Die fünfte Sinfonie, B-Dur, von Franz Schubert wurde 1816 komponiert und im gleichen Jahre zum erstenmal aufgeführt. Das Werk ist eine Art Hausmusik, übertragen auf die kleine Besetzung eines Orchesters mit Streichern, 1 Flöte, 2 Oboen, 2 Fagotten und 2 Hörnern. Schuberts „Fünfte" gehört als Musiziersinfonie mehr zum 18. als zum 19. Jahrhundert. Erster Satz: Keine Einleitung, aber dennoch ein viertaktiger „Anlauf" zum Haupt thema. Und dann läuft alles schulmäßig ab und doch so heiter, beschwingt und gefällig, daß man am liebsten mitmusizieren möchte. Schwingender 6 /s-Takt be stimmt den Ablauf des zweiten Satzes mit seiner Folge A-B-A-B-A und Koda. Schubert singt auf den Instrumenten, schwärmerisch und zugleich volksliedhaft innig. Alle Liebhabermusikanten schätzen diesen Satz. Und doch: wie blüht er auf, wenn er von einem Meisterorchester wie der Dresdner Philharmonie gespielt wird. Ungewöhnlich die Molltonart des Menuetts mit seiner schroffen Melodik. Dafür ist das Trio um so pastoraler gehalten und erinnert ein wenig an Joseph Haydn, während die Tonart g-Moll des Menuetts fast an Mozarts g-Moll-Sinfonie denken läßt. Zufall ? Wer weih es ? - Auf alle Fälle verbindet hier Franz Schubert die klassische Welt Mozarts mit der Zukunft der Brucknerschen Welt, die 40 Jahre später in Erscheinung treten sollte. Der letzte Satz wird manche Liebhaber der Hausmusik leicht ins Schwitzen bringen, denn er will gespielt sein! Sonatenform mit der klassischen Ordnung der Tonarten, und doch mehr als Klassik: eben Schubert mit allen Vorzügen und Schönheiten seiner romantischen Welt. Das reizvolle Werk wurde von einem Liebhaberorchester im Hause des Burg theatermusikers Otto Hadwig in Wien zum erstenmal gespielt. Ludwig van Beethoven arbeitete an seinem Klavierkonzert c-Moll hauptsächlich in den Monaten des Jahres 1800, doch wurden dazu bereits 1797 Entwürfe skizziert, die die Endformung keimhaft erkennen lassen. In einem Brief an den Leipziger Verleger Breitkopf und Härtel lesen wir bei Beethoven: „Es erfordert die musi kalische Politik, die besten Konzerte eine Zeitlang bei sich behalten." Es ist an zunehmen, daß damit das Klavierkonzert c-Moll gemeint war, denn die beiden anderen Konzerte für Klavier (in C-Dur und B-Dur) waren zu dieser Zeit bereits vergeben oder auch (Beethoven war ein raffinierter Geschäftsmann 1) „verhandelt". Im ersten Satz des Klavierkonzertes c-Moll erinnert das Hauptthema in seiner gehämmerten, scharf umrissenen Formung an die zukünftige „Eroica". Die über raschende Tonart des Mittelsatzes (E-Dur) ist bezeichnend dafür, wie bewußt Beethoven Kontraste und Gegensätze schafft. Die romantische Ausdrucks- und Gefühlswelt dieses Satzes weist weit über Beethovens Zeit und Umwelt hinaus. Federnd und von sprühendem Temperament erfüllt, witzig und geistreich zugleich, schließt das Konzert mit einem Rondo. In vielerlei Hinsicht klingt aus diesem Konzert (man spricht gern von einer Beet hoven-Tonart!) ein neuer Geist. Des Meisters unentwegtes Streben um einen sinnvollen Ausgleich zwischen musikalischem Gehalt und spieltechnisch-bedingter Virtuosität erreichte mit dem Konzert c-Moll eine geglückte Synthese. Die Themen