44 Mitgeteilt von einem seiner Söhne. St. 6883. in der Heimat in vielen Vorträgen an die Oeffentlichkeit trat. Zu gleich war er auch in dieser Zeit als Schulungsredner für Ernäh rungswesen in den Orten seines Kirchenkreises tätig. Seine Wirk samkeit zum Wohle des Volkes wurde ihm durch Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes anerkannt. Mit großem Schmerze erlebte er den Zusammenbruch Deutschlands und die darauf folgende Notzeit, ohne doch dem Druck zu erliegen. In zündenden Ansprachen im Militärverein, dem er als alter begeisterter Soldat angehörte, und bei anderen sich bietenden Gelegenheiten trat er angesichts der dama ligen nationalen Verwirrung und Mutlosigkeit immer wieder für den nationalen Gedanken und echte vaterländische Gesinnung öffent lich ein. Mit der ihm eigenen Aufgeschlossenheit verfolgte er den Aufbruch der NSDAP., wo er die von ihm aus so vielfältigen Er fahrungen heraus ersehnte Synthese des nationalen und sozialen Gedankens sich verwirklichen sah, und trat in die Reihen des Führers ein. Mit dankbarer Freude erlebte er den stolzen Aufstieg seines Volkes, nicht ohne immer wieder auf die Unerläßlichkeit der Kräfte christlichen Glaubens zur inneren Erneuerung und Festigung des deutschen Volkes hinzuweisen und selbst in diesem Sinne unermüdlich Dienst an der Seele seines geliebten Volkes zu tun. Nur kurze drei Jahre dauerte sein wohlverdienter Ruhestand. Zur festlichen Feier des 40. Hochzeitstages waren noch einmal alle Kinder und Schwiegerkinder um den Vater versammelt gewesen, dessen selbstlose, aufopfernde Fürsorge unser Leben so treulich be gleitet hatte, und hatten um ihn den Ring dankbarer Liebe geschlossen. In letzter Zeit durch eine schwere Herzkrankheit mehr und mehr ans Haus gefesselt, hatte er seine größte Freude an den Besuchen seiner Kinder und den Nachrichten über ihr Ergehen. Standen doch seit Kriegsbeginn zwei Söhne als Kriegspfarrer und als Gefreiter, der Schwiegersohn als Leutnant im Felde. Bis zuletzt blieben seine Familie, sein Volk und seine Kirche, deren Not ihn schwer bedrückte, Gegenstand seiner treuen Fürbitte. Am 23. Juli 1940 hat ihn der Herr im Alter von fast 75 Jahren heimgerufen, um ihn schauen zu lassen, was er geglaubt und verkündigt hat. Die Beerdigungsfeier, unter zahlreicher Be teiligung der Gemeinde und der Ämtsbrüder am 26. Juli in seiner geliebten Sachsenburger Kirche von seinem ältesten Sohn gehalten, wurde zu einem glaubensstärkenden Zeugnis von dem Lebensfürsten Jesus Christus und der Herrlichkeit christlicher Lebenshoffnung sowie von Seiten der Gemeinde zu einem überwältigenden Ausdruck der ' dankbaren Liebe und Verehrung für den Heimgegangenen. Neben seiner Kirche, am Zugänge zur Sakristei, wo er so oft im Dienste seines Herrn den Weg nahm, hat er seine letzte Ruhestätte ge funden.