2. Am 2. November 1931 starb in Ehrenfriedersdorf im Erzgebirge der ehemalige Grimmaische Fürsten schüler Herr Rechtsanwalt und Notar Felix Winter im fast vollendeten 57. Lebensjahre an einer akuten töd lichen Erkrankung plötzlich und un erwartet. Am 11. November 1874 erblickte er das Licht der Welt in Groitzsch, dem bekannten Jndustriestädtchen, ge legen am Fuße des Berges, der die sagenumwobenen Ruinen der alten Wieprechtsburg trägt, als Sohn des hochgeachteten Ehrenbürgers der Stadt Groitzsch, des Stadtrates Ernst Winter. Behütet von treuer Eltern- und Geschwisterliebe wuchs er auf im trauten Elternhause. Wie sein Vetter Felix Graf, der später in Plauen i. V. als praktischer Arzt tätig war und der im Weltkrieg den Heldentod fürs Vater land gestorben ist (G. 1890; vgl. Leos 1917, Nr. 31 S. 62), zog auch er als Quartaner hinaus zur Fürstenschule nach Grimma, die er ohne jede Hemmung bis zum Abitur durchlief. Das Reife zeugnis wurde ihm im März 1895 erteilt. Zum Studium der Rechte wurde er April 1895 bei der Albertus-Universität zu Königsberg, wo er zwei Semester verblieb, immatrikuliert. Vom April 1896 bis August 1898 studierte er die Rechte an der Universität Leipzig. Im Februar 1899 legte er hier die erste juristische Staatsprüfung erfolgreich ab. Als Referen dar war er nacheinander bei dem Amtsgericht Pegau, dem Rechts anwalt vr. Vierling in Werdau, dem Landgericht Zwickau und dem Landgericht Leipzig tätig. Im Oktober 1905 bestand er die zweite juristische Staats prüfung. Als Assessor arbeitete er am Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal. In allen Zeugnissen, die ihm während seines juristischen Vorbereitungsdienstes und seiner Amtstätigkeit als Assessor aus gestellt worden sind, wird über ihn berichtet, daß er sich als ein außerordentlich fleißiger, gewissenhafter und geschickter Arbeiter ge zeigt habe, dem reiche juristische Kenntnisse und ein gesundes Urteil bei äußerst liebenswürdigen Umgangsformen zur Seite ständen. Im Jahre 1906 ließ er sich darauf als Rechtsanwalt in Ehrenfriedersdorf im Sächs. Erzgebirge nieder, und wirkte hier bis zu seinem Tode als vielgesuchter und in der ganzen Gegend beliebter Anwalt. Im Weltkrieg trat er in das Heer ein zum Schutze seines gelieb ten Vaterlandes. In der alten Weichselfeste Graudenz erhielt er seine erste militärische Ausbildung. Es war ihm jedoch nicht vergönnt,