38 Markkleeberg. St. 640S. Bei der Eceefeier 1938 nahm er Abschied mit den Worten: „Mein Gott, ich bitt' durch Christi Blut, machs nur mit meinem Ende gut!" Am 7. Juli 1940 ging er nach kurzem Krankenlager heim. Nach Mitteilungen der Tochter, Frau Martha Wörner in 17. „Carl Clemen wurde am 30. März 1865 in Sommerfeld bei Leipzig als Sohn des damaligen dor tigen Pastors I)r. August Clemen und seiner Gattin Helene geb. Voigt geboren. Nachdem sein Vater, ein alter Grim maer Fürstenschüler, dorthin als Reli gionslehrer berufen worden war, be suchte er von Ostern I878 — 84, wie später seine vier jüngeren Brüder Paul, Julius, Otto und Reinhard, dieselbe Schule und wurde auf ihr außer von seinem Vater besonders von dem da maligen Rektor Emil Müller beeinflußt. Dann diente er als Einjährig-Frei- Williger in Leipzig und studierte außer dort in Tübingen, Halle und Berlin Theologie. Nachdem er auch zum Doktor der Philosophie promoviert worden war, hielt er sich anderthalb Jahre als Hilfs prediger an einer deutschen Gemeinde und zu theologischen Studien in London auf, setzte diese später auch in Deutschland fort und habilitierte sich 1892 an der Universität Halle für neutestamentliche Theologie. Fünf Jahre später erhielt er hier den Professortitel, siedelte aber wieder fünf Jahre später nach Bonn über und las dort auch über systematische und praktische Theologie, vertrat im Herbst 1908 einen beurlaubten Neutestamentler an der Universität Chicago, erhielt 1909 zum Calvinjubiläum den theologischen Doktor titel von Zürich, übernahm aber 1910 eine Professur für allgemeine Religionsgeschichte in der philosophischen Fakultät in Bonn, die er bis zu seiner Emeritierung am 1. April 1933 bekleidete. Doch setzte er seine Tätigkeit noch drei Jahre länger fort und widmete sich auch weiterhin gelehrten Arbeiten. Als Theolog verfaßte er außer Schriften über einzelne Probleme besonders folgende Werke: Paulus (1904), Religionsgeschichtliche Erklärung desNeuenTestaments(1909), auch ins Englische übersetzt, Die Entstehung des Johannesevan- geliums (1912); als Religionshistoriker schrieb er eine Religions geschichte Europas (l 926—31) und Darstellungen der urgeschicht lichen, altgermanischen und der etruskischen Religion. Mit andern zusammen gab er als Theolog die Studien zur praktischen Theologie,