47 Nachtrag zum kcce MZ7, Karl Richard Fischer ist am 26. März 1858 als Sohn des Kirch schullehrers Karl Leberecht Fischer in Ammelshain bei Naunhof geboren. Er wuchs als zweitältester Sohn unter fünf Geschwistern auf. Die Dorfschule be suchte er bis zur Aufnahme in die Fürstenschule in Grimma,wozu er im La teinischen von Herrn Pfarrer Wapler in Pohlenz vorbereitet wurde. Die Fürsten schule absolvierte er in den Jahren 1872—78, Primus durch alle Klassen. Er diente als Einjährig-Freiwilliger bei dem Infanterie-Regiment Nr. 107 in Leipzig und begann darauf das Studium der Medizin. Die Approbation erfolgte am 15. März 1884 mit „Sehr gut.'' Durch Profeffor Coccius besonders gefördert, ließ er sich als Augenarzt in Leipzig nieder und übte seine ihm liebgewordene Tätigkeit bis 1935 aus. Er' war zugleich Bahn-Augenarzt. Im Weltkrieg 1914—18 diente er als Oberstabsarzt im Feld-Artillerie- Regiment Nr. 77, Ers.-Abt. Als 44jähriger verheiratete er sich 1902 mit Anna Helene Goldschmidt in Leipzig. Ein Sohn wurde ihm nach 15 jähriger Ehe geschenkt. Er sah ihn zu seiner Freude heran wachsen und sich für den Beruf des Vaters bereiten. Neben seiner Praxis beschäftigte sich Fischer gern mit allem Schönen und Guten. Paulus Gerhard, Luther, Goethe und alles echte Menschtum be wegte ihn nicht minder als die Fragen der Naturerkenntnis. Immer ging er seiner Aufgabe mit ganzer Seele nach. Große Gedanken und ein reines Herz: um dies Anliegen bat er Gott für sich selber wie für seine Arbeit. So war sein Leben reich und gesegnet in aller Schlichtheit. Dieser Segen ist den Seinen geblieben. Am 27. Januar 1937 ging sein irdischer Lebenstag zu Ende. Nach Mitteilungen der Witwe. St. 6571.