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Dresdner Journal : 15.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189911152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18991115
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18991115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-11
- Tag 1899-11-15
-
Monat
1899-11
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 15.11.1899
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«-»«»»»rei»: Für Druden vterteijährlich: «Mack 50Pf , bei den Kaiser- lich deuljchen Postanpalten vierteljährlich 3 Mark; außer, halb de» Deutschen Reiche» Hop- und Stempelzuschlaa Einzelne Nummern: 10 Pf. Erscheinet,: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abend». Fernspr.-Anschluß.Nr 12-5 Dresdner Immml. AnkündisungSsebüdren: Für den.Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift 20 Pf. Unter „Emgesandt" die Zeile 50 Pf Bei Tabellen- und Zisfernsatz entsprechender Aufschlag. Herausgeber. Königliche Expedition de» Dresdner Journals Dresden, Zwingerstr 20. Fernspr -Anschluß: Nr12S5 ^6 266 Mittwoch, den 15. November abends. 189V Bei wiederholten Ankündigungen für die Weihnachtszeit gewähren wir Handel- und Gewerbtreibenden UM- besondere Vergünstigunken. -MU Geschäftsstelle des Dresdner Journals. 350 M. WohnungSgeld. Akademische Bildung erwünscht Ge suche nebst den erforderlichen Beilagen sind bi- S. Dezember an den Königl. BezirkSschulinspektor Ur. Hanns in Grimma zu richten. Amtlicher Teil. AnCetin. Die Vorsicht erfordert eS, daß Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich August, Herzog zu Sachsen, noch längere Zeit das Bett hütet und jede geistige und körperliche Anstrengung ver meidet, obgleich Höchstdessen Allgemeinbefinden ein durchaus gutes ist. Appetit, Schlaf, Herzthätigkrit rc. sind vollkommen normal. Bulletins werden bis auf weiteres nicht mehr aus- gelegt. Dresden, 15. November 1899, vorm. 11 Uhr. gez. vr. Fiedler. gez. vr. Selle. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den Oberförstern Grohmann in Glasten, Bruhm in Dittersbach, Jordan in Marbach, Schaal in Lohmen, Heidrich in Zwenkau, Schramm in Rosenthal und Breitfeld in Rehefeld den Titel und Rang eines Forstmeisters zu verleihen. «rueuouuften, Versetzungen re. im öffentliche« Dienste. Im Geschäftsbereiche de» Ministeriums des Innern. Angestellt bez. befördert wurden: vr. zur. Paul Grahl, JnspcktionSassistent an der LandeSanstalt Waldheim, als An- stalt-inspektor daselbst; Walter Heinicke, Assistenzarzt an der Kinderheilanstalt zu Stettin, al- HilsSarzt an der LandeSanstalt HubertuSburg; Hermann Richard Kirch hos, Bürgerschullrhrer in Stollberg, alS Katechet an der Lande-anstalt Hoheneck; Max Fürchtegott Kretzschmar, Bürgerschullehrer in Zwickau, al» Lehrer an der LandeSanstalt Großhennersdorf: die Militär- anwärter: Albert Gottlob Friedrich Müller, Hrlsscxpedient an der LandeSanstalt Hohnstein, als Expedient an der LandeSanstalt Hoheneck, und Oswald Reinhold Schmidt, HilsSexpedient an der LandeSanstalt Lolditz, als Expedient daselbst; Olga Singe wald, HUs-ausseherin an der LandeSanstalt Waidkeim, als Ausschnitt daselbst. — versetzt wurden: Paul Ehrenreich v. Schönberg, AnstaltSinspektor an der LandeSanstalt Wald heim, in gleicher Eigenschaft an die LandeSanstalt Hoheneck; Ernst Emil Freund, Anstaltsinspektor an der Landesanstalt Hoheneck, in gleicher Eigenschaft an die LandeSanstalt Zwickau; Lito Lötzsch, Lehrer an der LandeSanstalt Großhennersdorf, in gleicher Eigenschaft an die Außenabtheilung der LandcS- blindenanstalt zu Königswartha; Johanne- Wilhelm Stein, Expedient an der LandeSanstalt Hoheneck, in gleicher Eigenschaft an die LandeSanstalt Hohnstein; Minna Dorothea Neitzke, Aufseherin an der LandeSanstalt Waldheim, in gleicher Eigen schaft an die LandeSanstalt Granhain. Bei der Polizeidirektion zu Dresden. Angestellt: Polizei-Sergeant Palmer, Sergeanten Wöyold und Hor nickel, Bizeseldwebel Stopp, Sergeanten Härtel, Dähnert, Jahn. Unger und Lohet, Unteroffizier Höhnel und Feld webel Mehnert als Stadtgendarme. Im Geschäftsbereiche des Ministeriums de» Kultus an» öffentlichen Unterrichts. Zu besetzen: die s. ständige Lehrerstelle zu Pobershau. Kollator: die oberste Schul behörde. Einkommen. 1250 M Gehalt, welcher durch 4 drei jährige Zulagen von je 150 M und K dergleichen von je 100 M bis aus 2450 M steigt, VS M. für Fortbildungsschul- unterricht, 48 M. für Sommerturnen und 150 M. Wohnungs geld an einen verheirateten, 120 M an einen unverheirateten Lehrer. Auswärts verbrachte ständige Dienstjahre können in Anrechnung gebracht werden. Gesuche mit allen erforderlichen Beilagen sind bi» zum 23. November Kei dem Königl BezirkS schulinspektor Vr. Bräutigam in Marienberg einzureichen; — die neubegründete Schuldirektorstelle in Naunhof. Kollator: die oberste Schulbehörde Einkommen: 2600 M. Gehalt und Nichtamtlicher Teil. Aus dem Reichstage. Der Wiederbeginn der Reichstagsberatungen hat sich gestern in nüchterner Form, rein geschäftsmäßig vollzogen. Man gewahrte in jeder Beziehung, daß nicht eine neue Session ihren Anfang nahm, sondern daß eS sich nur um die Fortsetzung einer vor längerer Zeit unterbrochenen Thätigkcit handelte. Die Abgeordneten brachten allerdings, wie ein uns vorliegender Bericht sagt, eine angeregte Stimmung mit, und namentlich in den Wandelgängen machte sich eine sehr lebhafte Unterhaltung bemerkbar. Könnte man aus dem äußeren Gebaren der Reichsboten auf den Verlauf der kommenden Verhandlungen schließen, so würde man gar so folgenschwere Dinge nicht e: warten dürfen, denn man sah fast allenthalben heilere Mienen, weder „Kampfbegier" noch „gedrückte Stimmung" war zu spüren. In den Fraktionszimmern und später im Sitzungssaale wird sich das Bild aber wohl bald ändern. Nicht nur auf der Linken, sondern auch im Zentrum soll sich, wie „wohlinformierte" Leute be haupten, hinter der zur Schau getragenen Sorglosig keit manches Sturmzeichen verbergen Schwer geladen mit politischem Zündstoffe hat namentlich die Sozial demokratie, und auch der Freisinn wartet ungeduldig auf eine paffende Gelegenheit, um feinem vollen Herzen Luft machen zu können. Darum ist die Hauptforge der radikalen Linken, daß der Reichshaushaltsetat möglichst bald erscheine, damit sie von der Last ihres „Anklage"-MaterialS befreit werde. Vorläufig steht der Zeitpunkt dafür aber noch nicht fest, und es hat da mit in der That auch keine Eile, denn um die erste Lesung noch vor Weihnachten vorzunehmen, dazu ge nügt das Einbringen des Etats zu Anfang Dezember. Bis dahin wird die Zeit ohnedies durch andere wichtige Arbeiten in Anspruch genommen werden. Nach den im Seniorcnkonvente getroffenen Anordnungen sollen zunächst die beiden Vorlagen des Reichspvst- amteS (Novelle zum Postgesetz und Fernsprechgebühren ordnung), dann soll die Reichsschuldenordnung in zweiter Lesung erledigt werden, hierauf das viel umstrittene „Arbeitswilligengesetz" an die Reihe kommen und diesem die unerledigt gebliebene Gewerbeordnungs- Novelle folgen. Man rechnet, daß die Postvorlagen die vier noch übrigen Tage der laufenden Woche in Anspruch nehmen werden, so daß der Entwurf betreffend den Schutz des gewerblichen Arbeit-Verhältnisses frühe stens am nächsten Dienstag, — da auf Mittwoch der Bußtag fällt, vielleicht erst Donnerstag ui zweite Beratung genommen werden könnte. Bis dahin werden Zentrum und Nationalliberalc sich in ihren Fraktionen ausgesprochen und darüber entschieden haben, was sie mit dem Entwürfe machen wollen. Es wird an genommen, daß diese Entscheidung dahin fällt, die Vorlage schließlich doch noch einer Kommission zu überweisen. Damit wäre für die Beratung der Ge werbeordnungsnovelle freie Bahn geschaffen. Die Angestellten in den Ladengeschäften und die Konfektions arbeiter warten auf die Wohlthaten, die ihnen das neue Gesetz bringen soll. Im übrigen ist auch die darin vorgesehene Regelung der Stellen vermittelung von weitgehendem Interesse. Freilich, rasch und glatt wird gerade diese Vorlage in zweiter Lesung nicht erledigt werden, denn die Kommission hat ernzelne Abänderungen angebracht, deren Beseitigung wieder von anderer Seite gewünscht und auch ent schieden angestrebt werden wird, so die Einfügung der Bestimmung, daß der Ladenschluß allgemein um 9 Uhr abends stattfinden müsse anstatt daß es von dem Be schlusse einer Zweidrittel-Mehrheit der betreffenden Ladeninhaber abhängen solle, ob der Ladenschluß von 8 Uhr abends ab zulässig sei. Hoffentlich wird die zweite Lesung nicht zu unnötigen Abschweifungen auf das allgemeine Gebiet sozialpolitischer Probleme benutzt werden und dadurch Verschleppung erleiden. Was das „Hauptstück" der diesmaligen Tagung, die angekündigte Flotteuvorlage, anlangt, so ist noch nichts Bestimmtes darüber zu sagen, wann die Vor lage dem Reichstage zugehen und in welcher Form sie sich darstellcn wird. Während von einzelnen „Wissenden" behauptet wird, die Angelegenheit werde bei der Beratung des Marineetats durch eine Mini- sterialerklärung erledigt werden, behauptet man anderer seits, spätestens Ende Januar werde dem Reichstage das betreffende Schriftstück — als Gesetzvorlage oder Denkschrift, dm über ist man ebenfalls wieder zweifel haft — vorgelegt werden. Jedenfalls können diejenigen Parteien, welche zu einer Verstärkung der nationalen Wehrkraft zu Wasser und zu Lande stets bereit sind, wenn es das Wohl des Vaterlandes gebeut, das Er scheinen der Vorlage ruhig abwarten, ohne sich durch die vorzeitige Oppositionsarbeit der Linken irre machen zu lassen. Der Krieg iu Südafrika. In Pretoria scheint man sehr gut über die Fort schritte der englischen Truppensendungen unterrichtet zu sein. Denn man trifft alle Vorbereitungen, um den englischen Verstärkungen gegenüber gewappnet da stehen. In Transvaal sind in den letzten Togen alle noch kriegstauglichen Männer zu den Waffen gerufen worden, und gleichzeitig werden vor Ladysmith, Mafe- king und Kimberley noch die letzten Versuche gemacht, um diese Städte noch möglichst schnell zur Kapitulation zu zwingen. Die Spitzen der englischen Armee sind mittlerweile gelandet, und deren Hauptmacht wird ungesäumt nach folgen, während die neuerdings zur Mobilisierung bestimmte Division abermals vieler Wochen bedürfen wird, um in Verwendung zu treten. DaS englische Armeecorps wird überdies sich erst operationsbereit zu machen haben. Aus den einzelnen Truppen wird sich der Armeekörper zu formieren haben und eS ist auch der große Train zu organisieren, dessen Beschaffung, Er haltung und Sicherung auf dem afrikanischen KriegS- theater schwer ins Gewicht fällt. Die Notlage zudem in Ladysmith und wohl auch in Mafeking und Kim berley übt wohl unabweislich ihre Wirkung aus und unterbindet bis zu einem gewissen Grade die Freiheit der Operation. So wird den ausgreifenden Be wegungen methodischer Anlage sicherlich die direkte Unterstützung der gefährdeten Detachements voran- gehen. Die heute vorliegenden Meldungen lauten: London. Das Kriegsministerium bezeichnet die Blättermeldung, daß Präsident Krüger gedroht habe, in Kunst und Wissenschaft. Litteratur. Oberst z. D. v. Schimpfs, dem wir schon mehrere wertvolle Beiträge zur biographischen Litte ratur über unser Königshaus verdanken, hat kürzlich im Verlage von C. Höckner« Buchhandlung (Carl Damm) ein Lebensbild Sr. Königl. Hoheit de« Prinzen Georg von Sachsen veröffentlicht. DaS Leben de« Prinzen, der sich dem siebzigsten Jahre nähert, hat sich bi« heute so reich bewegt, so bedeutsam durch Erfolge gestaltet, daß eine zusammenfassende litterarische Darstellung der Ent wickelung und der Thätigkeit de« Prinzlichen Herrn in Krieg und Frieden höchst lohnend war und für weite Kreise de« Volke» sehr erwünscht kommt. Die Schrift fußt auf den besten Quellen, z. B. für die Jugendgeschichte de« Prinzen Georg auf den „LebenSerinnerungen" de« Prinzen Jo hann (1822 bi« 1854), für die Bonner Universitätlzeit auf den Aufzeichnungen de« Hofmarschall» v. Tschirschky und Bögendorff, für die Dienstzeit de« Prinzen in Rade berg, wohin er im Frühjahr 1852 zur Brigade reitender Artillerie kommandiert ward, auf den Auszeichnungen de» Obersten z. D Grafen Vitzthum v Eckstädt, für den Feld zug von I86K, den ersten Krieg, in dem der Prinz mit- kämpfte, u. a auf dem Tagebuche de« Oberstall' meister« v. Ehrenstein (f-), wie denn überhaupt viel ausgezeichnete« Manuskript - Material dem Ver- fafser verfügbar gewesen ist. Nach Art eine« guten Biographen giebt v Schimpfs mit dem Leben«bilde de« Prinzen ein Zeit- und Kulturbild. Die politischen, die sozialen, auch die künstlerischen Zustände, die in stackem Wechsel den Zeitraum von 1832 bi« auf die Gegenwart au-gefüllt haben, werden in den großen Haupt- zügrn gekennzeichnet, je nachdem sie in die Entwickelung, in da« Wirken, in da« Familienleben de» Prinzen hinein- spielen Ein breiter Raum gehört sachgemäß der Ge ¬ schichte der sächsischen Armee, mit deren Fortdiidung die Thätigkeit de» Prinzen Georg, mit deren Ruhm stin Feldherrnname ja auf« engste verbunden ist. Bier Ab schnitte der Schrift, fast die Hälfte der letzteren, behandeln die Kriegsjahre 1870/71, die hervorragende erfolgreiche Teilnahme der Prinzen an diesem Feldzuge zunächst als Divisionskommandeur, danach al» Führer de» sächsischen Armeecorp» Die beiden letzten Abschnitte schildern Sachsen in der Jetztzeit, die Thätigkeit de« Prinzen al« Mitglied der Ersten Kammer, sein förderndes Eingreifen in Fragen der bildenden Künste, weisen ferner auf die zwei Jubiläen de« fürstlichen Soldaten und de« kom mandierenden General« hin und enthalten am Ende eine lebendige, anziehende und dem Inhalte nach vorbildliche Darstellung de» Familienlebens nebst kurzer Charakteristik aller Mitglieder der Familie des Prinzen Georg, v. Schimpff hat den ihm vorliegenden Stoff über- sichtlich angeordnet, er beherrscht ihn, er erzählt, schildert, charakterisiert klar, einfach, natürlich und mit der Wärme, die seiner großen Verehrung für den Prinzen entspricht und die allen diese Verehrung teilenden Patrioten wohlthuen wird. Die Schrift v. Schimpff«, die eine« der besten Geschenke für den WeihnachtS- büchertisch abgiebt, ist mit zahlreichen Illustrationen von mannigfaltigstem Inhalt geschmückt Man sieht viele Por trät« von verstorbenen und von allen lebenden Mitgliedern de« Königlichen Hause», auch von verdienten hohen Mili tär», de» weiteren Abbildungen von Orten, Schlössern und Landhäusern, in denen der Prinz und feine Familie Aufenthalt genommen haben bez noch heute nehmen. Auch Ansichten von Dretden und Dresdner Stadtteilen fehlen nicht und besonder» reich ist die illustrative Beigabe zur Geschichte de« deutsch-französischen Feldzuge« Da sehen wir ein« Scene aus der Schlacht bei Gravelotte, Prinz Georg und die 8. Compagnie de« 2 Grenadierregiment« Nr. 101 beim Vorgehen auf Roncourt, auf einem anderen Blatte da« letztgenannte Regiment im Sturm auf St. Privat, sodann das bekannte Bild von Götz, welche« da« Zusammentreffen de« Kronprinzen von Sachsen mit dem Prinzen Georg am Tage von Beaumont auf der Höhe de« Pachthofe« La Sartelle dar stellt Von dem nämlichen Künstler rührt da« Bild von der Attacke de« Ulanenregiments Nr. 17 bei Douzy am 31. August, sowie ein weitere« her, auf dem der Moment sestgehalten ist, wo General v Montb« den Prinzen Georg auf der Höhe zwischen Daigny und Fond de Givonne (Schlacht bei Sedan) begrüßt Sehr lebendig ist auch dos Trachesche Bild, das da« Vorgehen dc« Echützenregiment« Nr. 108 bei Villiers veranschaulicht Neben diesen von Malern geschilderten Schlachtenscenen sicht man Abbildungen von Schlößern und Landhäusern, die dem Prinzlichen Feld herrn zum Ouartier gedient haben, von Ortschaften, um die sich heiße Kämpfe gedreht haben, von Feldwachen und dergleichen. Wie da» Buch in allem übrigen vorzüglich auSgestattet ist, so sind auch die Illustrationen durchweg sehr sorgfältig hergestellt, von äußerst klarer und scharfer Wirkung. Das Lisztdenkmal in Weimar. Am 13 und 14 d. Mt« traten in Weimar da« künstlerische Preisgericht und da» Lisztdenkmalkomitee zu besonderen und gemeinsamen Sitzungen zusammen, um die überzahlreichen Entwürfe zu einem Denkmal für Franz Liszt, dessen Errichtung seit 1894 in Aussicht genommen worden ist, eingehend zu prüfen. Die Auf stellung der Entwürfe im sogenannten Tempelherrnhause im Weimarischett Park hatte schließlich den Anbau einer besonderen hölzernen Halle notwendig gemacht, nicht nur waren über alle Erwartung hinau« 67 Skizzen ein gegangen, sondern ein großer Teil dieser Entwürfe zeigte sich auch räumlich so autgcdehnt, daß dir Anordnung mit besonderen Schwierigkeiten verbunden war Da die ganze Veranstaltung nicht ergebnislos verlief, die drei vom Pretoria gefangene britische Ossiziere erschießen zu lasten, fall» die Engländer einen gefangenen Spion der Buren erschießen würden, al» absurd. Zum Kommandeur der sünstrn Division, welche jetzt für den Dienst in Südafrika mobil gemacht wird, ist General Sir Lharle- Warren ernannt worden, welcher bereit» Erfahrungen in der Kriegführung in Südafrika besitzt. — Das Transportschiff „Britannic'' ist vorgestern in Kapstadt eingetroffen, somit sind seit Donnerstag 12 Trans portschiffe mit insgesamt etwa töoco Mann Verstärkungen am Kap angekommen. — Die Regierung hat den Dampfer „Majestic" al» TruppentranSportjchiff für Südafrika gechartert. Die „Majestic" wird Liverpool am 29. d. Mts. verlassen. Kapstadt. Die Transportschiffe „Harleeh-Castle" und „CariSbrook-Castle" mit Truppen sind vorgestern hier ein- gelrofsen. Kimberley. (Meldung des „Reuterschen BureauS" ) Die Beschießung Kimberleys währte den ganzen Sonntag, ohne Schaden anzurichten: die meisten Granaten platzten nicht. — (Meldung des „Reuterschen BureauS".) Der Feind schleudert jetzt Geschosse in die Wasserwerke. Mafeking. Die „Times" melden auS Mafeking vom 3l. Oktober: General Cronjr beklagte sich darüber, daß die Flaggen deS Roten Kreuzes von mehreren Gebäuden der Stadt zugleich wehen, daß Tynamitminen gelegt seien und daß die Eingeborenen gegen die Weißen verwendet würden. Baden- Powell erwiderte, Mafeking habe nur drei Rote Kreuz-Stationen, nämlich das Hospital, da» Kloster und das Frauenlager, die sämtlich außerhalb der Stadt lägen. Alsdann rechtsertigte Baden-Powell das Legen der Dynamitmincn, indem er Prä zedenzfälle seitens der Buren ausührte. Bezüglich des dritten Punkte- führte der General an, die Eingeborenen verüidigten nur ihr Leben und Eigentum. Die Buren beschosten indessen das Hospital und das Frauenlager weiter. In Mafeking glaubt man, daß die Verteidigung bis zum Ende des Feldzuges werde durchgeführt werden können. Tagesgeschichte. Dresden, 15. November. Ihre Majestät die Königin und Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Emanuel von Orleans wohnten gestern abend der Aufführung der komischen Oper „Die lustigen Weiber von Windsor" im Opern hause bei. Heute vormittag unternahmen Ihre Majestät die Königin mit dem hohen Besuch einen Ausflug nach dem heutigen Moritzburger Jagdrevier und be teiligten Sich an dem Jagdsrühstück, welches in der Nähe des Auers im Walde stattfand. An der heutigen Tafel bei Ihrer Majestät der Königin in Strehlen nehmen Ihre Kaiser!, und Königl. Hoheiten die Frau Großherzogin von Toscana mit Erzherzogin Tochter Germana und die Krau Prinzessin Friedrich August mit den Damen und Herren des Gefolges teil. Sonnabend, den 18. d. MtS., vormittags wird Se. Königl. Hoheit der Herzog von Sacksen- Coburg und Gotha zu Besuch Ihrer Königlichen Majestäten hier eintreffen und im Königl. Residenz schlosse Quartier nehmen. Dresden, 15. Novemlnr. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde wohnte gestern abend der Ausführung des Lustspieles „Die berühmte Frau" im Königl. Schauspielhause bei. Dresden, 15. November In den Jahren 1884, 1889 und 1894 erfolgten Erhebungen über die gefamten Unterrichts- und Erziehungsanstalten des Königreichs Sachsen, welche von den Hoch schulen bis zu den Elementarschulen herabrcichten und das letzte Mal auch die vorzugsweise den ärmeren Bevöikerungsklassen dienenden Kinderbewahranstolten, Rettungshäuser, Kinderhorte, Krippen rc. mit umfaßten. Diese Erhebungen sollen nach den Beschlüssen der be teiligten vier Ministerien des Kultus, deS Innern, der Finanzen und des Krieges am 1. Dezember 1899 zum Denkmalkomitee ausgeschriebenen Preise von 2000, 1000 und 500 M an drei Künstler erteilt wurden, das Komitee außerdem den glücklichen Gewinner de« ersten Preises mit der Ausführung des Denkmals betraute, so hat e« für die Sache nicht allzuviel zu bedeuten, daß die Zahl der gänzlich unmöglichen, geradezu unglaublichen Entwürfe in erstaunlicher Weise überwog, daß drei Viertel der um den Preis werbenden Künstler ohne jede Berück sichtigung der vom Komitee klar gestellten Bedingungen ihrer Laune die Zügel halten schießen lasten. Da in den nächsten Tagen die gedachten Entwürfe zur öffentlichen Ausstellung kommen werden, wird wenigstens da« Publikum von Weimar hinreichende Gelegenheit haben, sich in ollen Tonarten zu verwundern und hoffentlich neben der gerechten Verwunderung den Humor nicht vergessen, der in der Sache liegt. Da« Komitee hatte auf einfachem Sockel eine Porträtstatue de« gefeierten Künstler» verlangt und die» nicht bloß und nicht einmal zuerst in Rücksicht auf die Beschränkung seiner Mittel gethan Da die Denk mäler der vier Weimarischen Dichterheroen in der ange deuteten einfachen Gestalt ausgeführt sind, würde sich ein gmvaltiger Aufbau, gegenüber den vorhandenen Denk mälern der Jlmstadt, ziemlich stillo» ausgenommen haben Dem anderen Ort der Aufstellung, im Grün de» Parkes und in der Nähe von Liszts Wohnung während der letzten beiden Jahrzehnte seines Lebens, war schon da durch Rechnung getragen, daß nicht eine Statue in Erz guß, sondern in Marmor gefordert wurde Ta» alle» hatte nicht verhindert, daß eine Reihe von Skizzen ein gegangen waren, denen die Berliner RuhmeSallee vor schwebte und denen zu liebe ein gut Stück de» Parke«, den man schmücken wollte, erst einmal verwüstet werden müßte Nicht alle waren so seltsam und unglaublich al« der mit dem resignierten Wahrspruch „Au«sicht«loS" ein gesandte graugrüne, unbehauene Felsblock, au« dem die Ma«ke LisztS hervorblühen sollte, wie die erregte Phantasie au« dunklem Gestein wohl Teusel-fratzen herau«schaue»
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