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Dresdner Journal : 05.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189908054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18990805
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18990805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-08
- Tag 1899-08-05
-
Monat
1899-08
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 05.08.1899
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4 vezu««-ret»: Für Dresden vierteljährlich: 2 Mark 50 Pf, bei den Kaiser« lich deutschen Postanstalten vierteljährlich »Mark; außer halb des Deutschen Reiche« Post- und Stempelzuschlag. Einzelne Nummern: 10 Pf. Erscheinen: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abend«. Fernspr.-Anschluß: Nr. I LV». Dresdner Journal. AnkündigungSgebühren: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift SO Pf. Unter „Eingesandt" die Zeile 50 Pf Bei Tabellen- und Ziffernsatz entsprechender Ausschlag. Herausgeber: Königliche Expedition deS Dresdner Journals Dresden, Zwingerstr. 20. Fernspr -Anschluß: Nr. 1SS5 ^180 1899 Sonnabend, den 5. August abends. Diejenigen Ne-ieher unseres Atattes, die es von hier aus nach einem andern Aufenthaltsorte nachgesendet zu haben wünschen, bitten wir, mit der bezüglichen Bestellung gleich zeitig die an die Post zu entrichtende Ueber- weisungsgebühr einsenden zu wollen. Die Gebühr beträgt im ersten Monate eines Viertel jahres 60 Pfg., im zweiten Monate 40 Pfg. und im dritten Monate 20 Pf. Wir bemerken hierzu, daß überwiesene Blätter beim Postamte des gewählten Aufenthaltsorts in Empfang zu nehmen sind. Die etwa ge wünschte Zustellung ins Haus muß daselbst be sonders beantragt werden. Auf ausdrückliches Verlangen besorgen wir die Nachsendung unter Kreuzband. Die dadurch entstehenden Kosten richten sich nach dem Gewichte der einzelnen Sendungen. Während der Weisezeit kann unser Blatt auf beliebige Dauer ebenfalls unter Kreuzband bezogen werden. Die Be stellungen sind ausschließlich zu richten an die Geschäftsstelle des Dresdner Journals. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den Mitgliedern des Gewandhaus-Orchesters zu Leipzig Gumpert und Weinschenk daselbst daS Ritterkreuz 2. Klasse vom AlbrechtSorden zu verleihen. Linnen-Güterverkehr der Königlich Sächsischen Staalseisevbahnen. Am 15. August d. I. wird der an der Linie DreSden-Görlitz gelegene Haltepunkt Langebrück, der bisher nur dem Personen-, Gepäck- und beschränkten Stückgutverkehre diente, als Haltestelle für den all gemeinen Güterverkehr eröffnet. lieber die Frachtberechnung erteilen die Güter verkehrsstellen nähere Auskunft. Dresden, den 4. August 1899. Königliche Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen. v. Kirchbach. K. Gratuuungeu, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im WeschäftSbereiche des Minifteriums der Justiz. 1)Prädizierungen. Verliehen worden ist: den Referendaren beim Oberlandesgerichte vr. Hüttner, vr. Adolph und vr. Urban, beim Landgerichle Bautzen vr Lindner, beim Landgerichte Chemnitz Meusel, vr Schulze, Imhof und Richter, beim Landgerichte Dresden Or. Caspari, vr. Fritzsche, Stölzner, Vr. Druckmüller und vr. Braun - gardt, beim Landgerichte Leipzig vr. Klare, Ackermann, vr. Wenck, Fabian und vr Franz, beim Landgerichte Plauen vr. Schirmer, vr. Leonhardt und Netcke nach der Bestimmung unter V der Verordnung vom 20. Februar 1867 der Amtsname „Assessor". 2) Beamten-Etat. rr. In den Ruhestand sind versetzt worden: die Sekretäre beim Land gerichte Leipzig Geigenmüller, beim Amtsgerichte Borna Lötzsch, beim Amtsgerichte Chemnitz Berger, beim Amts gerichte Dresden Cronberg, beim Amtsgerichte Meißen Wattig, der Expedient beim Amtsgerichte Dresden Götze, der Wachtmeister beim Amtsgerichte Meerane Ebert, die Diener beim Landgerichte Freiberg Otto, beim Amtsgerichte Colditz Neuweiler, beim Amtsgerichte Schandau Püche, beim Amtsgerichte Zittau Angermann, d Aus Ansuchen sind entlassen worden: die Assessoren und HülsSrichter beim Landgerichte Zwickau vr. Gerlach, beim Amtsgerichte Dresden Schletter, dir Assessoren beim Land gerichte Chemnitz vr. Schulze, beim Landgerichte Leipzig vr. Franz, beim Landgerichte Plauen Netcke, der Aktuar beim Landgerichte Bautzen Liebsch, o. Den Vorbereitungs dienst bei Justizbehörden haben ausgegeben: die Re- serendare beim Landgerichte Dresden Falk, bei der Staats anwaltschaft beim Landgerichte Dresden Niedner und Pap»- dors, bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Leipzig vr. Michael, bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Zwickau Otto, beim Amtsgerichte Brand Sprockhofs, beim Amtsgerichte Burgstädt Zinkeisen, beim Amtsgerichte Döbeln vr. Stöß, beim Amtsgerichte Elauchau Mühle, beim Amts gerichte Grimma vr Brachmann, beim Bmlsgkrichte Hainichen Sonntag, beim Amtsgerichte Leipzig Gänzel und Jung, beim Amtsgerichte Limbach Scheu fsler, beim Amtsgerichte Pegau Georgi, beim Amtsgerichte Werdau Franke, beim Amtsgerichte WiltenselS vr. Sachse, beim Amtsgerichte Wolkenstein Riedel, beim Amtsgerichte Zittau Tobias, ck. Verstorben sind: der Sekretär beim Landgerichte Plauen Arnold am 10. Juni 18SS, der Oberamtsrichter beim Amts gerichte Kamenz Philipp am 11. Juni 1899, der LandgerichtS- direklvr beim Landgerichte Dresden vr. Heintze am 28. Juni 1899, derRlserrndar beim AmtsgerichtePulSnrtz vr. Bramsch am 29. Juni 1899. s. Der zeitherige Rechtsanwalt Seyler in Dresden ist zum Assessor ernannt und dem Amtsgerichte Dresden als HülsSrichter zugewirsen worden k. Zum Vor bereitungsdienste bei Justizbehörden sind zugelassen worden: die Referendare HildSberg beim Landgerichte Leipzig, EraS bei ter Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Bautzen, Leßmüller, Müller, Vr. Oppe und Weise bei der Staats anwaltschaft beim Landgerichte Chemnitz, Jahn, vr. Kuppert, vr. Langenhahn und v Thümmel bei der Staatsanwalt schaft beim Landgerichte Dresden, Christer, Focke und Michael bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Leipzig, vr. Leyser undReichnerbei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Plauen, die RechtSkandidaten Or. Lorenz beim Amtsgerichte Bautzen, Lichtenberger und Seiler beim Amtsgerichte Chemnitz, Pitsch und Zimmermann beim Amtsgerichte Dresden, Richter beim Amtsgerichte Freiberg, Hahnemann, Heinerth, Müller, Scharf, Sohm, Thomschke, Wacker und Wetzel beim Amtsgerichte Leipzig, Schaller beim Amtsge richte Oelsnitz, Kindler beim «ml-gerichte Sayda, Forberg beim Amtsgerichte Wolkenstein, Schirmer beim Amtsgerichte Wurzen, Eckenbrecht und Heinzmann beim Amtsgerichte Zittau, Wolf beim Amtsgerichte Zschopau, Krug beim Amts gerichte Zwenkau. 8 Angestellt worden sind: die zeither probeweise als Expedienten verwendeten MililLranwärter Döhn, EnderS, Horn und Schumann als Expedienten, Döhn bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Chemnitz. Enders, Horn und Schumann beim Amtsgerichte Leipzig, die zeither probeweise als Ausseher verwendeten Militäranwärter Heine, Hartmann und Flögel als Ausseher, Heine bei der Ge- sangenanstalt Chemnitz, Harimaun bei der Gesangcnanstalt Dresden, Flögel bei der Grsangenanstalt Leipzig, k. Zum Expedienten ist ernannt worden: der Lohnschreiber Fische r beim Amtsgerichte Chemnitz, r. Versetzt worden sind: die Assessoren und HülsSrichter beim Amtsgerichte Kirchberg Bollert zum Landgerichte Chemnitz, beim Amtsgerichte Schwarzenberg vr. Löwe zum Amtsgerichte Lichtenstein, beim Amtsgerichte Tharandt vr. Ulbricht zum Landgerichte Zwickau, beim Amtsgerichte Waldheim vr. Stauß zum Amtsgerichte Leisnig, beim Amtsgerichte Zschopau vr. Dörne zum Amts gerichte Auerbach in gleicher Stellung, der Assessor und Hülss- richter beim Amtsgerichte LeiSnig Thürigen zum Amtsgerichte Dresden, die gleichzeitig zu HÜIssrichtern ernannten Assessoren beim Oberlandesgerichte: vr. Hüttner zum Amtsgerichte Altenberg, vr May zum Amtsgerichte Dresden, vr. Ürdan zum Amtsgerichte Kamenz, beim Landgerichte Bautzen vr. Lindner zum Amtsgerichte Schwarzenberg, beim Landgerichte Chemnitz: Imhof zum Amtsgerichte Wolkenstein, Meusel zum Amtsgerichte Lengeseld, Richter zum Amtsgerichte Geit hain, beim Landgerichte Dresden: vr. Bothe zum Amts gerichte Dresden, Vr Braungardt zum Amtsgerichte Oels nitz, Or. Caspari zum Amtsgerichte Waldheim, vr Druck müller zum Amtsgerichte Lößnitz, beim Landgerichte Leipzig: vr Kirbach zum Amtsgerichte Hartenstein, vr. Klare zum Amtsgerichte Leipzig, vr. Schönwald zum Amtsgerichte Oberwiesenthal, Vr. Wenk zum Amtsgerichte Döbeln, beim Landgerichte Plauen: vr. Leonhardt zum Amtsgerichte Lengenseld, vr. Röhrborn und vr. Schirmer zum Amts gerichte Dresden, Or. Weiske zum Amtsgerichte Frohburg, der Assessor beim Landgerichte Leipzig Fabian zur Staats anwaltschaft beim Landgerichle Zwickau, die Referendare beim Landgerichte Leipzig v. Bötticher und bei der Staatsanwalt schaft beim Landgerichte Dresden Päßler zum Landgerichte Dresden, beim Landgerichte Zwickau Döhnert und bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichle Leipzig Hoffmann zum Landgerichte Leipzig, bei der Staatsanwaltschaft beim Landgenchre Chemnitz Adam zum Landgerichte Chemnitz, beim Amtsgerichte Altenberg Fink zum Amtsgerichte Zittau, beim Amtsgerichte Frohburg Schubert, und beim Amtsgerichte Zschopau Wacker zum Amtsgerichte Chemnitz, beim Amtsgerichte Hartenstein Kurth zum Amtsgerichte Königstein, beim Amtsgerichte Leip zig: Dietrich zum Amtsgerichte Pegau, Lauche zum Amts gerichte Burgstädt, Mörbitz zum Amtsgerichte Brand, beim Amts gerichte Lengeseld »Hinüber zum Amtsgerichte Pulsnitz, beim Amtsgerichte Lichtenstein Voigt zum Amtsgerichte Annaberg, beim Amtsgerichte Lößnitz Nietzschmann zum Amtsgerichte Döbeln, beim Amtsgerichte Oberwiesenthal Schäcker zum Amtsgerichte Limbach, beim Amtsgerichte Pegau vr. Hase zur Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Chemnitz; der Sekretär beim Amtsgerichte Zittau Walther zum Landgerichte Dresden; die Aktuare bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Bautzen Rost zum Landgerichte Bautzen, beim Amtsgerichte Elsterberg Hänisch zum Amtsgerichte Herrnhut, beim Amts gerichte Herrnhut Knauth zum Amtsgerichte Freiberg, beim Amtsgerichte Meerane Pilz zum Amtsgerichte Chemnitz; die Expedienten bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Leipzig Weber zum Amtsgerichte Glauchau, beim Amtsgerichte Chemnitz Fischer zum Amtsgerichte Hartenstein, beim Amts gerichte Dresden Härter und Schüler, Härter zum Amts gerichte Hainichen, Schüler zum Amtsgerichte Elsterberg, der Wachtmeister beim Amtsgerichte Neustadt Eulitz zum Amts gerichte Meerane, der Ausseher bei der Gesangenanstalt Chemnitz Wachtmeister »och als Gerichtsdiener mit dem AmtSnamen „Gerichtswachtmeister" zum Amtsgerichte Ner stadt, der Diener beim Amtsgerichte Penig Fischer zum Amtsgerichte Zwickau. ». Recht-anwSlte. Abgang Verstorben ist der Rechts anwalt vr. Höckner in Dresden. Die Rechtsanwälte vr. Frenzel und Seyler in Dresden haben ihre Zulassung zur Rechtsanwaltschaft ausgegeben. Zuwachs. Zugelassen worden sind: der Assessor Vr. Naumann zur Rechtsanwalt schaft bei dem Amtsgerichte Bautzen, dem Landgerichte Bautzen und der Kammer sür Handelssachen in Zittau mit dem Wohnsitze in Bautzen, der Assessor vr. Hammer zur Rechtsanwaltschaft bei dem Amtsgerichte Chemnitz, vem Landgerichle Chemnitz und ter Kammer sür Handelssachen in Annaberg mit dem Wohnsitze in Chemnitz,die AssessorenNetckeund Schlettersowiedie Reseren- dare Pitzschke und vr. Vetter zur Rechtsanwaltschaft bei dem Amtsgerichte Dresden und dem Landgerichte Dresden mit dem Wohnsitze in Dresden, der Assessor Leonhardt zur RcchtS- anwaltfchast bei dem Amtsgerichte Meerane, dem Landgerichte Zwickau und der Kammer für Handelssachen in Elauchau mit dem Wohnsitze in Meerane. Veränderung. Der Rechts anwalt Nitze in Treuen ist nach Aufgabe seiner Zulassung bei dem Amtsgerichte Treuen und dem Landgerichte Plauen nun mehr zugllassen bei dem Amtsgerichte Leipzig und dem Land gerichte Leipzig mit dem Wohnsitze in Leipzig 4. Zweite juristische Staatsprüsung: 24 bestanden in der Zeit vom 4 Juni biS 15. Juli 1899. Im ÄeschLftSbereiche des Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Erledigt: die Kirchschul stelle zu Roversdorf. Kollator: das König!. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts Einkommen: 1200 M. vom Schuldienst, 514 M 38 Ps vom Kirchendienst in Roders- h§rf und Thossen sowie Amtswohnung mit Gärtchen. Hierüber »60 M Entschädigung sür 10 Ueberstunden in der 3. Klasse, 72 M. sür den Unterricht in der Fortbildungsschule, 120 M. für Heizung und Beleuchtung der Schulstub« und event. 72 M. Vergütung für Erteilung deS Unterrichts in weiblichen Hand arbeiten durch die Ehcsrau deS Lehrers. Gesuche sind bis zum »1. August an den König!. Bezirksschulinspektor Schulrat Selt mann in Plauen i B einzureichen. — Zu besetzen: eine Lehrerstelle in BoigtSberg bei OelSnitz i. V Kollator: daS Königl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. GehaltSstaffel: 1600 bis 3000 M ; Höchstgehalt nach 30 Jahren erreichbar Gesuche mit allen erforderlichen Beilagen sind bis zum 2t. August bei dem Königl. Bezirksschulinspektor Schulrat Hörig in Oelsnitz i. V. cinzureichen; — die dritte ständige Lehrer stelle an der achtklassigen katholischen Schule zu Schirgis walde. Kollator: die oberste Schulbehörde Einkommen außer WohnungSentfchädigung, die sür einen Verheirateten 200 M., andernsalls 120 M beträgt: 1200 M. Gehalt, 90 M Honorar sür Fortbildungsschulunterricht, 80 M. für Beheizung eines SchulzimmerS BewerbungSgesuche sind unter Anschluß der ersorderlichen Unterlagen bis zum 23 August bei dem Königl. Bezirksschulinspektor Schulrat Schütze in Bautzen einzurrichen. Nichtamtlicher Leit. Tie auswärtige Politik der Woche. Aus den neuesten Trahtmeldungen, die in den letzten Tagen über die Ereignisse in Samoa einliefen, ist zn entnehmen, daß durch einsichtsvolles Zusammen gehen des deutschen und d- S amerikanischen Kommissars ein neuer, auf englische Bestrebungen zurückzuführender Versuch, das Werk der Kommission noch in elfter Stunde zu gefährden, glücklich vereitelt worden ist. Der britische Kommissar Sir H. Eliot widersetzte sich nämlich in der Frage der Bestellung eines Vertreters für den aus Samoa entfernten Oberrichter Chambers dem deutschen Standpunkte. Der Bevollmächtigte Amerikas Hr. Trip war durch frühere amtliche Er klärungen seiner Regierung ebenfalls so gebunden, daß er leicht zu einem Stein im Spiele der britischen Samoa-Politik hätte werden können. In dieser Lage haben nun unser Kommissar Frhr. Speck v. Stern burg, der Vorsteher des Munizialrates von Apia I)r. Solf und der amerikanische Kommissar Besonnen heit an den Tag gelegt, indem sie sich auf freund schaftliche Weise dahin verständigten, daß die einst weilige Führung der oberrichterlichcn Geschäfte dem Konsul der Vereinigten Staaten Hrn. Osborne über tragen würde. Gegenüber diesem geschickten Schach zuge fand Hr. Eliot, wenn er es nicht ernstlich mit den Amerikanern verderben wollte, keinen Ausweg. Es ist damit die heikle Frage, wer nach Chambers' Entfernung im Samoa-Archipel die Befugnisse deS Oberrichters ausüben soll, vorderhand in zufrieden stellender Weise erledigt. Insbesondere haben unsere Landsleute auf Samoa zu erkennen gegeben, daß sie der Person des nunmehr bestellten Vertreters der Gewalt des Oberrichtels Vertrauen entgegen bringen. Eine in der Presse vielfach erörterte Meldung, der deutsche Leiter der Stadtverwaltung von Apia vr.Solf habe auS Entgegenkommen gegen fremdländische Wünsche auf sein Amt verzichten müssen, ist falsch. Hr-Vr.Solf nimmt vielmehr die Obliegenheiten seiner Stellung einstweilen noch in vollem Umfange wahr. Aller dings haben die Kommissare sich darüber ge einigt, den Negierungen der Schutzmächte nahe zu legen, daß der Posten des Vorstehers der Munizi palität von Apia überhaupt aufgehoben werden möchte. Das ist aber, wie gesagt nur eine Willens-Äußerung der Kommissare. Ob die Mächte auf den Vorschlag eingehen werden, bleibt noch abzuwarten. Die Ermordung des Präsidenten der Domini kanischen Republik hat namentlich in der franzö sischen Presse die Frage nach dem zukünftigen Schicksal dieses Freistaates und besonders nach der Möglichkeit einer amerikanischen Intervention auf die Tagesordnung gesetzt. Die Tonart dieser Artikel verriet deutlich, daß den Franzosen, die Haiti gern als eine Art Schutzstaat der französischen Republik ansehen, der Gedanke un erträglich ist, in dem benachbarten Gebiet von Santo Domingo mit einer bevorstehenden Verstärkung des amerikanischen Einflusses rechnen zu müssen. DaS Merkwürdigste aber war, daß die Pariser Blätter gegen die von ihnen behauptete Interventions-Politik der Vereinigten Staaten Deutschland vorzuschiebcn suchten, — Deutschland, das in Santo Domingo große politische Interessen hätte. Jedenfalls etwas Neues! Denn von solchen Interessen hat man bisher in unseren politischen Kreisen nichts gewußt. Uud wir meinen, daß die deutschen Staatsmänner wenig geneigt sein dürften, in Santo Domingo die Kastanien für Frank reich aus dem Feuer zu holen. Nach den letzten Nachrichten wären übrigens in der Dominikanischen Republik heftige Kämpfe um die Präsidentschafts- Würde ausgebrochen. Mit seiner mehr als — regen Phantasie hat sich der „New-Aork-Herald" ein Verdienst erworben. Dies Blatt verbreitete nämlich wieder einmal eine sehr thörichte Erzählung, nach der sich Admiral Dewey, während er auf österreichischem Boden weilte, äußerst abfällig uud gehässig über das Verhalten der deutschen Seeoffiziere vor Manila ausgesprochen haben sollte. Diese erneute Aufwärmung mehr denn einmal als absurd widerlegter „oller Kamellen" war, Kunst und Wissenschaft. Die Bayreuther Festspiele. III. „Parsifal". 28. und 31 Juli Für den Schwanengesang des Bayreuther Meisters, den „Parsifal", der seit dem Jahre 1882 in allen Fest spielzeiten — mit Ausnahme der dem zwanzigjährigen Jubiläum der Nibelungen-Trilogie gewidmeten von 1896 — in Bayreuth zur Aufführung gelangt ist, hat die gegen wärtige Festspielperiode eine besondere Bedeutung ge wonnen Trat das Werk doch mit der ersten diesjährigen, am 29. Juli stattgehabten Vorstellung in das zweite Hundert seiner Aufführungen. Die hundertste Aufführung hatte am 19. August des Jahres 1897 stattgefunden, und es ist als ein merkwürdiges Spiel des Zufalls zu be zeichnen, daß in der hundertundersten die Besetzung sämt licher Hauptrollen eine von Grund aus neue war Zum Vorteil des Werkes allerdings kaum! Die Darbietungen einer Sucher und Malten (Kundry), eines van Dyck (Parsifal), eine« Reichmann und Perron (AmfortaS), eines Scaria, Wiegand und Grengg (Gurnemanz) und eine« Fritz Plank (Klingsor), die durch jahrelange Erfahrung und Erprobung in ihren Rollen allmählich zur Vollendung gelangt waren, haben sich als glänzende Vorbilder zu oft und zu gut bewährt, sind dem Gedächtnis der Festspiel besucher früherer Jahre zu unauslöschlich fest und tief eingegraben, als daß die immerhin sehr beachtenswerten Leistungen der Heuer im „Parsifal" neu beschäftigten Künstler das Andenken und die ost wehmütige Erinnerung an jene hätten tilgen können DaS Bessere ist eben stets de« Guten Feind! Und ei ist leider ein geradeso charak ¬ teristisches wie bedauerliches Merkmal Bayreuths, daß e« das Bessere und Beste oft gehen läßt, um eS durch etwas Minderwertiges, oft nicht einmal Gutes zu ersetzen So vermochte zum Beispiel der neue Vertreter der Parsifal- Rolle Hr. Emil Gerhäuser aus Karlsruhe durchaus nicht allen Ansprüchen derselben zu genügen. Mag der intelligente und musikalische Sänger in manchen Partien seines Repertoires Bedeutendes leisten, für die lichte, ein durch und durch natürliches und gesundes Empfinden voraus setzende Gestalt deS „reinen Thoren" eignet er sich nur wenig. Die in jeder Hinsicht ideale Verkörperung dieser Rolle durch Ernest« van Dyck (noch im Jahre 1897) erreicht er in keiner Weise, und in rein gesanglicher Beziehung ver mag er den naheliegenden Vergleich mit den Vertretern der Parsifalfigur der letzten Festspieljahre Birrenkoven und Grüning nicht auszuhalten. Gerhäusers physische Mittel sind bis zu einem gewissen Punkte begrenzte Weit bester war es schon mit dem Vertreter der Parsifalpartie in der zweiten Vorstellung, dem auS der Bayreuther Stilbildungs schule heroorgegangenen Tenoristen Hrn. Alois Burg staller, bestellt. Ein starkes und natürliches Empfinden unterstützt diesen Künstler, der über ein weit ausgiebigeres, tragfähigeres und Heller timbrierteS Stimmmaterial wie Gerhäuser verfügt, ganz wesentlich in seinen Dabietungen. Doch hat auch er sich die anspruchsvolle Rolle noch keines wegs geistig zu eigen gemacht und ist zunächst noch am Oberflächlichen haften geblieben. Er bot eine für den Anfänger talentvolle Leistung, aber keine voll ausreichende und erschöpfende Verkörperung der Wagnerschen Jdeal- gestalt. Immerhin verspricht Burgstaller für die Zukunft ein guter Parsifal zu werden Da« verhältnismäßig Beste gab der Künstler im zweiten Aufmge, während manche Stellen im zweiten Akt, wie das berühmte „du weinest: sieh', es lacht die Aue" gesanglich noch nicht recht durch- gebildet erschienen. Im Mittelpunkte de« allgemeinen Interesses stand der neue Gurnemanz de» Wiener Kon,ert- sängers Hrn. vr. Felix Krau» Hatte der Künstler mit der Partie de» Hagen g-wlstermaßen Fiatko erlitten, so rehabilitierte er sich in seiner Eigenschaft als Sänger und Vortragsmeister durch seinen Gurnemanz vollkommen Be sonders im letzten Aufzuge gelangte manches, wie die Er zählung vom Verfall der Ritterschaft und der Herrlichkeit des Grales und dem Tode Titurel«, sehr schön zur Wiedergabe. Die sieghafte Wucht der Stimme, des Bisses Grundgewalt, wie sie einem Grengg und Wachter eigen, vermißte man allerdings bisweilen (so z. B bei der Salbung Parsifal« zum König: „So ward es uns verheißen!") nur ungern. Nach Seite der Dar stellung und äußeren Verkörperung der Gestalt von TiturelS greisem Waffengefährten ließ Kraus natür lich manches zu wünschen übrig. In der zweiten Vorstellung des Bühnenfcstspiels am 31. Juli sollte Hr. Ernst Wachter, den man als Ersatz für den ursprünglich in Aussicht genommenen, aber sich als wenig geeignet erweisenden Hrn Anton Sistermanns noch in elfter Stunde auS seinem Ferienaufenthalt am Vier waldstätter See telegraphisch abberusen hatte, den Gurne manz singen. Aus Gründen, deren Erörterung uns wider strebt und die nicht bei dem geschätzten jungen Bassisten aus Dresden liegen, kam cS jedoch nicht zu seinem Auf treten in der zweiten Vorstellung Frl. Milka Ternina vom Münchener Hof- und Nationaltheater sang die Kundry; sie übertrifft zwar die Vertreterinnen dieser Rolle während der vorigen Festspielzeit Frau Breusa und Frl v Milden burg um ein Bedeutende«, weiß aber weder die packende Größe einer Malten und Materna im ersten Aufzuge, noch den dämonischen Zauber einer Sucher vergessen zu machen Frl Ternina gehört zu den Künstlerinnen, von deren besten Leistungen selbst ein Hauch kühler Reflexion auSgeht. Einen schweren Stand hatte auch der Vertreter de» siechen Gralskönigs AmfortaS, Hr. Han« Schütz au» Leipzig Kann er sich an Schönheit und Glanz de» Organs nicht mit Theodor Reichmann, an Tiefe der Auf fassung und Durchgeistigung des Vortrags auch nicht mit dem Dresdner Carl Perron meßen, so bietet er doch ein anschauliches und wirksames Charakterbild dieser Figur und wird seiner gesanglichen Aufgabe dank seiner musikali schen Intelligenz und seines starken Temperaments gerecht. Besonders in den Accenten qualvoller Verzweiflung in der Schlußscene war, was Schütz bot, von echt dramati scher Wirkung. Hr. Demeter Popovici bemühte sich, den gewaltigen Zauberer und Beherrscher des Blumen gartens Klingsor so eindringlich wie nur möglich zu ge stalten. Bei im ganzen genommen löblichem Gelingen vermochte er doch nicht an Planks ehemals viel und mit Recht bewunderte Leistung hinanzureichen. Al« einzigem älteren Mitwirkenden begegneten wir dem Weimarer Bassisten Hrn Wilhelm Tenter, dessen weiche« Baß organ und ausdrucksvoller Gesang sich für den durch de« Heilands Gnade noch im Grabe lebenden alten Titurel besonders eignen. Als Solo-Blumenmädchcn er schienen diesmal die Damen Josephine v. Artner Johanna Dietz, Else Breuer, Emilie Teuge- G.leiß, Marion Weed und Adele Morano. Die Führerinnen deS diesmal an Stelle des durch Krankheit behinderten „Blumenvater«" Porges von Direktor Julius Kniese vortrefflich einstudierten Chore« der Blumenmädchen bewährten sie sich alle sechs aufs beste. Dir Wechselchöre der Ritter und die herrlichen Gesänge der Jünglinge und Knaben au« der mittleren und höchsten Höhe kamen klangschön und mit ergreifender Wirkung zu Gehör. Als Dirigent des „Parsifal" war nach 15jühriger Pause der Münchner Hoskapellmeister Hr. Franz Fischer wiederum am Pult de« Festspielhauses erschienen, er, der bereits — abwechselnd mit seinem Münchner Kollegen Levi — in den Jahren 1882, 1883 und 1884 da« Werk dirigiert hatte, mittlerweile aber in Bayreuth in Vergessenheit geraten zu sein schien Fischer ist ein ge borener Wagnerdirigcnt, ruhig, zielbcwußt und energisch. Zugvoll, groß angelegt und in mäßiger Breite, so kam denn auch unter seiner Leitung der musikalische Teil de«
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