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Dresdner Journal : 14.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189910142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18991014
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18991014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-10
- Tag 1899-10-14
-
Monat
1899-10
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 14.10.1899
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Dresdner Journal 1899 ^240 Sonnabend, den 14. Oktober abends Amtlicher Teil. Ab- D. Nichtamtlicher Teil. dem Tagesgeschichte. Kunst und Wissenschaft. klassischen Abschluß. U. S. B. 5 ». » «. z. »«. a» » » Die auswärtige Politik der Woche. AuS englischen Blättern sind etliche mit »OE B. «. B. «. 50 !»« 7<.« » Lira. Lta. , AmSt-- dm> 5>, > r« B. ». 7b «. b 0 0 «. S. SvB. S d. B. ,0 B. B >0 B B. Dresden, 14. Oktober. Se. Majestät der König und Se. Königl. Hoheit der Prinz Georg werden heute abend A10 Uhr von Rehefeld nach DreSden- Strehlen bez. Hosterwitz zurückkehren Dresden, 14. Oktober. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde besuchte gestern abend das 1. Symphonie-Konzert Serie im Königl. Opern hause. nötige Auskunft; durch dieselben können auch drücke des obigen Nachtrags bezogen werden. Dresden, den 13. Oktober 1899. Königliche Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen. v. Kirchbach. Am 1. November d. I. wird die an der Linie Ehemnitz-Adorf, zwischen den Stationen Lößnitz und Aue gelegene Verkehrsstelle Niederlößnitz unter der Stationsbezeichnung Lößnitz, Haltestelle auch für den allgemeinen Güter- rc. und Viehverkehr eröffnet. Vom gleichen Tage ab erhält die seitherige obere Station Lößnitz die nähere Bezeichnung Lößnitz, Bahnhof. Die Entfernungen für die Frachtberechnung im Verkehre mit Lößnitz, Haltestelle sind in den Nach trag VUI zum Kilometerzeiger für den Binnenverkehr vom 1. Oktober 1895 ausgenommen worden. Im übrigen geben alle Güterverkehrsstellen die DreS-ev» 12. Oktober. Mit Allerhöchster Ge nehmigung Sr. Majestät deS Königs ist dem Schmiede meister Traugott Julius Gottlöber in Wittgensdorf für die von ihm am 7. März dieses Jahres unter eigener Lebensgefahr bewirkte Errettung einer Frau vom Feuertode die silberne Lebensrettungsmedaille mit der Befugnis zum Tragen derfelben am weißen Bande verliehen worden. eine so vielseitige und geistvolle Verwendung der letzteren und durch eine so gewandte, abwechselungs reiche Instrumentation, daß dem neuen Werke mit Recht eine überaus freundliche Aufnahme zu teil wurde. Wie weit dieser erfreuliche Erfolg dem Konto unserer unver gleichlichen Königl. Kapelle mit Hrn. v. Schuch an der Spitze zuzuschreiben ist, bedarf keiner näheren Darlegung. Zeigte doch auch die köstliche Wiedergabe der MendelS- sohnschen Ouvertüre „Meeresstille und glückliche Fahrt" das berühmte Kunstinstitut auf der vollen Höhe be wundernswerter Meisterschaft. — Mit Beethoven« Oävr« Symphonie erhielt der harmonisch genußreiche Abend einen rette», e^aiPt: bkEN -1« >1 Mld 4-180, W, d°. e» per 170 bi« r neuer er neuer preußi- 16» M. lanöcher -<« le« MMe nLHMe -140 M. r 1Sk bi» Kait per -1»5 M., nmm- lato, selb weißer 1V00 kg 155 Pt. ^nea -n ickru rer rchireize» 165 M., «cn per Nocken, Lt, - R., do. tcrrüdf,» Kg netto, r., seine !2S M, i 100 dz 1,00 M. t . rinde I7MM. >kne Lack ohne Tack r Marke». Srietler- «hirs.oo 0—,5 50 8,50 M., rnn eh! »er : Ma, ken, . Nr 0 1,50 di« », R, , s,oo R. i^zenNei» Dresdner . S,«v di» dz mtto n 11.00 Tt!«M> hatte, wurde des Dienstes entsetzt, den Offizieren im allgemeinen das Tragen der bürgerlichen Kleidung verboten und im übrigen eine strenge Untersuchung angeordnet. — Der Schiedsspruch des Minister präsidenten Waldeck-Rousseau zu Gunsten der Bei legung deS Arbeiterausstandes von Le Creuzot ist von der sozialistischen Presse als ein Sieg der sozialdemo kratischen Arbeiterschaft gefeiert worden. Für die Werke von Le Creuzot, wo die früheren Jahre nur den Geist besten Einvernehmens zwischen dem Arbeit geber Schneider und seinen Leuten gesehen hatten, war es jedenfalls ein neues, daß die Arbeiter auf sässig geworden waren und für den Fall der Nicht bewilligung ihrer Forderungen mit dem Auszuge nach Paris gedroht hatten. So hat auch in diesem weitschichtigen Fabrikwesen, dessen Inhaber alles nur Erdenkliche für die Wohlfahrt ihrer Arbeiter im Laufe der Jahrzehnte erschaffen, der PatriarchaliSmuS dem bösen Hauche der Sozialdemokratie weichen müssen. Lehrreich für die, die immer noch meinen, mit sozialpolitischen Experimenten aller Art der Aus breitung der Sozialdemokratie wehren zu können! — Vom Komplott hat man auch im Laufe dieser Woche nichis wesentliches vernommen. Der mit der Unter suchung betraute Senator Borenger versuchte aus Buffet allerhand Dinge herauszubekommen. Der Befragte verweigerte indessen jede genauere Auskunft. Gegen den Richter GroSjean wurde das Verfahren gänzlich eingestellt und damit wohl gezeigt, daß man amtlicherseits dieser „Verschwörung" keinerlei tiefere Bedeutung mehr beimißt. Aus Serbien wurde die Abreise des in Belgrad beglaubigten russischen Gesandten Mansurow gemeldet. Dieser Schritt bedeutet ohne Zweifel eine gewisse Unterbrechung der regelmäßigen diplomatischen Be ziehungen zwischen Rußland und Serbien. In Wien war man jedoch über diesen Zwischenfall nicht weiter beunruhigt. Man hat darauf hingewiesen, daß die zwischen Oesterreich-Ungarn und dem Zarenreiche voll zogenen Abmachungen über die Aufrechterhaltung des ' statu» guo auf der Balkanhalbinsel für Rußland bindende Geltung haben und daß sowohl mit Rück sicht hierauf als auch im Hinblick auf die allgemeine Weltlage ein für die österreichischen Interessen in Belgrad unbequemes Verhalten der russischen Politik nicht zu gewärtigen sei. u. 7^. 6. Prof. vr. Engler über die Ent wickelung der Pflanzengeographie in den letzten hundert Jahren und die weitere Aufgabe dieser Wissenschaft. Es find kürzlich 100 Jahre verfloßen, seitdem Alexander v. Humboldt mit Bonpland jene denk würdige Reis« in da« tropische Amerika «ntrat, bis zu der man gemeinhin die ersten Anfänge der Pflanzen geographie zurückzudatieren pflegt. A. v Humboldt gilt al« Schöpfer dieser Wissenschaft, und doch geht au« den Au«führungen Engler» hervor, daß mehrere der Ideen, di« v Humboldt in seiner Schrift „8ur la ^oxrapbis äs» plant«»" au«sprach, sich schon im Handbuche der Kräuterkunde de« bekannten Berliner Botanikers Willdenow vorfinden. Seit jenen ersten Anfängen hat sich die Pflanzengeographie mächtig entwickelt Engler giebt zum ersten Male eine vollständige Uebersicht über die weitere Gestaltung der verschiedenen Richtungen der Pflanzen- aeographie. Die ausführliche Darstellung der gesamten Litteratur, die mit bewunderungswürdigem Scharfsinn und Sachkenntnis au« der weit verstreuten Zeitschriftenlitteratur genommen worden ist, hat den Dank gehabt, zu zeigen, wieviel selbst in den destdurchkorschten Gebieten auch für die rein beschreibende Pflanzengeographi« noch Deutsches Reich. * Berlin. Se. Majestät der Kaiser hörten vorgestern abend von 6 bis 8 Uhr im Neuen Palais den Vortrag des Staatssekretär« des Auswärtigen Amts, Staat«- ministerS Grafen v Bülow, und empfingen gestern mittag '-^1 Uhr im hiesigen Königl. Schlosse den Gesandten der Republik Haiti Jean Joseph Dalbömar in Antrittsaudienz — Die drei ältesten Kaiserlichen Prinzen sind gestern abend auf der Wildparkstation bei Potsdam ein getroffen und am Bahnhofe von Ihrer Majestät der Kaiserin empfangen worden. Autün»i-un»»gr«ühre«: Kür den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift «0 Pf. Unter „Emgefandt" die Zeile 50 Pf. Bei Tabellen- und Ziffernsatz entsprechender Ausschlag. Herausgeber: Königliche Expedition de« Dresdner Journal- Dresden, Znnngerstr. SO. Fernspr.-Anschluß: Nr. 12»t veio««pret»: Kür Dre-den vierteljährlich: s Mark 50 Pf., bei den Kaiser lich deutschen Postanstalten vierteljährlich »Mark; außer halb de« Deutschen Reiche« Post- und Slempelzuschlaa. Einzelne Nummern: 10 Pf. Erscheinen: Täglich mit Ausnahme der Gönn- und Feiertage abends. Kernspr Anschluß: Nr ir»L. L,scheine der Genauigkeit auftretende Nachrichten über rm denmächstige Reise deS Deutschen Kaisers nach England auch in deutsche Zeitungen über gegangen. Derartigen Auslassungen gegenüber läßt sich zwar nicht in Abrede stellen, wohl aber läßt sich sagen, daß eine solche Reise Sr. Majestät stattfinden könnte, daß aber über Ort und Zeit noch keinerlei Bestimmung getroffen wurde, die jene detaillierten Mitteilungen zu rechtfertigen ge eignet wäre. UeberdieS dürften doch allerlei Möglich keiten, die die politischen Ereignisse der Gegenwart, zumal der Gang der Dinge in Südafrika, erschaffen und bereiten könnten, für einen solchen Reiseentschluß der Kaisers mehr oder minder erheblich mit ins Ge wicht fallen. In Südafrika hat am letzten Mittwoch der Kriegszustand zwischen England und der Südafrikani schen Republik begonnen. Er findet unter den Groß mächten vorläufig eine sehr einfache diplomatische Loge, die man aber in einem Teile der europäischen Presse durch Ausstreuung von Meldungen über Jnterventionsabsichten des einen oder anderen Kabi netts zu verwirren trachtet. Am wenigsten unwahr scheinlich klingen — verhältnismäßig — die über anti englische Bemühungen des russischen Ministers deS Aeußern verbreiteten Angaben. Denn da Graf Murawiew in der That eine etwa- ungewöhnliche Königl. Opernhaus. — Am 13 d. Mt»: 1. Sym phonie-Konzert der Königl. musikalischen Kapelle. Felix Weingartner« 6-äur.Symphonie, die gestern zum ersten Male in Dresden gespielt wurde, darf al« ein sprechender Kommentar zu de« Komponisten bekannter Broschüre „Die Symphonie nach Beethoven" betrachtet werden. Wie in dem lesenswerten Buche geistreiche Ideen über klassische und moderne Musik und treffende Urteile über Komponisten in sachlich maßvoller, klarer, liebens würdig verbindlicher und in nichts weniger al« polemischer Weise entwickelt werden, so tritt dem Hörer auch in der somschönen, melodisch durchsichtigen, vorherrschend dem Zarten, Lieblichen und Graziösen zugewendeten Tonsprache Weingartners eine durchaus vornehme, interessante Künstlernatur entgegen Dies gilt besonders von dem ersten Allegro-Satz, dessen anmutig-pastoraler Charakter im wesentlichen grundlegend für da« ganze Werk bleibt. Daß die einzelnen Sätze des Werke« vom Komponisten vielleicht auch zu einem „Symphonischen Intermezzo" hätten vereinigt werden können, zeigte namentlich da« marschartige Allegretto de« zweiten Satze«, der mit seinen zahlreichen arpeggierten Accorden, seinen Pizzicato-Episodcn und bezaubernd schönen Gesang«stellen in den Violinen wohl etwa« au« dem herkömmlichen Rahmen der Sym phonie heraustritt. Besonder« reich an aparten Orchester- farben, harmonisch feinen Rückungen, an kontrapunktischen mb rhythmischen Kombinationen ist da« Scherzo, dessen elegische« Trio nach den Liebe«klängen au« „Tristan und Isolde" hinüberlauscht, während in dem lebhaft pulsieren- ben Finalsatze ein reizvolle« südslawisches Thema Ver wendung gefunden zu haben scheint Alle vier Sätze der Bpmphonie fesselten jedoch gleichmäßig durch eine so glück liche und eigenartige Erfindung d«r Themen, durch zu thun übrig bleibt Diese Literaturzusammenstellung dürfte künftig für die Pflanzengeographie unentbehrlich sein. Weiter geht aus Engler« Ausführungen hervor, daß eine befriedigende Darstellung der Vegetations formationen der einzelnen Länder nur von pflanzen kundigen Forschern gegeben werden kann. — Der zweite Abschnitt der geschichtlichen Darstellung bezieht sich auf die physiologische Pflanzengeographie, von der Engler folgende vier Gruppen unterscheidet: 1) die physikalisch physiologische, die sich damit beschäftigt, festzustellen, wie sich die einzelnen Faktoren, Wasser, Wärme, Luft rc., in ihren Beziehungen zur Ausbildung der gesamten Vege tation und zur Ausbildung der einzelnen Pflanzenteile verhalten; 2) die bionto-physiologische, die die Ab hängigkeit der Pflanzen von anderen Lebewesen, Tiere und Pflanzen behandelt, ein Wissenszweig, den man bis her mit dem wenig glücklichen, oft mißverständlichen Aus druck der „Biologie" bezeichnete; 3) die ökologische Pflanzengeographie, durch Warmings Lehrbuch populär geworden, heißt die Lehre von der Pflanze im Haushalt der Natur, von dem übereinstimmenden Charakter der Vegetationsformationen unter ähnlichen klimatischen Be dingungen, ein ebenso weites als wichtige« und hochinter- effante» Gebiet; 4) die physiologische Pflanzenformation«- lehre, oder die Formationsbiologie, die vermitteln will, wie und warum unsere Formationen, z. B Wald, Heide, Wiese und Moor, entstehen, welches die Existenzbeding ungen der sie zusammensetzenden Pflanzen sind und anderes mehr Dieser Zweig der Pflanzengeographi« erscheint besonders berufen, der Land- und Volkswirtschaft Dienste zu leisten Die im letzten Abschnitt besprochene entwickelung-geschichtliche Pflanzengeographie, bei der wiever die florengeschichtliche und die systematisch ent- wickelungSgeschichtliche oder phylogenetische Pflanzen geographie zu unterscheiden sind, beschäftigt sich mit der geologischen Entwickelung der Pflanzenwelt auf unserem Erdball. Hand in Hand mit dem Fortschreiten der Geo- Betriebsamkeit entfaltet und Frankreich jeden ge eigneten Anlaß benutzen wird, um FaschodaS wegen mit England abzurechnen, selbst auf die Gefahr hin, die Welt-Ausstellung von 1900 zu einer europäisch-kontinentalen zusammenschrumpfen zu sehen, so wäre es, oberflächlich betrachtet, vielleicht nicht undenkbar, daß der Zweibund den Augenblick für gekommen hielte, um nach der unvergessenen Prophezeiung des Herrn Mäline sein Amt als Weltenrichter, „arditro cku wonäs", endlich ein mal anzutreten. Um aber ernsthafte Politiker zum Glauben an den Anbruch dieser neuen Aera zu be kehren, wären doch ganz andere Zeugnisse nötig, als ein haltloses Hin- und Herreden in der Presse. Wir ziehen eS bis auf weiteres vor, der Meinung derer zu folgen, die dem Pariser Aufenthalte des Grafen Murawiew, abgesehen etwa von gleichwertigen persön lichen Beweggründen, wie sie vor noch nicht langer Zeit Hrn. Delcass« nach St. Petersburg geführt haben, politisch nicht mehr und nicht weniger Be deutung zuschreiben, als die Uebernahme einer neuen großen Anleihe durch den Pariser Markt für den um die Wetterführung der großasiatischen Politik d«L Zarenreiches besorgten Minister naturgemäß haben muß. An Südafrika nimmt man in St. Petersburg nur ein sehr mittelbares Interesse; und eL müßte schon eine beinahe abenteuerliche Verwicklung der Um stände eintreten, um Rußland zu veranlassen, für die Selbständigkeit^ der beiden kleinen Burenrepublikeu eine HilfSthätigkeit einzusetzen, die es der notleidenden Ehre Frankreichs im Faschoda-Streite nicht gewährt hat. In einem von dem Diplomaten des Pariser „Figaro", Valfrey, zur Bewillkommnung Murawiew« verfertigten großen Leitartikel waren über die Kraft und Herrlichkeit des franko-russischen Bündnisse- Be hauptungen von schon recht ehrwürdigem Alter zu lesen, jedoch nicht ein einziges Wort, das auf eine, wenn auch nur papierene Handlungsbereitschaft de- Zweibundes gegen die britische Machtentfaltung in Südafrika hätte schließen lassen. Diesen Aufsatz wird Lord Salisbury mit heiterer Miene zu den übrigen gelegt haben. Daß aber angesichts einer so Weisheit-- vollen Zurückhaltung der uns in Europa östlich und westlich benachbarten großen Militärstaaten Deutsch land nicht den Beruf haben kann, die Engländer zur Respektierung der Ideen der Haager Friedenskonferenz avzuhalten, bedarf keiner weiteren Erörterung. In Ermangelung von beglaubigten Meldungen über ein diplomatisches Eingreifen der Großmächte in dem englisch-transvaalischen Streite müssen die Freunde der Buren einstweilen mit der Ankündigung der Ge fahren fürlieb nehmen, die das britische Weltreich an verschiedenen Punkten bedrohen sollen: König Menelik von Abessynien marschiere auf Betreiben Ruß lands gegen die im Sudan stehenden englischen Truppen; in Cypern gäre es; in Afghanistan seien Vorboten eines russischen Angriffes auf Herat zu be merken ; in Indien erscheine eine panislamitische Schild erhebung nicht ausgeschlossen. Das alles sind Nach richten, durch die England schwerlich das Gruseln lernen wird, für so wünschenswert man dies auch halten mag Für jetzt haben solche den Ereignissen weit voraus eilenden Sturmmeldungen nur den Erfolg, die Auf merksamkeit der britischen Politik zu verschärfen. Namentlich die afghanischen Dinge finden in dem Vizekönig von Indien Lord Curzon einen überaus wachsamen Beobachter. Uebrigens ist auch von den Truppen der anglo-indischen Armee nur ein kleiner Bruchteil nach Südafrika abgegeben Warden; und zwar vollzog sich die Verschiffung der betreffenden Regi menter so glatt und schnell, daß sie seit langem sorg fältig vorbereitet gewesen sein muß. Im Gegensätze hierzu hatten die Transporte aus dem Mutterlande mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, die aber jetzt überwunden sind. Hand in Hand mit der Aufstellung einer LandheerS für Südafrika, wie es England seit Jahrzehnten nicht versammelt hat, geht die für ein- mischungSlustige Mächte sehr zu beachtende Ver stärkung der britischen Seestreitkräfte im Mittelmeer als Druckmittel gegen etwaige Versuche, die Meerengen Frage im russischen Sinne zu lösen, sowie die insbesondere auf französische Nerven be rechnete Zusammenziehung eines fliegenden Geschwaders an der englischen Küste. In der Mittelmeerfrage ist neuerdings Italien, durch das scharfe Betonen russischer Absichten auf Kreta, mehr als je an die Seite Eng lands gedrängt woroen. Vom südafrikanischen Schauplatze selbst sind Meldungen, die auf den eigentlichen Beginn der Kriegshandlung hindeuteten, bis gestern nur spärlich hierher gelangt. DaS Depeschenmaterial behandelte einstweilen gewisse Truppenbewegungen, die die An nahme zuließen, daß Hauptentscheidungspunkte Mafe- king an der nach dem Betschuana-Lande hin gelegenen Westgrenze, und das mehrerwähnte Ladysmith im Süden Transvaals sein dürften. Die Buren sollten nach Natal einmarschiert sein und der Oranje-Frei staat erklärt haben, mit Transvaal gemeinsame Sache machen zu wollen. Es wäre somit voreilig, irgend welche militärische Berechnungen anzustellen. Nur das läßt sich vielleicht sagen, daß die Engländer zu nächst gegen die Buren nicht angriff-weise vorgehen werden und daß auch die Transvaal Leute keine Neigung zu einem Vorstoße größerer Art zu haben scheinen Die Sache wird sich mit kleinen Plänkeleien, RekognoScierungen rc. noch eine Zeit lang hinziehen. Erst wenn die englischen Truppen beisammen sind, dürften die Engländer dazu schreiten, sich mit stür mender Hand zu Herren der Pässe deS Burenlandes zu machen. Das Ende wird dann durch das Maß der Zähigkeit des Buren-Widerstandes bestimmt werden. Ueber den Stand der Samoa-Frage ist in den letzten Tagen eine Reihe von Mitteilungen verbreitet worden. Wir glauben indessen nicht, daß diese An gaben in ihren Einzelheiten auf Richtigkeit Anspruch machen können, schon deshalb nicht, weil über den Inhalt nicht abgeschlossener Verhandlungen an amt lichen Stellen Stillschweigen geübt wird. Und wir dürfen uns somit auf den Hinweis beschränken, daß den Bemühungen der drei Schutzmächte um einen friedlichen Ausgleich der Schwierigkeiten der Gedanke zu Grunde liegt, die Samoa - Angelegenheit ein für alle Mal so zu regeln, daß sie in Zukunft nicht wieder imstande sein wird, die politischen Be ziehungen zwischen Deutschland, England und den Vereinigten Staaten zu trüben. In Frankreich ist ein neuer Fall geschehen, der darthut, daß der Geist der Unbotmäßigkeit im Heere der Republik noch immer sein Wesen treibt. Zu Montelimar, dem Orte der ehemaligen Wähler des jetzigen Präsidenten Loubet, haben Offiziere des dort garnisonierenden Infanterieregiments eine den Prä sidenten beleidigende Kundgebung verübt. Ueber die Einzelheiten gingen die Zeitungsberichte auseinander. Hätten etliche Blätter recht gehabt, so wäre die Ge schichte mit einem monarchistischen Grafen d'Aulne in aller Form vorher abgekartet gewesen. Rufe: „ü bas b-oubet!" hätten die Träger der Uniform ausgestoßen und später vor dem Hanse Loubets eine sehr unan ständige Handlung ausgeführt. Wie weit diese An gaben richtig und wie weit sie auf Parteigehässig keit beruhen, wird sich natürlich der Kenntnis entziehen. Als Thatsache wurde gemeldet, daß Frau Loubet am Tage nach der Affaire Montolimar ver lassen habe. Kriegsminister Gallifet zeigte auch hier, daß er keinen Spaß versteht. Einer der Leutnants, der sich selbst als „L bas Uoubet!"-Ruser bekannt logie, der Meteorologie und anderer geographischen Wissenschaften sucht sie die Daten, die uns die anderen pflanzengeographischen ForschungSnchlungcn geliefert heben mit den Funden fossiler Pflanzenreste in älteren Erd schichten und mit der jetzigen Verbreitung der Pflanzen familien — Gattungen und Arten — in Einklang zu bringen. Sie sucht die Wanderungen festzustellen, die die Pflanzen unter dem Einfluß kosmischer Veränder ungen, unter dem Einfluß klimatischer Schwank ungen rc. unternehmen mußten, wie sie sich dabei veränderten und ihre jetzige Gestalt annahmen. Immer tiefer und tiefer sucht diese Wissenschaft einzu dringen in die Kenntnisse der Vegetation«- und damit der klimatischen rc. Verhältnisse der früheren Erdepochen. Schon manchen wichtigen Beitraq hat sie der Kenntnis der Erdgeschichte, hat sie der Geographie im weitesten Sinne geliefert, und das rüstige Fortschreiten, die fleißige, selbstlose Arbeit zahlreicher Gelehrten lassen mit Bestimmt heit hoffen, daß die junge Wissenschaft der Pflanzen geographie den geachteten Platz unter den Wissenschaften, den sie sich mühsam errungen hat, nicht nur bewahren, sondern auch weiter festigen und heben wird. All' diese Gesichtspunkte, die wir in der vorliegenden Arbeit des weiteren ausgesührt finden, konnten hier selbst redend nur ganz kurz berührt werden Es wäre zu wünschen, daß alle diejenigen, die pflanzengeographische Arbeiten auSführcn wollen, besonder« solche Forscher, die Reisen zu diesem Zwecke unternehmen, sich vorher in dem Werke Engler« unterrichten würden V Astronomie. Der bedeutende amerikanische Astronom Barnard von der Lick-Sternwarte hat mit dem großen äquatorialen Instrumente diese« Observatorium« genaue Messungen über die Größe der verschiedenen Himmel«» körper de« Sonnensystem« vorgenommen und die Er gebnisse in ver Zeitschrift „Populär Astronomy" zusammen gestellt. Diese Angaben dürften die geuesten sein, dien« U. B. w S. >0 ». v s. 5ü B. ,50 B. !5 B. ,50 B. , 41h, Anfall ladelpp« -, llmm Thani c» -.
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