42 lieb gewesen, zu beiden habe ich einen besonderen Ruf bekommen durch Herrn von Erdmannsdorf und das Landeskonsistorium. Zehn Jahre meiner Sachsenburger Amtszeit habe ich mit meinem Sohn Hanno, der seit 1927 als zweiter Pfarrer von Sachsenburg im nahegelegenen Schönborn-Dreiwerden wohnte, in guter Arbeits gemeinschaft gestanden. Vorher hatte ich eine Reihe von Jahren neben Sachsenburg mit der Landesanstalt auch Schönborn als Vikar mit zuverwalten, wobei ich Hunderte von Kilometern zurücklegte und den schweren Unbilden der Witterung habe trotzen müssen. Nach meiner Emeritierung siedelte ich am l. Juni 1937 nach dem be nachbarten Frankenberg über. Meine Familie umfaßt neben meiner Frau eine Tochter und vier Söhne, fünf Schwiegerkinder und elf Enkelkinder. Meine Tochter ist verheiratet mit Pfarrer Förster in Ebersbrunn. Von den Söhnen ist Gottfried Or. pbil. und Pfarrer in Fischbach, Hanno Pfarrer in Schönborn-Dreiwerden, Christoph staatl. geprüfter Landwirt im Landesernährungsamt in Dresden, Hans-Joachim Diplom-Ingenieur und Architekt bei der Landessiedlungsgesellschaft in Dresden. Wir haben ein glückliches Familienleben führen dürfen. Gott segne meine lieben Leute samt meiner Gemeinde!" Soweit hat der Verstorbene selbst mit knappen Worten seinen Lebensgang geschildert. Er war ein echter Dorfpfarrer, glaubens stark und naturnahe, volksverbunden und heimatliebend, sangesfroh und kunstbegeistert, weltaufgeschlossen und gemütstief. Die Haupt entfaltung seiner reichen Persönlichkeit lag in seiner Sachsenburger Amtszeit, wo er besonders in den Kriegs- und Notzeiten mit den Gemeindegliedern der verschiedenen eingepfarrten Orte aufs innigste verwuchs und seine Frau ihm treueste Gehilfin war. Als Prediger und Seelsorger verkündigte er Jesus Christus als Herrn und Heiland in unerschütterlichem und fröhlichem Glauben, die Herzen warm und kräftig für seinen Herrn werbend und die Freude und den Trost der Gotteskindschaft in Christus unermüdlich preisend. Während der Zeit der Gottlosenpropaganda legte er, rastlos von Vortrag zu Vortrag eilend, als Vorbild der Gemeinde unerschrockenes Zeugnis von seinem Glauben ab. Viel und gern wurde er zu Festpredigten und Vorträgen geladen, sowohl bei Veranstaltungen der Inneren Mission, wo ihm als auf seinem Spezialgebiet eine ungewöhnliche Fülle der Erfahrungen zu Gebote stand, die er auch lange Jahre hindurch in den Dienst des Flöhaer Kreisverbandes als Vorsitzender stellte, als auch bei Festen der Landeskirchlichen Gemeinschaft, deren Mitglied er war und der er regelmäßig im Kreis seiner Gemeinde mit Bibelstunden diente, endlich auch bei Tagungen des Blauen Kreuzes, dessen Mitbegründer er in Leipzig gewesen war und dem er als werbendes Mitglied Zeit seines Lebens die Treue gehalten hat. Seine Kinder danken ihm eine bewußt alkoholfreie Erziehung. Aus der Kraft seines christlichen Glaubens und dem Reich tum seines Gemütes heraus formte er ein Familienleben, das uns