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Dresdner Journal : 14.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189910142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18991014
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18991014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-10
- Tag 1899-10-14
-
Monat
1899-10
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 14.10.1899
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IM pseiftllo» grlmgen wird Im wirtschaftlichen Leben Ita lien« hält der Fortschritt an, der auch den unteren Lassen gesichertere DaseinSbedingungrn gewährt, und zur Vornahme von Steuerreformen, di« schon so lange ge wünscht, versprochen und wieder vergessen werden, hat da» erste Kabinett Pelloux wenigste,» den guten Willen ge zeigt Wenn da» zweite Kabinett Pelloux diese Absicht nicht wieder ausnnimmt, so wird die Mehrheit der De- pntierten ihm darum gewiß nicht gram sein: da» weiß man ja. Wie die Dinge heute liegen, ist lein sachlicher Grund zu finden, warum gerade der Abgeordnete Son- mno in absehbarer Zeit dem General Pelloux da» Staat»« rüder au» der Hand nehmen soll. Grotzbrttauaie«. London. Da» Kri«g»amt hat folgende Depesche „m Oberkommandierenden in Kapstadt erhalten: Ein ge panzerter Zug au» Mafeking mit zwei Siebenpfünder- zeschützen, der von hier nach Mafeking abgesandt war, nmrde in der letzten Nacht bei Kraai Pan angegriffen, augenscheinlich waren die Schienen entfernt, sodaß der Zug entgleiste Die Buren richteten eine halbe Stunde lang Geschützfeuer auf den Zug und nahmen ihn sodann Die telegraphische Verbindung nach Mafeking ist in Kraai Pan Merbrochen. Au» Mafeking sind Frauen und Kinder »ach Kapstadt gesandt worden. Die beiden Geschütze ge hörten der Kapkolonie und waren leichte Geschütze alten Modell«. Einzelheiten über Verluste von Menschenleben hab noch nicht eingegangen. — Da» Kolonialamt erhielt gestern eine Depesche ,°a Milner, in welcher dieser meldet, der Schauplatz der Zerstörung de» gepanzerten Zuge» sei Kraai Pan, Z7 Meilen südlich von Mafeking gewesen. Der Zug habe Kanonen nach Mafeking bringen sollen — Die „Evening New»" veröffentlichen ein Tele gramm au» Kapstadt, welche» die Meldung bestätigt, daß die Buren südlich von Mafeking einen gepanzerten Eisenbahnzug in die Luft gesprengt haben. 15 englische Soldaten find dabei getötet worden — Die „Time»" gaben eine Meldung au» Ladysmith vom 12. d. Mt». wieder, wonach die vom Oranjefreistaat in Natal eindringenden Buren etwa 12 000 Mann zählen sollen — Der „Daily Telegraph" veröffentlicht ein Telegramm, wonach der Kampf zwischen den vom BaureenenS-Paß nach Natal vordringenden Freistaats- Buren und den um Ladysmith stehenden Streitkräften de« Generals White bereits begonnen habe. Die Buren sollen über 11 Geschütze verfügen; General White habe deren 12 und rechne mit Sicherheit auf Erfolg. — Nach einem Telegramm der „Daily Mail" au« Kapstadt von gestern liegt dort die Meldung vor, die Buren seien zum Angriff auf Mafeking geschritten und hätten bereit» mehrere Niederlagen erlitten. — Dem „Reuterschen Bureau" wird aus Ladysmith vom gestrigen Tage gemeldet: Truppen des Oranje- Freistaats rücken in einer Entfernung von 38 Meilen über den Tintwa-Paß vor. 70 berittene Jäger wurden zur Verstärkung der Kavallerie-Vorposten adgesandt. — Seitdem die Tran»vaalfrage akut geworden ist, lmmen von allen Seiten Nachrichten, die zwar im all» zmeinen wenig Anspruch auf Authentizität machen kmm, die aber immerhin insofern Bedeutung verdienen, al» sie durchweg daraus hinauslaufen, daß die Schwierig- inten, die England in Südafrika erwachsen, alle Eigner Großbritannien» anlockt, von der Gelegenheit zu profitieren und den englischen Einfluß an anderen Stellen seines ausgedehnten Gebiete« zu erschüttern. Ebenso wie der Khalif durch die TranSoaalkrifi« ermutigt iß und wie die russischen Agenten in Transkaukasien und Persien zu neuem Eifer angespornt sind, so sieht man auch in dem vielumstrittenen Afghanistan, das für Rußland der Schlüffe! zu Indien ist, den Augenblick ge kommen, um eine Befreiung von der englischen Oberherrschaft zu versuchen Wir haben früher schon «ine Mitteilung über beunruhigende Vorfälle in Afgha nistan gebracht. Wie nun au« Lahore gemeldet wird, kitt dort mit großer Bestimmtheit das Gerücht auf, der Emir habe eine Verständigung mit Rußland gesucht, er habe sich zu diesem Zwecke nach Mesar-i-Scherif begeben wollen, habe aber, um bei der englischen Regierung keinen Argwohn zu erregen, diese Reise ausgeben müssen, da über seine Absicht von indi»treten Personen, die seinem Hose nahe standen, Mitteilungen gemacht worden waren. Er sei daraufhin in Kabul geblieben, habe aber die Männer, die da« Ziel seiner Reise verraten haben, auf« grausamste foltern lasten Die Zahl der Hinrichtungen — auch der von Unschuldigen — soll so groß gewesen sein, daß viele angesehene Bürger und Beamte nach der nörd lichen Grenze auf russisches Gebiet flohen. Die russischen Streitkräfte an der afghanischen Grenze seien infolge dessen erheblich verstärkt worden, um Einfälle von Af ghanen in russisches Gebiet zu verhindern. Die englische Presse in Indien behauptet nun, aus guter Quelle er ¬ fahren zu haben, daß Abdurrahman seinen Annäherunat versuch an Rußland und di« Metzeleien in seinem Anfall von Geistesstörung vollbracht habe, daß sein Zustand sich andauernd verschlimmere und daß mit seiner baldigen RegierungSunfähigkeit »u rechnen sei Der Emir Abdur rahman ist im Gegensatz zu seinen Vorgängern seinen Verpflichtungen gegen England in kritischen Fällen ge treulich nachgekommen, und durch seine passive Unterstütz, ung ist die Unterdrückung de« Aufstande« in Tschitral durch die Engländer wesentlich gefördert. Lndersrit« liegt kein Grund vor, anzunehmen, daß «r weniger Haß gegen die Engländer hegt, al« die früheren Emire und al« der größte Teil der afghanischen Bevölkerung Daß Rußland die Besitznahme Afghanistan« erstrebt, ist bekannt, und da da« Bündni« mit England für den Emir im wesentlichen eine Geldfrage ist — er erhält bekanntlich ein sehr an sehnliche« Jahrgeld dafür au«ge,ahlt —, so ist e« wohl denkbar, daß der Rubel eine« Tage« dem Sterling den Rang abläuft. In jedem Falle aber darf nicht außer acht gelasten werden, daß derartige alarmierende Meld- ungen wie die vorstehende englischerseit« schon sehr oft in di« Welt gesetzt sind, teil« um die Aufmerksamkeit auf den betreffenden Gegenstand hinzulenken, teil« um au« den Entgegnungen, die auf solche Meldungen zu kommen pflegen, zu ersehen, wie man über dieselben denken würde, wenn sie verwirklicht wären. Spaaie«. Madrid. In Barcelona soll der Belagerungs zustand erklärt werden, wenn die dortigen Händler ihre Läden schließen, um gegen die Steuern zu protestieren Barcelona Wegen der lokalen Steuer kam es hier zu Unruhen. Die Händler schloffen zum Protest gegen die Besteuerung ihre Läden Volkshaufen durchzogen die Straßen. Die Manifestanten schleuderten Steine gegen die Universität und die Bureau» de» Blatte« „Noticierio". Die Polizei trieb eine Anzahl Personen auLeinander, welche Hochrufe auf da» freie Catalonien ausbrachten. Später zogen die Manifestanten vor da« Rathau« und verlangten die Demission der Mitglieder de« Stadtrate». Der Bürgermeister wurde gezwungen, die Sitzung aufzu heben. Die Gendarmerie griff die Menge an, welche panikartig auSeinanderstob. Um 11 Uhr abend« war die Ruhe wiederhergestellt. R u h l a u d. St. Petersburg. Au» St. Peter»burg wird dem „Hamb. Korresp." geschrieben: Daß die Stimmungen und Ansichten der hiesigen Presse in beständigem Schwanken begriffen sind, hat sich in letzter Zeit abermals deutlich gezeigt Neulich verkündete man, daß mit der bloßen Repression weder in den allrussischen noch in den west europäisch gearteten Teilen de» Reiches auszukommen sei, — heute bekreuzigt man sich vor jeder auch nur möglichen Abweichung von der Politik nationaler Zentralisation! An dem allseitig al» unbefriedigend bezeichneten Zustande des Schulwesens in Polen hatte die Regierung Ver anlassung genommen, da» Unterricht»reglement des ehe maligen Königreichs einer Durchsicht zu unterziehen und einzelne Umgestaltungen desselben vorzunehmen ES ist u a davon die Rede, die Zahl der dem Unterrichte der polnischen Sprache gewidmeten Stunden von drei auf sechs pro Woche zu erhöhen und den Lehrern zu ge statten, daß die Lektionen über polnische Sprache und Litteratur polnisch erteilt werden. Das bloß» Gerücht von Zugeständnissen solcher Art hat in unseren tonangebenden Organen sofort zu leidenschaftlichen Alarmrufen Ver anlassung geboten Nachdem die „Mo«kauische Zeitung" jede Veränderung der für Polen bestehenden Unterrichts ordnung al» Abfall von der nationalen Tradition und von dem natürlichen Berufe Rußlands bezeichnet hatte, stellt die „Nowoje Wremja" den Versuch an, die ge plante Umgestaltung als Vorläufer eines vollständigen Systemwechsels im voraus zu diskreditieren und moralisch unmöglich zu machen Ohne jede greifbare Veranlassung redet da» genannte Blatt von einer Jntrigue, die darauf abzielen soll, da« Polnische zur Unterrichtssprache in den Staatsschulen de» Königreich« zu machen und damit alle russisch-nationalen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte in Frage zu stellen. Wären die Schreibereien der nationalen Presse ernsthaft zu nehmen, so dürfte ein anderes publizistische« Vorkommnis der letzten Woche al« ein förmliches Ereignis bezeichnet werden. Sonst als Beschützerin aller Gattungen von „slavischen Brüdern" gefeiert, hat die „MoSk Ztg" eine Art Absage an das Tschechentum ver öffentlicht und in voller Form erklärt, daß diese StammeS- genossen anfingen, Tendenzen zu verfolgen, die den Be stand und die Einheit de« österreichischen Kaiserstaate« in Frage zu stellen drohten und die demgemäß von jedem guten Ruffen mißbilligt werden müßten. Der Segnungen zarischer Selbstherrschaft und des wahren Glauben» seien die Tschechen allerdings nicht teilhaftig geworden und dadurch auf falsche, dem Geiste de» SlaventumS fremde Wege geraten, indem sie sich an der Beseitigung deutscher Einflüsse und Vergewaltigungen nickt mehr genügen ließen, sondern maßlose, dem Staatigedanlcn feindliche Forderungen ausstellten. Wenn sich auch die „MoSk Ztg" bisher zu Ansckauunpen durchaus entgegengesetzter Art bekannt hat, so wird immerhin davon Akt zu nehmen sei«, daß tschechische Großmannssucht auch von russischer S«it« gelegentlich davor gewarnt worden »st, ihre Bäume in den Himmel wachsen zu lassen. — Einer der „Polit Korresp" au« St Peter«, bürg zugehenden Meldung zufolge ist die Abreise de« russischen Kaiserpaare« «ach der Heimat für die letzte Oktoberwoche in Au«sicht genommen Der Aufenthalt de« Kaiserpaare« in Skuniewicze dürfte ungefähr acht Tag« dauern Ueber Ort und Zeit der Zusammenkunft mit Er. Majestät Kaiser Wilhelm II. ist noch immer nicht« Genaue« bekannt HelsingforS. Im vorigen Jahre wurde von der russischen Regierung ein besondere« „Kadettencorp»-Komitee" ernannt, da« den Austrug erhielt, den Entwurf einer voll ständig neuen Organisation de» finnländischen Kadetten corps auviuurbeüen Diese« Komitee hat nunmehr seine Ausgabe beendet und einen Entwurf vorgelegt, der jedoch sowohl bei den Ständen al« in der öffentlichen Meinung übereinstimmend al« unannehmbar erklärt wurde. Bi« jetzt hat die finnländische Offizier«schule in jeder Hin sicht ihrer Aufgabe entsprochen; sie hat, wa« auch von russischer Seite bereitwilligst eingeräumt wird, vorzügliche Offiziere au«gebildet, und da diese verpflichtet sind, wäh rend dreier Jahre im russischen Heere zu dienen, so er warben sie sich auch vollständig genügende Kenntnisse der russischen Sprache und de« russischen Militärwesen». Nach dem Entwürfe des Komitee» sollen künftighin die Spezial- klaffen der finnländischen Offiziersschule aufgehoben werden, die Hälfte der Schüler Russen und die vollständige Be herrschung der russischen Sprache Bedingung für den Ein tritt in die Schule sein. Nach abgelegter Prüfung solle eS den Zöglingen der Militärschule freistehen, sofort in den Dienst der Zivilverwaltung zu treten Gleichzeitig wurde vorgeschlagen, daß der Eintritt in die Offiziersschule mit dem zehnten Jahre erfolgen solle. Da e» nun zu den seltensten Ausnahmen gehört, daß ein zehnjähriger Knabe außer den beiden Landessprachen, der finnischen und schwedischen, auch die überaus schwierige russische Sprache beherrscht, müßte die Durchsühruvg des Komitee- Vorschläge« zur Folge haben, daß die finnländische Offi ziersschule den Finnländern verschlossen bliebe, dagegen den Ruffen geöffnet würde, wodurch einer allmäh lichen Russifizierung der finnländischen Verwaltung der Weg gebahnt wäre. Sicherem Vernehmen nach scheint man sich indes auch in den leitenden St. Petersburger Kreisen eine« Besseren besonnen zu haben; e« soll ein neuer Reorganisationsplan auSgeardeitet worden sein, nach dem die vorbereitenden Klaffen auf gehoben, die Spezialklaffen dagegen beibehalten werden sollen; das Russische soll die alleinige Unterrichtssprache sein und sowohl finnländischen al« russischen Staats bürgern der Zutritt zu dieser Offiziersschule offen stehen. In hiesigen Kreisen, wo man von diesem neuen Entwürfe Kenntnis erhalten hat, ist man der Meinung, daß der selbe, obwohl bedeutend besser als der frühere, noch immer mit verschiedenen Mängeln behaftet sei, welche seine Durchführung in gesetzlicher, mit der Verfassung übereinstimmender Weise in der vorliegenden Form kaum möglich machen werde. Sie verlangen, daß dem neuen Entwürfe jedenfalls die Bestimmung beigefügt werde, daß die absolvierten russischen Zöglinge, bevor sie in finn ländischen Staatsdienst eintreten können, die vollständige Beherrschung der beiden Landessprachen nachzuweisen haben Skandinavien. Stockholm. Der König genehmigte die Demission des Minister» de» Aeußern Grasen Dougla« und be traute den StaatSminister Boström mit der einstweiligen Leitung des Ministeriums de« Aeußern. — Da« Regierungsblatt „Posttidning" veröffentlicht in einer Extraausgabe da« Protokoll de« aus schwe dischen und norwegischen Mitgliedern zusammengesetzten StaatSrate» vom 6. und 11. d. MtS. Nach dem Protokoll erklärte der König im Staatsrat, er dedaure den Beschluß de« norwegischen Storthing», betreffend Einführung der reinen norwegischen Flagge, da das Unionszeichen der Flaggen da« Zeichen der Gleich berechtigung der Nationen sei; jedoch werde er, da der Beschluß von Storthing dreimal gefaßt wurde, sich nicht weigern, der Veröffentlichung des Flaggengesetze» in Ge mäßheit de« Konstitutionsgesetze« zuzustimmen In der Resolution de« Königs in der Flaggenfrage heißt es zuerst, er müsse als König der Vereinigten Reiche er klären, daß er jede Veränderung des Beschlusse» miß billige und beklage, den sein Vater am 20. Juni 1844 gefaßt habe, und von dem er noch immer glaube, daß es im Interesse beider Reiche und nicht am wenigsten in demjenigen Norwegen» gelegen gewesen wäre, ihn bei zubehalten. Die Resolution weist ferner darauf hin, daß der König den Flaggenbeschluß des StorthingS nicht sanktioniert habe, sondern das Recht nicht besitze, seine Zustimmung zur Promulgation de« Gesetze« zu ver weigern Die Resolution schließt folgendermaßen: Ich erkläre deshalb, daß die Bestimmung betreffend ein gemeinsame« Union« - Flaggenzeichen am 15. Dezember 1899 aushört, für die Norwegische Hrndeltflagge zu gelten und schreibe vor, daß mein Beschluß durch ein Aller höchste« Schreiben dem Kommerz-Kollegium zur Nach- rrchr und zur weiteren nöti -n Veranstaltung inner ¬ halb de« Geschäft«!,eist« deSselbtN mitzuteilen und ei» Auszug de» Protokoll« dem Minister de« Aeußern z» übergeben ist, damit er den fremden Mächten, den Ge sandtschaften und den Konsulaten der Vereinigt«»! Reich« gegenüber di« nötigen Schritte thun kann — Ueber die Verhandlungen wegen der Flaggen frag« teilt di« „Posttidning" weiter mit: In dem g«. meinschaftlichen schwedisch-norwegischen Kronrat am 6. d Mt«, an dem auch der Kronprinz teilnahm, wurde die Frage der neuen norwegischen Handelsflagge vom Minister de« Aeußern angeregt und dem Minister de» Innern zum Vortrage überwiesen Nachdem dieser »in« Aenderung de« König!. Erlasse« vom 20 Juni 1844 in» Sinne de« neuen norwegischen Gesetze» befürwortet halt«, verlangte die norwegische Abteilung de» Staattrat» «in neue« Gutachten der Regierungtmitglieder in Christionia. Der König willigte ein Im Kronrat vom 11. d Mt». kam dann die Frage zur endgiltigen Verhandlung Der Minister de« Aeußern riet von einer Aenderung de« Er- lasse« von 1844 ab, die übrigen Mitglieder de« Staat», rat» traten jedoch dem Antrag de« Minister« des Inner» bei, woraus der König dahin entschied, daß Punkt 6 de« Königl. Erlasse« vom 20. Juni 1844 bezüglich der nor wegischen Handelsflagge am 15. Dezember 1899 außer Kraft zu treten und der Minister de« Aeußern den fremden Regierungen sowie den Gesandtschaften und Kon sulaten gegenüber da« Nötige zu verfügen habe Hier, durch ist da« Unionszeichen in der norwegischen Handel», flagge künftig beseitigt, bleibt aber in der schwedisch«» Handel»siagge bestehen Die Flaggen der schwedisch«» und der norwegischen Marine bleiben gleichfall» unv«r. ändert Amerika. Caracas. (Meldung de« „Reuterschen Bureau«".) Der Waffenstillstand ist bi« morgen verlängert worden Afrika. Johannesburg. (Meldung de«„Reuterschen Bureaus") Der Betrieb der „Crown reef-" und der Ferreira- Goldmine dauert fort An dem von der Regierung be schlagnahmten Golde sind beteiligt die Asrikabank mit 5792 Unzen, die Standard Bank mit 12 907, die Afrika» Banking Company mit 2617 und die Natalbank mit 3424 Unzen Die Beschlagnahme von Lebensmitteln und Kleidungsstücken dauert fort. — (Meldung de« „Reuterschen Bureaus") Da« Ministerium der öffentlichen Arbeiten hat ei« Telegramm erhalten, welche« die Meldung bestätigt, daß eine starke Abteilung von Buren über LamgSnek in Natal eingerückt sei. (Wiederholt) — „Reuter"-Meldung.) Alle Personen, die sich ia dem abgefangenen gepanzerten Zuge befanden, wurden, mit Ausnahme de« Lokomotivführer«, gefangen genommen. Louren^o Marquez. (Telegramm de« „Reuterschen Bureau«" ) Au« dem Randgebiet eingetroffcne Züge haben 10000 Koffern hie,hergebracht, welche außerhalb der Stadt lagern. ES sind bereit» Dampfer gemietet worden, welche sie nach dem Limpopo weitrrschaffea sollen. (Wiederholt) Bloemfontein (Meldung de» „Reuterschen Bureau«" ) Da» Kriegsrecht ist proklamiert worden Die Gerichts höfe sind geschloffen. Präsident Steijn erließ einen kräs- tigen Ausruf an die Burgher», in dem sie aufgesordert werden, die äußersten Anstrengungen zur Wabrung der Unabhängigkeit der Republik zu machen. Die Prokla mation macht die britischen Unterthanen darauf aufmerksam, daß sie bis zum nächsten Sonnabend, nachmittag» 6 Ubr, den Freistaat zu verlaffen haben, doch werden Erlaubnis« scheine zum Bleiben ausgestellt. Kairo Nach einer der „Polit. Korresp" au« Kairo zugehenden Meldung wird der freie Verkehr von und nach dem Sudan nach der für Mitte November in Aussicht genommenen Eröffnung der Eisenbahnlinie Berber —Khartum wieder eröffnet werden Fremde Staatsangehörige werden unter den gleichen Be dingungen wie die Einheimischen da« Recht erhallen, im Sudan zu reisen, sich daselbst aufzuhalten und Handel zu treiben, sind jedoch sowie die letzteren dem Krieg-rechte und den einheimischen Gesetzen unterworfen, ohne die Intervention der konsularischen Vertreter in Anspruch nehmen zu dürfen. Statistik und Volkswirtschaft. * In der heute unter Vorsitz des Hrn. Kommerzienrat Hahn abgehalienen Eeneralveifammlung der „Diamant" Deutsche Zündholziabrik A G. wurden alle Punlte der Tagesordnung, Aenderung der Statuten einstimmig genehmigt Ferner beschloß die Generalversammlung, dos Grundkapital durch Ausgabe von Wovor)M. Aktien nebst 900 Eenußscheinen aus 1800000 M zu erhöhen. Die hierauf folgende außer ordentliche Generalversammlung der Genußscheininhaber ge nehmigte ebenso sämtliche Beschlüsse einstimmig. Brüssel, 14. Oktober. (Tel) Die Einnahmen der Luxemburg Prinz Heinrichbahn betrugen in der ersten Oktober dekade aus dem Eisenbahnbetriebe 112(81 Fres , gegen das Vorjahr mehr 10 250 Fres. aufstelldaren kleineren Bildwerke, die Aufstellung des Katalogs und endlich die Forderung der französischen Ausstellungskommission, daß bi« einschließlich Dezember ein von iedem einzelnen Künstler-Aussteller au«zufertigendeS Formular vorliegen muß, e« gebieterisch erheischen, daß alle diese Arbeiten vor dem 15. November erledigt werden müssen Die Münchener Künstlerschaft müßte unter diesen Umständen alle Nachteile, die ihr au» der unbegründeten Verzögerung ihrer Anmeldungen erwachsen, zu ihren Lasten schreiben Daß, abgesehen hiervon und trotz der geradezu erdrückenden Arbeitslast, die ganze Angelegenheit sich in einem so befriedigenden Zustande befindet, ist in erster Linie dem von allen Seiten anerkannten korrekten und überaus thatkräftigen Vorgehen deS Vorsitzenden der Allgemeinen Deutschen Kunstgenoffenschaft, Hrn. Direktor A. v Werner, zu danken. * Der berühmt« Tempel von Karnak ist ge fährdet Dem „Journal de» D'-bat»" wird gemeldet, daß neun Säulen de« Tempel» eingeftürzt sind. E» fehlen noch nähere Einzelheiten über diesen bedauerlichen Vorfall, aber er beweist nur zu sehr, daß Legrain, der mit der Wiederherstellung de» Tempel» beauftragt war, mit seinen Voraussagen Recht behalten hat Er hatte daraus hingewiesen, daß die Basis der Säulen, die jähr- bck mehrere Monate lang vom Nilwaffer bespült wurden, 4 mit Salpeter überzogen und infolge der Zersetzung durch die Feuchtigkeit einzustürzen drohten. Deshalb hatte er sich mit einer Schar Arbeiter an» Werk gemacht, um die Säulen ,u stützen; er ließ sie erst abbrechen und dann Ekin für Stein wieder aufbauen, nachdem die schlechten Emndflichen durch neue ersetzt waren. Da« schwierige Arrk war ihm auch sehr gut gelungen, und mehrere bäulen waren schon wieder befestigt; für die anderen scheint es schon zu spät gewesen zu sein. Vortragsabend. Der gestrige Vorrragsadend des Gesangverein» der Staatseisenbahnbeamten trug nicht nur insofern den Charakter einer nachträglichen Goethegedenkfeier, als in seinem Mittelpunkte der fesselnde Vortrag de» hiesigen Oberlehrer» vr. Rahn über „Goethe» Mutter" stand, sondern auch hinsichtlich der Wahl der Chorgesänge. Auf der VortragSordnung standen „Heidenröslein" in der bekannten Wernerschen Komposition, „Ueber allen Wipfeln ist Ruh" von Kuhlau und „Der König in Thule" von Veit. Unter der schwung vollen Leitung des Hrn. Max Funger gelangten diese drei Männerchöre, wie nicht minder die übrigen im Pro gramme verzeichneten, von denen der machtvolle, durch packende Charakteristik ausgezeichnete Döringsche Chor „Schloß GeroldSeck" besonder» hervorzuheben ist, zu wirk samster, die Leistungsfähigkeit des festgebenden Vereins lebendig wiederspiegelnder Ausführung Umrahmt waren die Chorgesänge von Vorträgen zweier Hochschülerinnen des Königl Konservatoriums, der Damen Besserer (aus der Klaffe des Königl Konzertmeister» a D. Prof Rappoldi) und GüntherSberger (au» der Klaffe de» Hofrats Prof. Döring). Frl GüntherSberger spielte die v-moll - Edute (Nr. 9 aus op. 10) von Chopin und zwei Schumannsche Phantasiestücke au» op. 12 (Warum? und Aufschwung) und erwie» sich al« technisch bereit« weit vorgeschrittene Pianistin, deren ausdrucksvoller, klarer, nur im Fortissimo hier und da etwas harter Anschlag zu loben ist, und die auch mit Geschmack und Empfindung vorzutragen weiß Mit Frl Besserer spielte die junge Dame die Dvorükschc Sonate für Violine und Klavier Frl. Besserer über raschte die Hörer durch den gesangreichen Ton und die sichere Technik ihre« Spiels, wozu sich eine warmblütige, ernste Auffassung und ein feinentwickelte« Stilgefühl ge sellen, Eigenschaften, die auf die reiche Begabung der an gehenden Künstlerin und ihre vorzügliche Ausbildung in der Rappoldischen Schule schließen lassen. W Dgs * Montag, den 16. Oktober, findet abends 7 Uhr rm Musenhause der I. Kammermusik-Abend der Herren: Lewinger — Warwas — Rokohl — Buxbaum unter Mitwirkung der Königl. Sächs Kammer-Virtuosin Frau Laura Rappoldi-Kahrer (Klavier) statt. Das Programm lautet: Mozart: Streichquartett O ckur; Beet hoven: Sonate ^-äur für Klavier und Violine; Schubert: Streichquartett v-moll (Oeuvre posth). Karten bei F Rie«. * Hr. Eugen Gura hat für seinen Lieder-Abend am 21. d. Mt«. im Musenhause folgendes Programm gewählt: Löwe: Erlkönig, Odin« Meeresritt, Der seltene Beter, Die Heinzelmännchen; Ed Behm: Glücks genug, Am Traunsee; Han» Sommer: Zum Gruß, Die Schalmei, Wo ich mich zeige, Stelldichein, Grabschrift (Rattensänger lieder au» Iuliu» Wolffs „Singuf".) Karten bei F Rie«. * Die Sektion Dresden des Deutsch-Oester- reichischen Alpenvereins veranstaltet unter Mit wirkung hervorragender künstlerischer Kräfte am 21. Ok tober im Vereinshause ein Konzert zum Besten der Wassergeschädigten in den Alpen Karten bei F. Rie«. * Hr. Edouard Risler giebt am 20 Oktober im Musenhause einen eigenen Klavierabend. FolgendeSwird daselbst zum Vortrag gelangen: Liszt: Surgnm ooräa (Erhebet eure Herzen); Beethoven: Sonate op 106; Chopin: Phantasie op 49; Saint-Sa-m«: Vals« non- ekalanto; Faurö: Impromptu; Schubert-Liszt: Sviroö äs Visnno; >sarcd« döroigns äavs Io rt^Iv dongroi» von Liszt Karten bei F Rie«. * Die Herren Paul Liebert und Johanne« Uhl mann, bi« Ostern Schüler deS hiesigen Königl. Kon servatorium« und den Klaffen der Herren Hofschauspieler Starcke und Winds angehörend, erhielten Anstellung an den Stadttheatern in Barmen bez in Zwickau. * Dresdner Musikschule. Für die Vorlesungen über Geschichte der Musiktheorie, die am 19 d M. früh '^10 Uhr in den Schulräumen Neumarkt 2, II be ginnen, ist Hr. vr. pdil. Anton Schmrdt hier ge wonnen worden, der seine abschließenden Studien bei Hrn. vr. Hugo Riemann betrieb. Die geschichtliche Darstellung der Musiktheorie, sowie die daran sich knüpfende Kritik derselben, bisher in Dresden noch nie mals geboten, ist von höchstem Interesse für sämtliche Musiktreibende. Hospitanten werden hierzu gegen ein mäßige« Honorar angenommen. Sächsischer Kunstverein Neuaufgestellt worden ist: E Sommavilla (Charlottenburg) „Pluto, der Höllen fürst"' Vergangene Woche wurden verkauft: B. Mühlig „Partie an der Elbe oberhalb Schmilka", F. A. Schmidt „Burg" und „Cypreffen-Allee". Zur Verlosung wurden angekauft: Richard Böhm „Schanze bei Laubegast" Gustav Buchwald „In der Ernte", Aug. Leonhardi „Apselblütc", Willy Hamacher „Küste von Capri", Hedwig Weiß „Interieur", Julius Scheuerer „Hühnerbild", Hugo Mieth „Norddeutscher Bauernhof", Robert Sterl „Sommer abend", K I. Böhringer „Zwei Lithographien Lilian", Hanna Richter „Kirschen", Rudolf Troche „Sächsischer Jäger im Bivouac", Eugenie Dillmann „Originalradierung Sommer", Aug. Reinhardt ..Auf der Insel Vilm", Lud wig Friedrich „Radierung Winterabend nach Koekkoeck". Sonntag, am 15. Oktober, dem Schlüsse der Aus stellung, beträgt da« Eintrittsgeld für Nichtmitglieder 20 Pf Die Kunstwerke der hiesigen Künstler sind am 16 und 17. Oktober zwischen 10 und 3 Uhr abzuhole». Die Wiedereröffnung der Ausstellung erfolgt am 8. Dezember.
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