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Dresdner Journal : 21.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189907216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18990721
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18990721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-07
- Tag 1899-07-21
-
Monat
1899-07
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 21.07.1899
- Autor
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1383 Tscherkatk, Rjasan und Moskau nach St. Petersburg ge bracht werden, wo die Beisetzung in der Peter-Paul«. Kathedrale stattfindet Unterwegs werden in Batum, Noworossijsk, Rjasan und Moskau feierliche Trauer. Gottesdienste abgehalten In St Petersburg werden in den Straßen, durch die sich der Trauerzug bewegt, Truppen Spalier bilden. — Wie man der „Polit. Korresp." au» St Peters burg meldet, wurde dort allgemein bemerkt, daß die Auf. merrsamkeit, mit welcher anläßlich de» dortigen Auf- enthalte» de« deutschen Schulschiffe» „Charlotte" die fremden Gäste seitens der Behörden, der Vereine und de« Hofe« behandelt worden sind, über da« Maß bloßer internationaler Höflichkeit hinausgegangen ist Insbesondere trug der Verkehr zwischen dem Oberbefehlshaber der rus. fischen Flotte, dem Großadmiral Großfürsten Alexis Alexandrowitsch, mit den deutschen Marine-Offizieren, in deren Kreis er fast eine Stunde lang verweilt hat, «inen sehr freundlichen Charakter. Man glaube in diplo matischen Kreisen die Bedeutung dieser Episode nicht zu überschätzen, wenn man in ihr ein neue» Anzeichen dafür «rblickt, daß zwischen St Peter«burg und Berlin treffliche gegenseitige Dispositionen bestehen. Sertteu. Belgrad. Der Ministerpräsident Georgiewitsch ist gestern hierher zurückgekehrt und hat die Geschäfte wieder übernommen Von amtlicher Seite wird erklärt, daß die von den Blättern angegebene Zahl der infolge de» Attentat» auf den König Milan Verhafteten über trieben sei. Ebenso wenig entspreche e« der Wahrheit, daß alle Verhafteten der radikalen Partei angehören. Amerika. New-Dork. In New-Dark sowohl wie in Brooklyn war heute alles ruhig. Alle Linien der Metropolitan. Tramway mit Ausnahme der 2. u 6. Avenue haben den Betrieb wieder ausgenommen Das außerordentliche Polizeiaufgebot wurde zu einem großen Teile zurück gezogen; doch geben sich die Ausständigen noch immer der Hoffnung hin, den Streik zu gewinnen. Afrika. Pretoria. (Meldung de« „Reuterschen Bureau«") Der vollständige Wortlaut der Rede, die Präsident Krüger am 18. Juli über das Stimmrecht gehalten hat, beweist, daß er zwar die Gewährung des Stimmrechtes nach Ablauf von sieben Jahren als gerecht und billig empfahl, aber auf einer Probezeit bestand, in der die Loyalität der Fremden erprobt werden könnte. Der Feind, fügte der Präsident hinzu, wünsche nur einen Grund zum Schreien zu haben, die Republik aber würde ihre Unab. hängigkeit verlieren, falls man England wieder erlaube, die inneren Angelegenheiten Transvaals zu beherrschen. — (Meldung de» „Reuterschen Bureaus" ) Der Volks» raad trat gestern wiederum zu einer geheimen Sitzung zusammen Man nimmt an, daß die Frage de» Dynamit monopols wieder zur Beratung gestanden habe. Indessen scheint e« zu keiner Entscheidung gekommen zu sein. — (Meldung de« „Reuterschen Bureaus") Vor gestern abend war hier die Stimmung beruhigter; man hofft, daß die Krise vorüber ist Die Erklärung der „Time»" über die Annahme der Bestimmung hin sichtlich der Erwerbung de« Stimmrechts hat allgemeine Befriedigung hervorgerufen. Asien. Tokio. Japan ist mit dem 15. d. MtS. den inter nationalen Vereinbarungen für den Schutz gewerblichen und geistigen Eigentums beigetreten, und zwar 1)der Konvention vom 20. März 1883 zum Schutze des ge werblichen Eigentums, mit Ausnahme jedoch der beiden Konventionen von Madrid vom 14. April 1891 be treffend falsche Herkunftsbezeichnungen und die inter nationale Fabriks- und Handelsmarken-Registrierung; 2) der Konvention vom 9. September 1886 zum Schutze des litterarischen und künstlerischen Eigentums und der erklärenden Zusatzakte vom 4. Mai 1895. Örtliches. Dresden, 20. Juli. * Ihre Majestät die Königin beehrten gestern mittag unter Führung des Hrn. Kommerzienrats Hahn und des Sekretärs Hrn. Paulus wiederum die Deutsche Kunstausstellung mit ihrem Besuche und erwarben dabei da» Bild Nr. 263 „Kreuzkirche in Dresden" von Prof. G. Kuehl ---- Ihre Königl. Hoheit die Frau Erbgroßherzogin von Mecklenburg-Strelitz und Ihre Hoheit die Prinzessin-Tochter Jutta sind in Begleitung der Hof dame v. Buch und des Hoschefs Major v. Livoniu« gestern hier eingetroffen und in SendigS Hotel „Europäischer Hof" abgestiegen. Die Weiterreise nach Cetinje erfolgt morgen über Wien. — Ihre Hoheit die Frau Herzogin von Anhalt und Se. Durchlaucht Prinz Sizzo von Schwarzburg sind zum Besuche der Mecklenburgischen Herrschaften heute vormittag hier von Großharthau anaekommen und in SendigS Hotel ^Europäischer Hof" abgestiegen. * Anläßlich des nächsten Sonntag, den 23. Juli, in Wilsdruff stattfindenden Schützenfestes wird nachts 11 Uhr 20 Min. von Wilsdruff ein Sonderzug nach Potschappel abgelaffen, der an allen UnterwegLstationen hält, auf gewöhnliche Fahrkarten benutzt werden kann und in Potschappel unmittelbaren Anschluß an Zug 1165 nach Dresden findet. « AuS dem kürzlich veröffentlichten letzten Jahres berichte der Sachsenstiftung zum Gedächtnis Kaiser Wilhelms I., die ein Vermögen von etwa 15000 M. besitzt und zum Zwecke des unentgeltlichen Arbeitsnach weises für gediente Soldaten vom Königl Sächsischen Militärvereinsbunde ins Leben gerufen wurde, ist nicht nur die wohlthätige Wirkung de« Unternehmens ersicht lich, sondern aus dem gegebenen Zahlenmaterial lassen sich auch einige volkswirtschaftlich interessante Symptome herausrechnen Durch die Sachsenstiftung fanden 71 Proz. der um Stellung nachsuchenden Leute Unterkommen, unter den übrigen 29 Proz. sind viele Arbeitsuchende, die sich nicht aus Mangel an Arbeit überhaupt an die Sachsen- stifrung wendeten, sondern in der Erwartung, hier mög lichst gute, nicht mit schwerer Arbeit verbundene Stellen zu erhalten Diese Leute suchten sich, wenn sie ihre Wünsche nicht befriedigt fanden, auf eigene Hand Arbeit oder blieben längere Zeit stellenlos. Die bereit« früher beobachtete Abneigung der vom Lande stammenden Mann schaften gegen die Rückkehr zur Landwirtschaft hat fort gesetzt zugenommen, und damit ist die Leutenot auf dem Lanoe weiter gestiegen Es wurden 640 landwirtschaft- schaftliche Stellen angeboten, 99 gesucht und nur 49 be setzt. In Rücksicht darauf lehnt e« die Stiftung grund sätzlich ab, Bewerber aus der Provinz in den Städten Dre«den, Leipzig und Chemnitz unterzubringen. Auch die Professionisten zeigten teilweise da« Bestreben, nach ihrer Entlassung au« dem Militärdienst nicht wieder zu ihrem Handwerk zurückzukehren E« wurden 3155 Stellen an geboten, nach denen 1122 Personen verlangten, wovon 794 untergebracht worden sind Sehr gesucht waren da gegen dieAnstellungen bei der Post, der Bahn, an Amts gerichten, Landeikanstalten, al« Gemeindebeamte, Kaffen boten, Aufseher, Hausmeister, Bureaudiener, Markthelstr und „Vertrauensposten" Derartige Stellen standen 1234 zur Verfügung der Stiftung E« bewarben sich darum 1189 Personen, von denen 685 Befriedigung ihrer Wünsche fanden * Die Mehrzahl der hiesigen Banken und Bankier« sind übereingekommen, Sonnabend« ihre Kaffen dem Verkehrt mit dem Publikum nur bi« nachmittag« 3 Uhr, und zwar von vormittags 9 Uhr ab ununterbrochen offen zu halten. (Siehe Ankündigungsteil.) * Der Gewerbeverein zu Dresden besuchte am Mittwoch in Stärke von 457 Mitgliedern die Deutsche Kunftau«stellung. Nach Besichtigung der ausgestellten Kunstwerke genoß der Verein im schönen AuSstellungSparke bei prächtigem Wetter da» am Abend von der Regimen»« musik de« 1. (Leib-) Grenadier-Regiment« Nr 100 unter Direktion de« Hrn Musikdirigenten O. Herrmann au«« geführte Konzert. Dieser Besuch de« Gewerbeverein« giebt Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß für Vereine die Vergünstigung einer Preisermäßigung für den Eintritt in die Ausstellung besteht Diejenigen Vereine, welche von dieser Vergünstigung Gebrauch machen wollen, haben ihren Besuch vorher im Sekretariat der Deutschen Kunstausstell ung anzumelden — D Da« landwirtschaftliche Vereinswesen im Königreiche Sachsen hat nach der neuesten amtlichen Zu sammenstellung innerhalb de« letztgenannten Jahre« 1898/99 wiederum erheblich an Ausdehnung gewonnen. Ende Juni 1899 umfaßten nämlich die in Sachsen be stehenden fünf landwirtschaftlichen Kreisvereine 746 Zweig vereine mit 50938 Mitgliedern (gegen 730 Vereine mit 49056 Mitgliedern im Vorjahre). Davon entfallen auf die KreiüvereinSbezirke Dresden 144 Vereine mit 9004 Mitgliedern, Leipzig 87 Vereine mit 5984 Mitgliedern, Chemnitz 310 Vereine mit 19 350 Mitgliedern, Reichen bach 113 Vereine mit 7866 Mitgliedern und Bautzen 92 Vereine mit 8734 Mitgliedern Der Bienenwirt schaftliche Hauptverein im Königreiche Sachsen zählte 67 Vereine mit 1868 Mitgliedern (gegen 68 mit 1945 im Vorjahre), welche sich auf die Kreisvereine Dresden mit 16, Leipzig mit 19, Chemnitz mit 12, Reichenbach mit 10 und Bautzen mit 12 Vereinen verteilen. Der Landesverband sächsischer Geflügelzüchtervereine umfaßt gegenwärtig 110 Vereine mit 6253 Mitgliedern (gegen 101 mit 5754 im Vorjahre); sie verteilen sich auf den Kreisverein Dresden mit 25, Leipzig mit 14, Chemnitz mit 48, Reichenbach mit 5 und Bautzen mit 18 Vereinen. Der Landeskulturrat endlich setzt sich dermalen zusammen aus den beiden Präsidenten, 22 ordentlichen, 8 außer ordentlichen Mitgliedern und dem Generalsekretär. * Die am Mittwoch im „Kaisergarten" zu Bühlau abgehaltene Reunion de« Verschönerungsvereins war eine nach jeder Richtung hin vom Glück recht begünstigte, auch bezüglich der Wahl der ausführenden Kräfte. Das Konzert begann bereits um ^7 Uhr und bot 25 Num mern. Die Darbietungen waren künstlerhafte zu nennen; sie wurden auSgeführt von der Königl. Hofkirchensängerin Frau Selma Lehmann und dem Königl. Hofopernsänger Hrn. Emil Pichler, während d»e Begleitung in den be währten Händen des TonkünstlerS Hrn. Karl Pretzsch lag. * Aus dem Polizeiberichte. Auf der Großen hainer Straße stürzte verwichene Nacht ein Reiter in den zwei Meter tief gezogenen Schleusengraben Er erlitt eine Quetschung und eine Verstauchung des linken Oberschenkel«. Das Pferd wurde leicht verletzt. — An fang diese« Monats ist einem hiesigen Studierenden au« seiner im Erdgeschoß gelegenen Wohnung eine goldene Savonnette-Remontoiruhr mit weißem Zifferblatt, deutschen Ziffern, Sekundenzeiger, auf dem vorderen und Hinteren Deckel kleine Sternchen eingepreßt, außerdem auf dem vorderen Deckel ein kleines Blättchen mit dem Mono gramm „>V. U«, nebst einer mittelstarken, goldenen Panzerkette, daran befindlich ein schmaler Weinzipsel und ein etwa« breiterer Bierzipfel von grün-weiß-rotem Bande, sowie ein gespaltener, kleiner goldener Ring verdachtlos gestohlen worden. Für Ermittelung des Thäters bez Herbeischaffung de« gestohlenen Gutes ist eine Belohnung von 30 M. ausgesetzt Sachdienliche Mitteilungen wolle man zu Aktenzeichen O.IV 1957 an die Kriminalabteilung der Königl. Polizeidirektion gelangen lasten — Vergangene Nacht gegen 2 Uhr wurde die Feuer wehr zur Hilfeleistung nach der Großenhainer Straße alarmiert, wo ein Deckhengst de« Moritzburger Marstalls in eine 3 m tiefe Schleusenausschachtung gestürzt war Drei Bereiter hatten mit drei Hengsten die teilweise gesperrte Straße über einen schmalen Fußweg benutzt, wobei das eine Tier unruhig wurde und in den Graben stürzte. Die Lage, in die da« Tier gekommen war, war die denkbar ungünstigste, und die Arbeiten erforderten die größte Umsicht, um eine schwere Beschädigung de« wert vollen, äußerst temperamentvollen Pferdes zu verhüten. Erst nach reichlich vierstündiger Thätigkeit gelang es unter Anwendung eines Flaschenzuges, da« Tier zu be freien. Durch den Sturz in die nur 60 om breite Ausschachtung sowie durch die heftigen Bewegungen des lebhaft arbeitenden Pferdes hatte dieses verschiedene Ver letzungen erlitten und lahmte stark. * Heute vormittag um 10 Uhr wurde ein Löschzug nach dem Grundstück Merseburger Straße 7 (Vor stadt Striesen) alarmiert, wo im Dachboden aus bisher unermittelter Ursache eine größere Partie Heu in Brand geraten war. Die Flammen ergriffen einige Bodenver« schläge und den Dachstuhl, wurden aber am Weiterschreitcn durch die Feuerwehr verhindert. Diese setzte zwei Schlauch leitungen in Thätigkeit und beseitigte in kurzer Zeit die Gefahr. Der mächtige Rauch erforderte das Durchschlagen de« Ziegeldaches, und die Wastermengen durchnäßten einige unter dem Brandherd gelegene Wohnräume. Nach etwa Inständiger Thätigkeit rückte der Löschzug wieder ab. T Auf der Vogelwiese oberhalb Antons herrscht seit vier Wochen eine emsige Bauthätigkeit, um die große Zeltstadt rechtzeitig bi« zu dem am 29. Juli beginnenden Vogelschießen der priv. Bogenschützengesellschast fertig zustellen Die größeren Baulichkeiten sind alle unter Dach gebracht und harren nur noch ihrer inneren und äußeren dekorativen Ausstattung In der Anlage de« Festplatzes ist auch diese« Jahr keine wesentliche Ver änderung eingetreten. Nur die Hofbräususel ist von der Bildfläche de« Festplatzcs verschwunden; an ihrer Stelle erhebt sich jetzt in neuer Gestalt da« Balletablistemrnt „Apollo" de« Hrn. Iuliu« Fischer. Auch in den Schau budenvierteln beginnt es sich zu regen, zumal da in diesem Jahre eine besonder« große Zahl von Sehenswürdig keiten aller Art angemeldet ist. Von größeren Unter nehmungen seien nur erwähnt Burghold« anatomisch- pathologische» Museum, Sergel» VölkerrastcnauSstelluvg, Schneider» afrikanisches Theater, Neumann» wissenschaft liche« Museum, L. Malferteiners Seetier-Aquarium, Richard Schulze« Museum, Steiner« Weltmuseum, der Cirkus Raoul Mains, Malferteiners japanische Zwerg pferdchen, Günthers FlohcirkuS, ein WolsStheater, Stuhr« Irrgarten, Stechow« Athletentheater, Wülfinger« Pony- Carroustel, Dietel« Mutoskop - Ausstellung, Kummer» Kinematozraph, Kirche!» elektrische Spiralbahn, eine große Anzahl von Panoramen, gegen 25 Carroustel» der verschiedensten Systeme, Hochrollbahnen und Rutschbahnen. Außerdem werden wieder eine Menge Luft- und russische Schaukeln und einige Kasperletheater der Jugend Gelegenheit zu vielfachen Belustigungen geben Zahlreiche Spiel- und Verlosung»hallen werden dem Publikum eine reiche Aus wahl von Gegenständen aller Art bieten. Gegenwärtig ist man auf dem Feftplatze noch damit beschäftigt, die etwa 50 größeren Bauten und Zelte mit Wasserleitung zu versehen; zudem werden wieder mehrere AuSlaushähne zur allgemeinen Benutzung und eine größere Anzahl Feuerhydranten an geeigneten Stellen der Hauptverkehr«, wege angebracht, sodaß einer Feuer«gefahr jederzeit wirksam begegnet werden kann Zur Beleuchtung sämtlicher Straßen und Plätze werden über 60 große Bogenlampen notwendig. Für die persönliche Sicherheit de« Publikum« ist auch in diesem Jahre wieder durch eine unter Leitung des Vor sitzenden de« Dresdner Sanitätsverein« stehende Hilfs station und eine WohlfahrtSpolizristation gesorgt, in deren nächster Nähe beim Birkenwäldchen sich auch die Sicherheits polizei und die Feuerwache befinden Den Besuchern de« Festplatze« au« Striesen, der Johannstadt rc. wird durch die Verlängerung der Fürstenstraße, die direkt auf den Festplatz führt, ein bequemer Zugang geboten. Nachrichten aus den Lan-esteiteu. * Leipzig. Der Anfang de« kommenden Winter semester» an unserer Universität ist auf den 16 Oktober, der Schluß auf den 15. März festgesetzt. — Da» neue Gebäude für die chirurgische Universitätsklinik ist nun soweit vollendet, daß zum Beginn de» Winter semesters seine Einweihung erfolgen kann. Im Anschluß an diese Feier wird die Aufstellung einer Büste de« ver storbenen geh. Medizinalrates Prof. vr. Thiersch im Garten des städtischen Krankenhauses erfolgen, nicht aus Anlaß des hundertjährigen Jubiläums der Klinik, wie irrtümlich gemeldet worden war. — Zum Dekan der theologischen Fakultät wurde Hr Konsistorialrat Prof, v. Heinrici, zum Dekan der juristischen Fakultät Hr. geh. Hofrat Prof. vr. Binding vom 1. November ab gewählt. Als Dekane der philosophischen bez medizinischen Fakultät wurden die Herren geh. Hosrat Prof. vr. Kirchner bez. geh. Medizinalrat Prof. vr. Franz Hofmann gewählt. * Grünhainichen. Unter der Voraussetzung be hördlicher Genehmigung beabsichtigt die Aktiengesellschaft Siemens u. Halske (technisches Bureau Chemnitz) auf ihre Kosten ein größeres Elektrizitätswerk an der Flöha, auf Morbacher Flur, das hauptsächlich die Städte Lengefeld, Augustusburg, sowie die Gemeinden Börnichen, Borstendorf, Eppendorf, Grünhainichen, Krum- hermersdorf, Leubsdorf, Hammer-Leubsdorf, Marbach, Reifland, Rauenstein, Dorfschellenberg, Waldkirchen, Wünschendorf, Zschopauthal und sonstige benachbarte Orte mit elektrischer Kraft versorgen soll, zu errichten, falls genügende Abnahme des elektrischen Strome» ge sichert ist. * Alt- und Neugersdorf. Der hiesige Gemeinde rat beschloß am Mittwoch mit 16 gegen 5 Stimmen den Namen unserer vereinigten Gemeinde in Neugersdorf umzuändern; damit sind zwei Stiftungen in Höhe von 50 000 M al« Krankenhauebaufonds, sowie von 65 200 M. zu noch zu beschließendem gemeinnützigen Zwecke zur Annahme gelangt; diese Stiftungen kommen zur Auszahlung, sobald der Ortsname Neugersdorf be hördlich wird bestätigt sein. Gegen Annahme der Stiftungen in Höhe von 115 200 M. stimmten außer einem Ansässigen de» OrtSteiles Altgersdorf die 4 sozial demokratischen unansässigen Gemeinderatsmitglieder. -- Pirna. Der Vorstand de» konservativen Landesverein« erläßt folgende Erklärung: Im 8. säch- fischen ReichStagswahlkreise hat eine Nachwahl statt- zusinden, weil der Reichstag das Mandat de« bisherigen Vertreters für ungiltig erklärt hat. Da von der konser vativen Partei eine eigene Kandidatur nicht aufgestellt worden ist, richten wir an unsere Parteifreunde im 8 Reichstags wahlkreise die dringende Aufforderung, bei dieser Nach wahl die Kandidatur de« Hrn. Mörtelfabrikanten C. F. Lotze in Dresden (deutsch-sozialer Reformer) in jeder Hinsicht thatkräftig zu unterstützen, um ihr zum Siege zu verhelfen. WücHerfchau. In der Königl. Sachs. Hofbuchhandlung H. Burdach Schloßstraße 32, sind in der Zeit vom 10. bis 15. Jul solgrnbe Neuigkeiten eingctroffen: Schwalb, Zwangsversteigerung von Grundstücken 1 M. — Seiler, Ehr., Ursachen und Folgen der jähen Ueberschwemmungen, 1 M — Korn, vr G., BolkS- gesundheitspflege und Jrrenwcsen im 19. Jahrhundert, 2 M. 50 Pf. — Korn, Die Heilkunde im 19. Jahrhundert, 2 M. 50 Pf. — LublinSki, Litteratur und Gesellschaft im 19. Jahr hundert, Band I und II ü, 2 M 50 Ps, 5 M — Hertz, F. O., Die agrarischen Fragen im Verhältnis zum Sozialismus, 2 M. — Milde, E., Ueber Aluminium und seine Beiwendung, 1M. 20 Pf — Schmohl und Stähelin, Ausgesührte städtische Bauten, L- 1, 10 M. — PeterS, Zivilprozeßordnung, 3. Auflage, 4 M. — Pfaundler, Lawn-TenmS-Spicl, 5 M. — Schwalm, Fuß ball, Deutscher Schlagball, Schleuderball, Lawn-Tennis ä 50 Pf. — Ribbeck, Otto, Reden und Vorträge, 6 M. — Troels- Lund, Himmelsbild und Weltanschauung im Wandel der Zeiten, 5 M - Mai, vr. S, Vaäs meeum der Chemie, 2 M. — Schocdler, vr. Friedrich, DaS Buch der Natur. 23. Auslage. II. Teil, I. Abteilung: Böttger, Chemie. Gebunden 6 M. 50Ps. — Laß, vr. L., Das Prozeßrecht in UnsallversicherungSsachen. 10 M — Lehmann, K, und Ring, Kommentar zum Handels gesetzbuch. I. Teil. 7 M — Lutz, Wanderungen mit einem Naturkundigen 8 M. — ^lexaucker, 1'Iiv Oont ok vor I'riäo 2 vol». 3 M 20 Pf. — Haedcr, Maschinenrechnen und Konstruieren. 10 M — Lange, Vorlage für Elektrotechniker. 12 M. — Beckmanns Karte von Deutschland. Sektion 1/4. 10 M. — Niebuhr, C, Die Amarna-Zeit. 60 Pf. — Hirschfeld, Ueber Wettrennen und Rennwetten. 80 Pf — Hesselbach, Mieter und Vermieter. 60 Ps. — vorter, luckustrial Ouda. 15 M — Tie Königl. Gürtner-Lehranstalt om Wildpark. 8 M — Below, E, Mexiko. 6 M — Silling, Sie lebt. Gebunden. 3 M. 75 Pf. — Silling, Heimgekommen. 1 M. 50 Pf. — Häfner, vr. E, Katechismus für Radfahrer. 1 M. 20 Pf. — Häfner, vr. E., Katechismus für Radfahrerinnen. 1 M. 20 Pf. — Harder, Rund um den Moskauer Kongreß 2 M 20 Pf. — Fauck, Fortschritte in der Erdbohrtrchnik. II. Auslage. 3 M. 50 Ps. Statistik und Volkswirtschaft. * Dem Jahresberichte der Handels- und Gewerbe kammer Plauen für 1898 entnehmen wir felgende-: Das Gesamtergebnis der wirtschaftlichen Thätigkeit deS Jahre- 1898 war für den Kammerbezirk infolge der gedrückten Lage maß gebender Zweige der Textilindustrie nicht befriedigend. Von der für den Kammerbezirk besonder» wichtigen Wollindustrie batten die Kammgarnspinnerei und -Weberei, zum Teil beein- stutzt durch den spanisch amerikanischen Krieg, ferner die Streich garnspinnerei und -Weberei einen ungenügenden Umsatz und durchaus schlechte Preise, die Tuch- und Buckskinindustrie fand zwar reichliche Beschäftigung, aber auch nur zu srhr unlohnerden Preisen, und ungefähr dasselbe gilt von der Baumwollwcbcrei. Banz besonder» schlecht war aber da» Jahr sür die im Bezirk ebenfalls stark vertretene Bigognespinnerei, in der die verein barten Mindestpreise wieder ausgegeben wurden und die durch aus notwendige Produktion-einschränkung zu spät stattfand. Die Produktion der Industrie gewebter Tüllgardinen ist ior allgemeinen nicht erhöht worden, wesentlich gehoben hat sich dagegen diejenige der Tamburinftickerei-Jnduprie in ihren ver schiedenen Zweigen Dit für einen Teil des Kammerbezirk» maßgebende Spitzen- und Cambricstickerei hatte ein wenn auch nicht besonder» lebhafte», so doch zufriedenstellende» Geschäft«» jahr; für Perl- und Besatzftickerei war da» Jahr gut. Im all- gemeinen wurde aber der Umsatz in den verschiedenen Zweigen der Textilindustrie durch die milde Witterung im Winter un günstig beeinflußt. Die schlechte Lage der Hauptzweige der Textilindustrie äußerte naturgemäß ihre Rückwirkung aus die in ihr beschäftigten Arbeiter; in den übrigen Zweigen der In dustrie des Kammerbezirks war aber reichliche Arbeitsgelegenheit bei teilweise gesteigerten Löhnen geboten, und c» wurde vielfach über den Mangel an gut ausgebildeten Kräften geklagt Nach den GeschästSergebnisten der Aktiengrfellschaften des Bezirksrrgiebtsich, daß 27 Aktiengesellschaften der verschiedenen Industriezweige der selben, von denen sür 1897 und 1898 vergleichbare Ziffern vor liegen, bei einem Aktienkapital von 31870380 M. im Jahre 1897 und von 32 495 380 M. im Jahre 1898, im ersteren Jahre 5134 904,70 M. odcr 16,11 und im letzteren 4 514 838 63 M. oder 15,80 Proz Reingewinn erzielten, wo bei die Abschreibungen mit 1922 300,82 und 2163 750,57 M. oder 6,08 und 6,66 qtz des Aktienkapital- ungefähr gleich waren. Wichtig zur Beurteilung der wirtschaftlichen Lage sind ferner die Ergebnisse der Ernkommenfteuereinschätzung, und zwar kommen zur Beurteilung der Jahre 1897 und 1898 die ch ltzungen sür die Jahre 1898 und 1899 in Betracht. Nach diesen beiden Schätzungen ist da- Gesamteinkommen der Be- vö'kerung des Bezirks von 313 812184 M. nach der ersten Schätzung auf 328 711 509 M nach der zweiten, oder nach Abzug der Schuldzinsen oder sonst zulässigen Abzüge von 295 688 220 M aus 209 510 345 M., also um 4,67 qy ge stiegen, während die Steigerung im Vorjahre 4,39 betrug. Auf die verschiedenen Einkommensquellen verteilte sich das ge schätzte Einkommen folgendermaßen. ES entfielen auf Ein kommen 1898 1899 Zunahme in Proz. Mill M Proz. Mill. M. Proz. 1898 1899 au-Grundkes. 36,87 11,75 38,02 11,57 1,51 3,12 auS Zinsen 28,68 9,14 80,34 9,23 4,14 5,79 auS Gehalt und Lohn 148,70 47,38 157,23 47,83 5,21 5,74 auS Handel u- Gewerbe 99,56 31,73 103,12 31,37 443 3,58 zusammen 313,81 100,00 328,71 100,00 4,42 4,75 Hiernach haben die Einkommen auS Zinsen sowie auS Gehalt und Lohn die stärkste Zunahme ersahren,. und zwar war die Zunahme verhältnismäßig noch größer als im Vorjahre. Tas Einkommen aus Handel und Gewerbe zeigt jedoch eine ge ringere Zunahme im Jahre 1899 al- im Vorjahr, während die Zunahme aus Grundbesitz sich gegen diejenige deS Vorjahre» um mehr als das Doppelte erhöhte. * Wie au- der in der heutigen Nummer unsere- Blatte» erschienenen Subskriptions-Bekanntmachung ersichtlich ist, ge langen die 4 qh Teilschuldverschreibungen der Sächsi schen Gußstahlsabrik in Döhlen am Mittwoch, den 26. Juli zum Kurse von 100^ und zwar in Dresden bei der DreSdrer Bank, den Herren Mende u. Täubrich und Eduard Rocksch Nachfolger zur öffentlichen Subskription und wird bezüglich alles Weiteren auf die heutige SubskriptionS- Einladung verwiesen. * Die Lage des sächsischen Garnmarktes schildert die „Zeitschr. f. d. gesamte Textilindustrie" wie solgt: „Die Zurückhaltung der Kammgarnspinner hält immer noch an, es ist wirklich ausfallend, wie wenig Offerten man bekommt, hat man Bedarf, so muß man sich erst um Offerten bemühen; die Preise hallen sich auf den Notierungen wie kurz vor der Lon doner Auktion, weitere Erhöhungen sind uns nicht zu Ohren gekommen, wir halten sie aber nach unseren Erfahrungen für wahrscheinlich. Auch in Streichgarnen ruht jetzt wieder das Geschäft, die Spinner sind obenan, sie haben ihre Garnprcise zu einer genügenden Höhe hinausgebracht und behaupten, daß wir in den nächsten zwei Jahren (?) leine billigeren, wohl aber viel teurere Preise bekommen würden. Bei den hohen Garn preisen liegt die Versuchung allerdings nahe, sich durch Hinzu nahme von halbwollenen Garnen rc den Verkauf zu erleichtern, aber da» kann doch nur in wenig AuSnahmesöllen mit Erfolg geschehen, wir haben sehr viele Artikel, bei denen man für reine Wolle garantieren muß und zu welchen auch nur gute Garnsorten verwendet werden können, wir erinnern nur an die Jäger Unterkleider rc. In hochwollhaltigen Vigogne garnen wurde noch vielfach gekauft, die Preise dafür ziehen noch fortwährend an, man muß heute für ein Garn mit 70 dH Lollgehalt bis zu 70 Pf. mehr per Kilo bezahlen als vor einigen Monaten Gering wollhaltige Qualitäten find auch heute noch ohne Ausschlag, ebenso Jmitatgarne. In baum wollenen Garnen wurde wenig umgesetzt, die Preise erlitten kaum eine Aenderung gegen vor zwei Wochen. Bezüglich der Macogarne müssen wir auf unserer im letzten Bericht aus gesprochenen Meinung beharren, bis heute ist uns von einer Abschwächung gar nichts bekannt geworden; wir hören nur von sehr festen Preisen, und die Spinner sordern hier jetzt mehr, als vor einigen Wochen; selbst wenn die ägyptische Baumwolle jetzt etwas schwächer ist, so wird man das in deu Garnpreisen nicht sofort merken, weil nach unseren Jnsormationen die maß gebenden Spinnereien unter langen Kontrakten stehen und da her aus Preise halten werden. * Wie die „Köln. Ztg." vom rheinisch-westsälischen Kohlenmarkt meldet, sind die Förderergebnisse ungeachtet der heißen Jahreszeit und trotz der stetig sinkenden Leistungen der Bergleute verhältnismäßig befriedigende geblichen. Obwohl von den Verbandszechcn erheblich mehr gefördert wurde, als im Vorjahre, hat das Syndikat dennoch bedeutende LiescrungS- rückstände zu verzeichnen Besondere Schwierigkeiten macht be ständig die Beschaffung der nötigen Kokeskohlenmengcn. Eine Preiserhöhung sür diese erscheint angezeigt, da deren Her stellung bei dem jetzigen Preise immer unlohnender wird. Die Lage de- KokcSmarkteS ist gleichfalls günstig Unter den Mit gliedern des Kokessyndikats wird es bedauert, baß eine Er höhung der KokeSpreise für nächstjährige Lieferung durchgesührt wurde, umsomehr, al» der Erfolg der Bestrebungen, diese Preis erhöhung noch nachträglich zu bewirken, eist abgewartet werden müsse. Der Arbeitermangel hält an. * Elbschiffahrtsnotizen. Vom 9. bis mit 15. Jul dieses Jahres passierten das Königl. Hauptzollamt Schandau 189 mit Braunkohlen, Sand- und Basaltsteinen, sowie 92 mit Stückgütern beladene Fahrzeuge. — Vom 1. Januar bi» mit 15. Juli dieses Jahres sind insgesamt 6265 beladene Fahr zeuge beim Königl. Hauptzollamtc Schandau zur Abfertigung gelangt. Dortmund, 21. Juli. Ter Betricbsüberschuß der Har- pener Bergbau-Aktiengesellschaft im Juni (24 Arbeits tage) betrug 758060 M gegen 793000 M. im Mai (25 Ar beitstage) und 618600 M im Juni 1898. Wäöev rrnö Weisen. * Johannisbad in Böhmen. Die Badezeit nähert sich dem Höhepunkte. Aus Deutschland und erfreulicherweise auch auS dem Jnlande kommen die Kurgäste in diesem Monate zahlreich herbei, während im vergangenen infolge der kühlen Witterung ein Rückstand zu verzeichnen war Bei der jetzt herrschenden sommerlichen Schwüle bietet unser Kurort mit seinen schattigen Wäldern einen herrlichen Aufenthalt. Unsere Akratotherme, deren Heilkraft sür gichtische und rheumatische Leiden bewährten Ruf genießt, findet immer mehr Beachtung. Man hat unserem Kurorte — und dies' nicht mit Unrecht — in früheren Jahren den Borwurf gemacht, daß die Verpflegung hier nicht zufriedenstellend sei; in dieser Beziehung ist ein er freulicher Wandel eingctreten, indem die Beköstigung allent halben eine gute, im KurhauS-Restaurant eine ausgezeichnete zu nennen ist. Eiugesandks. „Noch niemals eine so milde und angenehme aroma» tische Seife in Gebrauch gehabt", ist ein« ärztliche Aeußerung über die Patent-Myrrholin-Seife, welche überall, auch i» den Apotheken erhältlich ist. 700L
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