12 sich an der Technischen Hochschule zu Dresden immatrikulieren nnd erfüllte im nächsten Sommersemester im Zimmermann- Werke, Chemnitz, die vorgeschriebene Zeit praktischer Ardelt. Am 29. November 1925 legte er die Vorprüfung und am 19. Dezem- der 1927 die Diplomprüfung mit sehr gutem Erfolge ab. Vom 1. Dezember 1927 bis zum 31. August 1929 war er Assistent bei Herrn Professor vr. Berndt, Dresden, Institut für Meßtechnik. Nebenbei bereitete er sich auf die Doktor-Jngenieur-Prüfung vor, die er am 31. Mai 1930 ebenfalls an der Technischen Hochschule zu Dresden a'blegte. Das Thema für die Dissertation lautete: „Der Einfluß der Ansprengschicht auf die Länge von Endmaßen." Er echielt wie auch in der Diplomprüfung die Zensur: „Sehr aut bestanden". — Während seines Dresdner Aufenthaltes verunglückte er ein mal auf dem Wege zwischen dem Institute und der Wohnung durch Ausgleiten seines Fahrrades schwer am Schultergelenk. In der Privatklinik des Herrn Oberstabsarztes Or. Nahmmacher wurde er operiert. Die Operation glückte, die Heilung ging gut vonstatten, ohne Beschwerden irgendwelcher Art im Gefolge zu haben. — In seiner Freizeit pflegte er Kameradschaft mit den jungen Leuten der deutschen Freischar, Ortsring Dresden. Durch Rat, Wanderungen, Reisen und Sport wuvde er eng mit ihnen ver bunden, so daß man ihn zum Führer wählte. Mit wenig Mitteln wurde Großes geleistet. Im Lager stählten Milch und Brot, Spiel und Sport die Kräfte. Bescheidene Lebensführung, ver träglicher Charakter, Sinn für das Schöne nnd Edle, Mitgefühl beim Leide der Mitmenschen, Hilfsbereitschaft in der Not anderer, angeborener Humor, Unerschrockenheit, Geistesgegenwart, Sinn für Gerechtigkeit, Beharrlichkeit im Streben nach einem gesteckten Ziele und nicht minder eiserner Fleiß waren seine Vorzüge. Herrn Professor vr. Berndt konnte er z. B. frohen Herzens be richten, daß er bei seinen Vorbereitungen zur Doktorarbeit über 20 000 mikroskopische Untersuchungen angestellt hätte. Eine Lieblingsbeschäftigung für ihn war das Photographieren. Im Lager entstand manch schönes Einzel- und Gruppenbild, die in seinem Freundeskreise die Erinnerung an ihn wach halten. — Dankbar und liebevoll zeigte er sich gegen seine Brü der nnd die lieben Eltern. Im Herbste des Jahres 1930 bat er in einem Rundschreiben seine Brüder, das Fest des 40 - jährigen Ehejubiläums der Eltern dadurch würdig zu gestalten, daß alle Familienglieder sich im Vaterhause vereinten; als ob er es geahnt hätte, daß es das letzte Mal sein sollte! Bei dieser Zusammenkunft wurde unter den Ge schwistern beschlossen, den Eltern Weihnachten 1930 durch seine Vermittlung einen guten Rundfunkapparat zu schenken. Als Erich zum Weihnachtsheiligabend den Apparat überbrachte,