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Dresdner Journal : 01.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189907012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18990701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18990701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-07
- Tag 1899-07-01
-
Monat
1899-07
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 01.07.1899
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Dresdner MMMl 1899 150 Sonnabend, den 1. Juli abends Nichtamtlicher Teil. Amtlicher Teil. gleichbedeutend wäre; denn der Friedensstand könnte auf der gleichen Stufe bleiben, während die Wehrkraft feKungen für die Erhöhung Ler Schnelligkeit der Lunst und Wissenschaft. Wiener Kuuftbrief. den Mitarbeiter an der Moderne, einmal ein Schauspieler, mit Sonnenthal in der In den meisten Bade- und SommeraufeuthaltS: orten der näheren und weiteren Umgebung Dresdens gelangt dar „Dresdner Journal" noch «m Abend zur Ausgabe. So in den Ortschaften des oberen Elb- thaleS bis Schandau, in denjenigen des unteren ElbthaleS bis Meißen und in den an der Tharandter und Radeberger Linie gelegenen Orten. Wo in den vorgedachten Orten die Blätter den Beziehern nicht mehr zugetragen werden, wollen sich letztere mit der Post wegen AbholenS ins Einvernehmen setzen. Geschäftsstelle der Dresdner Zonrnalr. Zugstück durch Baumeister als Sartoriu« Dem Klasfifchcn wandt« sich Schlenther weniger eingehend zu Er harrt auf da« Eintreffen von Kainz, das Anlaß zu den mannig faltigsten Neueinstudierungen geben wird Von den über« nommenen klassischen Vorstellungen läßt sich wenig «ntündtgungsgedüdrea: Für den Raum einer aefpal- tenen Zeile kleiner Schuft 20 Pf. Unter ,, Eingesandt" die Zeile SO Pf. Bei Tabellen- und Ziffernsatz entsprechender Aufschlag. Herausgeber: Königlicke EMrdition de» Dresdner Journale Dresden, Zwingerstr. SV. Fernspr.-Anschluß: Rr 12 Sä Au» der Burkhardschen Zeit traf Vr. Schlenther rin vr. Paul Schlenther wurde von zerbröckelte« Repertoire an, einen ungenügendenzSchau« unter schwierigen Umständen den spielerbestand, ein moderiges Regiekollegium und ein Publikum, da« sich gegen den Norddeutschrn sträubt und am Hergebrachten zärtlich hängt Man sah sich also beim Beginn der Saison in einer ähnlichen Lage wie vor fünfzig Jahren, wo dann Laube, der große Theater« reformator, Wandlung zu schaffen berufe« war. . Wa« da« Repertoir anbetrifft, so hat Vr. Cchleuther allen Neuerscheinungen von Wichtigkeit Raum gegeben; Werke von Schnitzler, Fulda, Phtlippi, Faber, Davie, Bernstein, Raimer, Meyer-Förster, Schlesinger, Ebner- Eschenbach, Rostand, Ibsen und Hauptmann wurden aus- Jahren um 10V M bi« 2100M, darüber 1KVM Wohnung»- gcld Bewerbung-gesucht mit sämtlichen Zeugnissen bi« in die neueste Zeit sind bis zum 1«. Juli bei dem Gemeinderate rin- zureichen; — demnächst die neubegründetr 2. ständige Lehrer sleve in Lindenthal bei Leipzig, Kollator: da- Königl. Ministerium de« tkultu- und offen Uichen Unterricht». Ein kommen: 1200 M ^ahr.^gcdalt, der sich bereit« vom 1 Januar IWO ab aus 1400 M erhöht, und freie Amts wohnung. Die Einführung einer Gehalt-staffel ist in Au-sicht genommen Gesuche sind unter Beifügung auch de- Zeugniste« über die musikalische Prüfung bi» zum 13. Juli bei dem Königl. Bezirk»schulinspektor für Leipzig II Schulrat Zimmler einzureichen — Erledigt: die ständige Lehrerstelle zu Rathen. Kollator: da» Königl. Ministerium de» Eultu» und öffentlichen Unterricht». Die Stelle gewährt außer freier Wohn ung im Schulhause mit »arten rin jährliche» Einkommen von 1000 M für den Schuldienst und 1k M für Kirchevdienst so wie da» gesetzliche Honorar für Erteilung de» Fortbildung»- fchulunterricht» und de» Turnunterricht«. Besuche sind an den Ikollator zu richten und mit den erforderlichen Beilagen bi» zum 12. Juli an den Königl. vezirt-schulinspektor Schulrat Leh mann zu Pirna eiuzureichen. — Zur Erledigung gelangt: die», ständige Lehrerstelle in Rechenberg. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1200 M. Behalt, 120 M. persön liche Zulage und 180 M. Wohnungsgeld. Besuche sind mit allen erforderlichen Beilagen bi» zum 17. Juli bei dem König!. BezirkSschulinsprktor vr. Lange in Dippoldi»walde einzureichen. Platz Dr Burckard« einzunehmen Diese Berufung an den Hochsitz deutscher Schauspielkunst bedeutet« nicht nur «inen Direktionswechsel alltäglicher Art, sie bezeichnete vielmehr einen Wendepunkt der Bühnenkunst über haupt E« find eben zehn Jahre her, seit die deutsch« Dichtung sich ficherer« Schienen legte mit Gerhart Haupt mann« „Sonnenaufgang" und eine Sturm- und Drang period« in ein tote« Geleise lenkte Die Schauspielkunst hinkt de, Dichtkunst stet» hintennach, und so dauert e« «ine geraume Weile, bi« sie sich ihr angepaßt hat Da« „Deutsche Theater" in Berlin öffnet« sich der Moderne zuerst und zog jung« Kräfte heran, die der Geist der Zeit umfaßte Auch die Gastspiele der Dus« hatten im eindrucksfähigen Theater - Berlin besonderen Einfluß auf die Entwickelung der charakteristischen Kunst Man Die auswärtige Politik der Woche. Die Haager Konferenz-Verhandlungen be trafen in letzter Zeit, sofern sie allgemeine Aufmerk samkeit erregen konnten, insbesondere die Fragen der Abrüstung und der Schiedsgerichte. AuS der sich mit dem russischen AbrüstungSvorschlage befassenden Kom mission berichteten verschiedene Blätter über eine Rede, die dort der deutsche Delegierte Oberst v. Groß gen. v. Schwarzhoff hielt, mit dem Zusatze, daß die Aus führungen des deutschen Offizier- einen starken Ein druck gemacht hätten. Oberst v. Groß unternahm eS, die praktische Unmöglichkeit einer Entwaffnung nach zuweisen, indem rr betonte, daß eine Verminderung des Friedensbestandes des Heeres gar nicht mit einer entsprechenden Verminderung ver Wehrkraft de- Landes Wieder neigt sich ein Theaterjahr zum Ende. Ein paar Tage noch und die Pforten der Musentempel schließen sich Erne kurze Frieden«zeit tritt für den mimenden Künstler ein, der sich zu erfrischen sucht, um dann in einen neuen zchnmonatUchcn Kampf zu gehen Wir haben diesmal eine Saison voller Merkwürdigkeiten hinter un» In« Buratheater ist ein neuer Leiter emgezoaen, und Wien stehl unter dem Eindruck seiner erstjähr gen DirektionSfiihrung. Dr. Paul Schlenther wurde von Berlin berufen, um , " Srueonuuge», versetzuugt« re. tm öffentliche« Dienste. JmGeschäst-beretche ««»Btintstertn»» »er Atnanze». vei der Postverwaltung find ernannt worden: Bau mann, zeither gegen Tagegeld beschäftigter Postafststent, al» etatmäßiger Postafststent «m Bezirke der Kaiser!. Ober-Post- direktion zu Dre»deu; Welsch, Bernhardt und Richter, zeither Postanwärter, al» etatmäßige Poftasststenten im Bezirke der Kaiser!. Ober-Postdtrektion zu Leipzig; Eckhardt, Be reiter, Päßler, Hartmann, Ahrendt und Kißler, zrit- her Postanwärter, al- etatmäßige Poftasststenten im Bezirke der Kaiser!. Ober-Poftdirrktion zu Chemnitz. I» Geschäftsbereiche »eS «tntftertumS »es Innern. Bei der Polizeidirrktion zu Dr«<den. verstorben: die Stadtgendarme Jahn I und Herz. — Pensioniert: Poltzei- inspektor Zimmer, Stadtgendarm Kutzsche und Bote Heinz«. — Entlaisen: Stadlgendarm Häuer und Besangenausseher Liebau. — Angestrllt. Kopist Knöppchen al» Expedient und der Anstalt«, uffeher Krellmann al» Gesangenaufleher.— Besördert: d«r Polizeiwachtmeister Schlegel zum Polizei- iuspektor und der Stadtgendarm Brandt zum Polizeiwacht meister; überdies ist dem Polizeiwachtmeister Berger der Diensttitel Polizeiinspektor beigelegt worden. Bei dem Landgendarmerie-Korp». Berstorbeu: Gendarm Schindler III iu Radeburg. — Pensioniert: Gendarm Carsten» iu Borna. — Angestrllt: Stadtgendarm Lehmann ll al» Gendarm in Brigade Klingenthal. — ver setzt: die Gendarme Eckert von Gröditz nach Borna und Meter II von Klingenthal nach Gröditz. Bei der thierärztlichen Hochschule zu Dreöden. Entlassen aus Ansuchen: der Assistent am anatomischen In stitute Schubert — Angestellt: der approb. Thierarzt vr. Schmutzer al» Prosektor und Assistent am anatomischen In stitute. Bei der Frauenklinik zu Dreöden. Entlassen auf Ansuchen: der Assistenzarzt vr. weck. Maiß; di« Kranken- wärtrrinoen vrrw. Hambuechen geb. Schmidt, verw.Zschupp« geb. Asch, und Kühn. — Angestellt: vr. weck. Krull al» Assistenzarzt; Wanda Schwabrückner, Ida Planitzer und die verehel. Bretschneider geb. Gläß al» Krankenwärtrrinneo. Bei den Staat»aichämtern wurden angestellt: der Mechaniker Krobitzsch iu Leipzig al» technischer Hilfsarbeiter beim Staattaichamte Leipzig; — befördert: AiLmcister Lommatzsch iu Bautzeu zum interimistischen Vorstände de» Staattaichamte» daselbst, Aichgehilse Wenzel in Zwickau zum Aichmeiprr beim Staattaichamte Bautzen, techrftscher Huf», arbeiter Wackernagel iu Leipzig zum A.chgehilsen b«m Staattaichamte Leipzig; — versetzt: Aichamttvorstand Kau ruff in Bautzen in gleicher Eigenschaft zur.» Staattaickamte Leipzig und Aichgehilse Maron in Leipzig in gleicher Eigen schaft zum Staattaichamte Zwickau; — penstonirt: Aich amttvorstand Bräutigam in Leipzig. Mobilmachung und mit mannigfachen ökonomischen Bedingungen wüchse; mithin berührte man nicht die Wehrkraft des Lande-, wenn man daranginge, den Friedensstand herabzusetzen; Deutschland im beson deren wäre durch seine Heere-au-gaben keineswegs zu Grunde gerichtet, vielmehr nähme sein Nationalreichtum fortdauernd zu. Diese Darlegungen sollen, nach eng lischen Blättern, bisher die „größte Sensation" der Konferenz gewesen sein; eine andere Privatdepesche bemerkte zu der Rede des Obersten v. Groß, die Ab rüstungsfrage dürfte jetzt al- begraben gelten. Jeden falls wird man die Argumente de- deutschen Militärs als äußerst beweiskräftig gelten lassen müssen und nach ihnen die große Schwierigkeit zu bemessen haben, die sich der Ausführung des EntwaffnungSgedankenS entgegenstellt, mag man diesen Gedanken selbst auch für noch so edel und erstrebenswert halten. In Sachen der Schiedsgerichte für internationale Streitigkeiten dürften die Bemühungen fortdauern, welche dahin zielen, den englischen Vorschlag seiner bedenklichen Momente zu entkleiden und ihn den russischen Anträgen anzu passen. Je mehr dies gelingt, um so eher wird für Deutschland die Zustimmung zu der Schiedsgerichts Bei den Gewerbeinspektionen wurden versetzt: de- .r . - .. ;. „ Gewerbe-Jnsp -Asistent SSnfchmann in Chemnitz al« fot.- mit der verlängerten Dienstzeit, Mit oll' den Voraus nach Leipzig unä der G«merbe-Jnsp-Assistent Täger ln L«u.r ' zig al» solcher nach Chemnitz; — pensiontrt: der Gewerb,- Jnsp.-Assistent Gewerbe-Inspektor Haupt. — Hierüber ist den Gewerbe - Jnsp. - Assistenten Heine und Erdmann in volle Klang, den der Name „Burgtheater" gab, leitete sich nicht zum Wenigsten von dem umfassenden Spiel plan ab, in dem sich da« Beste, wa« Bühnendichtung hervorbrachte, vereinigte. So hatte vr. Schlenther nicht allein die Moderne,' die vr Burkhard schon buratheater« fähig gewandete, zu erziehe«, sondern auch da« Klassische zu reformieren. E« war nicht nur sein« Aufgabe, Nach- wuch« zu besorgen, sondern auch die ruhmreichen Ein- gesessenen vom Wesen der Zeit zu überzeugen. Schließ lich fiel e« ihm zu, die Kluft zwischen der Tradition und den neuen Gedanken, die er selber mitbrachte, zu über brücken geführt und zum Teil von Erfolg gekrönt. Vor allem Hauptmann« „Fuhrmann Henschel" ging kraft Schlenther, scher Hingebung an da« Werk de« kongenialen Dichter« in prächtiger Emsiuduruna über die Bühne und brachte mit Sonnenthal in der Titelrolle der Kaffe lang aul gebliebene Fülle Auch Schnitzler« drei Einakter zeigten de« Direktor« sichere Führung. Philipp« „Erbe" war so war auch Grund vorhanden Täuschen kann sich jeder einmal Al« solche Täuschungen durften dieEngagement» von Frau Wilbrandt, der freilich ehemaligen guten Schauspielerin, von Hrn. Paulsen und besonder« von Hrn Gürtler zu bezeichnen sein Dagegen mag man aber di« Berufungen von Frau Schmittlein, Frl. Häberle und Hrn Frank au«spirlen; auch Frl. Ansion und Hr Prechtler sind hier »u nennen Frl. Witt und Frl Medelk-ky wurden in hohem Maße gefördert. Wenn diese Neulinge in ihrer Moderne manchmal au« dem würdigen Rahmen heraus- fielen und in manchen Rollen Mißverständnisse herauf- beschworen, so war da«, wie e« überall dort sein wird, wo erzogen wird. Man will dem Nachwuchs wohl in Wien, aber man will ihn sich nicht entwickeln sehen; man wünscht Jugend, scheut sich jedoch, sie an sich herantreten zu lasten Der Zeitfpiegel fordert aber Zeitkindrr. Soll da« Burgtheater wieder aus eine den Tagen de« Ruhme« ebenbürtige Höhe gebracht werden, dann muß eine junge Schar Sinnverwandter im Hause selber unter fester Führ- ung aufwachsen Einzelne fertige Künstler dem Ensemble »uzuführen hat viel weniger Wert, abgesehen von der Möglichkeit de« Finden«, — al« eine neue Generation heranzubilden. Di« Förderung aller Jungen kann keiner der neuen Leitung absprechen, im Gegenteile, man empfindet in Wien Aergerni« darüber und hat stet« eine Seeltagerri von der guten alten Zeit bereit. Schlenther hütet sich klugerweise, ein rein littrrarischeS Theater au« der Burg zu machen Der ganze Umkrei« schauspielerischer Leistungen wird vielmehr in Betracht ge- frage ermöglicht werden. Im Bereiche des Erwägbaren dürfte eS für unS liegen, wenn zwar ein ständiges Bureau für internationale Streitangelegenheiten er richtet, aber der Appell an den so beschaffenen Areopag neue Direktor aber den Jungen, die rr dem Ensemble einfügte. An diesem Ensemble war gar viele« gut zu machen, e« fehlte an allen Ecken und Enden. — Ein Stück alten Burgiheater« ist in den letzten zwei Jahren dahin- gegangen. Die Wolter und Helene Hartmann starben, und nun ist auch Rodert nicht mehr. Die beiden Star«, die Burckhard brachte, wurden ebenfall« dem Burgtheater enteisten: Mitterwurzer stieg in« Grab, und Adele Sandrock kehrte der Burg den Rücken. Robert, Bau meister und Schöne wurdrn lange durch Krankheit vom Arbeitlfelde ferngehalten, Sonnenthal und L»win«ky durch Gastspiel«. Dazu halt« Schlenther« Vorgänger versäumt, für Nachwuchs Sorge zu tragen; nur Lotte Medelöky und Lotte Witt kamen al« junge Kräfte auf die neue Direktion Da« Engagement von Kain» war freilich Burckhard« höchst anerkennen«werte« Werk, da« aber erst kommende Saison wirken wird. So war Schlenther« vornehmste Aufgabe, die Jugend in« Lurgtheater zu führen, um grüne Reiser in den Dresden, 1. Juli. Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg, Herzogin zu Sachsen, ist am 29. Juni o. abends 7 Uhr 18 Min. nach Langenschwalbach gereist. Dresden, 29. Juni. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Vorsitzenden des Vorstandes für die unter dem Namen „Freimaurer- institut" in Dresden als Realschule bestehende Lehr und E^iehnnas-Anstalt für Knaben Geheimen Kom merzienrat Theodor Hultzsch in Dresden das Offi zierskreuz vom Albrechtsorden, sowie dem Mitgliede diese- Vorstandes Civilingenieur Richard Schneider daselbst das Ritterkreuz I. Klasse vom Albrechtsorden zu verleihen. Dresden, 29. Juni. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem in den Ruhestand tretenden Pfarrer an der Lande-anstalt zu Colditz Friedrich Hermann Ferdinand Grössel da» Ritter kreuz 1. Klasse de- Verdienstorden- zu verleihen. Mit Allerhöchster Genehmigung ist bei der Berg akademie zu Freiberg an Stelle des bisherigen stän digen Amts eines Direktor» ein alljährlich wechselndes Wahlrektorat eingeführt und die für die Zeit vom 1. August 1899 bis zum 31. Juli 1900 erfolgte Wahl des OberbergratHS Professor Ledebur zum Rektor bestätigt worden. DreSdea, 28. Juni. Mit Allerhöchster Genehmig ung Sr. Majestät deS Königs ist dem Schlossermeister Karl Ludwig Hermann in OelSnitz i. V. für die von ihm am 12. vorigen Monats unter eigener Lebens gefahr bewirkte Errettung eines Knaben vom Tode des Ertrinkens in der Elster die silberne Lebensrettungs medaille nebst der Befugniß zum Tragen derselben am weißen Bande verliehen worden. durchaus in da« Belieben und freie Ermessen einer jeden Macht gestellt würde. Auf eine ZwangS- einrichtung werden wir uns nimmer einlassen können. Was die zwischen dem britischen Reiche und der Südafrikanischen Republik schwebenden Schwierig keiten anbelangt, so hielten sich Nachrichten über ge wisse auf kriegerische Absichten deutende Vorbereit ungen mit Meldungen die Wage, wonach die Mittel der Gewalt nach wie vor aus dem Spiele bleiben sollen. Freilich klang eine zu Birmingham gehaltene Rede des Kolonialministers Chamberlain wie eine nach dem Transvaal geschmetterte Fanfare Jedoch man hat in derartigen Fällen der Verwicklung stets mit dem lebhaften Temperament deS Hrn. Chamberlain zu rechnen, das ihm kräftige Worte in den Mund legt und eine Zerhauung des jeweiligen Knotens als das Praktikabelste erscheinen läßt. Das sind persönliche Eingebungen, die wohl nicht immer die Richtschnur für die Haltung des britischen Gesamtkabinetts ab geben. Dazu kommt, daß mit einer starken Partei in England zu rechnen bleibt, die da sagt, wenn Großbritannien nicht endlich ernst mache mit dem Transvaal, so werde bald niemand mehr daran glauben, daß der britische Löwe überhaupt noch im stände sei, die Buren seine Pranke fühlen zu lassen. Gleichwohl sind der Erwägungen genug, die die Hoffnung auf einen friedlichen AuSgang aufrecht erhalten. Präsident Krüger wird nicht länger mehr umhin können, an diejenigen Reformen die Hand zu legen, die sein gesunder Sinn als notwendige erkennen muß. Anderseits hat das Britentum mit dem Oranje- Freistaat und mit den AfrikauderS der Kapkolonie zu rechnen, deren Sympathien sich, im Falle nicht ganz gerechtfertigter Gewaltmaßregeln gegen Transvaal, noch mehr den Buren zuwenden würden. Und endlich weiß England in den Buren wahrlich nicht zu unter schätzende Gegner, zu deren Niederwerfung ein ebenso umfänglicher wie kostspieliger militärischer Apparat in Bewegung gesetzt werden müßte. Also genug der Gründe, die Herrn Chamberlain und andere Briten nötigen dürften, es sich zweimal zu überlegen, ob sie kriegerischen Worten und Gedanken auch die That folgen lassen sollen. Zeichen deö Sturmes waren eS, unter denen am Montag das neue Ministerium Waldeck Rousseau vor der Deputiertenkammer zu Paris debütierte. Man lärmte und toste. Nicht einmal, daß der Konseil präsident die Erklärung des Kabinetts ohne allerlei beleidigende Zwischenrufe zu Ende lesen konnte. Nicht einmal die Achtung der Höflichkeit bei der Vertretung des Volkes, das sich gern das höflichste der Welt nennen läßt! Waldeck-Rousseau las erregt, indem er die Einigkeit der Republikaner anrief, die Wahrung der Disziplin al» die erste Pflicht betonte, welche Frankreich den Interessen seine» Heeres schuldig wäre, diese» Ausdruckes der Sicherheit zugleich und des Stolzer, und vom Parlamente die weitestgehenden Vollmachten verlangte, um den erregenden Kämpfen ein Ziel zu setzen. Dann folgte eine bewerte Debatte über eine Anfrage betreffend die allgemeine Politik der Regierung. Waldeck-Rousseau suchte sich mannhaft gegen die fortgesetzten Anwürfe zu verteidigen. Der Lärm ließ nicht ab, bi» man zur Abstimmung über die einzelnen Tagesordnungen schritt. Der vom Ministerpräsidenten abgelehnte Beschluß ward ver worfen, die von ihm gebilligte Tagesordnung an genommen. Aber der Sieg war teuer erkauft. Im ersten Falle zählte die Regierung nur 23, im zweiten Falle 26 Stimmen Mehrheit. Und die Meinung ging vielfach dahin, daß der Tag für Waldeck-Rousseau verloren gewesen wäre, wenn nicht Brisson feierlich erklärt hätte, für die Regierung stimmen zu wollen. Dem erregten Montag folgte ein nicht weniger heißer Dienstag. Diesmal schürte Däroulede da» Feuer. pflückte dort schon reif« Früchte, während man in Wien noch säte. Und so war e« nicht wunderbar, wenn einer, der dieser zeitgemäßen Dichtung und Schauspielerei den Boden glätten half, die künstlerische Leitung de« Burg- theater« übernehmen sollte. Nun aber mußte der neue Direktor auf Hindernisse stoßen, die dem Reformator in Berlin zum großen Teil erspart geblieben waren Der vezu«SP«l»: Für Drttdea vierteljährlich r 2 Mart KV Pf, bei den Kaiser lich deutschen Poftauftalt« vierteljährlich S Mart; außer- halb btt Deutschen Reiche» Post- und Stempelzu,chlua Einzelne Nummern: 1v Ps. Erscheinen: Täglich mit Au»nahme der Sonn- und Feiertage abend». Fernspr -Anschluß: Nr. 12KL Bestellungen auf da» „Dresdner Jsnrnal" für da» nächste MerteHahr werden in DreS-en bei unserer Geschäftsstelle (Zwinger straße 20) sowie in der Hofmusikalienhandlung von Ad«1f Brauer (F. Plötner), Hauptstraße 2, zum Preise von 2 IR. 80 PS. angenommen. Bei den Postaustalte» des Deutschen Reich» be trägt der Bezugspreis vierteljährlich Dresden somit Tetzner in Bautzen der Diensttitel „Gewerbe- Inspektor" verliehen worden I« Geschift-Seretche »e» Ministerin«,» »«» Kult«» »» »ffentltchen Unterricht«. Zn besetzen: die dritte ständige Lehrerstelle an der Kirchschule zu SteinigtwolmS- dors. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen 1200 M. und 1K0 M WohnungSgeld. Bewerbungen mit den erforder lichen Beilagen sind bi» »um 1k. Juli bei dem Königl Bezirk»- schultuspektor Schulrat Schütze in Bautzen einzureichen; — die neurrrichtete 4 ständige Lehrerstelle an der Schule zuSt. Nicolai in Meißen. Kollator: da» König!. Ministerium de» Kultus und öffentlichen Unterricht». Der Ausang-gehalt beträgt 1200 M. und freie Wohnung im neuen Schulhause zu Lercha und steigt nach der Gehalttstaffel bi» 2700 M. Bewerbung-gesuche, auch tüchtiger älterer.Bewerber, sind unter Beifügung sämtlicher Zeugnisse bi» zum IK.Jnli an den Köngil. Bczirkrschulinspektor Schulrat vr. Gelbe in Meißen einzureichen; — demnächst und spätesten» Ostern 1V00 an de« evangelischen Bürgerschulen zu Zittau einige HilfSlehrerstellen. Wahlfähige und solche Bewerber, welche in diesem Jahre die Wahlfähigkeittprüfung noch abzulegcn beabsichtigen, wollen ihre Zeugnisse und Leben-lauf an den Stadtrat daselbst einreichcn. Gehalt 1800 M. Baldige Ständigmachuna wird bei Bewährung in Aussicht gepellt: — zwei ständige Schulstellen in Ger», darf, Bez. Zwickau. Kollator: der Gemeinderat. AnsangS- gehalt 1»00 M., steigend durch sechs von 2 zu 2 Jahren und durch sech» von 3 zu 3 Jahren zu gewährende Zu- lagen von je 100 bez. 1KV M. bi» 2800 M., darüber 2K0 bez. 1K0 M. Wohnung»geld. Lehrerinnen wird ein AnfangSgehalt von 1200 M. gewährt, steigend von 2 zu 2 Günstige« sagen; man findet nur Mut, sich daran zu er- trockenen Lorbeer der Burgtheaterheroen zu winden. Wie innern der jungen Besetzungen wegen, die Neuinscenier- Laube, so mußte er junge Talente in« Hau« nehmen, und unaen leider nicht zur Folge hatten „Die Jungfrau von wie dieser, so wurde auch er deswegen angegriffen. Aber Orleans", die bi« zum 10. November 1898 seit 11. No- daß er da nach eigenem Gutdünken handelte und dem vember 1894 nicht aufgeführt worden war, wurde aller- Publikum mit der Kritik vor der Front wenig Gehör ding« neu in Scene gesetzt, ohne aber, außer durch neu schenkte, da« konnte nur Vertrauen einflößen. Reizte ihn, verteilte Nollen, die Frische de« Neuen zu atmen. An den einstigen ernsten Kritiker der „Vossischen Zeitung", „Götz von Berlichingen", „Kabale und Liebe", „Richter von Zalamea" wurde geflickt. Einigen Schauspielern, die dem Hause längst angehören, wurden neue Wege zur Entfaltung ihrer Künstlerschaft gewiesen. Hart mann »eigte sich zum Beispiel recht paffend für den Charakterliebhaber im „Grünen Kakadu" und »um Familienoberhaupt in Schnitzler« „Vermächtnis" Ferner öffnete vr. Schlenther Max Devrient ein neue« Feld der Bethätigung durch die Rolle de« Präsidenten in „Kabale und Liebe". Am meisten widmete sich der
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