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Dresdner Journal : 08.02.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189902089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18990208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18990208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-02
- Tag 1899-02-08
-
Monat
1899-02
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 08.02.1899
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1899 ^32 Mittwoch, den 8. Februar abends Amtlicher Leit. Nichtamtlicher Teil io Kunst und Wissenschaft. In des am »dors, »dors. §«1« »da, »ors, lenz werk »lenz, chler . St »an» chors, Pert an« t. An die Stelle des 8 1 treten folgende Vorschriften: Porto für Briefe. Das Porto beträgt für den frankierten gewöhnlichen Bries bi» zum Gewicht von 20 Gramm einschließlich 10 Pf, bei größerem Gewichte 20 - Bei unfrankierten Briesen tritt ein Zuschlag-Porto von Ps., ohne Unterschied de» Gewichts des Briefe-, hinzu. Ernennungen, Versetzungen re. tm öffentliche« Dienste. I» Gefchsstsheretch« Ke» Mtutftert»»« de» K»lt»s „d öffentlich«» Unterricht». I Gymnasien. Frei. Die Postvorlage. Zur Ergänzung deS gestern über den Gesetzent wurf Mitgetcilten lassen wir die drei ersten Artikel der Vorlage nachstehend folgen: Artikel 1. Da- Gesetz über das Posttaxwesen im Gebiete dc- Deutschen Reich» vom 28. Oktober 1871 (Reichs - Gesepbl. S. 3ö8) wird dahin geändert. der«: vr. püil. Emil Richard Olbricht, bi-her Oberlehrer ,m Realgymnasium Döbel», in gleicher Eigenschaft, Zittau: Di Emil Richard 1kuuze, bisher personalftändiger Lehrer, sind bi» zum 2S. Februar beim tkollator einzureichen; — die 2. stündigeLehrerstelle an derikirchschule zu Zwota. Kollator: da» König!. Ministerium de» tkultu» und öffentlichen Unter richt» Einkommen: 1<XX> M Gehalt, bi» aus «eitere» 80 M sür Fortbildung-schulunterricht und 80 M für 2 Ueberstunden, außerdem Amt-nohnung Gesuche mit den erforderlichen Unterlagen sind bi» zum 2V Februar o. einzureichen bei dem Ikönigl. Bezirk-schulinspektor Schulrat vr Braeutigam in Auer bach B. — Wieder zu besehen ist die 2. ständige Lehrer- pelle zu Oberleuter»dors. Kollator: da» Kvnigl Ministerium de» lkultu» und öffentlichen Unterricht». Da» Einkommen der Stelle beträgt außer der sreien Wohnung und etwaigen AlterS- zulagen 1200 M, 21S M. für Ueberstunden, 80 M für Fort- bilduna»schul- und 18 M. sür Turnunterricht. Gesuche mit den gesetzlichen Beilagen, unter denen ein musikalische» Zrugni» wünschen»wert ist, sind bi- zum 20. Februar bei dem König!. BezirÜschulinspektor Schulrat vr. Müller in Zittau rinzu- reichrn. Wilhelm Jordan» achtzigster Geburtstag. Frankfurt a M. wird heut« der achtzigste Geburtstag greisen Dichter» Wilhelm Jordan (geboren 8. Februar 1819 zu Insterburg in Ostpreußen, seit 1848 Eigenschaften besitzen müssen, die in besonderen Fällen geradezu für die Heilkunde benützt werden können Schon 1893 hatten Wurtt und Lermoyez die bakterientötende Kraft des Nasenschleimes im Versuche gezeigt; diese Forschungen wurden in Deutschland weiter verfolgt und hatten dasselbe Ergebnis Nun hat Fauvel den ersten praktischen Versuch gemacht, den Einfluß de» gesunden Schleimt« unter Vermischung mit Glycerin oder künst lichem Serum auf den lebenden Menschen festzustellen. Er benutzte dazu die Schleimhaut einer gesunden Ziege oder eines Schafe», die aber unter recht schwierigen und sorgfältig zu beobachtenden Umständen gewonnen werden muß. Bevor der Arzt die Einspritzungen mit der ge wonnenen Flüssigkeit am Menschen selbst versuchte, prüfte er sie an Tieren, und zwar an zwei gesunden Meer schweinchen, bei denen die Einspritzung Veranlofiung zu einem stärkeren Appetite und einem höheren Gewichte wurde, noch nach Monaten waren die beiden Tiere größer und kräftiger als die beiden nicht geimpften Konttolle- Tiere. Nun machte Fauvel sechs Einspritzungen an einem gesunden Manne unter Zwischenräumen von 2 Tagen, e» ergab sich keine Veränderung weder in der Häufigkeit de« Pulse« noch in der Körpertemperatur Nach diesen Bor- sicht«maßrrgeln durste man e« wagen, das Verfahren zum ersten Male beim kranken Menschen zu erproben E« wurde ein 58jähriger Mann gewählt, der ohne erhebliche Veranlassung seit 2 Jahren an Lungenschwind sucht krank war Er hatte seit 5 Monaten 10 Pfund abaenommen, wog bei der ersten Einspritzung nur 98 Pfund, hustete stark, und der Au«wurs enthielt zahlreiche Koch- sche Bacillen; dazu kam starke« Fieber, hoher Pul«, dauernde« TursignulU, Mutkelschwoch«, Appetitlosigkeit, Nachtschweiß, nervöse Erregung und schlechter Schlaf. Er erhielt an drei durch je einen Zwischen lag getrennten Tagen Einspritzungen vom Rachenschleimertrakt einer Ziege unter die Haut Schon drei Tage darauf war da» Be- DreSdt«, 3. Februar. Se Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Geheimen Hofrate, Pro fessor vr.pdil. st Mv6. Gustav Wiedemann, Direktor des physikalischen Institut« der Universität Leipzig, dm Titel und Rang eines Geheimen Rates in der 2 Klaffe der Hofrangordnung zu verleihen. Le. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der in Sachsen staats- aagehörige Zahnarzt vr. Eugen Klemich in Brom berg die ihm von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen verliehene Rothe Kreuz- Medaille 3 Klaffe annehme und trage. Realgymnasium Döbeln, m gleicher Eigenschaft, Emil Richard Kunze, bi-her personalftäudiger Lehrer, al- etatmäßiger ständiger Lehrer mit dem Titel „Oberlehrer". - II. Realgymnasien. Döbeln: Kurt Adolf Friedrich in Frankfurt wohnhaft) festlich begangen. Die Stadt Frankfurt läßt seine Büste in der Stadtbibliothek auf- stellen, von feiten eine« besonder« für diesen Zweck zusammen- getretenen Au-schuffe« wird eine ohne öffentliche Aufrufe von den Freunden Jordan« gesammelte Ehrengabe über reicht, da« Stadttheater bringt eine Aufführung de« an mutigen und feinen Lustspiel« „Durchs Ohr", eine« Werkel, da« seit vielen Jahren von Zeit zu Zeit auch im Spielplan unserer Hosbühne erschienen ist, und leitet diese Aufführung mit einem Prolog von Ludwig Fulda ein. Alle diese Ehren gelten zum Glück nicht nur einem zu hohem Alter gelangten, sondern einem geistvollen und verdienten Dichter Die poetische Produktion«krast Jordan« hat meist die Reflexion zur Führerin gehabt, seine große Dichtung „Demiurgo«", seine Zusammenfügung aller über Jahrhunderte hinreichenden Reste, Bruchstücke und Ge staltungen der Nibelungensage in zwei großen Liedern „Die Nibelungen" (erster Teil „Siegfriedsage", zweiter Teil „Hildebrand« Heimkehr") ist au« der leidenschaftlichen Teilnahme de« Dichter» an der germanischen Urzeit er wachsen und von ihm al» wandernder Rhapsode überall in Deutschland und selbst in Amerika zum Vortrag ge bracht worden Die geistvollen Romane „Die Sebald»" und „Zwei Wiegen" find Gestaltungen der Darwinschen Idee nach ihrer optimistischen Seite hi« Den reinsten Genuß gewähren und den größten Anspruch auf bleibende Bedeutung haben eine Anzahl seiner Gedichte, di« präch- tigen Lustspirl« „Di« Li«b«»leugner", „Tausch enttäuscht" Tagesgeschichte. Tresse«, 8. Februar. Laut Mitteilung des König!. OberhofmarschallamteS findet der für heute anbesohlene Hofball wegen Ablebens Sr. Kvnigl. Hoheit des Erbprinzen Alfred von Sachsen-Coburg-Gotha nicht statt. Auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Königs wird sich Generalmajor Hingst morgen Donnerstag, den 0. Februar, zur Besetzung dec Leiche d.S Ver ¬ bs 1S Pf. jähilich für da- wöchentlich einmalige oder seltenere Erscheinen sowie lö Pf. jährlich mehr für jede weitere Au-gabe in der Woche, o) 10 Pf. für jede- Kilogramm dc» Jahresgewicht», min- drsten» jedoch 40 Pf jährlich sür jede Zeitung Da- Gewicht der Zeitungen wird alljährlich von der Poft behörde für einen Zeitraum von zwei Wochen ermittelt. Di« Festsitzung der Zeit dieser Ermittelungen, die für alle Zeitungen gleichzeitig zu bewirken sind, sowie die Bestimmung über die Gewicht-rrmittelung für die in der allgemeinen Ermitteluug»- zeit nicht erscheinenden Zeitungen stehen der Postvcrwaltung zu. Da- Jahrr-gewicht wird durch Vervielfältigung de» er mittelten Gewicht- mit 26 oder der der Erscheinungsweise ent sprechenden anderen Zahl gewonnen. Bruchteile eine- Kilo gramm- werden al- ein volles Kilogramm gerechnet. Aus Grund des Ergebnisses der Ermittelungen wird die Postzeitungsgebühr vom I. Januar de- nächsten Jahre- ab neu feftgestellt. Bei neuen Zeitungen erfolgt die erstmalige Festsetzung der Gebühr nach den Angaben der Verleger über da» voraussicht liche Gewicht der Zeitungen. Wenn innerhalb de- Jahre- im Gewicht einer Zeitung wesentliche Aenderungen cintreten, ist die Postverwaltung be rechtigt, für diese Zeitung eine außergewöhnliche GewilylS- ermittelung vorzunedmen und danach vom Beginne der nächsten Bezua-zeit ab die ZeitungSgebühr anderweit festzusctzen Für die Selbstverpackung der Zeitungen durch die Ver leger kann diesen eine Vergütung von k Pf. sür je 100 ver packte ZeitungSnummrrn gezahlt weiden Ueberfchirßende Nummern werden für volle hundert gerechnet Artikel 2. Das Gesetz über das Postwesrn dc- Deutschen Reiche- Reiche» vom 28. Oktober 1871 (Reich- Gesetzbl S 847) wird dahin geändert: I. Als ß 1» wird folgende Vorschrift eingestellt. Die Kj 1, 27, 28, so bis SS dieses Gesetze» finden auch Anwendung aus verschlossene und solchen gleichzuachtende Briefe, die innerhalb der Gemeindegrenzen ihre» mit einer Postanstalt versehenen UrsprungSort» verbleiben. II. An die Stelle de» 8 2 treten folgende Vorschriften: Die Beförderung von Briesen und politischen Zeitungen (8 1) gegen Bezahlung durch expresse Boten oder Fuhren ist gestaltet Doch darf ein solcher Expreffer nur von einem Ab sender abgeschickt sein, postzwangspflichtigc Gegenstände nur bi- zum Gesamtgewichte von S leg befördern und dem Postzwang unterliegende Gegenstände weder von anderen mitnehmen, noch für andere zurückbringen Während der Beförderung darf ein Wechsel in der Person des Boten nicht ftattfinden III. Als 8 2a werden folgende Vorschriften eingestellt: Die Beförderung von verschlossenen Briesen im Ursprung-- orte (8 1») gegen Bezahlung durch Bolen, welche weder die Einsammlung von Briescn, Karten, Drucksachen, Zeitungen und Zeitschriften oder Warenproben gew-rb-mäßig betreiben, noch im Dienste einer PrivatbefördcrungSanftalt stehen, ist ohne die im 8 2 vorgeschriebrnea Einschränkungen gestattet PrivatbesörderungSanftalten dürfen in eigener Allgelegen heit verschlossene Briese auch durch ihre Bediensteten befördern lassen. Artikel 3 Anstalten zur gewerbsmäßigen Einsammlung, Beförderung oder Verteilung von unverschlossenen Briefen, «arten, Trucksachen und Warenproben, die mit der Aufschrift bestimmter Emplänger versehen sind, dürfen im Rcichspostgebiete nur mit Genehmigung de» Reichskanzler», in Bayern und Württemberg nur mit Ge nehmigung der Zentrallandesbehörde errichtet oder weiterbe- trieben werden. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bl- zu ern- tausendsünfhundert Mark oder mit Hast oder mit Gefängnis biS zu sechs Monaten bestraft. Artikel 4 und 5 betreffen die Entschädigungen, die den vor dem I. April 1898 eingerichteten und seitdem bi« zur Verkündigung dieses Gentzes ohne Unterbrechung betriebenen Privat Briesbeförderung»- anstalten und ihren Bediensteten, die infolge dieses Gesetzes Schaden erleiden, zu gewähien sind. und „Durch« Ohr"; auch al« poetlscher Uebrrseyer hat Jordan vorzügliche« und UnmrgänglicheS geschaffen. Hoffentlich erfreut sich der Dichter de« Ehrensonnrr.schein« an seinem Lebensabende noch lange. A St vr. I. Heilkunde: Ein neue« Mittel gegen die Lungen- schwindsucht wird von dem Pariser Arzt vr. Fauvcl in der „Gazette de« Hopitaux" in einem vorläufigen Artikel, dem demnächst weitere folgen sollen, beschrieben Da« Verfahren stützt sich auf die früheren Forschungen über die Wirkung der Schleimabsondcrungen in der Nase und dem Schlunde auf krankheiterregende Bakterien Am Ein gang« der Atmung»wege befinden sich die Schleimdrüsen und die Drüsen der Blutgefäße in größerer Zahl al« an anderen Körperstellen und spielen eine hervorragende physiologische Rolle Es ist pathologisch nachgewirscn, daß die Beeinträchtigung dieser Drüsen in ihrer Thätig- keit die Einwanderung von Bazillen in die Luftröhre außerordentlich befördert Andererseits können bei normaler Thätigkeit der Schleimhäute die verschiedensten krankheit- erregenden Keime im Schlunde vorhanden sein, ohne im geringsten die Gesundheit zu schädigen. E« ist eine That- sache, daß sich die in die Luftröhre eindringende Luft gleichsam in der Vorhalle der Atmungswege de« Staube« und ihrer Mikroorganismen entledigt, indem letztere durch die Aussonderungen der Nasen-, Kehlkopf», Schlund- und Luftröhrenschleimhäute aufgehalten und vernichtet werden Ferner ist von Dieulafoy nachgewiesen worden, daß sich der SchwindsuchtSbazillu» bei solchen Individuen, die im Beginne einer tuberkulösen Erkrankung der Lunge stehen oder zu einer solchen neigen, in den Mandeln findet, und oft geht der eigentlichen Lungentuberkulose eine tuberkulöse Erkrankung de« Nachenraumes vorau« E» ist also eine logische Schlußfolgerung von unbestreitbarer Folgerichtigkeit, anzunehmen, daß di« Schleimhäute, di« durch ihre natür- liche Thätigkeit ein« so wichtige Wirkung ausüben, auch Der Kamps geftea die Sozialdemokratie. Im sozialdemokratischen Lager hat die gewohn heitsmäßig zur Schau getrogene Siegeszuversicht in den letzten Tagen einer kaum noch zu verbergenden Mutlosigkeit Platz gemacht. Wie ein kräftiges Ge witter hat die gründliche Abfuhr sozialdemokratischer Anmaßung durch den Staatssekretär deS ReichSpost- amtS in die sozialdemokratischen Führerkreise ein- geschlagen. Mit Ingrimm erkennen die „Genossen" nunmehr, daß der Begriff „innerer Feind" kein Schlagwort mehr ist, sondern daß damit Ernst ge macht werden soll. Noch hatten die führenden „Genossen" gehofft, „bürgerlicher" Doktrinarismus und gewohnte Indolenz würden ihnen bei der parlamentarischen Debatte, wie schon so oft, zu Hilfe kommen. Diese Erwartung ist bis vor kurzem in der sozialdemokratischen Presse in ziemlich zuversichtlicher Welse zum Ausdruck gebracht worden, und Hr. Singer würde sich gehütet haben, seine Hetzrede im Reichstage zu halten, wenn er nicht geglaubt hätte, durch diese beispiellose Heraus forderung einerseits Hrn. v. Podbielski einzuschüchtern und anderseits auf die „bürgerlichcn" Parteien, ins besondere auf das Zentrum zu wirken. Daß diese Rechnung verfehlt war, daß die Sozialdemokratie sich gerade dank dem Vorgehen des Hrn. Singer eine Niederlage geholt hat, wie sie der „siegesbewußten" Partei seit Jahren nicht beigebracht worden ist, — das ist es, was die „Genossen" enttäuscht und erbost hat. Wohl konnte der Freisinn nicht umhin, der Sozial demokratie in der Form einer Resolution, worin ver langt wurde, daß die außerdienstliche ZeitungSlektüre der Postbeamten nicht überwacht oder disziplinarisch geahndet werden solle, eine Quittung für ihre große Wahlhilfe auszustellen; allein er fand dabei nicht die Unterstützung der Zentrumspartei, auf die er gerechnet hatte. ES darf also kaum daran gezweifelt werden, daß diese Resolution bei der in der dritten EtatS- beratung erfolgenden Abstimmung gegen die radi kale Linke abgelehnt werden wird; dies wäre ent schieden der Fall gewesen, wenn darüber schon am Sonnabend abgestimmt worden wäre. Die Rechte nebst den Nationalliberalen und dem Zentrum er klärte sich grundsätzlich mit der Stellungnahme des Hrn. Staatssekretärs, daß ein Beamter nicht Sozial demokrat sein dürfe, einverstanden, und wieder einmal blieben Freisinnige und Sozialdemokraten isoliert. Dar Ergebnis dieser letzten Sozialistendebatte wird bis weit inS Land hinein klärend und auf- munternd wirken. DaS Bewußtsein, daß die Re gierung den Kampf gegen die Sozialdemokratie mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln ausgenommen hat und sich entschlossen zeigt, ihn zu Ende zu fükren. wild hoffentlich auch die Bürgerschaft zu Da-selbe Zuschlag-porto wird bei unzureichend frankierten Briefen neben dem Ergänzung-Porto erhoben. Portopflichtige Dienstbriese werden mit Zuschlagporto nicht belegt, wenn ihre Eigenschaft als Dienstsache durch eine von der ReichS-Postverwaltung seftzuftellcnde Bezeichnung aus dem Umschläge vor der Postausgabe erkennbar gemacht worden ist II. A!» 8 I» wird folgende Vorschrift eingestellt: Nachbarort-Verkehr Der Reichskanzler ist ermächtigt, den Geltungsbereich der OrtStaxe (8 öo de» Gesetzes über das Postwesrn deS Deutschen Reichs vom 28. Oktober 1871) aus Nachbarorte auszudehnen. III. An die Stelle deS 8 tü treten folgende Vorschriften: ZeitungSgebühr. Die ZeitungSgebühr beträgt.- a) 10 Pf. sür jede Bemg-zeit ohne Rücksicht aus d-ren Tauer, einem kräftigen Handeln gegen den „inneren Feind" anspornen, die Lauen aufrütteln und die Pessi misten aus ihrem Schmollwinkel herauSnötigen. Man lasse sich jetzt nur nicht durch Schlagworte, die von freisinnig-demokratischer und sozialdemokratischer Seite in Umlauf gesetzt werden, verblüffen. Wie kann man beispielsweise wieder behaupten, jedem Beamten müsse es freistehen, sozialdemokratische Gesinnungen zu hegen, weil die Sozialdemokratie eine bestehende politische Partei sei! In das Herz des Beamten kann aller dings kein Mensch blicken, und „GesinnungSriecherei" wird, wie Hr. v. Podbielski ausdrücklich erklärt hat, nicht getrieben. Allein der Umstand, daß so eindring lich wie möglich festgestellt worden ist, daß sozial demokratische Gesinnungen mit dem Treueide, der dem Monarchen geschworen wird, nicht vereinbar sind, w«rd hoffentlich das Gewissen auch derjenigen unter den Beamten schärfen, die sich bisher sozialdemo kratischen Verführungen zugänglich gezeigt haben. Hr. Singer hat noch selbst dazu beigetragen, der Bevölkerung über den unlösbaren Widerspruch, in dem sich die Sozialdemokratie unserem Staatswesen gegen über befindet, die Augen zu öffnen. Schon seine mehrerwähnte dreiste Aeußerung: ,La, meine Herren, glauben Sie wohl, daß die Sozialdemokratie Leute als Mitglieder in ihren Reihen dulden würde, wenn sie Hoch« auf Monarchen in Versammlungen auS- bringen?" beweist, daß es Widersinn ist, von einer Gleichberechtigung der Sozialdemokratie mit anderen Parteien zu sprechen, und führt die freisinnigen Blätter, die auch jetzt noch zu behaupten wagen, eS müsse den Beamten gestattet sein, ebenso sür die sozialdemokra tische Partei wie für andere Parteien zu wirken, all adsurckuw. Nun weiß die Sozialdemokratie, woran sie ist , und auch in der Bevölkerung weiß man, daß die wohlgesinnten Elemente in ihrem Kampfe gegen die Umsturzpartei in der Regierung einen Rückhalt haben. Die Sozialdemokratie wird, gestützt auf ihre mächtige Organisation, bemüht sein, ihren Anhang zusammen zuhalten und durch verdoppelte Agitation die parla mentarische Schlappe wettzumachen. Möchte man andererseits im Lande die günstige Lage ausnutzen und die Niederlage der Sozialdemokratie zu einer entscheidenden machen! finden bedeutend bester, der Appetit gut, der Puls erheb lich gesunken, das Fieber und der Nachtschweiß verschwun den Die Einspritzungen wurden ausgesetzt, worauf nach weiteren 10 Tagen die obigen Kranlheitserscheinungen wieder austraten Durch neue Einspritzungen besserte sich da« Befinden so regelmäßig, daß sie nun nicht mehr aus gesetzt wurden Nach 2 Monaten fortgesetzter Behandlung wog der Kranke bereit« 106 Pfund, konnte seine Beschäf tigung wieder aufnehmen und ist heute nach Verlauf von über 2 Jahren bi« auf leichte Rückfälle, die sich durch richtige Behandlung stet« beseitigen lasten, vollkommen ge sund. — E« liegt un« natürlich fern, sür diese neue Be handlung in irgend einer übertriebenen Weise Stimmung machen zu wollen, denn e« handelt sich bei der bisherigen Veröffentlichung immerhin nur um die Schilderung eine« Falle«; zweifellos aber werden schon jetzt weitere Erfahr ungen gesammelt sein und demnächst zu unserer Kenntni« gelangen Die Art der Veröffentlichung scheint dafür zu bürgen, daß sich die Sache in guten und gewissenhaften Händen befindet li. Botanik. Die Wirkung des Schatten» auf da« Pflanzenwach«tum hat der amerikanische Botaniker Halsted auf Grund umfänglich vorgrnommener Versuche festgestellt. Er beschattete eme Reihe von Pflanzen, die in freier Erde standen, mittel« beweglicher Schutzwände, die derart au« Holzlatten zusammengesetzt waren, daß zwischen jeder Latte ein Zwischenraum von derselben Breite blieb; auf diese Weise wurde demnach die Hälfte der direkten Sonnenstrahlen zurückgrhalten Die mittlere Temperatur hinter dem Holze war wesentlich geringer al« in vollem Sonnenscheine, und zwar um 4 Grad im Mar bi« zu fast 8 Grad im August Die Keimung der Samen wurde im Frühling durch den Schatten verzögert, rm Sommer dagegen beschleunigt, worau» man orn Schluß ziehen kann, daß die Sonnenstrahlung im Sommer w«gen Schieferdecker, bisher Vikar, alt ständiger Zeichenlehrer, Dresden, Annenfchul«: vr. Ernst Emil Hofmann, bi»her nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer, alt ständiger Lehrer, Freiberg: vr Karl Richard Berge, bithrr nichtständiger mssenschaflUcher Lehrer, al« ständiger Lehrer, Zwickau: Max Schönefeld, bisher Oberlehrer an der städtischen höheren Mädchenschule in Glogau, in gleicher Eigenschaft, Gustav Max Lippold, bither Lehrer an der 7 Bezirktfchule in Dresden, als ständiger Fachlehrer. — II! Realschulen. Aue: vr. Franz Emil Gerbet, bi»her nichtständiger wissenfchaftlicher Lehrer, als ständiger Lehrer, Oeltnitz: Emil Wilhelm Schmidt, Gustav Friedrich Oeser, bi-her Ober lehrer a. d. Selrkta in Oeltnitz, in gleiche- Eigenschaft, Sarl Bruno Reiner, Ernst Paul Oettel, bisher Lehrer an der Eelekta in OelSnitz, al» ständige Lehrer, Werdau: vr. Friedrich Bruno Hertel, bither nichtständiger wifsenschaft- licher Lehrer, al» ständiger Lehrer. — IV. Seminare: TreSden-Friedrichstadt: Vie. tkeol. cauck. paeck. Edmund Hermann Gebhardt, bi-her Brkar, al- ständiger Lehrer, Grimma: caoä. r«r. win. u. paeä. Richard Otto Eisen schmidt, bisher Vikar, al» ständiger Lehrer, Parallel- Lcminar: cunck pasä. vr. pbil. Otto Hermann Richard Mahler, bisher Vikar, al» ständiger Lehrer, Pirna: canä. paeä Arthur Theodor Stößner, bisher Vikar, alt ständiger Lehrer, Waldenburg: oanck. paeä Otkar Bruno Richter, eanck. rer. min. Karl Friedrich Wooft, bither Vikare, al» ständige Lehrer, Dr etden, Lehrerinnenfeminar: ToSka Pauline Elisabeth Emma Brucaufs, bi-her Vikarin, al» ständige Lehrerin. — Hierüber ist den ständigen Lehrern: vr. Armin Max Dittmar und vr. Joh Karl Wilhelm Bieger an dec Fürsten- und Landetschule Grimma, vr Max Heinemann an der Krcuzschule in Dretden, ohann Traugott Richter am Gymnasium in Zittau, Heinrich Bernhard Frenzel am Gymnasium in Zwickau, vr. Friedrich Zöllner und vr. Eugen Adolf Platen am Realgymnasium in Leipzig, vr. Walter Theodor Opitz am Realgymnasium in Zittau, vr. Paul Maximilian Sahlender und Herman» Richard Oßwald an der Realschule in Bautzen, Max Richard Börner und Friedr. Eduard Herm. Felix Barchewitz an der Realschule Großen hain, vr Kurt Arthur Meischke an der Realschule in Pirna, Wilhelm Paul Rascher an der Realschule in Plauen, Heinrich Alwin Roßner am Seminar in Grimma und vr. Franz LouiS Meinhold am Seminar in Waldenburg der Titel „Oberlehrer" verliehen worden Erledigt: die Lehrerstelle zu Schilbach bei Schöneck. Kollator: da» König!. Ministerium de» Kultu» und öffentlichen Ilntericht». Einkommen bei freier Wohnung mit Ganengenuß löOO M. Grundgehalt, 8,SO M. für tirchendienstlichr Verricht ungen, 72 M. für Fortbildungsschule, öS M. für Turnvater richt. Bewerbungen mit allen erforderlichen Beilagen sind bi» zum 22 Februar bei dem König!. Bezirk-schulinspektor Schul rat Hörig in Oel-nitz i. B. einzureichen. — Zu besetzen: eine ständige Lehrerstelle in Röblitz. Kollator. die oberste Schulbehörde. Gehalt. 1000 M und Amtswohnung. Be- werbungtgrsuche mit sämtlichen Zeugnissen bis in dir neueste geil sind bis zum 20. Fcbruar bei dem König! BezirkSfchul- inspektor Schulrat Lötzsch in Glauchau einzureichen; — zu Astern an der 2 kathoiischen BezirkSschule zu Dresden eine Säudige Lehrerstelle. Kollator: da- Apostolische Vikariat im Königreiche Sachsen Da- AnsangSgehalt beträgt 1S0O M lährlib einschließlich 32» M Wohnungtgeld. Bewerbungen alten- »rfen ck. lbera, Vies. Ober- vei««»pret»: Dresdner sch dem Erscheine»: Täglich mit Au«nahme der Sona- und Feiertage abend». Fernspr -Anschluß:«, ILKs Fllr Dre»den vierteljährlich: »Mark LOPs, bei den Kaiser- 7' "rutschen Postauftalt« oterteljährtich » Mark; anßrr- Hüb de» Deutschen Reiche» P^l- und Stempeljuschlaa. Einzelne Nummern: 10 Pf. Journal. Anksu»i«uu«»,tbützren: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift 20 Ps Unter „Eingesandt" die Zeile KO Ps. Bei Tabellen- und Zifferusatz entsprechender Aufschlag. Hera»»«eber: Königliche Expedition de» Dresdner Journal» Dresden, Zwrngerstr. 20. Fernspr -Anschluß: Nr URL.
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