Lateinunterricht vom Pfarrer. Infolge seiner guten Begabung konnte Karl Kubel 1906 statt in die Sexta sogleich in die Quinta des Gymnasium Alber tinum in Freiberg eintreten. 1908 wurde er Alumnus des Moldanums, das er am 11. August 1914 mit dem Reifezeugnis verließ, um als Kriegs freiwilliger ins Heer einzutreten. Er wurde beim 1. König!. Sachs. Jäger bataillon Nr. 12 in Freiberg als Kriegs freiwilliger eingestellt und zog Ende September 1914 begeistert als Jäger des Reserve-Jägerbataillons Nr. 26 ins Feld nach Flandern. Im Novem ber 1914 wurde er bei einem Sturm angriff vor Ipern durch zwei Beinschüsse schwer verwundet und mußte monatelang im Lazarett in Bremen und Freiberg zubringen. Die Briefe, welche er in seiner schweren Leidenszeit an seine An gehörigen geschrieben hat, zeigen seine herzliche Liebe zu seinen Eltern und sein starkes Gottvertrauen, das ihn von seinem schweren Leiden wieder gesunden ließ. Nach seiner Wiederherstellung wurde er als Schwerkriegsbeschädigter aus dem Heeresdienst entlassen und studierte nun an der Technischen Hochschule in Dresden Chemie. Zu diesem Studium hatte er sich schon als Unterprimaner ent schlossen. Er bestand beim Abschluß seines Studiums das schriftliche Examen mit Auszeichnung und wurde von der mündlichen Prüfung befreit. Mehrere Jahre war er danach in Dresden Assistent bei Professor vr. Förster und bestand während dieser Zeit sein Examen als vr. iuA. Nachdem war er fast fünf Jahre am Heddersheimer Kupferwerk in Frankfurt am Main tätig. Im Frühjahr 1928 bewarb er sich um eine Stellung bei der deutschen Otavi-Minen- und Eisenbahngesellschaft in Tsumeb (Deutsch-Südwestafrika). Er kam trotz der vielen Bewerber in die engere Wahl und erhielt die Stelle, um die er sich beworben hatte. Einige Tage vor seiner Abreise nach Afrika kam er im April 1928 mit seiner ihm kurz vorher angetrauten Gattin nach Hause, um Abschied für immer zu nehmen. Ohne seine Gattin, die ihm erst im September 1928 nach reiste, ging er in ein fremdes Land, aus dem er nicht wieder zurück kehren sollte. Im April 1929 brach seine Kriegswunde Wohl infolge der klimatischen Verhältnisse in Südwestafrika wieder auf. Der Arzt, der ihn behandelte, schien die Schwere der Krankheit nicht zu erkennen. Mit unsäglichen Schmerzen hat der Verstorbene in treuer Pflichterfüllung weiter seinen Dienst getan, noch im Sep tember und Oktober 1929 ging er trotz seiner stark eiternden Wunde ins Laboratorium. Schließlich mußte er sich nach Windhuk in die Klinik eines Chirurgen begeben. Durch seine Wunde war eine