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35 die er im Hause ihres Bruders,ches damaligen Diakonus von Kötzschen- broda, späteren Oberpfarrers von Mittweida, kennen gelernt hatte. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, nämlich Gerhard Martin, geboren am 13. Dezember 1904, Diplom-Handelslehrer und Studienrat an der Höheren Handelslehranstalt in Wurzen, und Elisabeth Johanna, geboren am I.März 1907,vom Evangelischen Diakonieverein ausgebildete Krankenschwester. Nach zehnjähriger Wirk samkeit in Leuben (zusammen mit Pfarrer Lägel, vergleiche Loco 1938) kam er 1910 als Pfarrer nach Großzschepa bei Wurzen, wo er bis zu seiner Emeritierung 22 Jahre amtiert hat. Ostern 1932 trat er in den Ruhestand und siedelte nach Langebrück bei Dresden über. In seinem 1933 neuerbauten Familien-Eigenheim verlebte er mit Frau und Tochter in Frieden und Gesundheit die Jahre seines Ruhestandes, bis er am 22. Juni 1940 einem tückischen, schweren Leiden erlag. Durch seine Gesundheit in der Jugend gehemmt, war Martin Frotscher in der Schulzeit eine stille zur Vereinzelung geneigte Natur. Er ging seine Wege geradeaus und geradedurch; nicht viele kannten die heitere, liebenswürdige Seite seines Wesens, die sich nach außen hinter einer oft rauhen Schale scheu verbarg. Aber als ein wahrhaftiger, grader, rechtschaffener Mensch bewährte er sich auch den Fernerstehenden. In den Notzeiten der Inflation scheute er sich auch als älterer Mann nicht, mit Schaufel und Hacke am Bahn bau mitzuarbeiten, um für die Seinen das tägliche Brot zu be schaffen. Er hat zuletzt noch schwer leiden müssen. Nach Mitteilungen der Angehörigen und eigenen Erinnerungen. St. 6920. 16. Hofrat vr.jur.judil. Arthur Löbner, vormals Direktor der Säch sischen Textil - Berufsgenossenschaft, wurde am 16. Februar 1851 in Oschatz geboren. Sein Vater, Kantor und Vize- Schuldirektor in Oschatz, stammte aus Knautkleeberg, seine Mutter, die zweite Frau seines Vaters, eine geborene Bätz, war Oschatzerin. Seinen ersten Schul unterricht erhielt er in der Selekten- schule in Oschatz. Von dort kam er als Alumne auf die Fürstenschule in Grimma, der er von 1865 — 71 ange hörte. Nach erlangter Reife besuchte er die Universität Leipzig als stuck, jur. st. oum. und erfüllte zugleich im ersten Jahre des Studiums seine Einjährigendienstpflicht beim Infanterie-Regiment 107. Im Dezem ber 1874 erlangte er in Jena den juristischen Doktor, im Juli 1875