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34 und kam nach Plauen i. V. in eine vor zügliche Lehre (zu Herrn Schwalbe). Nach beendeter Lehrzeit sah man ihn ungern scheiden; er ging zunächst in eine Drogerie nach Hannover, um nach Jahresfrist nach Berlin in eine Apotheke überzusiedeln. Dort blieb er einige Jahre. Im Jahre 1905 reiste er nach der französischen Schweiz und blieb etwa ein halbes Jahr in einer Apotheke in Nverdon. Es inter essierte ihn, Frankreich kennen zu lernen. Seine Reise führte ihn bis nach Marseille. Von dort kehrte er nach Berlin zu Apotheker Hensel zurück. Im Frühjahr 1908 gründete er mit seinem Schwager die Firma Nietzschmann L Hildebrandt in Leipzig, Großhandel und Fabrikation medizinischer Artikel und Gummiwaren. Im Juli 1908 verheiratete er sich mit Friedel Steger, Leipzig. Die neugegründete Firma vermochte jedoch noch nicht zwei Haushalte zu tragen, infolgedessen trat Richard Hildebrandt in die Firma Ernst Steger ein, eine der ersten Leipziger Großhandlungen in Tafelbutter, deren Mitinhaber er bis zum Tode war. Außerdem besaß er von 1910 bis 1919 noch zwei gute Detail-Geschäfte, auf die er sehr stolz war. Bald nach Kriegsbeginn wurde er als Landsturmmann in das 106. Infanterie-Regiment eingezogen. Durch einen Un fall beim Turnen war er nicht felddienstfähig, als sein Regiment von Leipzig nach der Loretto-Höhe abtransportiert wurde. Von seinen Kameraden hat er nicht einen einzigen wiedergesehen. Bis nach Kriegsende hat er dann im Lazarett Dienst getan. In dieser Zeit trat sein Gallenleiden schon hervor. Mehrere Male hat er Kur in Karlsbad gebraucht, doch er sand keine Heilung und keine Besserung. Schließlich entschloß er sich zur Operation, welche vr. Buchbinder, Leipzig, in seiner Klinik vollzog. Es war zu spät. Am Tag nach der Operation, am 29. März 1927, ist er ent schlafen. Sein einziger Sohn ging nach seinem Tode von der Sekunda des Thomas-Gymnasiums ab, um sich deni kaufmän nischen Beruf zuzuwenden. Eingesandt von der Schwester des Verstorbenen, Fran An tonie Buchheim in Dessau, Diakonissenhaus. St. 1897, 7378. 19. Johannes Böhringer war der Älteste der sechs Brüder aus dem Pfarrhaus Christian Böhringer. Wenn er auch nur Jahr auf St. Augustin weilte, sei doch um der Voll ständigkeit des Stammbuchs willen das Notwendigste aus seinem Leben nachgeholt. Er war geboren am 1. Mai 1884 in Oberlosa