Texte der Gesänge Szene der Marfa aus Es ist mein Sohn, ich will nicht daran zweifeln, Die wilden Stämme selbst der freien Wüste Bewaffnen sich für ihn; der stolze Pole, Der Palatinus, wagt die edle Tochter An seiner guten Sache reines Gold, — Und ich allein verwerf’ ihn, seine Mutter? Und mich allein durchschauerte der Sturm Der Freude nicht, der schwindelnd alle Herzen Ergreift und in Erschütfrung bringt die Erde? Er ist mein Sohn, ich glaub’ an ihn, ich will's, Ich fasse mit lebendigem Vertrauen Die Rettung an, die mir der Himmel sendet! Er ist's, er zieht mit Heereskraft heran, Mich zu befreien, meine Schuld zu rächen! Hört seine Trommeln, seine Kriegstrompeten! Ihr Völker, kommt vom Morgen und Mittag Schillers „Demetrius“. Aus euren Steppen, euren ew'gen Wäldern! In allen Zungen, allen Trachten kommt! Zäumet das Roß, das Renntier, das Kamel! Wie Meereswogen strömet zahllos her Und dränget euch zu eures Königs Fahnen! — O, warum bin ich hier geengt, gebunden, Beschränkt mit dem unendlichen Gefühl! Du, ew'ge Sonne, die den Erdenball Umkreist, sei du die Botschaft meiner Wünsche! Du, allverbreitet ungehemmte Luft, Die schnell die weit’ste Wanderung vollendet, O trag’ ihm meine glüh'nde Sehnsucht zu! Ich habe nichts als mein Gebet und Fleh’n; Das schöpf’ ich flammend aus der tiefsten Seele, Beflügelt send’ ich’s in des Himmels Höh’n, Wie eine Heerschar send’ ich dir’s entgegen! Von ewiger Liebe. Brahms. Dunkel, wie dunkel in Wald und in Feld! Abend schon ist es, nun schweiget die Welt. Nirgend noch Licht und nirgend noch Rauch, Ja, und die Lerche, sie schweiget nun auch. Kommt aus dem Dorfe der Bursche heraus, Gibt das Geleit der Geliebten nach Haus, Führt sie an Weidengebüschen vorbei, Redet so viel und so mancherlei: »Leidest du Schmach und betrübest du dich, Leidest du Schmach von andern um mich, Werde die Liebe getrennt so geschwind, Schnell, wie wir früher vereiniget sind. Der Tod und Vorüber, ach, vorüber Geh', wilder Knochenmann! Ich bin noch jung, geh’, Lieber, Und rühre mich nicht an! Scheide mit Regen und scheide mit Wind, Schnell, wie wir früher vereiniget sind." Spricht das Mägdelein, Mägdelein spricht: »Unsere Liebe, sie trennet sich nicht! Fest ist der Stahl und das Eisen gar sehr, Unsere Liebe ist fester noch mehr. Eisen und Stahl, man schmiedet sie um, Unsere Liebe, wer wandelt sie um? Eisen und Stahl, sie können zergeh’n, Unsere Liebe muß ewig besteh’n!« w^ig. das Mädchen. Schubert. Gib deine Hand, du schön’ und zart’ Gebild, Bin Freund und komme nicht zu strafen, Sei guten Muts! ich bin nicht wild, Sollst sanft in meinen Armen schlafen. Claudius. Der Knabe mH Ich bin ein lust’ger Geselle, Wer könnt’ auf Erden fröhlicher sein? Mein Rößlein so helle, so helle, Das trägt mich mit Windesschnelle Ins blühende Leben hinein, trara! — Es tönt aus meinem Munde Ein silbernes Horn von süßem Schall, Es tönt wohl manche Stunde, Von Fels und Wald in der Runde Antwortet der Widerhall, trara! — dem Wunderhorn. Schumann. Und komm ich zu festlichen Tänzen, Zu Scherz und Spiel im sonnigen Wald, Wo schmachtende Augen mir glänzen Und Blumen den Becher bekränzen, Da schwing ich vom Roß mich alsobald, trara! — Süß lockt die Gitarre zum Reigen, Ich küsse die Mädchen, ich trinke den Wein; Doch will hinter blühenden Zweigen Die purpurne Sonne sich neigen, Da muß geschieden sein, trara! — Es zieht mich hinaus in die Ferne, Ich gebe dem flüchtigen Rosse den Sporn. Ade! Wohl blieb ich noch gerne, Doch winken schon andre Sterne, Und grüßend vertonet das Horn, trara! — Ade! Gei bet. Ueberm Garten durch die Lüfte Hört* ich Wandervögel zieh’n, Das bedeutet Frühlingsdüfte, Unten fängt’s schon an zu blüh’n. Frühlingsnacht. j Jauchzen möcht’ ich, möchte weinen, j Ist mir’s doch, als könnt’s nicht sein! j Alte Wunder wieder scheinen Mit dem Mondesglanz herein. Schumann. Und der Mond, die Sterne sagen’s, Und im Traume rauscht’s der Hain, Und die Nachtigallen schlagen’s: »Sie ist deine, sie ist dein!" Eichendorff.