Brandis und später an die Fahrten mit Postwagen und dgl. nach dem fernen Zschopau, wohin sein Vater von Brandis aus ver setzt worden war. Nach dem Naturus, den er mit Ib machte, zog er Ostern 1864 nach Leipzig und studierte bis 1867 Jura. Eine Zeitlang war er Korpsstudent und lernte dabei die Mensur kennen. Zugleich war er, wie es damals oft vorkam, Pauliner. Aus dem Korps (Guestphalia) trat er aus Mangel an Mitteln wieder aus. Pauliner ist er mit seiner schönen Stimme (2. Tenor) innerlich immer geblieben, wenn er auch dem Verbände nicht angehörte. Daß er zum Paulus ge hörte, bewies er z. B. in der Inflationszeit, in der er dem Paulus ein „gemästet Kalb" nach Leipzig schickte, daß man sich mal gütlich tun solle. Es war für ihn eine frohe Studentenzeit in dem damals noch ganz auf den Studio eingestellten Leipzig, trotz bescheidener Mittel. Nach dem juristischen Examen in Leipzig war er als Referen dar am Amtsgericht Burgstädt tätig — eine besonders schöne Zeit für ihn — und als Affessor am Bezirksgericht in Chemnitz bis zum Jahre 1874. In diesem Jahre trat er zur Verwaltung über und wurde Bezirksassessor bei der Amtshuuptmannschaft in Borna. Diese ganzen Jahre 1867—1878 waren für ihn besonders wichtig als grund legende Norbereitungszeit für seine spätere Karriere. Nm so wichtiger war sie in Borna, als er hier als Assessor teilweise ganz selbständig zu arbeiten hatte. Da der Amtshauptmann katholisch war, hatte der immerhin noch junge, eben erst in die Verwaltung eingetretene Assessor sämtliche kirchliche Angelegenheiten mit mehreren Super- intendenturen selbständig zu ordnen. Das war gegenüber den älteren Herren Superintendenten nicht ganz einfach. In diese Zeit— 1876 — fällt auch seine Verheiratung mit Johanna Maria Schubauer, einzigen Tochter der verw. Frau Oberst leutnant Schubauer auf Rittergut Kahnsdorf. Um den Namen Schubauer zu erhalten, wurde dieser Name mit dem Namen Forker als Doppelname verbunden. Aus dieser Ehe stammten vier Töchter. Die älteste verheiratete sich mit dem leider frühzeitig verstorbenen Oberregierungsrat Anger-Coilh auf Eythra, die zweite mit Ritter gutsbesitzer von Auenmüller auf Thierbach, die dritte mit Major Ernst, Artillerie-Regiment 32, die vierte blieb unverheiratet und war die Stütze, wir sagten Sekretärin, ihres Vaters. — Von Borna aus trat Forker-Schubauer als Regierungsassessor bei der Kreishauptmannschaft in Zwickau ein, wurde Amtshaupt mann 1882 in Flöha und ging 1884 in gleicher Eigenschaft nach Borna bis 1895. Als Amtshauptmann war es sein Grundsatz, jeden, der mit irgendeinem Anliegen auf die Amtshauptmannschaft kam, persönlich zu hören und dienstliche Angelegenheiten möglichst mündlich zu be sprechen. So war er vielfach zu Pferd unterwegs — er ritt gern —,