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20 dem er treu und in reichem Segen fast 40 Jahre als Pastor ge dient hatte, am 9. April 1931. Auf dem stillen Friedhöfe von Trachenau, nahe bei dem von ihm so geliebten Walde, liegt er begraben. Mitteilung der Witwe und des Sohnes (Afr. 98) des Ver storbenen. St. 1868, 6474. 11. Alfred William Mehnert wurde am 4. Juli 1865 in Anna berg als jüngstes Kind des Forst rentamtmanns Wilhelm Mehnert ge boren. In der schönen Erzgebirgs stadt, in sorgsamer elterlicher Er ziehung und Pflege aufwachsend, ver lebte er glückliche Kinderjahre. Den ersten Unterricht erhielt er in der Bürgerschule, dann in der Realschule (jetzt Realgymnasium) und dem Pro gymnasium seiner Vaterstadt. Ostern 1879 fand er im Moldanum, das sein älterer Bruder Ulrich Mehnert zu gleicher Zeit verließ, Aufnahme, erst als Extraneer beiSchulrentamtmann Schmidt, ein halbes Jahr darauf als Alumnus. Obwohl in seine Fürstenschuljahre eine Zeit fällt, deren sich die meisten nicht ohne Bitterkeit erinnern, die leidige Denunzian tenperiode, hat er doch dem Moldanum ein treues und dank bares Gedenken bewahrt; er ist oft und gern nach Grimma zu rückgekehrt und hat seine letzte Urlaubsreife im Sommer 1930 in Grimma beschlossen. Ostern 1885 verließ er die Schule mit dem Zeugnis der Reife, um in Leipzig Theologie zu studieren, zunächst aber seiner Militärpflicht als Einjährig-Freiwilliger im 134. Infanterie-Regiment zu genügen. Sein Studium hat er 1890 beendet. Während der Vorbereitung auf das Examen ist er eine Zeitlang in Wernigerode Hauslehrer gewesen. Nach bestan dener Prüfung übernahm er zuerst eine Hauslehrerstelle auf einem zwischen Thorn und Graudenz gelegenen Gute in West preußen. Diese vertauschte er ein Jahr darauf mit einer Lehrer stelle an der Knabenerziehungsanftalt zu Niesky in der Ober lausitz, deren Einrichtung ihn als alten Fürstenschüler besonders anheimelte. Nachdem er 1891 auch die zweite theologische Prüfung abge legt hatte, wurde er in Zwickau als Ephoralvikar angestellt, ein Amt das ihn in besonders nahe Berührung mit dem weithin be kannten trefflichen Superintendenten I). Meyer brachte.