12 Nach Abschluß des Referendarexamens verlebte er die Referendarzeit bei den Amtsgerichten in Burgstädt und Dresden. Zwischendurch diente er sein Jahr als Einjährig-Freiwilliger bei den 18. Ulanen in Rochlitz und wurde bei diesem Regiment Leutnant und Ober leutnant. Als Assessor ging er zur Generaldirektion Dresden, bei der er von 1898 bis 1. Oktober 1902 verblieb. Aus Gesundheits rücksichten ließ er sich zunächst beurlauben und trat eine Weltreise an. Nach Beendigung dieser nahm er seinen Abschied und verlegte seinen Wohnsitz nach Ellrich a. H. Im Jahre 1905 verheiratete er sich mit mir, Tochter des Rentiers Wilhelm Blancke. Unsere Ehe ist kinderlos geblieben. Bis zum Ausbruch des Krieges lebten wir hier, am 1. Mobilmachungstage mußte Georg, der sich freiwillig dem Heere zur Verfügung gestellt hatte, sich beim Trainbataillon Nr. 19 melden und zog als Oberleutnant und Kommandeur der Fuhrpark kolonne XIX ins Feld, zunächst nach Frankreich bis zum Früh jahr 1915, dann nach Rußland. Im Herbst 1915 (November) kam er krank auf Urlaub und hier kam eine Blutvergiftung am rechten Arm zum Ausbruch. Er rang mit dem Tode, denn eine schwere Lungenentzündung kam noch hinzu. Nach schwerem Kranken lager erholte er sich wieder, blieb bis zum Frühjahr 1917 zu Hause und meldete sich wieder zum Heeresdienst. Er wurde dann auch bald zum Jnfanterie-Landsturmbataillon nach Danzig-Neufahrwasser einberufen und erhielt eine Kompagnie als Rittmeister, hierzu im Frühjahr 1915 befördert, und Kompagnieführer. Im Herbst 1917 meldete er sich mit seiner Kompagnie nach Belgien und kam zur Bewachung des Zivilgefangenenlagers nach Diest. Hier ist er bis zur Beendigung des Krieges geblieben und ist mit seiner Kom pagnie bis Aachen zu Fuß, von dort mit Transportzug nach Chemnitz gelangt. Hier wurde die Formation aufgelöst und er kam nach Hause. Im Jahre 1916 hatte er sich infolge Mittelohr entzündung in ärztliche Behandlung nach Leipzig begeben müssen. Nun begann eine immer schlechter werdende Zeit. Das Geld wurde immer mehr entwertet, die Verhältnisse wurden immer schwerer und er übernahm zunächst die Geschäfte als Amtsanwalt beim Amtsgericht in Ellrich. Später übernahm er Bürodienst an demselben Amtsgericht und verblieb in dieser Stellung bis zum Ausbruch der Krankheit am 13. Mai 1929. Ein Schlaganfall trat ein, von dem er sich sehr langsam erholte. Im Oktober unter nahm er auf ärztliches Anraten eine Badekur in Oeynhausen, von der er nach vier Wochen völlig erschöpft zurückkam. Nun ging es immer mehr bergab, bis am 3. Januar 1930 ein neuer Schlag anfall sich einstellte, dem er am 5. Januar, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, erlag. Mitgeteilt von der Frau Witwe Ida Reuter geb. Blancke. St. 1883, 6946.