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Dresdner Journal : 20.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189907207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18990720
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18990720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-07
- Tag 1899-07-20
-
Monat
1899-07
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 20.07.1899
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1^80 Klage angestrengt worden Wie au« Nizza ge- Üun8tgev»kl'de O Lttt/vtttspr'vS« / Hctv/c. — Von ^8 k7^ a-sn<i« ab SV <Lonrert »m NarLe.) kreditsiiM klir IxilMck im«I HV<I«I llnvsrlSN, 13 kvMV6son68: Mionen Mrt. ^tjellkapital: 20 Alillionon Mark esss 10 Nach Schluß de» Blattes eingetroffen: New-Aork, 20. Juli. Gestern abend fanden weitere ernstere Ruhestörungen statt. Zahlreiche Verletzungen sin^ vorgekommen Alle Straßenbahnwagen der 2. Avenue wurden von Volkshaufen, Männern, Frauen und Kindern mit Steinen beworfen; auch von den Dächern und aus den Fenstern wurden allerhand Gegenstände geschleudert. Die Ruhestörer verbarrikadierten die Straßen. Vielfach kam es zum Handgemenge mit 600 die Linie bewachen» den Schutzleuten. Mehrere Schutzleute erlitten Knochen- brüche und Schädelwunden. Viele Fahrgäste wurden arg verletzt. Größte Ausspannung der Residenz. Besitzer A. Reibeholj. Gasthaus „Zum Trompeterschlößchen" Dresden Altbewährte» bürgerliche» Gasthau» I. Range». dv Zimmer mit guten Betten von 1,25 M auswärts ohne Berechnung von Licht und Service. meldet wird, nimmt die Angelegenheit eines unlängst wegen Verdachts der Spionage verhafteten gewissen Pirschen einen beträchtlichen Umfang an. In Epinal sind fünf Personen unter der Anschuldigung, Mitschuldige de» Pirschon zu sein, verhaftet worden. Unter ihnen befinden sich drei Militärpersonen. — Esterhazy erklärte dem Londoner Korrespondent des „Matin", da» Borderau sei von einem in französischen Spionagediensten stehenden Deutschen dem Nachrichtenbureau de« Generalstabes über bracht worden. Wenn man ihn zwinge, werde er den Namen dieses Agenten nennen, der noch im letzten Jahre im Nachrichtenbureau beschäftigt gewesen sei. Paris, 20 Juli. Der „Figaro" veröffentlicht einen Brief Gabriel Monods, in dem er mitteilt, er habe gehört, daß man als wesentlichsten Beweis der Schuld Dreysrs' einen Bries des Prinzen Heinrich von Preußen verwenden wolle Monod macht Beaurepaire hierauf aufmerksam, bezeichnet aber im voraus den angeblichen Brief als eine Fälschung. Paris, 20 Juli. Die „Pelite Röp " meldet, daß der von Jaurös beabsichtigte nationale Sozialistenkongreß, in dem über den Streit entschieden werden soll, der durch den infolge der DreyfuS-Affaire veranlaßten Eintritt Millerands in das Kabinett entstanden ist, un Monat September stattfinden wird. Rom, 20. Juli. Heute früh 5 Uhr wurde hier ein leichter Erdstoß verspürt. London, 20. Juli. Von einem in auswärtigen Blättern gemeldeten angeblichen Beschluß de» Minisler rats, von der Regierung der Südafrikanischen Republik die Gewährung des Wahlrechtes nach fünfjährigem Aufenthalt zu fordern, ist hier nichts bekannt. Auch die Morgenblätter melden nichts von einem derartigen Be schluß. Pretoria, 20. Juli. Der Volksraad hat auch die noch übrigen Bestimmungen des Wahlrechtsentwurfes an genommen. Der Entwurf wird Gesetzeskraft erlangen, so bald er im Amtsblatt veröffentlicht ist. Apia, 20 Juli. Der bisherige Oberrichter Cham bers, der endgiltig seine Entlassung gegeben hat, reiste am 14. Juli von hierab. Draht-Nachrichten. Zweite Ausgabe. Dronthcim, 20. Juli. Se Majestät der Kaiser trafen nach guter Fahrt im besten Wohlsein ein. Etwas Regen und es ist recht kühl. An Bord alles wohl. Berchtesgaden, 20. Juli. Ihre Majestät die Kaiserin haben infolge der Verletzung im Lause des gestrigen Tage» nicht erhebliche Schmerzen empfunden. Die durch die Verstauchung des Fußgelenkes bedingte Anschwellung beginnt unter fortwährender Anwendung von Eis sich zu mindern, sodaß voraussichtlich in wenigen Tagen der zur Konsolidierung des gleichfalls verletzten Wadenbein« er forderliche feste Verband angelegt werden kann. Da« Allgemeinbefinden ist sehr gut Memel, 20. Juli. Die feierliche Einweihung de« deutschen Lepra Heims in der städtischen Plantage bei Memel fand heute vormittag in Gegenwart de« Kultus minister« vr. Bosse und des Oberpräsidenten Grafen v. Bismarck statt. Die Weiherede hielt Superintendent Hoff. Es folgte ein Nundgang durch die Anstalt, bei besten Beendigung der Minister Bosse ein Hoch auf Se. Majestät den Kaiser ausbrachte. Augsburg, 20. Juli. Nachdem die ausständigen Maurer schon gestern eine Fabrik angegriffen hattcn, wo Italiener arbeiteten, erneuerten sich die Unruhen in der Wertach-Vorstadt gestern abend viel ernster als vorgestern Die aufgeregten Masten suchten wieder in die Fabrik ein . zudringen, wurden aber von einem Jnfanteriebataillon daran verhindert. Da« Militär pflanzte die Bajonette auf, beschränkte sich aber darauf, die Leute mit dem Kolben zurückzudrängen Eine Schwadron CheveaulegerS säuberte die Straßen Die Polizei machte von der Waffe Gebrauch und verletzte einige Personen. Auch Schutzleute wurden verwundet 20 Personen wurden verhaftet. Große Aufregung herrschte bi« tief in die Nacht hinein. Stuttgart, 20. Juli. Der Landtag ist heute früh durch König!. Reskript vertagt worden. Wien, 20. Juli. Die „Wiener Ztg" veröffentlicht eine Kaiserliche Verordnung auf Grund de« 8 14, be treffend neue Bestimmungen über die Besteuerung von Residenz Landwi do. do do. do. do. Lausitze do. Leip, 4 » mit M »ees O l.ullL8 Klimek — fenellLN — lllinchenei'be O Sv. ^7. SePesnebsv. von S k /tv S k /iv Teutsche Deutsche do. do. abg SSchs. do do do do do do SSchi. S! V. 1852- V. 1852- V. 1867 V. 1867 V. I86S V. 1869 Lpz-Dv Löbau-Z' do. Landren tenbriefe Landesku Kentens do. do. do. Preuß, k do. do. Bayerisck Schwarz! St Tresd.S do. do. do. Bautzner Carlsbat Chemnitz do. do. do. inewerq do. Löbauer Nürnber Plauens« Pulsnitz Riesaer Zittauer De« H Mg. D. do. Bayer.s Braunsc Kommu Statistik und Volkswirtschaft. * Der Jahresbericht der Handels- und Gewerbe- kammer zu Dresden führt weiter auS: Hat sich durch all die vorerwähnten Umstände die Lage fast aller Geschäftszweige ohne Zweifel erheblich schwieriger gestattet, so ist eS erklärlich, vaß die Gewerbetreibenden mit einer gewissen Besorgnis aus die Erhaltung der Märkte für ihre Waren bedacht sind- Außerdem läßt sich auch nicht verkennen, daß bei der außerordentlichen Entwicklung namentlich unserer Industrie Störungen in den Absatzverhälinisjen immer gefähr licher werden müssen. Im verflossenen Jahre sind allerdings, wie bereits erwähnt, die durch solche Störungen verursachten Schäden dadurch meist wieder ausgewogen worden, daß der Absatz im Jnlande eine sehr erfreuliche Zunahme aufwieS. Bon dieser gestiegenen Aufnahmejähigkeit Deutschlands hatte aber auch, wie zahlreiche Berichte bemerken, das Ausland Nuyen, indem c» bei den meist niedrigen deutschen Eingangs zöllen erfolgreich den Wettbewerb mit der heimischen Industrie ausnehmen konnte. Wenn auch thatsächlich noch immer Groß britannien die erste Stelle in der deutschen Einsuhrstattstit ein nimmt, so wird diese Einfuhr, weil es sich vornehmlich dabei um Rohstoffe und Halbfabrikate handelt, in den Berichten kaum erwähnt. Dagegen treten die Klagen über den Wettbewerb der Bereinigten Staaten von Amerika, namentlich in fertigen In dustrie-Erzeugnissen, ganz ausfallend hervor. Mit außerordent licher Rührigkeit, unterstützt durch rin Corps Konsulatsbeawten von echt amerikanischer Geschicklichkeit, suchen und finden die amerikanischen Unternehmen der verschiedensten GcwerbSzweige, welche mit Riesenkapitalien arbeiten und infolge brr weit gehendsten Arbeitsteilung und Spezialisierung trotz hoher Löhne zu verhältnismäßig sehr billigen Preisen liefern, auch in Deutschland Absatz Wenn dieser Wettbewerb stellenweise der Schleuderei nahe kommt, so liegt dies nicht zum wenigsten daran, daß es der amerikanischen Industrie infolge des Hoch- chutzzolleS möglich ist, durch sehr hohe Preise im Jnlande den Ausfall bei den zu billigen Preisen im Auslande abgehetzten Waren mindestens auSzugleichen Gegenüber Großbritannien und den Vereinigten Staaten tritt der Wettbewerb der nordi schen Länder in Holz, Holzwaren, Holzstoff, Pappen, Papier und Steinen sowie der Wettbewerb O-st-rreiH - Ungarns, Italiens rc im Hinblick auf die Gesamtheit unserer Industrie sehr zurück, wenn auch die einzelnen davon betroffenen G-werdS- zweige sehr sühlbar darunter zu leiden hatten. Während luich diesen Wettbewerb das Jnlandsgeschäjt erschwert wurte, war auch das Auslandsgeschäft keineswegs ohne alle Eichungen und Beeinträchtigungen. Ueder eine Hemmung dcS Geschäftes mit dem britifchen Reiche durch die noch immer ausstehende feste Regelung der gegenseitigen HandelSverhältnisfis wird nichts be richtet, sondern nur der Wunsch ausgesprochen, daß kerne Ver schlechterung in diesen Beziehungen eintreten möge. Verschiedene neuere, in ihrer Wirkung besonders auch gegen Lcutschlar d ge richtete Maßnahmen der britifchen Regierung, wie das Einfuhr verbot für in Strafanstalten hcrgestellte Waren und die Zoll- erhöhung aus Wei», sowie die Einführung eines Differential zolles aus Prämienzucker in Ostindien lassen aber die Veimutung aussteigen, die britische Regierung beabsichtige, sich bei Abschluß eines festen Handelsvertrages noch besondere Vergünstigungen für den britischen Handel und namentlich die britische Industrie zu sichern. In den beteiligten deutschen Kreisen nuro man des halb gut thun, diesen Bestrebungen die nötige Aufmerksamkeit zu widmen. Sehr ungünstig dagegen war mit ganz vereinzelten Ausnahmen das Geschäft mit den Bereinigten Staaten Infolge des spanisch amerikanischen Krieges wurde manchen Gewerbe zweigen der Absatz dorthin zeitweilig ganz abgeschnitten, bei den übrigen übte der Dingley-Taris die beabsichtigte hemmende Wirkung auS. Während im Jahre 1897 allerdings wohl wegen der bevorstehenden Zollerhöhung die Ausfuhr dcS Dresdner Kämmerbezirkes noch um 200Ott» Doll, zunahm, ging sie im Berichtsjahre von 1055238 Loll, in 1897 auf 918983 Doll, zurück. Läßt man die einen Hauptteil der Ausfuhr bildenden künstlichen Blumen außer Rechnung, so sank die übrige AuSsuhr sogar von 7750S3 Doll, in 1897 auf 600392 Doll, in 1898. Von verschiedenen Seiten wird deshalb die Ansicht geäußert, man werbe sich bei Fortdauer dieses Tarises an den Gedanken dcS gänzlichen AushörenS unserer Ausfuhr nach den Bereinigten Staaten gewöhnen und die Gründung von Zweigniederlassungen daselbst in Erwägung ziehen müssen. Durch den spanisch amerikanischen Krieg wurde auch das Geschäft mit Spanien, soweit es nicht bereit- vorher infolge der mißlichen finanziellen Lage des Landes eingefchränlt war, ost zum Stillstand ge bracht Ausfallend zahlreich sind im Berichtsjahre die Klagen über die hohen, die AuSsuhr erschwerenden Zollsätze in Oester reich-Ungarn und Rußland Im Geschäfte mit den Balkan- staaien blieb die mangelhafte Kreditwürdigkeit vieler dortiger Firmen immer noch sehr störend. Die Ausfuhr nach Südafrika wurde durch die Rinderpest, die nach Ostindien durch Pest und Cholera beeinträchtigt. Dagegen nimmt das Geschäft mit Ost asien, namentlich mit Japan, nach mehreren Berichten einen erfreulichen Aufschwung. Die Beziehungen zu Südamerika litten wiederum unter den dortigen stets schwankenden Zu ständen Während in Chile die Goldwährung ganz plötzlich zusammenbrach, besserten sich die Währungsverhälinisse Argen tiniens erheblich Durch das Sinken des als Exportprämie wirkenden Goldaufgeldes wurde aber die Kaufkraft vermindert und durch Zollerhöhung die Einfuhr direlt erschwert In den Beziehungen zu den übrigen Ländern sind bemerkenswerte Acnderungcn nicht tingetreten Angesichts der stetig zunehmenden Einsuhr fremder Jndustrieerzeugnrsse wird das drängen nach Erhöhung der deutschen Zölle immer stärker. Mehrfach wird aber von denselben Seilen gleichzeitig über die seit der steigenden Möglichkeit und Notwendigkeit der deutschen AuSsuhr immer fühlbareren ausländischen Zolle laute Klage geführt und deren Ermäßigung gefordert. Wenn trotzdem zugleich die Sicherung unserer Absatzverhältnissc durch möglichst langbcsnstete Handelsverträge verlangt wird, so soll'e man doch nicht ver gessen, daß Handelsverträge eben nur durch Handeln, durch Geben und Nehmen, nicht aber durch Nehmen allein abge schlossen werden können. Wir hegen die feste Zuversicht, daß die vom ReichSamt deS Innern mit großem Eifer betriebene Erhebung über die Gülererzeugung die nötige Klarheit über die wirklich schutzbedürftigen und die wettbewerbsfähigen Gc- werbszweige biingen wird. Wenn der neue autonome Zolltarif höhere Zollsätze bringt, so sollen diese gegenüber den Bertrags- staaicn bei Erneuerung der Handelsverträge bessere HandelS- objekte, anvererseitS gegen den Wettbewerb der Nichtvertrags- staaten mehr al- bisher Schutz bieten Während über die Zoll verhältnisse sehr ausgiebig berichtet wird, sind die aus den Ein fluß der Frachten bezüglichen Bemerkungen ziemlich spärlich Die Elbsrachten, welche an sich niedrig waren, wurden durch den anhaltend ungünstigen Wasserstand und die daraus folgende geringe Au-uützung de» Kahnraumes verteuert. Von verschie denen Seiten wird über die hohen Bahnfrachtcn geklagt, ohne daß allerdings auSgeführt wird, warum und in welcher Weise eine Ermäßigung erfolgen soll. Der Sammelladeverkehr der Spediteure wurde dnrch den neuen Stückgut-Staffeltarif erheb lich beeinträchtigt. Dagegen wild von mehreren Industriellen ausdrücklich die günstige Wirkung diese- Staffeltarife- aus den Absatz nach entfernter gelegenen Plätzen hervorgehoben. Da durch werden ober die von der Kammer gegen diese einseitige Frachtermäßigung nur für große Entfernungen erhobenen Ein wendungen noch nicht hinfällig gemacht, namentlich nicht, soweit sie sich aus die Veischiebung der Abjatzbedingungen bezogen. Zahlreicher wie je sind die Klagen über die Langsamkeit, Ver teuerung und sonstige Mängel des Frachtverkehrs aus den Schmal spurbahnen. Die ungünstige Lage dcS Kleinhandel- wurde durch diese Handels- und verkehr-politischen Ereignisse weder gebessert noch verschlechtert. Der Wettbewerb der grofen Warenhäuser, Konsumvereine rc blieb bestehen, ebenso der steigende innere Wettbewerb durch die übermäßige Zunahme kleiner, von Inhabern oanc genügende kaufmännische Bildung geleiteter Ladeng-schäste. Tie allgemeine Hebung dir Kaufkraft des Volke» kam aber natürlich auch dem Kleinhandel und Handwerk zu statten. In der Lage des Handwerks konnte ein günstiger Einfluß de» erst seit kurzem und erst zum Teil in Kraft getretenen Handwerkt-Organifation--Gcsctze- bis jetzt natürlich noch nicht bemerkbar werden Tie Innungen waren mit ihrer Umbildung vollauf be chästigt. So.veil jedoch Be.ichte voi- liegen, sprechen sie sich noch zurückhaltend über den möglichen Nutz n des neuen G-nyeS an» Dagegen dal sich die Lage der Arbeiter, namtn>lich der männliche-', roch wriier rerbessert. Schon eingangs war daraus hingcwiesen, daß gerate die Steigerung de- Einkommens au- Gehalt und Löhnen am Bier, Branntwein und Zucker. Die Verordnung umfaßt 9 Teile: Biersteuer, Branntweinsteuer, Verteilung des Branntweinkontingents, Zuckersteuer, Bonifikation und Rückersatz, Gesetz betreffend Aenderungen de« Zolltarif«, Zuckerstruervergünstigung für gewerbliche Unternehmungen, UeberweisungSgesetz für Zucker, Schlußbestimmungen. Die neuen Bestimmungen treten zum Teil am 1. August, zum Teil am 1 September, zum Teil erst am 1 Januar 1900 in Kraft Triest, 20. Juli. Admiral Dewey ist an Bord de» Kreuzers „Olympia" heute früh hier etngetroffen. Triest, 20. Juli. Admiral Dewey empfing heute an Bord der „Olympia" zahlreiche Besuche Der Aufenthalt Deway» hierselbst dürfte bi» morgen abend dauern. Paris, 20. Juli Der Beginn der Verhandlungen de« Kriegtgericht« in Renne» ist amtlich auf Freitag, den 11. August, festgesetzt. — Die Generale BoiSdeffre und Gonse weilten am Sonnabend in Renne«, wo sie, wie es heißt, von einem Mitglied« de« Kriegsgericht» empfangen wurden. — Gegen das in Lyon erscheinende Blatt „Peuple" ist wegen Beleidigung der Armee stärksten geblieben ist. Auch in zahlreichen Auskünften wird von Lohnerhöhungen berichte«, welche in der Kunstdruckerei bis 40 »o betrugen. Immerhin dürfte auch diese Bewegung ihrem Beharrungspunkte entgegenschreiten und war bereit- 1898 weniger stürmisch. Bei der Dre.-dner Ort-krankenkasse gehörten der ersten Lohnklaffe (mit mindestens 3,76 M. täglichem Durch- schnittSlohn) im Jahre 1898: 29,9 E7: «4,46 >896 aber erst 16,74 der männlichen Arbeiter an und der Pro zentsatz der zu den drei höchsten Lohnklaffen gehörigen männlichen Arbeiter stieg von 54,9t in 1896 aus65,42 ^ in 1897unddannaus69,7 in 1898 WährendimJahreI897derPro- zentsatz der zur untersten Lohnklasse gehörigen Arbeiterinnen gegen über 1896 sich saft auf die Hälfte verminderte, der Prozentsatz der zu den beiden obersten Lohnklaffen gehörigen Arbeiterinnen sich beinahe verdoppelt hatte, verzeichnet im Berichtsjahre die unterste Lohnklaffe wieder eine Zunahme von 0,34 dH, und auch die beiden obersten Klaffen nahmen nur um O.i dH zu. Nach zahlreichen Berichten machte sich bei den Arbeitern, namentlich den jüngeren, immer mehr der Zug nach der Großstadt geltend, so daß der Arbeitermangel, namentlich in der näheren Um gebung Dresden», sehr fühlbar wurde. Nach einer Reihe von Berichten mußten deshalb fremde Arbeiter herangezogen werden. Ueber das Verhalten ter Arbeiter war nach der sehr überwiegenden Mehrheit der Berichte keine Klage zu führen. Nur bei den jugendlichen Arbeitern trat die Abnahme der Achtung und deS Gehorsam» gegenüber den Vorgesetzten erfreulicherweise immer mehr hervor. Trotz verschiedener im Vorstehenden kurz er wähnter ungünstiger Einflüsse ist doch das Gesamtbild, welche» Handel und Gewerbe de» Kammerbezirkes im verflossenen Jahre bieten, ein recht erfreul-che- An Ausnahmen fehlt eS allerdings nicht, namentlich sind sie im Stoffgewerbe häufiger; auch war die wirtschaftliche Entwickelung im Elbthale, von P-rna über Dresden bis Meißen-CoSwig, zweifellos eine sehr viel günstigere als im Gebirge und in den von der Hauptstadt abgelegeneren Bezirken Die Aussichten sür daS lausende Jahr sind, soweit sich die Berichte darüber auSfprechen, noch über wiegend günstig * Auf die erste historische Erwähnung der Pest macht Karl Niebur in einer kleinen Schrift über die sogenannte Amarna-Zeit aufmerksam Unter einer Menge von in Keilschrift geschriebenen Thontafelbriefen aus dem hohen Altertum, di« man 1888 in Aegypten entdeckt und nun allmähltch entziffert hat, befindet sich auch da« Schreiben eine« König« von Alaschja an den Pharao Amenophis, um das Jahr 1380 v. Ehr. ab- gefaßt Da« Land Alaschja, wahrscheinlich an der süd östlichen Küste von Kleinasien, also in dem späteren Cilicien belegen, ist von der Seuche heimgesucht Der König spricht poetisch von ihr al« „der Hand NergalS", denn Nergal war eben der Pestgott, der semitische Vorfahre de« „fernhintreffenden Apollo". „Jetzt, mein Herr Bruder", so lautet die Briefstelle, „habe ich Dir 500 Ta lente Kupfer geschickt als Geschenk. . . . Daß es zu wenig ist, lasse Dein Herz nicht betrüben. Denn in meinem Lande hat die Hand NergalS alle Beamten ge tötet, und darum kann kein Kupfer erzeugt werden . . Und, mein Herr Bruder, nimm es auch nicht zu Herzen, daß Dein Gesandter 3 Jahre in meinem Lande blieb. Ist doch die Hand de« Nergal darin, und in meinem Hause starb mir die junge Gattin." So finden wir das Wüten der furchtbaren Krankheit in der Levante schon vor etwa 3300 Jahren bezeugt * Berlin. Das Opfer eines amerikanischen Duells ist angeblich der hiesige 20jährige Student der Medizin Gl. geworden An einem der letzten Tage der vorigen Woche hatten eine Anzahl Studenten einen Aus flug nach dem Grunewald unternommen, wobei sie auch nach Schildhorn kamen Am nächsten Vormittage erschien in den Schildhornlokalen eine ältere Dame, die nach ihrem Sohne forschte, der an jener Partie teilgenommen hatte, aber nicht nach Hause gekommen war Dafür war aber ein Brief von ihm eingetroffen, worin er von den Eltern Abschied nahm und mitteilte, daß er sich infolge eine« amerikanischen Duells das Leben nehmen müßte; er hätte bi» zum letzten Augenblick mit Ausführung der That gewartet; es habe aber keinen Ausweg mehr ge geben; seine Leiche werde man bei Schildhorn finden. Man suchte darauf die Gegend ab, und in der That wurde der junge Mann nach einiger Zeit tot an einem Baume hängend vorgefunden Angesichts der Leiche ihres Sohnes, einen stattlichen jungen Mannes, brach die un glückliche Mutter ohnmächtig zusammen; erst nach ge raumer Zeit kam sie wieder zu sich. Die Leiche wurde zunächst nach der Halle des Friedhof« bei Schilvhorn ge schafft, dort eingesargt und am folgenden Tage zwecks Beerdigung nach Berlin übergeführt Man nimmt an, daß die Kommilitonen bei jenem Ausfluge dem Selbst mordkandidaten da« Abschiedsgeleit hatten geben wollen; denn während der Student Gl. im Grunewald zurück blieb und sich erhängte, sind die andern sämtlich nach Berlin zurückgekehrt Den Eltern ist kein nur einiger maßen verständlicher Grund für die Verzweislungsthat ihre« Sohnes bekannt Sie sind vermögende Leute. * Warmbrunn. Infolge heftiger Gewitter wurden bei Reinerz, Probsthain, Sarnowitz, Sagan und Militsch zahlreiche Personen vom Blitz erschlagen; ebenso brachen infolge von Blitzschlägen zahlreiche Feuersbrünste in der ganzen Provinz aus Ueberall entstanden große Ernteschäden. * Stuttgart. Gestern richteten mehrere Gewitter in Württemberg schwere Schäden an. Im Saulgau wurden zwei Gemeinde-Gemarkungen verheert. Siebzig bi« achtzig Prozent der dortigen Ernte wurden vernichtet. In Neuhausen bei Eßlingen äscherte der Blitz eine Doppel scheune ein In Wangen und Deutschenhofe im Gail dorfer Bezirke wurden zwei Mädchen vom Blitz erschlagen. * Budapest Die Ortschaft Hoßzuret im Liptoer Komitat ist fast gänzlich niedergebrannt. Drei Kinder, die von ihren auf dem Felde befindlichen Eltern in der Wohnung eingeschloffen waren, fielen den Flammen zum Opfer * Rom Gestern nachmittag 2 Uhr 20 Min. wurde hier ein heftiger Erdstoß verspürt, dem eine schwächere Erschütterung voranging. Um 2 Uhr 35 Min erfolgten dann noch einige leichtere Erdstöße Das Erdbeben hat in Rom selbst nur geringen Schaden an einigen Punkten der Stadt angerichtet. Auf die Erderschütterung folgte etwa nach einer Stunde ein starker Regenguß. Die Er schütterung wurde sehr stark verspürt m der Umgegend von Rom, in Castelli Romani, Rocca di Papa, Castel- gandolfo, Civita Lavinia, Tivoli, Marino und Monte Cavo. In Rocca di Papa sind viele Häuser rissig ge worden In Castelgandolfo ist ein Teil der Kirche ein gestürzt. In Genzano und Civita Lavinia haben einige Häuser Riffe bekommen — In Frascati wurden zwei sehr starke Erdstöße verspürt. Fast alle Häuser und öffentlichen Gebäude sind stark beschädigt. Minister präsident Pelloux ist sofort nach Frascati abgereist. — Auch in Montecompatri wurden Kirche und Häuser durch da« Erdbeben stark beschädigt. Die Bevölkerung wurde sehr erschreckt, doch ist von Menschenverlusten bisher nichts bekannt geworden Die Gefangenen im Gefängnis Regina coeli wurden durch das Erdbeben in Schrecken gesetzt und meuterten, wurden jedoch bald wieder zur Ruhe ge bracht * Aci Castello Gestern früh 8 Uhr stieß der Aetna eine gewaltige Rauchsäule und einen dichten Sandregen aus; kurz zuvor war ein sehr starke« unter irdisches Getöse vernommen worden * Stockholm In der Provinz West-Gotland herrscht seit einigen Tagen eine Milzbrand-Epidemie, die jetzt gefährliche und eigentümliche Formen angenommen hat. Die Seuche ergreift nicht nur das Vieh, ras massenhaft stirbt, sondern auch Menschen, die durch die Berührung der kranken Tiere angesteckt werden. In Falköping liegen sieben Milzbranderkrankte darnieder Trotz der Absper rungsvorkehrungen verbreitet sich die Seuche mit großer Schnelligkeit und hat schon zahlreiche Kirch'piele erreicht. * Konstantinopel. In Serres wurden Dienstag abend der bulgarische Lehrer Naumoff und seine Frau von zwei Serben angegriffen und verwundet *New-Dork Ausständige Beamt e der Straßen bahn in Brooklyn verübten vorgestern ernste Aus schreitungen, sie brachten einen Wagen zum Entgleisen und verletzten einen Motor-Beamten und einen Polizisten schwer Die Polizei zerstreute die Ruhestörer Gestern früh wurde der Versuch gemacht, den Damm der Hoch bahn zwischen der 35. und 36. Straße in Brooklyn durch Dynamit zu sprengen. 10 Fuß de« einen und 12 Fuß eine» andern Pfeilers wurden zerstört und die benach- barten Häuser erschüttert Kur, vor dem Attentat hatte ein Paffagierzug au« Coney Island die Linie passiert. Die Polizei begab sich sofort nach dem Hauptversamm- lungsort der Tramway-Bediensteten und verhaftete dort 22 Streikführer. Auf der zweiten Avenue-Linie der Metropolitan-Company in New-Aork ist der Ausstand ausgebrochen; etwa die Hälfte der Angestellten hat die Arbeit niedcrgelegt Auch auf der sechsten Avenue-Lmic, auf der Madison-Avenue und der achten Avenue sollen Streiks angcordnet sein Um '^11 Uhr war der durch die DynamN-Exolosian angerichtete Schaden soweit au«- gebessert, daß der Verkehr wieder ausgenommen werden konnte !ur sickeren kuldemkrung von VkeriiMieren »Iler ßrl, kkritttlücllen, 8cliinueligegenttsn^en eie. fenei- M üikdk88ielikrk bisMsmiller miß vsrmistkdKrsu Lekrttnkfaeksrn, welcks unter eigenem VerZekluss äss Nietkerg steten, rur Lsvutrunx tür Karrers oder lanxors Xsit. - Ssdsf-MekesuttkttWen k L im l'r«!«8 von Uft. 69, 126, 203 a G nuä büb--r Vrei^or/e-iedni» frei. M
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