24 tober 1897 die Forstakademie Tharandt. Hier verlebte er eine sorglose, frohe Studentenzeit im Corps Hubertia. Im März 1901 legte er die Abgangsprüfung ab. Es folgte die Referendar-Ge hilfenzeit auf Antonsthaler Revier, an die sich vom 1. April 1903 bis Ende Januar 1904 die Ausbildungszeit in der Forsteinrich tungsanstalt Dresden anschloß. Im Mai 1904 bestand er das Assessorexamen auf Grund einer Arbeit über „Schutzholz, Treib holz, Fallholz". Nach der Gehilfenzeit in Jöhstedt und Schmiede berg wurde er am 1. Juli 1908 zum Staatsdiener ernannt und war darauf bei den Oberforstmeistereien Eibenstock und Bären fels tätig. Am 20. Mai 1914 erhielt er den Titel Oberförster und als solcher die Hilfsbeamtenstelle Mulde des Frauensteiner Reviers. Von hier aus hatte er oft Gelegenheit, sein geliebtes Corps in Tharandt aufzusuchen. Doch fallen auch in diese Jahre die ersten Anzeichen seines schweren Leidens; an seinem 30. Geburtstage lag er im Carola haus in Dresden an einer Thrombose darnieder, die schon damals das Allerschlimmste befürchten ließ. Im Kriege war Schönherr nur eine Zeit lang im vaterlän dischen Hilfsdienst beschäftigt, da er bereits im Jahre 1902 als dauernd feld- und garnisondienstunfähig aus dem Militärvevhält- nis entlassen worden war. Am 1. April 1921 wurde er zum Forstmeister und Vorstand des Forstamtes Tannenhaus bei Schöneck i. V. ernannt. Hier lebte er in stiller Zurückgezogen heit, von seiner Hausdame, Frau Wiltken, betreut, die ihm durch aufopferungsvollste Pflege bis zu seiner letzten Stunde beige standen hat, obwohl sie in den letzten Jahren selbst leidend war. Erholung und Einkehr fand er in stillen Stunden in der Musik eines Bach und Beethoven, und in der Vertiefung in die aus seinem Vaterhause stammenden Bücherschätze. Seinen Corps- brüdern stand sein gastfreies Haus jederzeit offen; war doch für ihn nächst seiner Mutter das Corps sein alles. Uber 30 Jahre hindurch hat er seine Arbeitskraft und seine Mittel ihm gewid met, für das Wohl seiner geliebten Farben war er zum größten Opfer bereit. So wurde sein Plötzlicher Tod am 23. Mai 1931 in diesem Kreise besonders schmerzlich empfunden. Die große Zahl derer, die in aufrichtiger Trauer in das abgelegene Gebirgs städtchen geeilt waren, um dem Corpsbruder das letzte Geleit zu geben, zeugte von der Wertschätzung dieses wackeren Mannes, der als Vorbild über das Grab hinaus in der „Hubertis" weiter leben wird. Auch mit seinen einstigen Schulkameraden, bei denen er sich großer Beliebtheit erfreute, verband ihn gute Freundschaft. Zu den Klassenzusammenkünften erschien er regelmäßig in Grimma. Um so mehr wurde von allen bedauert, daß er infolge seines Leidens der Feier des 35 jährigen Abituriums am 8. Mai 1931 fernbleiben mußte.