53 Wachträge 23. Gustav Adolf Jähnig wurde am 14. Juni 1893 zu Dresden-Albert stadt in der König!. Militärreitanstalt als erster Sohn des damaligen Wacht meisters Gustav Adolf Jähnig und seiner Ehefrau Louise geb. Hertel ge boren. Der Vater, der schon 1890 den Zivilversorgungsschein erhalten hatte, wurde 1895 als Stationsassistent am Bahnhof Nerchau-Trebsen angestellt. Adolf besuchte von 1899—1903 die einfache Volksschule in Neichen und darauf bis Ostern 1907 das Pro gymnasium zu Grimma. Dann kam er auf die Fürstenschule, die er jedoch am 1. Februar 1909 wieder verließ, um auf das Realprogymnasium zu Riesa überzugehen, da sein Vater inzwischen an den Bahnhof Riesa versetzt worden war. Den Abschluß seiner Schulbildung fand er am Realgymnasium zu Chemnitz, welches er Ostern 1910 mit dem Berechtigungsschein zum einjährig-freiwilligen Dienst verließ, da es die Verhältnisse seiner Eltern nicht erlaubten, die Schule weiter zu besuchen. Er trat als Lehrling bei den Mühlenwerken Hübler L Co. in Riesa ein, um Kaufmann zu werden. Nach zweijähriger Lehrzeit arbeitete er noch ein halbes Jahr als Buchhalter in diesem Geschäfte und ging dann als Buchhalter zu dem Warenhausbesitzer R. Koch in Almahütte. Hier blieb er bis Ende Mai 1914. Darauf reiste er nach Frankreich, um sich in der französischen Sprache weiter aus zubilden. Ueber Paris ging er nach Le Havre und arbeitete dort in einem Speditionsgeschäfte. Infolge Ausbruchs des Weltkrieges war jedoch der Aufenthalt in Frankreich nur kurz. Am 31. Juli 1914 flüchtete er aus Le Havre über Brüssel—Berlin und traf noch am 1. August 1914 abends in Riesa ein. Hier meldete er sich sofort als Kriegsfreiwilliger bei dem Artillerie-Regiment Nr. 68. Nach kurzer Ausbildung ging er mit den anderen Kriegsfreiwilligen am 15. September 1914 ins Feld und wurde am 1. April 1915 zum Gefreiten ernannt. Als Gruppenführer ausgebildet, trat er zum Infanterie-Regiment Nr. 181 über und nahm an den Gefechten