10 befreit wegen eines Lungenleidens, das ihm sowohl während des Studiums wie auch später noch viel zu schaffen machte, das er jedoch durch längere Kuren in Görbersdorf, Davos usw. schließlich mit Erfolg bekämpfte. Nach Abschluß des Studiums trat er am 1. Oktober 1881 iu den sächsischen Staatsdienst. Nachdem er als Referendar und Assessor bei verschiedenen Gericht tcn (sowie bei dem Rechtsanwalt Justizrat PH. W. Frenkel in Leipzig) tätig gewesen ivar, wurde er am 1. Juli 1892 zum Landrichter beim Landgericht Zwickau ernannt. Am 10. No vember 1894 verheiratete er sich mit Marie von Pape, der Tochter des Oberregierungsrats von Pape (G. 1846). Am 1. April 1895 wurde ihm unter Ernennung zum Amtsrichter, beziehungsweise später Amtsgerichtsrat, die Neueinrichtung des Amtsgerichts Olbernhau übertragen. Hier, in Olbernhau, schenkte ihm seine Frau eine Tochter nnd zwei Söhne. Ab 1. Januar 1902 wurde er sodann zum Vorstand des Amts gerichts Leisnig nnter Überlassung der dortigen eigenartigen Dienstwohnung in der uralten Burg Mildenstein ernannt und damit den heimatlichen Gefilden sowie seiner Vater stadt Grimma, wo damals seine betagte Mutter sowie deren Bruder, Professor vr. Hermann Wunder (G. 1842), noch lebten, zu seiner Freude wesentlich näher gerückt. Hier, in Leisnig, wurde ihm ein weiterer Sohn geboren. Ab 1. September 1906 wurde er hierauf unter Verleihung des Titels Oberamtsrichter, bzw. später Oberjustizrat, zum Vorstande des Amtsgerichts Bautzen ernannt. Die Söhne besuchten die dortigen höheren Schulen; die Tochter verheiratete sich mit dem damaligen Assessor, jetzigen Reichsbahnoberrat vr. Rudolf Stange. Der Weltkrieg rief zu nächst den Schwiegersohn, später auch den ältesten und im Jahre 1917 auch noch den zweiten Sohn ins Feld. Während die beiden ersteren glücklich heimkehrten, wurde der zweite Sohn in Flan dern auf einem Patrouillengange im Keller einer Kirchenruine durch einen englischen Volltreffer tödlich verschüttet. Am 1. April 1917 wurde der Verstorbene unter Ernennung zum Geheimen Justizrat an das Amtsgericht Zwickau versetzt und ab 1. Oktober 1919 znm Vorstande des Amtsgerichts Chem nitz mit der Dienstbezeichnung „Amtsgerichtspräsident" ernannt. Am 1. Juli 1923 trat er sodann auf Grund des Gesetzes, die Zwangspensionierung der Richter betreffend, nachdem er am 23. Juni das 65. Lebensjahr vollendet hatte, in den Ruhestand über. Ein glücklicher Zufall fügte es, daß sich ihm alsbald eine günstige Tauschwohnung in Klotzsche-Königswald darbot, die er sofort bezog und bis zu seinem Ableben innehatte. Die waldreiche Umgebung einerseits und die Nähe der so manche Anregung bic tenden Großstadt anderseits ließen ihn die Nöte der Zeit ertragen.