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zweite Satz atmet Trauer und Schwermut. Wiederum singen die Violoncelli eine sehn süchtige Melodie. Eine zweite Episode hat etwas Traumhaftes an sich, aber nach kürzester Zeit gewinnt in diesem Seelengemälde der Trübsinn wieder die Oberhand. Den Abschluß bildet die Wiederholung des sehnsüchtigen Gesanges, diesmal von den Geigen, darauf von der Oboe, dann vom Horn gesungen. Der dritte Satz ist ein Allegretto, der das Scherzo vertritt. Die klassische Form ist hier auch für Brahms das Vorbild. Das Trio läuft im Zweivierteltakt ab und verändert dabei rhythmisch das vorhergehende Dreivierteltaktthema. Der Schlußsatz (Allegro con spirito) erinnert stark an die Welt Haydns. Brahms wählt hier die Sonatenform, nur daß er die einzelnen Themen zu Themenkomplexen er weitert und anreichert. Eine ruhige Episode schiebt sich ein, die sichtlich Natur eindrücke widerspiegelt. Die Sinfonie ist klarer instrumentiert als ihre schwergepanzerte Schwester, die erste — sie heißt mit Recht die „Pastorale“ von Brahms. J. P. Thilman LITERATURHINWEISE: Abcrt: W. A. Mozart, Leipzig 1958 Max Bruch und Joh. Brahms: in „Musik in Geschichte und Gegenwart“, Bd. 2, Kassel 1953 VORANKÜNDIGUNG : Nächstes Konzert im Anrecht C 16. März 1962, 19.30 Uhr Einführungsvortrag 18.30 Uhr