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Dresdner Journal : 12.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189908125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18990812
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18990812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-08
- Tag 1899-08-12
-
Monat
1899-08
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 12.08.1899
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- -- E «M. 7- —, — - ------- - - —1.505 im sozialistischen Lager gut unterrichtet sind, geben gleich fall« der Ueberzeugung Ausdruck, daß die genannten Sozialiftenführer absolut keine Niederlage zu drsiuchten brauchen, vielmehr zu der Hoffnung berechtigt seien, daß die Stellungnahme Jaurö» in Angelegenheit de« Haupt- mann« Dreyfu», sowie die Uedernahm« eine« Portefeuille« im gegenwärtigen Ministerium seitens Millerand» die Billigung der großen Mehrheit der Kongreßmitglieder er halten werde Renne». Prozeß Dreyfus Die gestrige geheime Sitzung de» Kriegsgerichte» wurde gegen 7 Uhr eröffnet Dreyfu» war um H 7 Uhr von einem Gendarmerieoffizier vorgeführt worden Palöologue beendet» seine Mitteilungen; die nächste öffentlich« Sitzung ist heute. (Wiederholt) Spante*. Madrid. Das amtliche Blatt veröffentlicht da» Urteil de» Obersten Krieg»gericht»hof» betreffend die Uebergabe von Santiago auf Cuba Darin werden sämtliche beteiligten Generale und Offiziere freigrsprochen; dagegen wird die Eröffnung einer Untersuchung angeordnet, um zu finden, wen die Berantwortung dafür trifft, daß in Santiago die Mittel zum Kampfe fehlten, wodurch die Kapitulation erforderlich wurde. — Nach einer Meldung aus Palma gab General Weyler eine Erklärung ab, in der er sagt, daß er föderalistischer Republikaner sei. Grokbritaunien. London. Da» „Reuter-Bureau" meldet au» Bombay: Es werden Vorbereitungen getroffen, 11000 oder 12 000 Soldaten von Indien nach Südafrika zu schicken. Zahlreiche Transportschiffe sind in den indischen Gewässern bereit. Im Kriegsfälle würde die Einschiffung der Truppen gleichzeitig in Bombay, Kalkutta und Karatschi erfolgen. R a tz l a « St Petersburg. Wie der „Russischen Telegraphen- Agentur" au« Chabarowsk gemeldet wird, beabsichtigt die chinesische Regierung, in Wien und Rom selbständige diplomatische Vertretungen zu errichten. — (Meldung der „Russischen Telegraphenagentur") Das amtliche Organ des GeneralaouverneurS von Turkestan „Turkeitanskija Wiedomosti" schreibt über die Möglichkeit einer deutsch-französischen Annäherung: Wir sind von jeglichen unruhigen Befürchtungen anläßlich der Möglichkeit einer deutsch-französischen Annäherung in Asien weit entfernt. Unser Optimismus gründet sich so wohl auf die mächtige Stellung Rußland« auf dem asiati schen Festland« im allgemeinen, wie auch auf die großen geographischen und militärpolitischen Vorteile der Lage unserer zentralasiatischen Besitzungen, welche Rußland die Möglichkeit geben, seine entscheidende Stimme zur Geltung zu bringen Einstweilen aber möchten wir bereit sein, in gewissen Grenzen eine solche Gruppierung der Interessen in Westasien al« rettende Schutzwehr gegen alle über flutende Interessen England« und dessen egoistische Politik zu begrüßen. Eine ähnliche politische Kombination unter Mitwirkung Rußlands hat freilich bei einer anderen Scenerie die praktische Probe bereits im Jahre 1894 an der Küste de« Stillen Ozeans bestanden S e r ß t e«. Belgrad. Die Könige Alexander und Milan sowie sämtliche Minister sind nach Nisch abgereist. — Gerüchtweise verlautet, die Skuptschina werde unver züglich zu einer ordentlichen Tagung einberufen werden. — An Stelle der zurückgetretenen Minister Andonowitsch und Lozanitsch ist der Regierungskommissar bei der serbischen Nationalbank Gentschitsch zum Minister de« Innern ernannt, und der Finanzminister Petrovitsch mit der Leitung de« Handel«ministeriums betraut worden. Der Ministerwechsel ist ohne politische Bedeutung und ausschließlich auf die Krankheit beider Minister zurückzu führen. Türkei. Konstantinopel. (Meldung des Wiener K.K. Telegr.- Korresp -Bur.) Da« armenisch-katholische Patriarchat leitete bei der Pforte Schritte ein, weil da« bi« jetzt nur auf die gregorianischen Armenier angewendete Verbot freien Ver kehr« auch auf die katholischen Armenier ausgedehnt und nunmehr allen Armeniern der Uebertritt nach Rußland verboten ist, sodaß sie sich nicht zu Handelszwecken dorthin begeben noch von dort zurückkehren dürfen Afrika: Johannesburg. Der „Johannesburg Leader" meldet, die Antwort Transvaals auf den Vorschlag betreffend die Einsetzung einer gemischten Untersuchungs kommission in der Wahlrechtsfrage sei verschoben worden, bi« die Transvaal - Regierung einen Entwurf vorbereitet habe, durch den den UitlanderS sofort eine thrtsächliche politische Vertretung gewährt werde. ES sollen alle Anstrengungen gemacht werden, um einer Ein mischung in die inneren Angelegenheiten de» Larde» vor zubeugen. Artliches. Dre-ße», 12. August. * E« besteht vielseitig im Publikum die Meinung, daß infolge der Typhus-Evidemie der Aufenthalt in Löbtau wegen bestehender Ansteckungsgefahr bedenklich sei. E» muß dem gegenüber ausdrücklich hervorgehoben werden, daß die« durchau» nicht der Fall und daß leider durch zahl reiche falsche Berichte die ganze Sache viel zu sehr auf- gebauscht und weit übertrieben worden ist Der Ttzphu« ,st in Bezug auf die Ansteckung«gefahr keineswegs m,t der Cholera oder ähnlichen Krankheiten zu vergleichen. Er überträgt sich vielmehr nur bei direkter Berührung der Kranken, aber auch dann nur, wenn solche unsauber ge halten sind und durch die Berührung unreine Stoffe, Au»wurf oder dergleichen übernommen und in den eignen Körper eingeführtjjwerden. Vor solcher Uebertragung aber kann sich jeder mit größter Leichtigkeit schützen, der solche Kranke sogar pflegt. Reinlichkeit gegenüber AuSwurf und Exkrementen der Patienten ist die einzige For derung. Wäre die Ansteckungsgefahr auch sonst vor handen, so würde die Ausbreitung der Krankheit, bei der dichten Bewohnung des Orte« und der einzelnen Häuser, welche bei ihren je 12 bis 16 Wohnungen durchschnittlich 80 bi« 100 Personen Obdach gewähren, eine ganz andere sein. So aber sind die Fälle ganz selten, daß in einer Familie zwei Per sonen erkrankt wären. Der Aufenthalt auf den Straßen und Plätzen, in den Häusern de« Orte«, überhaupt in Löbtau, ist also nicht im entferntesten mit irgend welcher Gefahr verbunden. Daß nun in der ersten Zeit der Krankheit die Dresdener Militärbehörde den Mannschaften den Besuch de» Orte« verboten hatte, hat seinen Grund darin, daß das Löbtauer Wasser au« der Gorbitzer Leitung verdächtig ist, die Epidemie hervorgerufen zu haben, und weil beim Genüsse desselben durch Soldaten dies leicht zu größerer Weiterverbreitung der Krankheit hätte führen können. Die Leitung von Gorbitz ist nun, wie schon gemeldet, am 20. Juli abgesperrt und seitdem nicht wieder geöffnet worden. Der Ort wird vielmehr nur durch die Wasserleitung am CriSpiplatze versorgt, welche laut Gutachten des gerichtlichen Chemiker» Hrn. Kayser in Dresden ein ausgezeichnetes Trinkwasser liefert. Nach Lage der Verhältnisse braucht sich also niemand vor dem Besuche von Löbtau zu scheuen. Der Verkehr da selbst ist vollkommen gefahrlos, ebenso der Besuch der Häuser, und in Wirklichkeit hat solcher auch gar keinen Abbruch erlitten. Man vermeide nur den Verkehr mit Typhuekranken, die aber auch fast alle im Krankenhaus« untergebracht, also isoliert sind. Will man aber, bei vor handener Aengstlichkeit, recht vorsichtig sein, so unterlasse man noch den Genuß ungekochten LeitungSwasssr». Diese Vorsichtsmaßregel aber ist in der That ganz un nötig, denn die Wasserleitung, die lediglich vom Wasser werke am CriSpi-Platze gespeist wird, enthält nur, wie durch daS oben bereit« erwähnte Sachverständigen-Gutachten erst kürzlich wieder konstatiert worden ist, ein ganz vor zügliche« Trink- und Nutzwafler. Es wurde solche« vor der TyphuS-Epidemie von 15- bi« 18000 dcr Ein wohnerschaft gebraucht, seit Abstellung der Gorbitzer Wasserleitung aber, also dem 20. Juli, von 34000 Menschen täglich benutzt und genossen, ohne daß je früher oder jetzt eine Krankheit darauf zurückzusühren gewefen wäre. Diese Thatsache beweist zur Genüge, wie unrecht und durchaus unbegründet jede Sorge vor einer Leitung«- wasser-Ansteckung hierselbst ist. Hierbei sei erwähnt, daß die durch die „Leipziger Neuesten Nachrichten" in einem Eingesandt-Artikel verbreitete Behauptung, das Wasser» leitungirohrnetz werde mit au« einer dritten Anlage, der Pumpstation innerhalb de» Gasanstaltsgrundstück«, gespeist, unzutreffend ist Wenngleich dieser Brunnen, der übrigen« vollkommen gesichert gegen Eintritt von Unreinigkeiten ist und der stets ein gutes und bessere« Wasser geliefert hat, wie solche« manche andere Wasserleitung besitzt, al» Reserve zur Verfügung steht, so wird er doch auch jetzt nicht mit zur örtlichen Wasserversorgung verwendet, weil die Crispi- Platz-Leitung allein noch vollkommen genug Ertrag liefert — Der Schulvorstand zu Löbtau macht folgendes bekannt: In Rücksicht darauf, daß die in den letzten zwei Wochen noch vorgekommenen TyphuSfälle lediglich auf Uebertragung durch Berührung mitErkrankten zurückzuführen sind und ein zelne solcher Fälle auch jetzt noch eintreten können, obgleich die Epidemie selbst al« erloschen betrachtet werden kann, so ist, um eine Uebertragung durch Schulkinder au« Familien, in welchen Krankheitsfälle vorgekommen sind, zu ver hindern, mit Genehmigung der König!. Schulinspektion eine Verlängerung der Schulferien bi« zum Sonn abend, den 19. August, angeordnet worden. v. In dem jüngsten Geschäftsbericht des Direktorium« de« Vereins sächsischer Gemeindebeamten, der am 12., 13. und 14. d Mts in Dresden seine diesjährige ordentliche Hauptversammlung abhält, wird zunächst die gedeihliche Fortentwickelung des Verein« festgestellt und als dann mitgeteilt, daß die Zahl der Mitglieder seitdem Schlüsse de« vorigen VereinsjabreS von 3691 auf 3976 gestiegen ist Auch die Wohlfahrt«- und Wohlthätigkeit«- einrichtungen de« Verein«, allen voran die Kranken- und BegräbniSkafle, haben sich gut weiterentwickelt und frhr segensreich gewirkt. Die Verein«hauptkasse schließt bei 10 242 M Einnahmen und 93H1 M Ausgaben, unter welch letzteren 248 M Beitrag zu den Gemeindebeamten schulen rn Nerchau und Geyer, sowie 50 M Beitrag an den Deutschen Patriotenbund zur Errichtung eine» Völker- schlachtdenkmal» bei Leipzig sich befinden, mit 891 M. Ueberschuß ab, während daS Vermögen am 30. September 1898 in 3112 M. bestand Au« dem Unterstützung«- stammfond», dessen VermögenSverzeichni« am 30. Sep tember 1898 die Summe von 15 755 M auf» wie«, wurden 335 M Unterstützungen gewährt Am 30. September 1898 besaßen an Vermögen die Grützner-Stiftung 398 M, die Jubiläum»stistung „Frauendank" 1485 M und die König Albert-Stiftung 6125 M. Die Krankenkasse, 1386 Mitglieder zählend, hatte eine Einnahme von 302 M und eine Au«gabe von 372 M ; der Reservefond« betrug 6995 M. Die Begräbniskasse hatte am 30. Juni 1899 einen Bestand von 1682 Ver sicherten mit 385 600 M. Vers -Kapital. Wa« die Erfolge der mannigfachen Bestrebungen de« Verein« anlangt, so haben im Berichtsjahre noch einige Gemeindeverwaltungen eine beifällige Entschließung auf den Antrag auf Verleihung der Unkündbarkeit nach zehnjähriger Dienstzeit gefaßt. In der Hauptsache hat sich da« Vereintdirektorium jedoch mit den Bestrebungen auf Ausdehnung der Pensions berechtigung an die Hinterlassenen von Gemeindeberufs beamten und auf Schaffung einer Landespenfionskasse be schäftigt, dock ist, obwohl sich der letzte Landtag mit der Frage beschäftigte und die Angelegenheit ein gutc« Stück vorwärts gebracht worden ist, etwa« Positives noch nicht erreicht worden. Betreff« der Gründung einer Landes- pensionSkasse find, um versicherungStechnische Unterlagen zu erlangen, an alle Gemeinden mit über 1000 Einwohnern Fragebogen zur Verteilung an die Beamten ausgesandt worden Weiter wird in dem Direktorialberichte für eine überlassene Freistelle im Odd-Fellow-Heim zu Greiz, durch die alljährlich vier unbemittelte Gemeindebeamten je eine etwa dreiwöchige Erholung genießen können, gedankt. Der Rest des Bericht» behandelt innere Vereinsangelegen- heiten. * Die Eröffnung der neuen Straßenbahnlinie der (gelben) Dresdner Straßenbahn-Gesellschaft Wald- schlößchen-Weißer Hirsch ist für kommende Woche bestimmt in Aulficht genommen. Der Tag steht noch nicht fest. Wücherscharr. -ll. F. U. Graf Wrangel „Die souveränen Fürsten häuser Europa«". Lieferung 16/17. (Stockholm, Hasse W. Tulberg) Die deutsche Ausgabe enthält die Abteilungen Oesterreich - Ungarn (Schluß), Oldenburg, Papst, Portugal und Preußen (Anfang), die französische Monaco, Montenegro, Oldenburg, Papst, Niederlande und Portugal. Auch dieser Teil de« Prachtwerke», da« in 6 bi« 8 Wochen vollendet sein wird, ist hochinteressant. In der Abteilung Oesterreich-Ungarn werden eine Anzahl von den Hohen Herrschaften geschenkter reizender Kinder- und Familiengruppenbilder in vorzüglicher Wiedergabe vorgeführt Der Abschnitt „Papst" wird durch ein treff liches Vollbild eingeleitet und enthält ein wohl- gelungems Bildnis des Papstes. In der deutschen Aus gabe beginnen noch die Bildnisse der Mitglieder de« House« Portugal. Auch diese beiden Hefte sind sicher hinsichtlich ihre« musterhaften Ausführung und bei ihrem reichen Inhalte die günstigste Beurteilung zu finden Die Bildnisse so wohl wie die historisch und künstlerisch gleich wertvollen Zeichnungen sind in der bekannten Weise scharf wieder gegeben, auch der Textdruck ist tadellos. Herausgeber und Künstler sind sichtlich nach wie vor bestrebt, eine vorzügliche Arbeit zu liefern, wofür sie volle Anerkennung verdienen. Das interessante Werk kann auch gegen Raten zahlungen von 5 M. monatlich erworben werden. * Wunderbar schöne moderne Trauerbindereien schmücken das soeben erschienene (24.) Heft der „Modernen Kunst" (Verlag von Rich Bong, Berlin FV 57, Leipzig, Wien, Stuttgart). Sowohl Abbildung al« auch der dazu gegebene Aussatz von Max Heßdörffer beweisen, wie erfolgreich die „Moderne Kunst" bestrebt ist, alle Neu erscheinungen auf künstlerischem und kunstgewerblichem Gebiete aufmerksam zu verfolgen und ihre Leser davon zu unterrichten. In einem anderen schön illustrierten Aufsatze werden die neuesten herrlichen Bauten der Hoch schule zu Karlsruhe geschildert, die da« Entzücken jedes Beschauer« erregen. Auch die Novellistik und Roman schriftstellerei kommt in dem Hefte in ganz ausgezeichneter Weise zur Geltung. Der Roman „Blonde Teufel" von Günther v. Freiberg fesselt in jeder Nummer mehr, und die Plauderei „Der Vorhang fällt" von S. Detschy läßt ungemein interessante Blicke thun in da« Leben und Treiben de« Schauspielervölkchens Bekanntlich blickt jedermann gern hinter den Vorhang und hinter die Kulissen. Auch die kleineren bildnerischen und textlichen Beiträge bringen eine Fülle de» Originellen und Wert vollen. Statistik und Volkswirtschaft. * Der Direktor der Landwirtschaftlichen Feuerversicherung«» Genossenschaft in Dresden, Hr. Max Schumann, begeht nach sünsundzwanzigjährigcr verdienstvoller Thäligkcit, zuerst al« Beamter, sodann seit einer Reihe von Jahren al« Direktor genannter Genossenschaft, am Sonntag, den 13 August, sei» Dienstjubiläum * Der Abschluß der Sächsischen Gußstahlfabrik Döhlen für da« Geschäftsjahr 1898/99 ergiebt einen Roh gewinn von 104t 387,SS M. (gegen 933397,18 M im Bor lahre) Zu ordentlichen Abschreibungen sollen 214920,48 M. (gegen 180860,Ü8 M im Borjahrr), zu außerordentlichen Ab schreibungen und Reservestellungen 28Ü497 M (gegen 280897,80 M im Vorjahre, worunter 70000 M. wiederum den Delkredere und ErneuerungSsondS zugewiesen sind, ver wendet und der am 30. Oktober d. I« pattfindrndrn General versammlung die Berteilung einer Gesamtdividende von 20 (18^ Hy den Aktien und 20 M. pro Genußschein) gegen 18 qz, im Vorjahre vorgeschlagen werden. Bei Ausnahme der In ventur ist in der bisher üblichen sürsorglichen Weise Verfahren worden. Da» lausende Geschäftsjahr läßt sich in durchaus be friedigender Weise an und ist die Nachsrage nach den Erzeug nissen der Fabrik eine derartige, daß leider Aufträge mitunter zurückgewiesen werden müssen. * Dem Geschäftsbericht der Webstuhl- und Maschinen fabrik (vormals May u. Kühling) in Chemnitz für da- Ge schäftsjahr 18S8/l8SS entnehmen wir das Folgende: Die überaus traurige Lag? der Textilbranche hielt fast da- ganze Jahr durch an und erst beim Schluffe des Geschäftsjahres machte sich eine, wenn auch noch unzureichende Besserung bemerkbar. Der Mangel an Aufträgen für Webereien hatte zahlreiche Zahlungs einstellungen weniger gut fundierter Unternehmungen im Ge folge, bei welchen leider auch die Fabrik in einigen Fällen durch WedstuhUieserungen aus früheren Jahren beteiligt war. Zur Beilegung einiger älterer Prozesse und schwebender Differenzen mußten ebenfalls Opfer gebracht werden, die aber durch Ab schreibung der Summe von 64OV3,2t M. an Debitoren definitiv ihre Erledigung finden. Au Maschinen, Inventar, Modellen und Werkzeugen machten sich verschiedene Reparaturen nölig, welche sämtlich aus die Unkostenkonten verbucht wurden Die Großenhainer Abteilung hatte unter den schlechten Verhältnissen ebenfalls schwer zu lerden und blieb mit dem Umsätze gegen daS Borjahr nicht unwesentlich zurück. DaS Gewinn- und Verlustkonto schließt nach Absetzung des Reservefondskontos mit einem Verluste von 193 246,02 M Zu Abschreibungen wurden 33 627,38 M. verwendet. Der Berrcht des Aussichtsrates sagt unter anderem: Die Chemnitzer Jnventurbestände sind von der Direktion nach genauer Prüfung unk Schätzung als nur in be schränktem Maße veiwendbar befunden, erheblich im Werte noch zurückgesetzt worden und von den Außenständen haben sich noch Posten al- uneinbringlich erwiesen, deren Sichtung erst viel facher Auseinandersetzungen bedurfte. Der Betrieb der Chem nitzer Abteilung hat sich im Lause des Jahres als unrentabe herauSgestellt. Er ist darum ins Auge gefaßt worden, diese Fabrik zu veräußern und die gesamte Webftuhlsabrikation auf Großenhain zu konzentrieren, damit die Zersplitterung der Kräfte vermieden und eine einheitlichere, ökonomischere Ge schäftsführung herbeigeführt wird. Erst wenn diese Absicht sich nach Wunsch wrrd haben realisieren lassen, wird auch die Grund lage gegeben sein, wie die völlige Konsolidierung der Verhält nisse der Gesellschaft wird stattfinden können, eS ist aber zu hoffen, daß bei einem Berkaus, infolge des gestiegenen Arealwertes in Chemnitz, die vorhandene Unterbilanz sich mindern wird. * Nach der Semefiralbilanz der Ungarischen Allge meinen Kreditbank hat daS Institut in den ersten sechs Monaten dieses JahreS einen Reingewinn von t 08«074 Gulden erzielt gegen 1008098 Gulden in derselben Zeit der Vorjahres, also 77 976 Gulden mehr. Der Gewinn entstammt mit 72891t Gulden (im Vorjahre 673199 Gulden) ter Zentrale, mit 476218 Gulden (gegen 44K131 Gulden) der Bank- und Warenabteilung An dem Gewinne der letzteren partizipiert bekanntlich die Oesterreichischc Kreditanstalt mit 25H>, sodaß deren Anten 119SS5 Gulden gegen llib32 Gulden im Vor jahre beträgt. * Ueber die wirtschaftliche Lage Australiens wird auS London, 6. August, geschrieben: Berichte, die auS Australien eingetroffen sind, konstatieren, daß sich das Land in dem kurzen Zeitraum von fünf Jrhren von der wirtschaftlichen Katastrophe, die eS damals heimgefucht hatte, erholt hat und zu neuer groß artiger Entwicklung gelangt ist. Es ist hierbei allerdings von großem Einfluß, daß die Kolonialregierungcn die Privatunter- nehmungen unterstützen und ermutigen, immerhin muß anerkannt werden, daß die australischen Kapitalisten dabei auch große Energie und Unternehmungsgeist beweisen Besonderes Augenmerk wird der LebenSmittelausfuhr nach England zugewendet, die denn auch einen enormen Umfang angenommen hat. Während sie in dem Jahre 1897/98 einen Wert von 779 399 Psd. Sterl, hatte, ist dieser Wert in dem Jahre 1898/99 aus 1 012 72L Psd Sterl. gestiegen. Um die Ausfuhr noch weiter zu erhöhen, werden jetzt Studien gemacht, um frische Früchte im Winter aus den Londoner Markt zu bringen. Man ist auch bestrebt, die englischen Märkte am Kap der guten Hoffnung und in Indien sür den Verkauf von gefrorenem Fleisch zu gewinnen. Wenn eS gelänge, das australische Fleisch in Indien abzusetzen, so würde dies für die wirtschaftliche Entwickelung Australien« in dcr Zukunft von großer Bedeutung sein. Lingesandtes. Fabrikation /ernster Fraeisions- Fasckcnukren nur erster Huatität mit Stern warten - TteoutierunA. Ursprung«. Ein Mitarbeiter der „Revue d'Europe" hat in Korsika eine sehr alte Version de» Don Juan-Motw« aufgefunden, die noch um einige Züge reicher ist, al« die fpanische. So wird erzählt, daß Don Juan, der banalen Liebe überdrüssig, sich in die natürliche Tochter seine» Vater« verliebte Das Mädchen erwiderte seine Liebe, aber al« Don Juan sich ihr zu erkennen gab, entfloh sie entrüstet Auch Don Juan mußte fliehen, um der gerechten Strafe zu entgehen. Dieses Mädchen hieß Anfrino; und die Mutter von Miguel Manara, dem Prototype des spanischen Don Juan, trug denselben Namen Dieses seltsame Zusammentreffen hat den Mit arbeiter der „Revue d'Europe" veranlaßt, einige Nach forschungen anzustellen, und er entdeckte in den Archiven des Notar« Coggia eine ganze Reihe von Papieren, die sich auf den Vater und die Mutter von Miguel Manara bezogen Darau» geht hervor, daß beide in Korsika ihre Heimat haben; sie gehörten zu der unversöhnlichen Rosse der Cinarchesi, die lange Zeit hindurch blutige Ver wickelungen auf der Insel hervorrief und schließlich von der genuesischen Regierung Ende de« 16 Jahrhunderts vertrieben wurde. Ein Mitglied der Familie siedelte sich in Spanien an und verheiratete sich hier mit einer Frau Namens Marana, deren Namen er dem seinen hinzu fügte; dieser Name ging dann auf seine Erben über. Einer von ihnen heiratete eine Korsikanerin Girolana Anfrino, die Mutter de« Don Juan, Miguel Manara, der 1626 in Sevilla geboren wurde. Don Juan war also zwar Spanier von Geburt, aber Korsikaner durch seine Abkunft. Diese Untersuchungen werden überdie« durch ein Dokument bestätigt, da« bei der Heiligsprechung Don Juan« gebraucht wurde, der in seinem Alter ein Leben voll Reue und Buße geführt hatte. Da« Dokument befindet sich in der Nationalbibliothek in Pari«. Ein Land«mann von Ton Juan, Napoleon, hatte es mit einer wichtigen Sammlung au« dem Vatikan nach Pari« gebracht. - Au« Mitteln der Pröll-Heuer-Stiftung zur Erwerbung von Oelgemäldcn lebender deutscher Künstler ist in hiesiger Deutscher Kunstausstellung noch folgendes Gemälde angekauft worden: „^äoratio oruois" von Max Thedy in Weimar, Nr. 503 de« Ausstellungs katalog«. Nachdem Se. Majestät der König zur stiftungs gemäßen Aufnahme diese» Gemälde« in die König!. Ge mäldegalerie Allerhöchstseine Genehmigung erteilt haben, wird dasselbe nach Schluß der Ausstellung der Galerie überwiesen werden. * Die F. RieSsche Hofmusikalienhandlung wird auch im kommenden Winter wieder vier große Künstlerkonzerte unter der Bezeichnung „philharmonische Konzerte" und unter Mitwirkung der Gewerbehauskapelle am 24. Oktober, 28. November 1899, 23. Januar und 20. Februar 1900 im Gewerbehause veranstalten. Die Firma hat sich bemüht, hervorragende erste Solisten zu gewinnen. Näheres über die Abonnement« wird dem nächst bekannt gegeben. In der Kammermusik-Vereinigung Frau Margarete Stern, Herren Henri Petri und Ferdinand v. Liliencron tritt insofern eine Veränderung ein, al» Hr. Egon Petri die Stelle des bisherigen H. Violinisten, Hrn Michael Swederowsky, einnehmen wird. Da« von genannter Vereinigung für die kommenden scch« Auf führungen, welch« am 6. November, 11. Dezember 1899, 22. Januar, 26. Februar, 19 März und 2 April 1900 im Musenhause stattfinden, ausgestellte Programm gelangt Ende d. Mt«. zur Veröffentlichung. Die von feiten der neu gegründeten Quartett-Ver einigung Herren Max Lewinger, Erdmann Warwa«, Richard Rokobl und Georg Wille im kommenden Winter im Musenhause zur Ausführung gelangenden drei Kammermusik-Abende sind auf den 16. Oktober, 20 November 1899 und 5 Februar 1900 festgesetzt worden Die vier Trio-Abende der Herren Percy Sherwood, Josef Kratina und Johanne« Smith finden am 13. November, 4. Dezember 1899, 8. Januar und 5. Februar 1900 im Musenhause statt Zur Auf führung gelangen Werke von Brahm«, Chopin, R. Schu mann, PH. Scharwenka, Schubert, H. Schumann und Smetana. Zum Besten der Pensionskasse der Verein« „Dresd ner Presse" werden im Lause dieses Winter« wieder um sechs „Deutsche Dichter.Abende", und zwar durchweg im Saale des Vereinshauses, veranstaltet. Die Daten der einzelnen Vorträge sind folgende: 11. Oktober, 15. November, 6. Dezember 1899 und 10. Januar, 15. Februar und 8. März 1900. Zu sämtlichen genannten Veranstaltungen werden jetzt schon Karten-Vormerkungen in dcr Hofmusikalienhandlung von F. Rie« (Kaufhaus) entgegcngcnommen. * In Ernst Arnolds Kunstsalon, Schloßstroße 1, ist eine Anzahl der ausgestellten Blätter von Radier ungen und Zeichnungen deutscher und ausländischer Künstler an hiesige und auswärtige Kunstfreunde verkauft und durch neue ersetzt worden. Im Kunstsalon Wils druffer Straße sind zur Ncuaufstellung gekommen: drei Aquarelle von Rich Fuchs, gen Orient-Fuchs, Prof. Ludw Dettmann, Waldsee im Herbst; Prof O. v Kamele -s, Pommersche Küste, Chillon; Max Nonnenbruch, Abend; W. Kran), Fjordlandschast; H Liesegang, Holländische Schleuse nn Nebel, Allee im Sommer, Teich im Herbst; E. Boudin, Strand Im weißen Kabinett wird eine Kollektion Zeichnungen und kunstgewerblicher Entwürfe von Emil Proch, Worpswede, neu ausgestellt. Sächsischer Kunstverein. Neuausgestellt wurden: Margarethe v Baczko (Weimar) „Märkische Landschaft', „Harz- landschast" und „Märkischer See", Louise Bega-Parmentier (Berlin) „Typ, essen der Billa Mandungone", „Römische Land schaft", „Dorsweiher", „Oliven" und „Venedig", Anna Bonus (Berlin) „Obcrbaqerischc Bauernstube" und „Interieur". Martha Dehrmann (Berlin) .Jungfern im Grünen", Eugenie Dillmann (Charlottenburg) „Chamounixthal", „Oberbayerische Gebirgs landschaft", „Märkische Landschaft" und „Sommer", Marg. Erler (Berlin) „Bauernhof im Fischerdorf", „BellagiS-Pai kthor", Cl. E. Fischer (Berlin- „Kinverküpfchen", „Ich denl der allen Zeit und der vergangenen Jahre", „Betendes Kind" und „Kinderbild", M. v. Frankenberg (Schütilau) „Strandmotiv", „Dorsmotiv mit Sonnenblumen", „Im bayerischen Hochland", „Gärtchen mit Stockrosen", „Granatäpfel und Trauben", „Rosen" und „Bauerngarten mit Sonnenblumen", Anna Gerresheim (Ahrenshoog) „Waldwiese", „Elektrische Bahn im Zwielicht", „Kornfelder" und „S corginen-Garten", Marg. Gutike (Berlin-Friedenau) „Burg Landeck im Oberinnthal" und „Bei LadiS im Oberinnthal", Richard Hagn (Dresden) „Fischer ort an dcr Schlei", E. Hcdinger (Berlin) „Aufiernstillleben", M Hoenerbach (Berlin) „Mondnacht", „Abendslimmung" und „Holländisches Mädchen", Anna Höchslädt (Berlin) „Alle Frau", „Junge- Mädchen" und „Kind", Anna Kempf (Berlin) „Früchte", „Nach dem Gewitterregen", „Birnen und Pflaumen" unk „Trauben und Pfirsiche", Marie v Keudell (Berlin) „Der Loweryersee mit dem Mythen" und „Fischcrhültcn am Kurischen Haff ', Lina Krause (Berlin) „Kürbisse und Zwiebeln" und „Nelken", Hildeg Lehnert (Berlin) „Kirschblüten" und „Gruß auS Bordighera", Clara Lobedan (Berlin) „Weißer Rosenbusch" und „Flieder", E Lobedan (Berlin) „Altes Thor im Rheins berger Park", I. Marggraff (Charlottenburg) „Behaglich", „Schneeglöckchen" und „Porträlstudic", H. Mehls (Berlin) „Herbstnachmittag", „Dorsstraßrnach demRegen"und„MärlischeS Dors", M Nerenz (Berlin) „Bildnis" und „BildniSstudie", E Oehme (Friedenau) „Aus Schleichwegen", „Fritz und Jessy", „Nina", „Morgcnrus', „Puck träumt", „Ein Kapitalhirsch" und „Zwei Rahmen Federzeichnungen", Ella Schulz (Lichtenlhal) „Drei Stillleben", F. Walter Scholtz (Dresden) „Birken am Wasser", und „Am stillen Weiher", LiSka Schroeder (Charlotlen- burg) „Sonnenschein im Fischerdorfe', „Jtyll", „Einsam", „Ruine St Göran bei WiSby" und „Mühle an der Amper", G Stechow (Berlin) „Abcndfrieden" und „Mühle in Prerow", H Tietze (Berlins „Birkenwald im Frühling", „Waldweiher", „Oftseeftrand", „Am Meer" und „Sommerlandschast", M Thun (Berlin) „Im Arbeitszimmer", „Fruchtstück" und „Orangen mit Litronen" G Täubert (Dresden) „Villa dcr Gräfin v Kielinann-cgg" und „Billa dcr Gräfin Kosel", H. Weiß (Berlin) „Thränenkrüglein", , Portraitzeichnung", „Theetisch", „Morgensonne", „Zwei nähende Kinder" und „Illustrationen". — Vergangene Woche wurden verkauft: M. Kauffmann „Beim Bier", Beruh. Mühlig „Die Elbe bei Schmilka", C. Koeppel , Marine", Franz Schreyer „Sommerlag im Moor" unk C Scherbring „Frscherhäuser aus der Fraueninsel".
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