mit seinen kranken Nerven auf eine» dieser einsamen Eilande flüchtet, findet thatsächlich die Ruhe, nach der es sich gesehnt hat. Höchst selten nur wird der Frieden, dessen sich die alljährlich in großer Anzahl dort weilenden Engländer erfreuen, durch da» Eintreffen von Briefen oder gar Telegrammen grausam gestört Der Postoerkehr wie auch vieles Andere wird dort nämlich nach spanischer Form gehandhabt und — Ungewißheit, Verzögerung, nicht selten gänzliche« Ausbleiben der er warteten Botschaften au« der fernen Heimat find an der Tagesordnung. Der Oberpostmeister von Liverpool, der dieser Tag« von einem in jenen friedendurchwehten Gegenden zugebrachten Erholungsurlaub zurückgekehrt ist, schildert die »n Las Palma», Santa Cruz, Teneriffa und andern Städten herrschenden Zustände in einem launigen Bericht an ver schiedene englische Zeitungen. Diesem entnehmen wir, daß z. B. der gesamte Postdienst in La» Palma» von nur drei Beamten und drei oder vier Briefträgern er ledigt wird. Wa» da» bei einer Bevölkerung von 20 OVO Menschen, zu denen noch zahlreiche Fremde kommen, zu sagen hat, kann man sich vorstellen. Den sich häufig beschwerenden Leuten giebt man regelmäßig den Bescheid, daß sie froh sein könnten, ihre Postsachen überhaupt zu erhalten. Auf eine Verzögerung von zwei bi» drei, oft auch acht Tagen kommt e« den Herren im Postgebäude durchau» nicht an. Wozu Telegramme eigentlich verschickt werden, scheint dem Postmeister von La» Palma» noch ein ungelöstes Rätsel zu sein. Wenigsten» hält er es nicht für notwendig, die lumpigen paar Worte eher in die Hände der Empfänger gelangen zu lassen, al» bi» sie sich mindesten» erst 24 Stunden in dem von heiliger Stille erfüllten Amtszimmer ausgeruht haben. Als der britische Postmeister seinem Kollegen einmal erzählte, daß in dem kleinsten Postamte von Liver pool täglich mehr Depeschen abgefertigt werden, wie in La» Palmas im ganzen Jahre, zuckte der Mann un gläubig die Achseln und meinte trocken, daß er sich keine Märchen aufbinden lasse. * Millionenerbschaft. Eine jener märchenhaften Erbschaften au» Indien, wovon so mancher träumt, und die so selten zur Wirklichkeit werden, ist soeben den Nach kommen eine» gewissen William Gibson zu teil geworden, der zu Anfang de» Jahrhundert» in Indien ohne Testa ment verstarb. Damals betrug die Erbschaft etwa 100000 Rumen, heute beläuft sie sich mit Zinseszinsen auf rund eine Million Pfund Sterling. Ein findiger Nachkomme de« Erblasser« hat seine Verwandtschaft nach gewiesen, und mit ihm teilen fich nun acht oder neun Familien in Birmingham und Stockton, dem Geburtsort de« längst Verstorbenen, in den unerwarteten großen Reichtum * Brautlieferungen für Klondike. Eine bejahrte englische Dame hat eine Gesellschaft gegründet, die junge Mädchen und Frauen, die geneigt sind, sich mit den Berg leuten de» Boldlande« zu verheiraten, nach Alaska schaffen will. Frau Charlotte Smith — so heißt die menschen freundliche Dame — hat sich mit der „Noth American Transportation and Trading Company" in San Francisco in Verbindung gesetzt. Sie ist der Ansicht, daß 2000 von den 10000 Bergleuten im Goldlande sofort bereit sein würden, fich zu verheiraten, und di« höchsten Preise zahlen würden, um sich eine Häuslichkeit zu gründen. „Ich ver anstalte", sagte die alte Dame zu dem Agenten de, Trans port-Gesellschaft, „eine Expedition". Die Gesellschaft wird mit dem Transport der Frauen und ihrer Beköstigung viel verdienen. Ich wünsche aber, daß die Gesellschaft einige von den junaen Mädchen meine« „stoolc" zur Deckung meiner Tran«portkosten in Zahlung nehme." Diese« selt same Verlangen wollte dem Agenten nicht recht gefallen, und er wollte nicht« mehr davon hören In London solle« die guten Abfichten der Dame einen gewissen Erfolg ge habt habe«. Zahlreiche Frauen haben den festen Willen kundgegeben, einen Bergmann zu heiraten, wie er auch «»«sehe« mag, wenn er nur die Aussicht hat, einen guten Erzgang zu finden. Die Bräute von Klondike sind sehr praktisch! * Amerikanische Heiraten Don excentrischen amerikanischen Heiraten hört man öfter« erzählen Sie «erden erklärlich und geradezu hervorgerufen durch die Leicht gkeit, mit der man in Amerika unter die Haube, bez unter de« Pantoffel kommen kann Wenn kürzlich von einer Trauung durch den Draht berichtet wurde, so Draht-Nachrichten. Zweite Ausgabe. Kiel, 27. Juni. Die Seeregatta de« „Kaiser!. Jacht klub«" von Kiel nach Eckernförde begann heute früh 8 Uhr bei starkem Nordwest. Se. Majestät der Kaiser nahmen an Bord de« „Meteor", Ihre Majestät die Kaiserin auf der „Iduna" an der Wettfahrt teil. Es starteten 53 Jachten in vier Klaffen, darunter die eng lischen Kreuzerjachten. Die Bahnlänge beträgt für die großen Rennjachten 51 Seemeilen. In Eckernförde findet für die Mitglieder de« „Kaiser!. Jachtklub«" ein Birr abend statt. Breme«, 27. Juni. Wie „BöSmanS Telegr.-Bureau" erfährt, wird der von der Firma Schichau in Elbing er baute Schnelldampfer „Kaiser Friedrich" vom „Nordd. Lloyd" nicht abgenommen werden, da da« Schiff die kontraktmäßig vorgesehenen Bedingungen nicht erfüllt hat. Da« Schiff wird nach der Rückkehr von seiner jetzigen Reise dem Erbauer zurückgegeben werden. Die fahrplanmäßigen Reisen de« Dampfer« werden von den Dampfern „Prinzregent Luitpold" sowie den Schnell dampfern „Kaiser Wilhelm II/ und „Trave" ausgeführt werden. Herue, 27. Juni. Auf der Zeche „Friedrich der Große" fanden, wie da« ferner Tagebl." meldet, gestern abend gegen 9 Uhr bei der Ein- und Ausfahrt große Ausschreitungen statt Zum Schutze der Arbeitswilligen war Gendarmerie aufgeboten worden, die angegriffen wurde; sie schlug mit blanker Waffe ein und gab Schüsse ab, die mit einem Steinhagel erwidert wurden. Zahl reiche Personen erlitten Verletzungen leichter Art. Bochum, 27. Juni Wie dem „Bochumer Anzeiger" au» Herne gemeldet wird, sind von der Frühschicht nicht eingefahren auf den Zechen „Shamrock" 313, „v.d. Heydt" 76, „Julia" 43, „Friedrich der Große" 225 Mann In der Nacht kam e» auf der Zeche „Shamrock" zu wüsten Scenen. Auf die Arbeiterhäuser der Zeche wurden von den Streikenden zahlreiche Schüsse abgegeben, welche von der Gendarmerie erwidert wurden. Verletzungen schwerer Art find bisher nicht bekannt geworden. Wien, 27. Juni. Die „Wiener Ztg." veröffentlicht eine Kaiserliche Verordnung auf Grund de» Z 14, be treffend die Forterhebung der Steuern und Abgaben, sowie die Bestreitung de» Etaat«hau»halte» bi« zum 31. Dezember 1899. Wien, 27. Juni Wie die „Neue Freie Presse" meldet, sei zwischen der Prager Eisenindustrie und dem oberschlefischen Walzwerk«verbande «ine Einigung über den österreichischen Eisenexport nach Deutschland zu stand« ge- kommen. Danach hat die Prager Eisenindustrie die Der- pflichtung übernommen, ihren Export nach Deutschland mit einem Maximalau«maße zwischen 100000 und 150000 Meterzentnern im Jahre zu fixieren. Loudon, 27. Juni. Da« Unterhaus hat die zweite Lesung der Bill, betreffend Einsetzung einer Zentralbehörde für den Mittelschulunterricht, angenommen Loudon, 27. Juni. Die „Time«" melden au« Peking von gestern, die unglückselige Schwäche der britischen Aktion in China, durch welche in nachteiliger Weise die britischen Interessen berührt wurden, habe zur Folge, daß jede» Gesuch und jede Forderung der britischen Gesandtschaft be harrlich vom Tsungli-Uamen z«rückgewiesen werden Loudon, 27. Juni. Der Leitartikel der „Time«" spricht da« Vertrauen au«, daß da» Land fich den gestrigen Ausführungen Chamberlain« anschließen werde, die er im vollen Bewußtsein de« Ernste« der Lage gemacht habe. Da« Blatt stimmt Chamberlain darin zu, daß, wenn ein moralischer Druck seinen Zweck verfehle« würde, da« Land darauf dringen werde, daß man ein andere« Mittel zur Lösung der Frage ausfindig mache. — Der „Standard" schreibt: Di« Red« Chamberlains war einfach, entschlösse« und unzweideutig. Der gegenwärtige Zustand ist zu ge fährlich und lästig, al« daß er noch auf unbestimmte Zeit verlängert werden könnte — Auch andere Blätter be- sprechen die Red« Chamb«rlain« in günstigem Sinne, mit Au«nahmr de« „Dailv Chronicle", der daran di« Meinung knüpft, daß du Rede Krieg und Eroberung in Südafrika für den komme"den Herbst prophezei«. Loudon, 27. Juni Nach amtlichen Meldungen au« Hongkong find dort in vorvergangener Woche 148 Nn»- Nach Schluß de« Blattes eingetroffen: Eckernförde, 27. Juni. Kurz nach 12 Uhr trafen die ersten Jachten der II. und III. Klaffe ein, die von Kiel direkt nach Eckernförde 20 Seemeilen gefahren waren. Die großen Jachten werden gegen 2 Uhr erwartet. Die Stadt ist festlich beflaggt Posen, 27. Juni. Amtlich wird gemeldet: Gestern nachmittag wurde ein Landsuhrwerk bei Roftenice, Strecke Posen —Kreuz, durch den Personenzug 711 überfahren. Die im Wagen sitzenden zwei Personen wurden verletzt. Ur sache de« Unfalles war da» Offenstehen der Schranke. München, 27. Juni. Bei einem AuSfluge in« Kaiser gebirge bei Kufstei« am letzten Sonntag find zwei Münchner Offiziere von der Ackerspitze abgestürzt Der eine wurde tot, der andere schwer verletzt aufgefunden. Pari«, 27. Juni. Di« radikalen Blätter heben mit große, Genugthuung hervor, daß die gestrige Mehrheit au« rein republikanischen Stimmen bestehe und daß da» Kabinett eine hinreichende Stütze in der Kammer habe, um sich längere Zeit zu behalten. Gleichzeitig sprechen die Blätter Brisson rn begeisterter Weise ihren Dank au«, daß er durch seine Intervention zu gunften de» Ministerium« die Republik gerettet hab«. Die ge mäßigten republikanischen und nationalistischen Blätter erklären, da« Ministerium habe seinen Sieg allein dem Umstande zu verdanken, daß in den Wanoelgängen der Kammer da« Gerücht verbreitet worden sei, der Sturz de« Kabinett« werde den Rücktritt de« Präsidenten der Republik herbeiführen. Viele Oppositionelle hätten auch deswegen für die Regierung gestimmt, weil der Polizei präfekt Löpine mehreren Parlamentariern gegenüber ge äußert habe, er könne für die Aufrechterhaltung der Ruhe nicht einstehen, fall« da« Ministerium falle. Part«, 27. Juni „Petit Parifien" sagt, die Ueber einstimmung de« Kabinett« mit dem Senat werd« der Regierung di« nötig« Kraft grben, um ihre Mission zu erfüllen Paris, 27. Juni. Nach Au«wei» de« amtlichen Sitzung«protokoll« bestand di« Mrhrheit, die gestern für da» Kabinett stimmte, au» 158 Radikalen, 26 Sozia- listen, 77 gemäßigten Republikanern und einem Mit glied« der Rechten, die Minderheit au» 107 gemäßigten Republikanern, 39 Nationalisten, 78 Monarchisten und Ralliierten und einrm Radikal-Sozialisten Der Ab stimmung enthielten fich 29 gemäßigt« Republikaner, darunter Charle» Dupuy, Krantz, Lebret und varthou, 19 Sozialisten, 13 Radikal-Sozialisten, 12 Radikale Pari«, 27 Juni Da» „Echo de Pari," schreibt, da« Ministerium werde au« dem gestrigen Tage keine Kraft ziehen können, im Gegenteil, der gestrige Tag zeige die tiefe Spaltung, die durch di« Dreyfu«srcunde, di« überall herrschten und Frankreich mit den schlimmsten Katastrophen bedrohten, hervorgerufen worden sei Da« „Journal" sagt: Waldeck.Rousseau sei gestern durch Brisson gerettet worden und habe sich mehr al« jemal» al« Gefangener eine« Tartuffe gefühlt, den er immer bekämpft habe. Die bunt zusammengewürfelt« Mehrheit von gestern entsprech« der Mehrheit der Kammer. Der „Soleil" schreib», e« ft» e n teuer erkaufter, aber unbestceitrarer und «ntfcheldent« Sieg. jemand zu seiner Hochzeit fährt, auf der letzten Station ein« „alte Lieb«" trifft, diese heimführt und die neue Liebe mitsamt der Hvchiensgesellschaft fitzen läßt, soll auch nicht alle Tage vorkomme« Nicht ungewöhnlich sind aber in de« abgelegenen w«ftliche» Gegend«« Amerika« di« Trauungen zu Pferde. Da e« jedoch vorgekommen ist, daß da« berittene Paar ohne Zahlung der Traugebühren verschwand, so führen »ie Amt«personen, di« solche Trauungen besorgen, «inen geladenen Revolver mit sich, um den Ausreißer« nötigenfalls den „Kugelsegen" nach senden zu können. Da unter jenen Himmelsstrichen Städte und Ortschaften nicht immer zur Hand find, noch weniger Kirchen und Kapellen, so begegnet men i« den Blättern zuweilen Trauun^an,eigen folgender selsamen Art: „Vermählt in de, östlichen Hälfte von Washington, nordwestliche« Viertel de« Grenzbezirk« 32, Distrikt 21, aus einem offenen Schlitten unter heiterem Himmel bei Westsüdwestwind: John Cox au« Colorado mit Ellen Lydia Harrington au« Bourt-County, Nebraska" Der Zentralpark in New-Dork war einmal der Schauplatz einer Ballonheirat. Da« junge Paar nahm den „Segen" de« Alderman in einem Luftballon sitzend entgegen. Nach erfolgter Trauung wurden die Taue gelöst, und unter dem stürmischen Jubel einer großen Menschenmenge entschwand der Ballon mit seiner glücklichen Last in den Lüften Ein Gegenstück hierzu ist eine Trauung, die in einer Mammuthöhle stattfand. Im Jahre 1881 wurde eine Trauung zwischen Gipfel und Fuß de« Berge» Pike«-Peak in Colorado auf telegraphischem Wege voll zogen. Nach den amerikanischen Gesetzen können die „Rosenbande" aber ebenso leicht und schnell wieder ge trennt werden So wurden im Jahre 1882 allein ,m Staate Ohio von 4500 geschloffenen Ehen 1800 wieder getrennt. * Memel. Bei Sandkag bez. Schwarzort sind zwei Fischerboote gekentert. Drei Insassen ertranken, der vierte konnte durch ein Rettungsboot ausgenommen werden, starb aber alsbald. * Buda-Pest. Im FriedrichSschacht zu Anina wurden infolge einer durch Wrssereinbruch entstandenen Explosion schlagender Wetter sieben Bergleute verwundet. * Agram Eine blutige Schlägerei entstand bei Gelegenheit der Jubiläumsfeier de« serbischen Dichter« Jovanovic zwischen Serben und Kroaten, wobei die Fenster de« Gemeindehauses, der serbischen Kirche und de« Sokol gebäude« zertrümmert wurden. Durch Militär wurde die Ruhe schließlich wieder hergestellt und viele Verhaft ungen vorgenommen. * London. Dem „Reuterschen Bureau" wird au» Simla gemeldet, daß die Pestepidemie weiter in Ab nahme begriffen ist. In der letzten Woche kamen in ganz Indien nur 470 Pesttode«fälle vor. weit beigel«,i, al« auch für solche seadun«eu, bi« s«it de« erkrankungen und 188 Todesfälle an d«r Pest I. Januar »898 nachweislich nach den allgemeinen «»kommen. Süden verzollt sind, di. Unter,chttd-bettSge zurückerst-ttet London, 27. Juni. Der „Daily Mail" wird Hongkong von gestern gemeldet: I« Mentozu (Junnan> ft,den« Hnren uad°Dameutacher aller «tt^al-tächer, Kopf- ""e gegen du Ausländer gerichtete aufrührerische Be- tücher, Brusttücher, Schul»,tücher, Lhawl« rc.) sowie auf ab- weguna auSgebrochen. Du ZollamtSgebäud. und da» geteilt« gestickte baumwollene HaUtücher au« und verordnet, französische Konsulat se»en «ledergebrannt. Du Fremden daß bei ftideneu Stickereien, gleichviel ob e« sich um dichte oder seien geflüchtet. undichte Gewebe, um solche mit oder ohne Metallfäden, handelt, Brrmillgham, 27. Juni. In einer Red«, die Cham berlain gestern abend hier hielt, gab er einen Rückblick über die Geschichte de« Transvaals und führte auS: Man in den Wochen vom 18. Juni bis 94 Juni 188V. V0M 19. IUM bi« 25. Juni 18»8. 38767 81987 99110 22700 6902 6135 62079 60822 7828 8566 6158 6562 79879 78045 24375 25396 10462 7380 190781 186701 >7254 26672