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Hoffmann und Schütze, de- erstern zum Pfarer nach Pa nitzsch bei Leipzig, de» andern an da» Seminar zu Bor na, werden dieselben nach mehrjähriger Amtsführung hier binnen wenig Wochen unsere Stadt verlaffen. Demzufol ge werden auch bei dem hiesigen Seminar einige Ausrück ungen stattfinden. In den beiden von hier scheidenden Herren verliert der hiesige Unterstützungsverein, sowie auch der konservative Verein zwei eifrige Mitglieder und För derer der guten Sache. Durch den Weggang de» Herrn Pastor design. Hoffmann aber wird dem hiesigen Gewerbe vereine gleichzeitig ein nicht nur treue- Mitglied, sondern auch ein durch seine populären und anregenden Vorträge beliebt gewordener Redner entzogen. Während de» Sedanfeste» in Werdau war der Kranz der Puchert'schen Dampfesse mit Pechfackeln geschmückt wor den. Der 16-jährige Fabrikarbeiter F. kletterte während dieselben brannten im Innern der Esse empor — warum? wird nicht mitget^eilt —, wurde jedoch, nachdem er bereit- 2 Stockwerk hoch war, von herabtropfendem brennenden Pech getroffen, verlor durch da- Schmerzgefühl den Halt und — stürzte herab. Außer einem Bruch de- linken Arme» hat er noch schwere innere Verletzungen davon ge tragen. Adorf, 3. Septbr. Da» gefährliche Spiel eine» sechsjährigen Knaben mit Streichhölzchen hat im nahen Herm-grün abermals ein Brandunglück verursacht. Der «eine Bursche war von seinen Eltern, die auf das Feld gegangen waren, allein gelassen worden, hatte sich in den Besitz von Zündhölzchen zu setzen gewußt und steckte damit das Heu in der Scheune in Brand, so daß binnen we nigen Minuten die sämmtlichen Erntevorräthe lichterloh brannten und auch das Wohnhaus mit ergriffen. Alle von den Nachbarn angestellten Rettungsversuche blieben erfolglos, denn HauS und Scheune wurden völlig zerstört, Das nicht versicherte Mobiliar verbrannte gleichfalls voll ständig, und auch drei Ziegen fanden in den Flammen ihren Tod. Dresden, 6. Septbr. Der sehr stark besuchte dreizehnte deutsche Müllercongreß wurde in Gegenwart der Vertreter der Stadt und der Handelskammer eröff net. Der Vorsitzende Whnguart bedauerte die Gctreide- zölle und kündigte die zu Michaeli beabsichtigte Eröffnung der deutschen Müller schule in Chemnitz an. Stolpen, irn hiesiger Gegend ist die Ernte weit besser ausgefallen, als man während der anhaltenden Regenzeit erwarten konnte. Nicht allein ist derAu-wuch- am Getreide ein weit geringerer, als eS anfangs schien, sondern man sieht auch hier und da recht stattliche Feimen stehen; ein Beweis daß die Ernte theilweise quantitativ eine leidlich gute gewesen war. Die heißen Spätsom mertage fördern dem Landwirth das Einbringen der Ernte, auch deS Grummet», von welch' letzterem die Wiesen reich bestanden sind, bedeutend. - » Löbau. Die seit einiger Zeit in Alt- und Neugers dorf in ziemlich rascher Aufeinanderfolge vorgekommenen Brandstiftungen und Brandstiftungsversuche dauern leider noch immer fort. Am gestrigen Abend wurden wiederum zwei derartige Versuche unternommen, doch ist eS glück licher Weise in beiden Fällen gelungen, den Brand im Entstehen zu unterdrücken. Die nach den ersten derartigen Vorkommnissen seit Anfang August d. I. eingeführten Nachtpatrouillen, welche Abends 10 Uhr beginnen, haben die leider noch unermittelten Frevler jedendenfalls veran laß, für ihr verbrecherisches Treiben nicht mehr die Nacht, sondern bereits die Abendstunden zu wählen. Zwenkau. Seil einigen Tagen vermißte man die bei dem Höken Fr. Frenzel hier seit über Jahresfrist in Diensten stehende, 32 Jahre alte Wirthschafterin Henriette Hau-mann aus Hemmendorf bei Lucka, welche sich am Sonntag, den 29. August, unter Mitnahme deS einzigen Kindes Frenzel'», eine» 1 Jahr 5 Monate alten Knaben, entfernt hatte. Wie verlautet, hat sich vorher zwischen ihr und Frenzel ein Streit ereignet. Die Hausmann sollte' nach ihres Dienstherrn Willen am 1. d. M. den Dienst verlassen, weil dieser sich verheirathen wollte. Am 1. September Abend hat man nun die genannte Wirth schafterin sammt dem Kinde im Elstermühlgraben todt auf gefunden. Die Hausmann hat daS Kind, das sie übrigens sehr lieb gehabt haben soll, mit einem Tuche an sich be festigt, bevor sie selbst ins Wasser gesprungen ist. Aus ei nem bei der Hausmann aufgefundenen, von ihr geschrie benen Zettel ergiebt sich, gutem Vernehmen nach, daß sie sich über schlechte Behandlung und über dieUntrene seitens ihre» Dienstherrn, von dem sie jedenfalls erwartete, daß er sie und nicht eine Andere heirathen werde, beklagt. Leipziger Feriencolonien. Nachdem nun die Gesammtberichte, zu deren Ab- > fassung sich die Colonieführer einige Zeit ausgebeten rhatten, eingegangen und durchgesehen worden sind, geht da» Comitö daran, die Resultate des Colonie- aufenthalteS der ihm anvertrauten Kinder zu ziehen und mit Einnahme und Ausgabe abzurechnen. Nach Vollendung dieser Arbeiten wird natürlich öffentlich ein gehender Bericht über die Verwendung der milden Bei träge gegeben werden, r- sei aber bei der begreiflichen Spannung auf da» Ergebniß de» ganzen Unternehmen gestattet, hier einige» schon im vorhinein darüber mitzu- theilen. Zunächst da» Wichtigste: Alle» ist Gott sei Dank ganz glücklich verlaufen und die Resultate sind überraschend gut« zu nennen. Die 131 in natürliche, ge sunde Verhältnisse hineingesetzten Kinder find alle frisch und munter, mit gebräunten Gesichtern und voll Leben«- M in da» elterliche Hau» zurückgelehrt, zum großen Thüle soh°^ etwa» Heimweh nach den Bergen und der die a- wohnt. — Man sollte nicht —- 836 denken, daß da- Vergleichen von trockenen Zahlen ein so reine» Glück gewähren könnte, wie man empfindet^ wenn man die Ziffern der ärztlichen Tabellen vom 1o. Juli und vom 9. August, wo die beiden Untersuchungen statt fanden, neben einander stellt. Da hat man eS schwarz auf weiß und unerbittlich wahr vor sich, denn die Listen wurden unabhängig von einander geführt, wa» die drei Wochen den armen Kindern genützt haben. Mit diesen Zahlen in der Hand kann man jedes dem wohlthätig« Unternehmen abgünstige Vorurtheil siegreich au» dem Felde schlagen, und wenn angesichts derselben noch ver langt wird, man solle die Kinder nicht verwöhnen und deshalb lieber zu Hause lassen, so muß man konsequenter Weise auch wünschen, daß man vertrocknete Pflanzen mast begieße, weil sie sonst verwöhnt werden; denn was wel ken Blumen Thau und Regen, da» ist diesen Kindern das Athmen in der reinen frischen Bergluft, die kräftige Nahrung, das klare Wasser, die freie Bewegung in Wiese und Wald gewesen. Da habe ich z. B. vor mir die Tabelle über die Körpergewichte einer Colonie von 10—11 jährigen Knaben. Nach zuverlässigen medicinischen Auto ritäten (Ouetelei) beträgt im Laufe eines Jahres die Kör perzunahme eine» 11- bis 12jährigen Knaben 4.30 Pfund, das beträgt für 21 Tage Pfund. Nun haben die 12 Knaben dieser Colonie, die, was die Gewichtszunahme an langt, noch nicht die günstigsten Verhältnisse zeigt, son dern zu den mittleren gehört, folgende Gewichtszunahmen (Abnahmen sind überhaupt nicht vorhanden) aufzuweisen: 2.6 Pfd., 2.2; 3.7; 3.8; 2; 0.8;-).1; 1.8; 4.2; 2.3; 2.1; 3.5. Demnach hat die ganze Colonie um 30.1 Pfd. zugenommen, das ist durchschnittlich 2^ Pfund. Statt Pfd. haben die Kinder also 2' Pfv. gewonnen, das ist das Zehnfache dessen, was in normalen Verhält nissen ein Kind dieses Alters zunimmt. Die Lage, in der sich die Kinder befanden, war also übernor mal günstig; diese Gewißheit giebt uns die keines wegs zu Schönfärbereien geneigte Decimalwaage, auf die sich die Knaben im reinsten Naturzustande setzten. In gleicher Weise überraschend ist auch die Zunahme deS mittleren Brustumfangs. In der Colonie Neudörfel (15 mittlere Mädchen) hat der Brustumfang bei einem Kinde um 1 Centimeier, bei einem um 1 z, bei dreien um 2, bei einem um 2), bei sechs Mädchen um 3, bei einem um 3; und bei zweien sogar um 4 Centim. zugenommen; von einer Abnahme ist natürlich auch hier gar nicht die Rede. Ebenso günstig sind die Resultate bezüglich der Hautfarbe, des Fettpolsters, der Anheftung der Haut, der Farbe der Schleimhäute und der Muskulatur. Die Be stimmung der verschiedenen Stufen ist hier jedoch vom subjektiven Ermessen natürlich abhängiger als die Erhe bung der rein objektiven Gewichtszahlen und Maße. Ne ben jenen klaren Zahlen, die den Gewinn des Colonie- austnthaltes für das physische Wohl bestimmt bezeichnen, giebt eS aber auch eine ganze Zahl unmeß- und unwäg barer Einflüsse, deren Spuren man dennoch an den Kin dern wahrzunehmen vermag. Oder sollte die dauernde per sönliche Einwirkung gewissenhafter Erzieher, der Umgang mit der großen, schönen Natur, sollten die Eindrücke, die die Kinder aus dem schlichten Dorfgottesdienste, oder im Verkehr mit den einfachen, herzlichen Landbewohnern em pfangen, spurlos an ihnen vorübergehen? Sie sind mit einer großen Anzahl klarer Weltanschauungen über Din ge, die ihnen in der Großstadt nie vor Augen kommen, mit einer Summe, wenn auch nur kindlicher Lebenserfah rungen heimgekehrt; durch die Sehnsucht nach den Ihrigen ist die Liebe zu ihnen tiefer ins Herz gewachsen, davon legt Zeugniß ab der Briefwechsel zwischen den Colonien und den Elternhäusern und das Glück des Wiedersehens bei der Rückkunft; sie haben sich ferner in ein größeres Ganze einfügen und Verträglichkeit und Selbstbeherrschung üben lernen, sie haben bessere Lebensgewohnheiten in Be zug auf Ordnnng und Reinlichkeit kennen gelernt und ih ren Nutzen am eigenen Leibe erfahren, und jetzt, dessen kann man gewiß sein, schlägt in der Brust der allermei sten jener Kinder ein Herz voll Dankbarkeit für die ge nossenen Wohlthaten. Wenn aber das Auge sich einmal abwendet von der Noth de» Lebens und sich freuen lernt an Gotte» schöner Welt, wenn da« junge Herz voll wird von Lieb: zu Gott und den Menschen, dann ist viel ge wonnen, weit mehr, als was sonst in gar langer Unter richtszeit erreicht wird. Und Das darf zur Ehre unserer Kinder gesagt werden, sie haben sich, mit einigen wenigen, leicht corrigirbaren Ausnahmen, durch ihr Benehmen der Wohlthaten würdig gezeigt und sich allerwärtS freundliche Zuneigung erworben. Das beweisen die mancherlei Ein ladungen, die die Colonien hier zum Besuche einer Fabrik, dort zu einem freundlich gespendeten Mittaa-brod, da zu einem für sie veranstalteten Kinderfeste erhielten. Fol gende genau wiedergegebene Eintragung in ein Schülerta gebuch mag al» Probe solcher genossenen Freundlichkeit hier stehen: ..Freitag, den 30. Juli. Wir haben eine« Brief aus Bernsbach von dem Herrn Pastor R. bekom men. Er hat uns eingeladen. Da haben wir un» auf den Weg gemacht. Wir sind mit 4 Wann Musik abgeholt wor den. Al« wir hinkam« bekamen wir Semmel mit Wurst und Bier. Da war eine Karte und eine BüDe ange bracht, auf der Karte stand: „Freut euch mit de» Fröh- liche«. Für die armen Leipziger Kinder. Da sind 11 Mark eiugekommen. Wir haben für diese» Geld geges sen und getrunken. 1 Mk. 8 Pf. ist übrig geblieben, da hab« wir jeder vom Herrn Pastor R. «in klrin«- An denken bekommen, die Bern-bachrr Wädchm haben un» in weiß« Kleide« und Kränze auf de» Kopfe, empfangen. Der Hr. P. hat un» zu Hause ein Stückchen begleitet." Auch sonst fanden di« Fenencoloni« überall in der Be völkerung da- regste Interesse, und ich habe »st genug ge radezu begeisterte Theilnahme für ihren menschenfreundli chen Zweck äußern hören. Bei ihren Wirth« waren die Kinder fast durchgängig sehr gut aufgehoben, einige haben sie gerade aufopfernd gepflegt, und waren auch die Führer nicht überall vollauf zufrieden, so war doch an den weni gen Stellen, wo Wünsche übrig blieben, keineswegs Mangel an gutem Willen schuld daran, sondern vielmehr die Un bekanntschaft mit dem ganzen Unternehmen, das sich ja erst herauöbilden sollte, und Mangel an einer gewissen Fin digkeit, die es vermocht hätte, die eigenen allzu ursprüng lichen Lebensgewohnheiten rasch unseren Ansprüchen anzu passen. Ueberall hatte sich bald zwischen den Wirth« und ihren Gästen ein herzliches Verhältniß, das noch über den Colonieaufenthalt hinaus dauert, ausgebildet. Die Ein tragung eines Lehrers in das Colonie-Tagebuch vom Sonn abend, den 7. August, den Tag der Abreise, sagt z. B. Folgendes über den Abschied: „Die Kinder freut« sich am Morgen recht auf die Heimfahrt, die meisten aber wünscht« nur, die Eltern einmal zu sehen, um dann wieder nach Siegelgut zurückzukehr«. — Abmarsch von Siegelgut 10 Uhr. Die Kinder hatten zum Andenken von der Wirthin große Blumenbouquet» erhalt«. Als beim Abschiede die Kinder für die gastliche Aufnahme dankten, blieb auf bei den Seiten kein Auge thräneuleer. Eine sehr gedrückte Stimmung herrschte auf dem Wege zur Bahn. Einige Mädchen weint« bittere Thrän«. — Der Wirth ließ das Gepäck zur Bahn befördern und begleitete die Colonie. Die Kinder hatten aus feinen Wunsch ihre Namen nebst Wohnung auf einem Bogen zum Andenken verzeichnet." Demnach dürfen wir Alles in Allem mit voller Befriedigung auf die erste Hinaussendung Leipziger Ferien-Colonien blicken. Wir hab« nicht nur Erfahrungen gesammelt, sondern auch sogleich schöne Früchte gewonnen, Früchte, die zu einer Wiedererholung des guten Werkes auffordern. Ja es ist sogar wünschenSwerth, daß die frucht bare Idee vertieft und erweitert werde durch eine Einrich tung, die bereits länger und mit gutem Erfolge in Däne mark besteht. Dort werden Kinderfreunde auf dem Lande, Gutsbesitzer, Pfarrer, Lehrer rc., welche während der Fe rien erholungsbedürftige Kinder der Großstadt zu sich neh men wollen gebet«, einem Comitee davon Mittheilung zu machen, und beim Beginn der Sommerfrischzeit strahl« dann die bleichen Stadtgesichter hinaus nach allen Seiten auf das Land, wo an ihnen in hochherziger Weise Gast freundschaft geübt wird. Ein wirksames Mittel, um die Gegensätze zwischen den Stände», wie sie da« moderne Le ben so scharf herausbildet, in menschlich schöner Weise zu versöhnen. Auch nach dieser Seite hin habe» wir schon in diesem Jahre wenigstens einen Anfang gemacht. Noch kurz vor dem Beginne der Ferien öffneten sich durch so vermittelte Gastfreundschaft einem armen Gymnasiasten die Pjort« eines ländlichen Pfarrhauses, und der Versuch ist so zur Zufriedenheit des freundlichen Gastgebers geglückt, daß die angeknüpften Beziehungen fortdauern, ja daß schon für nächstes Jahr dem Knaben die gastfreie Stätte wieder bereitet ist. Erweitert man die Ferien-Colonien auf diese Weise, so ist eS vielleicht möglich, die Wohlthaten eine» Geist und Leib erquickenden Aufenthaltes in der freien Na tur noch mehr Bedürftigen zu Theil werden zu lassen, und das wäre ein Segen für die armen Kinder, die un ter dem Großstadtselend ja am bittersten leiden. Möchte doch recht, recht vielen unter dem Drucke der Noth und Kränklichkeit verkümmernden Kleinen diese warme belebende Sonne hineinleuchten in ihr armes trübes Kinderdasein. Feuilleton. (Eine Episode aus Ole Bull's Leben.j Der Mär chendichter H. C. Andersen theilt in seinen hinterlassenen Schrift« folgende interessante Episode au- dem Leben deS vor wenigen Tag« gestorbenen Violinvirtuosen Ole Bull mit: „Hinter den Alp« liegt da« Land der Wun der, die Welt der Märchen. Wir wollen an keine Wun der glauben, nichts von ihnen hören, daS Märchen hin gegen ist uns lieb, ihm lauschen wir gern, und ein solches wie es nur dem Genie gegeben wird, trug sich in Bolog na im Jahre 1834 zu. Der arme Norweger Ole Bull, den Niemand damals kannte, war so weit gen Süden ge kommen. In der Heimath hatten wohl Einzelne geglaubt, daß sich in ihm etwas „rege", aber die Meisten, wie es immer geschieht, prophezeit«, eS werde „Nichts" au» Ole werden. Er selbst fühlte: „Ich muß hinaus in die Welt, um den Funken zur Flamme zu bringen oder auch gänz lich zu Grunde zu gehen." Daß das letztere bald geschehen würde, darauf deutete Alle- hin. Er war nach Bologna gekommen, allein hier war sein Geld zu Ende gegangen und nirgends hatte er Aussicht, wieder etwas zu bekom men. Kein Freund, kein Landsmann reichte ihm die Hand; einsam saß er hoch oben in einer ärmlichen Dachkammer in einer der engen Gassen. ES war bereits am zweit« Tage, daß er nicht» genoffen hatte. Die Wasserflasche und die Violine waren die zwei einzigen Ding«, die den lei denden jungen Künstler «rquickt«. Da verzweifelte er an seinem Genie und unbewußt übertrug er auf der Moline die Töne, die so wunderbar sein Herz ergriff«, diese Töne, die un» sagen, wie tief er selbst gelitten und gefühlt HM, Gerade an diesem Abend wurde in dem großen The- at« ein Loncert gegeben; da- Hau« war fast überfüllt; der Großherzog von Toskana befand sich in der groß« kaiserlichen Löge; Frau Malibran und Herr Berriot woll ten den Concertgeher mit einigen Vorträgen unterstützen. Die Vorstillung sollte beginnen, aber e» sah damit sehr traurig au-. Herr Berriot war durch irgend etwa« be leidigt worden und erklärte, uicht mittviktrn zu Woll«; Alle- auf der Bühne befand sich daherAn großer Verwir rung. Da la» die Gattin de- Komponist« Rosfini hinzu,