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Referendar stände geneigtes llen dankbar in kaaße erhaltenen lnahme bei dem nserer theueren rrch den herzin- i 1880. luger Unterlassenen. Amts bla t t für^die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — Preis vierteljährlich 1 Mark 80 Pfennige — Insertionsgebühren: die gespaltene Zeile 10 Pfennig«, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 25 Pfennige. — Jnsertion-annahme für die am Abende erscheinende Nummer bis Bormittags 10 Uhr. hle Gasthäuser^ eitet, empfiehlt Pf. an, die lfabrik f. Fischer berg i. S itete Sophas, Kiuderwa- werden äußerst . Müller. len Größen, so- Tüll- und Aus- >reßt bei Glitzner der Kirche. jcsHcringe Schneeberg. Ml) Preisen, i. V. große Auswahl nackvolle Bin- l. mit nächstem -2). )ßmtz. ) lernen auernde <l-S) ler. m ist nur die »fehlen, indem i beachten. ethe. nit bedeutender che Felder und ilt nähere Aus- rbach. MWH MS Alöckner- M der Schutz- ird ein- l, Flech- vattgen, Magen A o.) 8 mchsanwei- Zwönitz, adt, Ober- . Treuen, Vermittlung > in allen 8 Ganzen fort- d bei Herrn Zwickauerstraße bei Unterzeich- Hochmuth. d in Aue oder Stube nebst in der Exped. 8 8 8 Hausversteigerung. Das dem Bergmaurer Karl Friedrich Dittrich und den Erben deS Berg manns Heinrich August Junghänel in Neustädtel gehörige, Fol. 48 de« dasigen Grund- und Hypothekenbuchs eingetragene, unter Nr. 46 catastrirte HauS nebst den dazu gehörigen Flurstücken und dem Fol. 319 ebendaselbst eingetragenen, am GleeSberge gelegenen Felde Nr. 769l>. und 769«-. des Flurbuchs, welche Grundstücke 2170 M. — - gerichtlich taxirt worden sind, soll auf Antrag der Besitzer > den 28. Juni 1880, Mittags 12 Uhr - im Rachlatzhause freiwillig au den Meistbietenden versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Amtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Schneeberg, den 8. Juni 1880. Das Königliche Amtsgericht. (1—2) In Vertretung: Schönfelder, Ass. Bekanntmachung. § Die in Nr. 142 dieses Blattes bekannt gemachte Auktion in der Restauration > „zur grünen Wiese" in Schönau, findet nicht statt. > Wildenfels, am 21. Juni 1880. Der Gerichtsvollzieher beim Königlichen Amtsgerichte daselbst.' Neef. — s Schulhausbam i Es soll hier in hiesigem Orte ein neues SchulhauS gebaut werden. Der Bau ! soll nun unter Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten auf dem Wege der Sub- I Mission an den Mindestfordernden vergeben werden. I Geprüfte Baumeister, welche auf diesen Bau reflektiren, können die Baube- j dingungeu bei dem Unterzeichneten einsehen und Blankette, können gegen Erstattung der Eopialien in Empfang nehmen. Kostenanschläge sind bis spätesten« bei» 28. Juni d. I., auszufüllen und portofrei anher einzureichen. Zeichnung liegt zur Einsichtnahme vor. Raum bei Hartenstein, den 17. Juni 1880. Der Schulvorstand daselbst. (1—3) Alfred Fischer, Gemeindeältester BlkMrtmachmT Die zu Johanni «. e., fälligen communlichen Pachtgelder für Feld- und Wiesengrundstücke sind bis 30. Juni laufenden Jahres an unsere Stadtcasse zu bezahlen. Es wird hiermit noch ganz besonder« daran erinnert, daß nach tz. 3 der Ber- pachtungSbedingungen der Pacht für aufgehoben gilt und die betreffenden Parzellen an derweit zu verpachten sind, wenn die Pachtgelder in Rückstand verblieben. Lößnitz, am 21. Juni 1880. Der Rath der Stadt Lößnitz. Krauße. von " städtischen Grundstücken am Todtenstein und vom so genannten Ochsenraum wird Montag, den 28. Juni 1880, Nachmittags, an Ort uud Stelle und zwar am Todtenstein um halb 5 Uhr, auf dem Ochsenraum um 6 Uhr, im Wege des Meistgebotes und unter den vor der Versteigerung bekannt zu machenden Bedingungen verkauft. Schneeberg, am 19. Juni 1880. Der Stadtrath. Weidauer, Bürgermstr. Tagesgeschichte. Deutschlaud. Berlin, 19. Juni. Das Abgeordnetenhaus setzte heute die zweite Berathung der Kirchenvorlage (Artikel 2) fort. Al« Redner sind 3 für und 6 gegen den Artikel ge- gemeldet. Abg. Stengel beantragt, den Artikel zu streichen. Abg. Brü l beantragt, statt „nur den Oberpräsidenten" ru setzen „Denjenigen, gegen welche die Entscheidung er gangen." Abg. Hammerstein e-bli "t in dem Artikel 2 eine wesentliche Verbesserung gegenüber den bestehenden Zuständen und bittet um die Annahme de« Artikels in der Fassung der Regierungsvorlage. Nach längerer Debatte wurde der Antrag deS Abg. Brüel, ebenso Artikel 2 der Regierungsvorlage abgelehnt. Bei Artikel 3 sprachen zwei Redner für, drei gegen die Anträge des Abg. Brüel, ge gen welche sich der RegierungScommissar Lucanus erklärte. Abg. von Rauchhaupt sprach für den unveränderten Arti kel 3, welcher den Maigesetzen ihre Härten nehme. Eine organische Revision sei zur Zeit nicht möglich. Abg. Stöckel sprach für die Regierungsvorlage, und darauf nahm das Haus Artikel 3 unverändert nach der Regierungsvorlage an. Nächste Sitzung Montag. Nachtrag. Gegenüber dem Abg. Windthorst erklärte der Cultusminister, der Gedanke sei keineswegs ausgeschlossen, nach dem Zustandekommen der Vorlage neue Verhandl ngcn mit Rom anzuknüpfen. Eine Garantie für die glückliche Durchführung derselben könne er selbstverständlich weder in Aussicht stellen, noch übernehmen. Eiuc charakteristische Unterbrechung verur sacht der Abg Freiherr von der Necke, indem er sagt: Der Geistliche befindet sich in einer ganz ähnlichen Lage, wie der untere Offizier gegenüber seinem General. Was die Vorlage selbst betrifft, so sind nach meiner Überzeugung die Maigesetzc ein Product, ein Kind des modernen Libe ralismus. Wer daran zweifelt, frage sick, woher sie auö- gegangen sind. Der Herr Cultusminister Falk hat sich voll und ganz dem liberalen Princip zugewendet, er ist die Mutter deS Gesetzes. (Ungeheuere Heiterkeit.) Ich kann mir nicht helfen, er ist ihre Mutter, ihr Vater ist der Fürst Bismarck. (Wachsende Heiterkeit.) Der weise Va ter w ll das ungerathene Kind aus dem Hause weisen, aber die zärtliche Mutter giebt es nicht zu. (Stürmische Hei terkeit. Sehr gut!) Ich freilich halte sie nicht nur für ein ungeralhenes, sondern für ein tvdtgeboreneö Kind. (Heiterkeit). Wir haben nun die traurige Pflicht, dies todt- geborene Kind anständig zu begraben. (Heiterkeit. Ruf: Zur Sache! Die conservatven Parteifreunde deS Red ner«, vor Allen Herr von Rauchhaupt, bemühen sich ver geblich, durch Zurufe denselben zum Verlassen der Redner tribüne zu veranlassen.) Wenn cs aber auch nicht tovt- geboren, wenn es nur mißrathen wäre, müßten wir es Loch beseitigen, denn ungerathene Kinder kann man nicht im Hause herumlaufen lassen. (Heiterkeit: Ruf: Ar tikel 2!) Ich kann unmöglich so kurz abbrechen, ich muß meinem Gedankengange folgen — «Ungeheuere Heiterkeit. Glocke des Präsidenten.) Herr Präsident, bitte, gestatten Sie mir weiter zu sprechen. Daß das Kind — Heiter keit) nicht lebensfähig ist, scheint mir in einer außeror dentlichen Prüderie der Regierung zu liegen, die sonst gar nicht so hervortritt, z B. beim Goethe-Denkmal tritt sie gar nicht hervor. (Heiterkeit. Glocke des Präsidenten.) Der Präsident bittet nunmehr den Redner, endlich zur Sache zu kommen, wa« schließlich auch geschieht. 1 Berlin, 20. Juni. Die technischen Delegirten sollen sich gestern in einem Kollektiv-Votum über die grie chisch-türkische Grenzfrage geeinigt haben und lag dieses Gutachten der gestrigen Sitzung der Konferenz vor. Es unterliegt keinem Zweifel mehr, daß alle Mächte den von Frankreich gemachten Vorschlag acceptiren werden. Es verlautet, daß die Regierung bei Ablehnung deS Art. 4 der Kirchenvorlage in der nächsten Session dem LaMag ein Gesetz, bestehend aus einem Paragraphen, betreffend die Rückkehr der Bischöfe unterbreiten werde. Der Kaiser äußerte sich vor der Abreise, er wünsche Frieden gemacht zu sehen, der aber nur durch die Rückberufung der Bi schöfe erreicht werden könne. . Berlin, 21, <zuni. Im Abgeordnetenhaus wurde die zweite Berathung der kirchlichen Vorlage fortgesetzt, und hatten sich zu H 4 (Bischofsparagraph) 6 Redner gegen und 12 Redner für den Artikel gemeldet. Abg. v. Bennigsen erklärte namens seiner politischen Freunde, dieselben würden für den Artikel 4, oder für ein entspre- , chendes Gesetz, welches einen solchen Artikel enthalte, nicht stimmen. Revner warnte die Konservativen vor einem zu engen Bündnisse mit dem Centrum; eine Umarmung des Centrums, um das Zustandekommen der Vorlage zu > ermöglichen, sei jedenfalls bedenklich. Er würde es für verwerflich halten, in so schwierigen Verhältnissen Partei- und Fraktionsinteressen zu verfolgen; denn cs handle sich darum, vor Allem Frieden zwischen den Konfessionen zu schaffen. Seine Partei halte es für ausgeschlossen, daß Bischöfe, welche wegen Widerstand gegen die Gesetze ihre Aemter durch Richterspruch verloren haben, wieder zuriick- , berufen werden können. Wäre dies zulässige, so wäre es besser gewesen, den Kampf nie zu beginnen, die Maigesetze nie zu erlassen. Redner rekapitulirte darauf das Ver fahren gegen die Bischöfe, namentlich gegen den Bischof Melchers, welcher so arg in Widerspruch mit den Landes gesetzen gerathen sei, daß auch mildernde Umstände nicht zu plaidiren wäre. Melchers habe eine bewußte agitatorische > Thätigkeit gegen die StaatSgesetze in circa vierzig Fällen entfaltet, er habe sogar Glückwünsche vom AuSlanve für seinen Widerstand gegen die Gesetze entgegengenommen. i Der Redner erinnert an den Eid des Erzbischofs, nach welchem er verpflichtet gewesen, sein Amt niederzulegen, da er in seiner reliösen Ueberzeuzung auf den Widerspruch mit seiner Amtspflicht gerathen sei. Welchen Eindruck würde es im Rheintande machen, wenn man einen solchen Mann zurückriefe ? (Abg. Bachem: Den besten.) In Ihren Kreisen jedenfalls. Aber gerade das muß die Regierung bedenklich machen. Wenn die Regierung solche Männer zurückriefe, so wäre dies der größte Triumph der oevlsm» militon» und die größte Niederlage de« StaatS. Wir können dazu die Hand nicht bieten. Der Vergleich mit der französischen Amnestie treffe nicht zu; sei denn jemals bei Amnestien eine Rückberufunz der Amnestirten in ihr Amt vorgekommen? In einzelnen Be stimmungen des Gesetzes, wie bei den Artikeln 1 und 5, sei seine Partei zu verhandeln bereit, für Artikel 4 könne sie niemals stimmen. „Wir werden uns fragen, ob das, was bleibt, umdemoringenden Bedürfniß der katho lischen Bevölkerung zu genügen, heilsam und wichtig genug ist, um dafür zu stimmen. Ausgeschlossen ist das Zu standekommen der Vorlage nicht, obschon es zweifelhaft bleibt. Wir werden, um unser Entgegenkommen zu zeigen, in dem Artikel 9 den Anträgen der Konservativen zusam men." Kultusminister v. Puttkamer : Er habe die Rede des Vorredners mit Bedauern vernommen, da danach die Nationalliberalen nicht für Artikel 4 stimmten. Trotzdem empfehle er Artikel 4 auf das Nachdrücklichste. Der gegenwärtige Zustand bedürfe der dringendsten Abhülfe (das sei keinerseits geleugnet worden); da man noch keme umfassende Verständigung über einen 'noMu vivenüi schaffen könne, solle man wenigstens die Diözesanverwal- lung wieder einrichten und so den herrschenden geistlichen Nothstand durch den theilweisen Wiederaufbau des Gerüstes der katholischen Hierarchie mildern. Er erkläre offen vor dem Lande, daß die Regierung vor den Folgen der Maß regel des Artilel 4 nicht zurückschrecke. Auch solle Artikel 4 nur die Möglichkeit gewähren, in einem oder dem anderen Falle die Rückkehr eines Bischofs anzuordnea. Gerade in Rheinland uud Westphalen hätten große libe rale Blätter den Standpunkt der Regierung in der vor liegenden Frage für die Nationalliberalen empfohlen. Auch sonst habe die Vorlage im Lande großen Anklang gefunden. Dem Recht der Krone auf Begnadigung werde dnrck Artikel 4 keineswegs präjuvizirt. Der Minister erklärte ferner, der Standpunkt der Regierung« zur Vorlage sei ! auch durch die geschichtliche Entwickelung der Kirchenpolitik i gerechtfertigt, und erläuterte dies an dem Falle des Erz bischofs Duniu. Man werde es nie aus dem Gemüthe des katholischen Volkes hcrauSbringen, daß die Bischöfe, wenn auch abgesetzt, seine geistlichen Oberhirten seien. Die Manifestationen bei der Rückkehr des Bischofs Du- nio seien durchaus im staatstreuen Sinne gehalten gewe sen. So werde cS anch jetzt sein. Der Artikel 4 sei der