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MAX REGER HYMNUS DER LIEBE aus „Vom Geschlecht der Promethiden“ von L. Jacobowski Höre mich, Ewiger, höre mich, Ewiger, Allerbarmer, der du vom Dunkel der Tiefe emporwächst in des Äthers leuchtende Sphäre, Ewiger, der du mit deiner Alliebe die ganze wogende Menschheitsflut umarmst, wo ist die Liebe, wo ist die Liebe, die Menschenliebe? Ewiger, Ewiger, gib sie uns wieder, die Hohe, die Reine, daß sie mit erbarmender Seele, mit milden, doch mächtigen Händen die klaffenden Wunden schließt, und in der bangen, bangen Seele der ihm im starren Herzen einst wohnte, als die grauen Gespenster der Selbstsucht und Gier noch nicht regierten die Seelen der Menschen. Wüßt ich, o Ewiger, wo ich sie fände, die erhabene Göttin, Siehe, ich nähme noch einmal das hehre Martyrium des Genius, griff noch einmal, noch einmal mit kühner Hand an die Fackel des Ewigen und schleuderte Funken hernieder, heiligen Feuers voll. Und zermalmte strafend die gewaltige Himmelswölbung mir die glühende Stirn, mir den trotzigen Nacken; dennoch rüttelt ich wieder an die zitternde Veste der Welt, kämpfte gigantisch, wider die wimmernden Geister der Nacht, holte aus ihren Schattenarmen die Liebe, reichte mit sterbenden Händen hernieder die Hohe, die Hohe der jauchzenden Menschheit. Säh ich vernichtet alle Gespenster des Staubes, säh ich auf seligem Antlitz den ersten Schimmer erwachenden Weltenglücks und Elysium siehe ich stürbe, stürbe, stürbe so gern! GUSTAV MAHLER 3. SINFONIE d-Moll Text zum 4. und 5. Satz Sehr langsam — Misterioso ALTSOLO O Mensch! Gib acht! Was spricht die tiefe Mitternacht? Aus tiefem Traum bin ich erwacht: Ich schlief! Die Welt ist tief! Und tiefer als der Tag gedacht! O Mensch! Tief ist ihr Weh! Lust tiefer noch als Herzeleid! Weh spricht: Vergeh! Doch alle Lust will Ewigkeit, will tiefe Ewigkeit. (Fr. Nitsche) Lustig im Tempo und keck im Ausdruck ALTSOLO, FRAUEN- UND KNABENCHOR Es sungen drei Engel einen süßen Gesang; Mit Freuden es selig in dem Himmel klang, Daß Petrus sei von Sünden frei. Und als der Herr Jesus zu Tische saß, Mit seinen zwölf Jüngern das Abendmahl aß, Da sprach der Herr Jesus: Wenn ich dich anseh’, so weinest du mir! Und sollt’ ich nicht weinen, du gütiger Gott. Ich hab’ übertreten die zehn Gebot. Ich gehe und weine ja bitterlich. Ach komm und erbarme dich! Ach komm und erbarme dich über mich! Hast du denn übertreten die zehen Gebot, So fall auf die Knie und bete zu Gott! Liebe Gott — in alle Zeit! So wirst du erlangen die himmlische Freud’ Die himmlische Freude war Petro bereit’t Jesum und allen zur Seligkeit, (Aus des Knaben Wunderhorn)