Parthe durchflossenen Gefilde. Mit 4Vs Jahren saß Hermann als „Trollgast" mit in der Elementarklasse und erreichte beim „Hospi tieren" die Lehrziele spielend. Die ursprünglich „EinfacheKirchschule" Naunhofs war in der damals herrschenden Blütezeit des Städtchens allmählich zur „Mittleren Volksschule mit Selekta" ausgebaut worden. Begabte Schüler erhielten hier eine zweckmäßige Vorberei tung für Grimmas höhere Schulen. Hermann durchlief die Selekta und wurde die letzten zwei Jahre vom Vater durch Sonderunter richt fürs Moldanum vorbereitet. In den Ferien unternahm der Vater mit den „drei Großen" regelmäßig Schülerwanderungen mit planmäßiger geographischer und geschichtlicher Ausbeute. Oktober 1912 trat Hermann in die Untertertia des Molda- nums ein und bezog das Internat. Gern zu Scherz aufgelegt, hilfs bereit, offen und bescheiden, war er ein guter Kamerad und verkam mit allen Mitschülern aufs beste. Seine Klasse war äußerst lebhaft und rührig, hielt fest zusammen, war reich an guten Köpfen. Oft führte ein „Herauspump" ein heiteres Völkchen Augustiner ins Elternhaus Hermanns. Die Nähe des Wohnortes erleichterte es, daß seine Eltern oft „herüber" kamen, bei den Spielen auf der Wiese zusahen oder sich am „Nimbschenlatsch" beteiligten. Exaudi 1913 wurde Hermann mit seinen Altersgenossen in der Klosterkirche von Professor Or. Meier konfirmiert. Im Dezember 1916 hatte Hermann die Oberprimareife er langt. Am 3. Januar 1917, 18V« Jahr alt, wurde er zum Militär einberufen und kam mit vielen seiner Klassenbrüder zur Ausbildung in die Ersatz-Abteilung des Königl. Sächs. Feldartillerie-Regiments Nr. 78 nach Wurzen. Von hier aus legte er am 6. März die Not reifeprüfung ab. Nach Abschluß der Ausbildung kam er im Mai 1917 ins Feld nach Flandern und nahm an den schweren Abwehrkämpfen mit teil. Bereits am 25. August zierte ihn das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Mit dem kärglichen Reste der Ueberlebenden kam er vom November 1917 bis Februar 1918 „zur Schonung" zu dem in die russische Winterkälte vorgeschobenen Grenzschutz nach Wilna- Soly-Ost. Bisher von schweren Verwundungen und Krankheiten verschont, befiel ihn hier eine eiterige Mandelentzündung mit Diphtheritis, die eine rationelle Behandlung nicht finden konnte, so daß sicher eine leichtere Empfänglichkeit für Erkrankung der Hals- und Atmungs organe zurückgeblieben ist. Notdürftig genesen, ging's am 4. März 1918 wieder an die Westfront zur X. Armee bei Verdun, wo die Batterien, ununter brochen in Feuerstellung, schwerste Verluste hatten. Trotzdem wurden sie bei Soissons und Reims wieder eingesetzt. Endlich erhielt Hermann am 20. Juli den immer aufgeschobenen Urlaub in die Heimat. Am 14. August war er schon wieder im Feuer an der Front. Da machte am 4. September ein hartnäckiger,