Mitteilungen von St. Augustin 1923-24. In den letzten Monaten hat sich vieles auf St. Augustin ge wandelt, so viel, daß wir — um es gleich vorweg zu nehmen — nach dem Vorgang von St.Afra erstmals zum Schulfeste l 924 „Augustiner- Blätter" herausgegeben haben. In dieser und den folgenden Nummern (gedacht ist an fünf im Jahre) wird eingehend über das Leben und Streben berichtet werden, sodaß hier der Bericht ganz kurz bleiben darf. Die Schülerzahl ist fast unverändert und beträgt jetzt 129 Alumnen und 21 Extraneer. Abiturienten waren zu Ostern 1924 18. Der Zugang in die unterste Klasse wurde im Einvernehmen mit der Schwesteranstalt zu Ostern 1924 erstmals auf drei Wegen eröffnet. Es wurden außer den lateinisch vorgebildeten Gymnasiasten und Progymnasiasten noch Realschüler undVolksschüler ausgenommen. Durch Förderklassensoll angestrebt werden, nach möglichstwenig Jahren alle drei Kategorien mit den alten humanistischen Zielen zu vereinigen. Zur Durchführung dieser Aufgaben wurde als neue Lehrkraft Herr Studienrat Or. Ackermann vom Königin-Carola-Gymuasium in Leipzig neu angestellt. Zu Ostern 1924 wurden in den Ruhe stand der Herr Rektor Oberstudiendirektor vr. Illing und der Turn lehrer Herr Studienrat Hauffe versetzt. Aus der Reihe der vom Ministerium Vorgeschlagenen wurde Herr Oberstudiendirektor I)r. Fraustadt von St. Afra als neuer Rektor gewählt. Als Turnlehrer trat Herr Oberlehrer Kretzschmar von der Realschule Grimma neu ein. Der Religionslehrer Herr Oberstudienrat Dr. Meier wurde zum Rektor des Realgymnasiums in Reichenbach i. V. ernannt, an seine Stelle trat am 1. Oktober t924 der bisherige Religionslehrer am Gymnasium zu Wurzen Herr Ober studienrat Lotichius, Sohn des ehemaligen Superintendenten Lotichius iu Stollberg i. E., der 1856—62 Augustiner war. Von den im vorjährigen Berichte genannten Neueinrichtungen hat sich als besonders lebenskräftig die Handwerkerstube erwiesen, die nachchem Abgänge des Hausverwalters Krohn durch den hiesigen Tischler Vollstädt technisch beraten wird. Daneben ist die Buch binderwerkstatt in Tätigkeit. Die seit Anfang dieses Jahres be stehende „Büchereigemeinschaft" hat sich gut bewährt. Ihr Zweck ist, durch Ankauf von Büchern den Mitgliedern (90"/» der Schüler schaft) die nötigen Schulbücher leihweise zu überlassen; besonders soll eine umfangreichere Schriftstellerlektüre und ein Geschichts quellenstudium ermöglicht werden. Auch die Hauskasse ist in die Selbstverwaltung der Schüler unter Erweiterung als „Säckel von St. Augustin" übergegangen. Dieser „Säckel" soll durch regel mäßige Einzahlungen der Schüler und Verwaltungseinnahmen zahlungsfähig gemacht werden. Daß in den verschiedenartigsten Arbeitsgemeinschaften und im Sport weiterhin gutes erstrebt wird, bedarf nicht eingehender Aufzählung. Studienrat vr. Aköerti. (G. 1898.) Vuchdruckerei Wilhelm Volkmann, Dresden-A., Dlirerstr. 15.