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Der inhaltliche Schwerpunkt der Sinfonie ist wohl der erste Satz, ein komplizierter Sonaten hauptsatz. Bereits in der melancholischen Adagio-Einleitung spricht sich das Kernmotiv des nachfolgenden Allegro-Satzes aus, dort allerdings ins Erregte gesteigert. Lichter, freudvoller ist das kontrastierende zweite Thema in den sordinierten Violinen angelegt. Aus dem Kampf dieser konträren Stimmungen entwickelt sich eine teils leidenschaftlich-dramatische, teils lyrisch-innige Musik, auf die sich die Bezeichnung „Pathetique“ bezieht. Der zweite Satz (Allegro con grazia) hat elegant-tänzerischen, ja walzerartigcn Charakter. Der ungewöhnliche 5 /4-Rhythmus verweist auf die russische Volksmusik. Heitere, anmutige Stimmungen herrschen vor, lediglich im Mittel teil (con dolcessa e flebile) klingen die Nachtseiten des vorangegangenen Satzes als monotone Melancholie herein. Der dritte Satz (Allegro molte vivace), teils wispernd, teils schwungvoll mitreißend, ist ein mächtiger Bau, der Scherzo und Marsch innig verknüpft. Abweichend von der Tradition des sinfonischen Zyklus, hat Tschaikowski als Finale einen langsamen Satz geschrieben, ein Adagio lamentoso, das in seiner tragischen Haltung an den ersten Satz anschließt, in seiner Schilderung des Leides in denkbar großem Gegensatz zu den beiden lebensbejahenden Mittel sätzen steht. Zwei Themen stehen miteinander in einem gespannten Verhältnis. Die Coda ist inhaltlich der Einleitung der Sinfonie verwandt. Ein Bogen wird geschlagen, ein Kreis geschlos sen. Anfangs- und Schlußklang entsprechen sich fast völlig: tiefe Streicher und Fagott in tiefster Lage in Molldrciklängen. Dieter Härtwig LITERATURHINWEISE : Serauky: G. Fr. Händel, Leipzig 1956 Zagiba: Peter Tschaikowski, Wien 1953 Bulgarische Musik in „Musik in Geschichte und Gegenwart", Band 2, Kasse! AN UNSERE KONZERT-ABONNENTEN des Sonderanrechtes C für Betriebe Der Konzertplanentwurf 1962/63 der Anrechtsreihe „C“ sieht folgende Konzerttermine vor: 1. Abend, 7. September 1962 2. Abend, 7. Dezember 1962 3. Abend, 12. Februar 1963 4. Abend, 10. März 1963 5. Abend, 14. April 1963 Als Gastdirigenten sind vorgesehen: Jaroslav Vogel, Brno Dmitri Kabalewski, Moskau Solisten: Anton Ginsburg, Moskau Daniel Schaffran, Moskau Prof. Dieter Zechlin, Berlin Zoodircktor Prof. Dr. Ulrich, Dresden, spricht im 3. Abend verbindende Worte - Änderungen Vorbehalten! - Wir bitten die Kulturobleute der Betriebe, die Erneuerung ihrer bestehenden Anrechte ge schlossen bis 30. Juni 1962 vorzunehmen! Der Konzertplan erscheint Anfang Juli 1962 und ist zum Verkaufspreis von 0,50 DM im Sekre tariat der Dresdner Philharmonie, Dresden A 1, Lingnerplatz 1, sowie in allen Vorverkaufsstellcn erhältlich. Die Anrechtskarten sind übertragbar und gut aufzubewahren. Alle Konzerte beginnen 19.30 Uhr. Die kostenlosen Einführungsvorträge, die wir auch im Kon zertjahr 1962/63 wieder durchführen, beginnen 18.30 Uhr. 13. Außerordentliches Konzert 6078 Ra I1I-9-5 462 1,5 IiG 009/12/62