Völlig in Flammen auf. Ich selbst wurde als 1V2 jähriger gerettet, eine Anzahl Einwohner kam im Feuer um. Der Krieg von 1870/71 ist eine meiner ersten be wußten Jugenderinnerungen. Mein Vater und meine Mutter waren ernste, fröhliche Christen, die ihre noch lebenden acht Kinder mit großer Treue zu ernsten Christen erzogen. Meine älteste Schwester war meine erste Lehrerin. Ich besuchte acht Jahre Hin durch die Volksschule. Lateinisch lehrte mich der junge Pastor Werner, Griechisch Direktor Mast und Pfarrer Siegert. Mein Wunsch war, Bergmann zu wer den, wie es meine Vorfahren durch Jahrhunderte gewesen waren. Dem stand aber das Begehren meines Vaters entgegen, mich einmal als Theologen auf der Kanzel zu sehen. Nach dem Tode meines Vaters habe ich seinem Wunsche Rechnung getragen. Eine schwere Zeit war mir die Vorbereitung auf Grimma, wo ich 1881 aus genommen wurde. Dennoch haben wir die Fürstenschule geliebt, ich selbst Grimma, meine Söhne Gottfried, Hanno und Joachim Meißen. Mit einem wohlgelungenen Examen und einem Stipendium bin ich 1887 in Grimma abgegangen, um Theologie zu studieren. Der Verkehr im Hause Otto Weickert, die Famulatur bei Professor O. Zahn, mehrfache Stipendien und das Konvikt, sowie die Ver bindung Wingolf haben mir das Leben in Leipzig leicht und an genehm gemacht. Nach meinem Kandidatenexamen begann die praktische Berufsbahn als Vorsteher des Lehrlingsheims der Inneren Mission in Leipzig, als Soldat im 3. Jägerbataillon, als Hilfslehrer in Rittersgrün und als ainauuknsis reatorm bei der Inneren Mission in Leipzig. Als Sekretär bei dieser habe ich von 1896—1900 Dienst getan, mich am 2. Mai 1898 mit Margarethe Breitfeld, der Tochter des Hammerguts- und Fabrikbesitzers Karl Wilhelm Breitfeld in Arnoldshammer-Rittersgrün, verheiratet und eine glückliche Ehe begonnen. Sodann habe ich das Pfarramt in Ponickau bei Ortrand acht Jahre lang innegehabt. Dort im Verkehr mit der Gräflich- Münsterschen Familie und den Gliedern der Familien von Palm, von Welch von Erdmannsdorf und anderen mehr spannen sich Fäden nach Blankenburg zu Seitz, Schrenk, Modersohn, Eva von Thiele-Winkler, überhaupt zur Allianz und Gemeinschaft, die meiner Frau und mir Ursache zu innerer Vertiefung wurden. Diese Allianz besuche sind uns von großem Segen gewesen und heute noch ge denke ich ihrer dankbar. Zu den acht Jahren in Ponickau kamen sechs Jahre als Direktor der Moritzburger Erziehungsanstalten. 23 Jahre lang bis 1937 war ich dann Pfarrer in Sachsenburg. Diese beiden Stellen sind mir recht